Freitag, 31. Dezember 2010

Byebye 2010... Hello 2011...

So, nur noch ein paar Stunden und auch dieses Filmjahr ist Geschichte. Wars denn ein guter Jahrgang? Definitiv kein schlechter. The Expendables war ein absolutes Kinohighlight. Machete war ein grosser Trash-Hit und Seagal feierte so seine Rückkehr auf die Leinwand. The A-Team war ganz okay. Looking for Eric eine kleiner aber feine britische Komödie. Dolph Lundgren war allgegenwärtig, neben seinem Expendables-Auftritt erschienen noch seine Filme Icarus und Command Performance direkt auf DVD. Beides kleine, solide bis gute Actionkracher. Das Duo Scott Adkins und Isaac Florentine bescherte uns gleich zwei gute bis sehr gute Werke. Ninja und Undisputed: III waren beide Ausnahmeerscheinungen der B-Movie Welt. Wing Chun-Meister Yip Man wurde von Donny Yen zum Leben erweckt und die beiden Ip Man-Teile waren Highlights des asiatischen Martial Arts-Kinos. Und Uwe Boll gab seinen Kritikern jetzt erst richtig so eine aufs Maul und zeigte mit dem erschütternden Darfur, was für ein Filmemacher in ihm steckt.

Was wünschen wir uns für 2011?

... dass Seagals ein weiteres Kino-Comeback feiern kann...
... dass Lundgrens nächste Projekte mehr Budget erhalten...
... dass auch JCVD wieder mit den Werken der beiden erstgenannten mithalten kann...
... dass Uwe Boll seinen neuen Kurs halten kann...
... dass der neue Bond offiziell angekündigt wird (und dieser kein zweites Quantum wird)...
... dass der Trailer zu Star Trek 2 Ende des Jahres online steht (und dieser auch wieder zu begeistern vermag)...
... dass Transformers 3 besser ist als sein Vorgänger...
... dass die 3D-Technik wieder ihren Abgang macht...
... dass Ip Man Zero seinen Vorgängern in nichts nachsteht...
... dass Hangover 2 unsere Lachmuskeln reissen lässt...
... dass Pirates of the Carribean 4 definitiv besser ist als der schreckliche dritte Teil...
... dass Vin Diesel's Fast Five die Leinwand rocken wird...
... dass Green Lantern so gut wird wie der Trailer es verspricht...
... dass Cowboys & Aliens wirklich mal was neues wird...
... dass Wesley Snipes einen angenehmen Aufenthalt im Knast hat...

Was wünscht ihr euch für die nächsten zwölf Filmmonate?

"E guete Rutsch"



DomPatHug

Und jetzt geniesst bitte noch den Auftritt von Miss Sophie und ihrem Diener James im Sylvester-Klassiker "Dinner for One". :-)

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Trailer: SOURCE CODE (2011)

Ein Actionthriller mit Jake Gyllenhaal und Michelle Monaghan beglückt uns nächstes Jahr. Die Story ist für SciFi-Geübte nicht ganz neu, aber trotzdem, hier hat sich jemand wohl zumindest etwas einfallen lassen. Werd ich gucken.

Dienstag, 28. Dezember 2010

AGENT RED


Lundgrens "Agent Red" gehört, beachtet man die Ratings seiner Filme, zweifellos zu seinen schwächsten Werken. Ist der Film wirklich so übel wie behauptet?

Inhalt:
Vor mehr als vierzig Jahren ist in den USA der chemische Kampfstoff Agent Red entwickelt worden. Seine Wirkung ist so verheerend, daß er niemals zum Einsatz kommen sollte. Doch die Sowjets, die sich davon bedroht fühlten, haben diesen Stoff gestohlen. Jetzt befindet er sich in den Händen von russischen Terroristen, die Millionen Unschuldiger töten wollen, um damit gegen die Skrupellosigkeit der Politik zu demonstrieren. Agent Red befindet sich an Bord eines US-U-Bootes, das sich in der Hand der Terroristen befindet. Doch der Aufklärungsspezialist der US-Marine Matt befindet sich gemeinsam mit Doktor Linda Christian an Bord dieses U-Bootes und nimmt den Kampf gegen die russischen Terroristen auf. Kann er deren teuflischen Plan, ganz Amerika zu vernichten, verhindern...?

Lundgren hatte vor einigen Jahren, wie seine Kollegen Seagal und Van Damme so seine Karrierekrise. Mit seinem Auftritt in "The Expendables" und seinen letzten grundsoliden B-Werken hat er die Kurve wieder gekratzt. "Agent Red" fiel jedoch noch in seine Krisenzeit.

Dies merkt man dem Film auch an. "Agent Red" besteht zum grössten Teil aus Actionszenen anderer Streifen. "Jagd auf Roter Oktober", "Crimson Tide", geklaut wurde gut und viel. Zudem finden sicherlich viele andere B-Kracher hier ein kurzes Aufleben durch Szenenklau, jedoch konnte ich nicht alle Szenen den jeweiligen Filmen zuweisen.

An Action mangelt es dem Film schon ein wenig. Ein wenig Action zu Beginn, viel Blabla bis zur Hälfte, anschliessend wechselt der Streifen in Die Hard-Ripoff-Modus und Lundgren dezimiert an Bord des U-Boots seine Gegner. Dies geschieht jedoch nur minder interessant. Mich interessierte eher, dass das U-Boot-Innere wie die Lagerhalle am Ende von Terminator 2 aussah. Muss ein verdammt grosses U-Boot gewesen sein...

Lundgren kann man nichts vorwerfen. Der macht seine Sache gut und sein Agent Red-Satz zu Filmbeginn verhalf der Figur zu einigen Sympathiepunkten und kann im Verlauf des Films auch einige gute One-Liner verbuchen. Meilani Paul als Lundgrens Verlobte macht einen ordentlichen Job, nervt zumindest nicht rum. Alexander Kuznetsov und Natalie Radford sind in ihren Rollen als Bonny & Clyde der U-Boot-Terroristen sogar sehr akzeptabel, wird hier zumindest ein wenig versucht, den Bad Guys eine Motivation zu verschaffen, welche irgendwie noch nachvollziehbar ist.

Einfach nur schade, besteht der Film zum grössten Teil aus Stock Footage. Mit mehr Action und weniger oder gar keinen geklauten Szenen wäre dieser Film beim Publikum wesentlich besser weggekommen.

Fazit: Ein schwacher Lundgren, keine Frage. Jedoch gibts auf dem Markt noch schlechteres.

Schulnote 2.5

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Montag, 27. Dezember 2010

MEN OF WAR


Lundgrens Actionfilm "Men of War" aus dem Jahr 1994 gehört angeblich zu seinen stärkeren Werken. Ich erinnere mich vor langer Zeit mal einige Ausschnitte auf Pro7 gesehen zu haben. Endlich fand ich das Werk nun auf DVD.

Inhalt:
Nick Gunar (Dolph Lundgren), ein ehemaliger Söldner, bekommt von einer mysteriösen Firma den Auftrag, die Einwohner einer entlegenen Insel im südchinesischen Meer gefügig zu machen. Er soll sie dazu bringen, die Schürfrechte für die reichen Bodenschätze der Insel abzutreten. Dort allerdings schlägt er sich auf die Seite der Unterdrückten und kämpft mit allen Mitteln gegen die mörderische und menschenverachtende Firma.

Wenn ich normalerweise Filme von Seagal, Lundgren und Co. im Laden kaufe, prüfe ich kurz die Version - ob geschnitten oder nicht. Da die Fassung, die ich mir hier auf einer Lundgren Doppel-DVD (gemeinsam mit "Agent Red") geholt habe, auf dem Cover eine Laufzeit von 99 Minuten auswies, griff ich natürlich sofort zu. Wie sich später beim Schauen herausstellte, war dies ein totaler Fehlgriff meinerseits. Zwar ist "Agent Red" in einer ungeschnittenen Fassung vorhanden, jedoch fehlen bei "Men of War" nicht nur ein paar Filmsekunden. Anstelle von 99 Filmminuten warens noch 74! Selten sah ich einen so dermassen zerschnippselten Film. Danke EuroVideo, danke! Konsumentenbetrug kann man das auch nennen.

Der Film selbst wäre in einer Uncut-Version wohl sehr geniessbar. Das Inselsetting ist immer mal wieder eine tolle Abwechslung. Gedreht wurde in Thailand. Eher nervend kam der Score rüber, der mir ein wenig zu sehr auf Insel-Bongobongo getrimmt wurde.

Dolph Lundgren als Nick Gunar ist passend. Grundsolide, aber keine ausserordentliche Arbeit, die der IKEA-Mann hier abgeliefert hat. Ebenso an Bord sind Charlotte Lewis (Stichwort: Polanski-Affäre), B.D. Wong (Executive Decision), Tom Wright (Marked for Death) und Kevin Tighe. Aber keiner konnte sich mir wirklich ins Gedächtnis brennen.

Der Actionanteil des Films muss richtig hoch gewesen sein. Jedoch, ich kanns nicht genau bestätigen. Irgendwo in den 25 fehlenden Filmminuten meiner Disk muss ein riesiges Inselschlachtfest stattgefunden haben. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Fazit: Jede Note, die ich hier vergebe, scheint nicht fair zu sein. Ich sah eine absolut verstümmelte Fassung dieses eventuell überdurchschnittlichen B-Movies. Die Action lässt sich allerdings erahnen.

Schulnote 4.0 (tendenz uncut klar höher)

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TITANIC 2


Eines vorweg - ich wusste, worauf ich mich einliess...

Inhalt:
Zum 100jährigen Jubiläum der Titanic -Jungfernfahrt und der Katastrophe im Jahr 1912 läuft im Jahr 2012 ein hochmoderner Luxusliner mit dem Namen Titanic 2 vom Stapel, um auf seiner ersten Fahrt die Original-Route des Vorgängers zu befahren. Allen schlechten Omen zum Trotz sticht das vollbesetzte Schiff in See. Das Schicksal fühlt sich wohl herausgefordert, denn ein herannahender Taifun treibt einen Eisberg genau in die Route des Schiffs. Müssen Passagiere und Mannschaft erneut auf hoher See ums Überleben kämpfen?

Von den Machern von "Transmorphers", "Snakes on a Train" und dem "Sunday School Musical" wurde "Titanic 2" auf Kurs geschickt. Aber... warte mal... Transmorphers? Train? Haben sich beim Schreiber heute einige Fehler eingeschlichen?

Nein. Denn die Produktionsstube "The Asylum" hat sich auf sogenannte Mockbuster spezialisiert - Filme, die klare Billig-Versionen bekannter Werke darstellen - oder zumindest suggerieren, eine Fortsetzung eines grossen Blockbusters zu sein. Dies ist meine erste Erfahrung mit einem Asylum-Film. Eine Art Aldi-Titanic - das musste ich einfach sehen.

Bekannte Namen waren praktisch keine Anwesend. Bruce Davison ("Knight Rider 2008") gehört da noch zu den populäreren Darstellern. Shane Van Dyke hat eine der Hauptrollen inne und ist ebenso Regisseur dieses Werks. Der Sohn von TV-Serien-Ikone Barry Van Dyke kann jedoch nicht mit dem Charisma seines Vaters mithalten und auch nicht mit dem Charme seines Grossvaters Dick Van Dyke. Marie Westbrook als überforderte Schiffs-Krankenschwester Amy wirkt absolut blass. Auch der Rest des Casts ist nicht der Rede wert.

Die "Titanic 2" selbst wirkt wie eine verlängerte Version seines Vorgängers. Da das Schiff jedoch von Special Effects der eher zweifelhafteren Sorte auf den Schirm gepresst wurde, wirkt das Set sowieso unglaubwürdig. Kann das Aussenleben des Schiffes jedoch mit Mühe und Not als Titanic-Kartonage durchgehen, ist das Innenleben des Schiffes äusserst Armselig dargestellt. Siehe die Brücke. Sind da etwa Fensterläden im Hintergrund zu sehen?

Die Special Effects, der Leckerbissen der James Cameron-Titanic von 1997, sind in dieser Low Budget-Produktion, wie bereits erwähnt, äusserst billig. Da steht Bruce Davison zu Beginn des Films auf einer Eisscholle. Jedoch ist mehr als nur ersichtlich, dass diese Szene im Studio gedreht wurde. Auch als der Surfer am Anfang aufs unbewegliche (!) Meer hinaus schaut...

Fazit: Wie in der Einleitung bereits erwähnt, ich wusste, worauf ich mich einliess. "Titanic 2" ist eine absolute low budget Variante eines Blockbusters von 1997. Die billigen Effekte, das eher niedrige Schauspiellevel und das kaum vorhandene Drehbuch lassen wirklich keine Freude aufkommen. Ausser man hat irgendwie Spass an einem Werk dieser Qualitätsklasse. Und dieser war sogar irgendwie vorhanden, so lächerlich war das Gezeigte stellenweise. Ich dachte ursprünglich, "Titanic 2" wird der neue Tiefpunkt meiner Blogger-Karriere werden. Dies ist jedoch dank eines netten Unterhaltungsfaktors nicht der Fall. Der Film ist schwach, mehr nicht.

Schulnote 2.5

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Mittwoch, 22. Dezember 2010

GAME OF DEATH


Seit Anfang Dezember ist Wesley Snipes nun hinter Gittern in der McKean-Haftanstalt. Sein vorläufig letztes Werk "Game of Death" ist ab Anfang 2011 im Handel.

Inhalt:
Marcus (Wesley Snipes) ist Undercover Agent der CIA, der den Auftrag erhielt, den Waffenhändler Smith (Robert Davi) zu töten. Auf dem Weg zum Übergabeort geraten die beiden in einen Hinterhalt. Sein ehemaliges Team versucht Marcus zu töten. Dieser ist jedoch "hard to kill"...

Gedreht wurde der Streifen für einmal nicht in Osteuropa, sondern in Detroit. Da es sich jedoch immer noch um einen B-Movie mit beschränktem Budget handelt, ist von der grossen Stadt nicht wahnsinnig viel zu sehen. Ein grosser Teil des Films spielt im und um ein Krankenhaus herum. Der Rest kann man gut und gerne als Detroiter Vororte bezeichnen. Der Begriff Hinterhöfe ist jedoch nicht gerechtfertigt.

Als erstes Highlight des Films kann man sicherlich die Besetzung bezeichnen. Neben Hauptdarsteller Snipes, der hier in Seagal-Modus agiert (Gelenke verdrehen, Genicke brechen), ist als Bad Guy Gary Daniels unter Vertrag genommen worden. Dieser liefert jedoch. meines Erachtens eine ziemlich blasse Vorstellung ab. Zoe Bell, Stuntfrau von Uma Thurman und von Quentin Tarantino damals für "Death Proof" engagiert, spielt die rechte Hand Daniels und bekommt einige Szenen, in denen sie überzeugen kann. Robert Davi ist ebenso an Bord, hat jedoch nicht viel zu tun ausser in einem Bett zu liegen oder in einem Rollstuhl zu sitzen und den Halbtoten zu mimen. Schade eigentlich.

"Game of Death" wurde glücklicherweise ziemlich kurzweilig gehalten. Es passiert immer irgendetwas. Als interessant und vielleicht als Anspielung auf den Stallone-Actioner "Assassins" sehe ich eine Szene im Krankenhaus, in welcher sich Snipes, Bell plus ein anderer Bad Guy mit schallgedämpften Pistolen eine Jagd durch die Stockwerke liefert. Die Hand to Hand-Fights sind so eine Sache. Einige sehen richtig schick aus, erinnern wie schon weiter oben erwähnt, an Seagals beste Tage, als der Zopfträger noch richtig krass und mit höchster Effizienz die gegnerischen Reihen dezimiert hat. Jedoch ist die andere Hälfte der Fights für mich nur langweilig.

Fazit: Der Abspann erfolgte nach 78 Filmminuten und kam keine Minute zu spät. Ein kurzer Streifen, der weder positiv noch negativ auffällt. Jedoch erwartete ich auch keinen Oberkracher von Snipes, der im Gegensatz zu seinen Berufskollegen Seagal, Lundgren oder auch Van Damme nun definitiv im Karrieretief gelandet ist. Drei Jahre Haft sind eine lange Zeit. Wir sind gespannt, ob Snipes' Karriere nach seiner Haftentlassung wieder in die Gänge kommt.

Schulnote 4.0

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Trailer: DEADLY CROSSING (Seagal)


Hier der Trailer zu Steven Seagals neuestem Streich "Deadly Crossing", eigentlich die Pilotfolge zu Seagals 13teiliger Serie "True Justice". Nun ist jedoch nicht sicher, ob die Folgen überhaupt noch als Serie unter dem eigentlichen Serientitel herauskommen. Sicher ist, dass die Folgen nun einzeln auf DVD erscheinen. "Deadly Crossing" ist die Pilotfolge, dauert ca. 90 Minuten und der Trailer macht immerhin schon mal gut Laune. Die Code-1 DVD erscheint am 27. Dezember.

Guestreview: SAW 3D (by Raven)


Mein verehrter Kollege von Raven's Reviews ist heute der erste und evtl. auch einzige Guestreviewer, dessen Text auf meinem Blog in Pixel gemeiselt wird. Da der gute Raven zur Zeit in einem extrem zeitraubenden Studium steckt, ist seine Site vorübergehend in Stillstand. Umso mehr schätze ich sein temporäres Comeback für die Filmreihe seines Lebens.

Grüsse

DomPatHug


SAW 3D (Guest Review by Raven's Reviews / The Mac 79)

Als eingefleischter SAW Fan der zweiten Stunde habe ich mich seit dem kühlen Sonntagnachmittag in den letzten Wintertagen des Jahres 2005 an welchem ich erstmals auf SAW aufmerksam wurde, auf jenen Moment gefreut in dem das ganze Bild über die Story des John Kramer endgültig aufgeklärt sein würde.

Vorgeschichte – Hintergründe zur Produktion

Daraufhin folgte jedes Jahr pünktlich (in USA) zu Halloween die nächste Episode eines Films der zwar jeweils auch eine eigenständige Story bot, aber immer auch die interessante und clevere Gesamtstoryline weitertrieb. Ich hatte fast (Damn you, SAW IV) jedes Jahr meine Freude daran und so wurde mir auch leicht mulmig als es letzten April hiess „that’s about it“.

Nichtsdestotrotz habe ich mich auf das grosse Finale gefreut in welchem zuguterletzt alles einen Sinn geben sollte. SAW zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass in einer neuen Folge immer wieder einzelne vorangegangene Schlüsselelemente in einem vollkommen neuen Licht dargestellt wurden. So hat sich über die Jahre eine Rätselcommunity herausgebildet, die sich weniger auf den in der Öffentlichkeit vieldiskutierten blutgehalt der Filme sondern auf die Auflösung der Handlung fixierte.

Leider stand aber dieser letzte Film von Beginn an unter einem schlechten Stern:

Kevin Greutert, der Regisseur von SAW VI hatte offensichtlich einen so guten Job gemacht, dass er kurzerhand von den Machern von Paranormal Activity 2 angeheuert wurde. Lionsgate hatte schon dort einen gravierenden strategischen Fehler begangen, denn anstatt Greutert im guten ziehen zu lassen, wurde er gemäss Vertrag vom Set von Paranormal Activity 2 mit dem Hubschrauber mehr oder weniger unfreiwillig zur Produktion von SAW ausgeflogen.


Auch der dümmste Fussballlaie weiss, dass man selbst den besten Stürmer ziehen lassen muss, wenn dieser Zuhause nicht mehr glücklich ist. So berichtet Kevin dann während der Produktionsphase regelmässig auf seinem Blog, wie sehr es ihn graust weitere Leute beim Foltern inszenieren zu müssen und jetzt das Beste draus zu machen, auch wenn er Nachts kaum mehr schlafen kann. Was dem Film schliesslich auch nicht mehr geholfen hat, war die Tatsache dass das Skript aufgrund kreativer Differenzen eine Woche vor Filmstart noch einmal kräftig umgeschrieben werden musste.

Schon allein die Verlagerung auf 3D und der starke Fokus auf das uns allen geliebte Gimmick liess darauf schliessen dass hier der Schwerpunkt für den letzten Film deutlich auf die visuellen Effekte umgelagert wird. Doch nicht genug, es scheint als wollte Lionsgate hier auch ganz sicher gehen und zerstörte einen Teil der Story bereits im Vorfeld durch die öffentliche Ankündigung der Rückkehr von Cary Elwes, des seit nun 5 Filmen schmerzlich vermissten Doctor Gordon. Die Rückkehr Gordon’s bzw. dessen Verbleib in der Serie ist seit seinem Verschwinden nach dem ersten Teil ein jahrelanges Rätsel, das sich hartnäckig gehalten hat. Hätte niemand gewusst, dass Cary Elwes zurückkehrt, wären die Fans gleich bei der ersten Szene von SAW 3D komplett aus dem Häuschen geraten. Da man diese Tatsache allerdings vorher breit in den Medien gestreut hat, war die Eröffnungsszene von SAW 3D genauso verschenkt wie manch andere verpasste Gelegenheit, die noch folgen würde. Es ist dies ein Testament dafür, dass diese Serie von ihren Machern nunmehr nur noch totgemolken wird. Es mag ehrliche und treue Fans geben, irgendwo da draussen – die Produzenten aber gehören jedenfalls nicht dazu.

SAW 3D – der Film

Im Folgenden wird nun der Film SAW 3D beleuchtet. Da es zu viel darüber zu berichten gibt, das Spoiler voraussetzt, wird es an dieser Stelle 2 Reviews geben – eines mit und eines ohne Spoiler.

*Spoiler Review*

SAW 3D beginnt mit einem grossen Knall. Der Film setzt gekonnt direkt nach den Ereignissen von SAW 1 ein. Endlich ist der lange vermisste Doctor Gordon zu sehen und es wird klar gezeigt dass er aufgrund seiner medizinischen Ausbildung sogar in mehr oder weniger plausibler Weise überlebt hat. Die nächste Szene schwenkt aber bereits wieder auf die Endsequenz in SAW VI zurück und setzt dort ein. Nach diesen wenigen Minuten Haupthandlung wird bereits auf die neue eigenständige Story gewechselt. Die Eröffnungsfalle ist wie immer eine der besten des Films. Diesmal in der Öffentlichkeit ausgetragen hat sie einen atmosphärisch ganz neuen Touch, welcher der Franchise deutlich gut steht. Auffallend ist bereits in der ersten Falle, dass die Tonbänder nicht mehr von John Kramer stammen – Es ist deutlich die Stimme Hoffmann’s zu hören. Leider ist dies aber auch die einzige Falle des Films, die im Sinne John Kramers geführt wird. Sprich: Es ist den Partizipanten realistisch möglich die Falle zu überleben. Was diesen ersten hoffnungsvollen Minuten folgt ist allerdings traurig:

Die Filmstoryline dreht sich um den Betrüger Bobby Daggen, der behauptet er hätte eine Jigsaw Falle überlebt. Dieser führt in der Folge eine grossangelegte Selbsthilfe-Kampagne und schreibt Bücher. Da dies alles noch in der Zeit von John Kramer passiert ist dieser selbstverständlich ziemlich angeschmiert, da ihm klar ist, dass Bobby bislang nicht zu seinen Patienten zählte. So beschliesst John, Bobby ein richtiges Spiel zu liefern. Die Ausführung dieses Spiels durch Hoffmann und die Story von Bobby Daggen sind zwar clever ausgeführt, dennoch ist es lediglich ein Vehikel dafür den Fans das zu geben, was sie der Meinung der Produzenten nach offensichtlich am meisten wollten: 11 Jigsaw Fallen werden in fast unerträglichem Tempo beinahe back-to-back abgespult. Die Story geht zwar konsequent weiter, ist aber noch mehr als in den Nebenhandlungen der anderen Fortsetzungen ein reiner Fallenträger. Schlimmer noch ist, dass die Opfer allesamt draufgehen. John’s Spiel, in welchem immer mal wieder jemand davonkam scheint vollkommen gegessen zu sein. Klar sind die Anweisungen zur Rettung der Opfer vorhanden, aber die Story schreibt konsequent den höchstmöglichen death toll vor.

Dazwischen wird Hoffman gezeigt, der zwar ebenfalls einige interessante Turns nimmt, aber wenig mehr ist als der Henker von Jill.

Die Hauptstory, deren Auflösung den Fans für diesen Film versprochen wurde, setzt dann wieder 10 Minuten vor dem Ende ein. Ganz kurz und knapp wird erklärt, dass Gordon seit Ende des ersten Films ein Komplize war und sämtliche chirurgischen Eingriffe der Franchise von ihm stammten. Eine These, die in Fankreisen schon seit einem Hinweis darauf in SAW II diskutiert wird und die an mangelnder Originalität kaum mehr zu überbieten war. Überdies war er John’s Rückversicherung um nach seinem Ableben nach Jill zu sehen. Was zur Folge hat, dass er sofort einschreitet, wenn ihr etwas geschieht. Da es sich Hoffman nicht nehmen lässt, Jill mittels reverse bear trap zu entsorgen, tritt der gute Doc gleich im Anschluss in Aktion und sperrt den bösen Jungen in den Baderaum aus SAW 1 und schliesst die Tür. Game Over ? Bei weitem nicht – die Tür steht nämlich Sperrangelweit offen für SAW 8 – Gordon lebt – und bringt seinerseits zwei ganz neue, vermummte Komplizen mit. Auch Hoffman ist sogar noch weiter weg davon, tot zu sein als in SAW VI … (wir erinnern uns – ausser Adam ist noch jeder lebend aus dem Badezimmer gekommen…).

*Spoiler-Free Review und Fazit*

SAW 3D ist ein guter, eigenständiger Film. Es handelt sich um die Story des Jigsaw-Überlebenden Bobby Daggen, der mit seiner Geschichte viel Geld gemacht hat, aber schlussendlich wieder in einer Falle landet. Dieser Film hätte als Franchise-Mittelstück gut funktionieren können. Meiner Meinung nach wäre er sogar gut geeignet gewesen um ihn zusammen mit SAW IV zu schneiden, da dieser mehr oder weniger überflüssig war. Die Story dient auch als gute Begründung, warum 11 Fallen abgespult werden. Was den Film allerdings zum Scheitern verurteilt ist, dass es das grosse Finale sein sollte. Dieser Film ist kein furioses Finale sondern maximal ein sterbendes Röcheln. Die Produzenten haben klar bewiesen, dass sie keine Ahnung davon haben, was die Fans (und ich kenne viele davon) wirklich wollten – einen überzeugenden Schluss für die Hauptstoryline. Dieser wurde bei weitem nicht geliefert. Ich wage es zu behaupten dass ein Grossteil der Fans die ich kenne während einer Mittagspause auf einem Bierdeckel ein besseres Ende als dieses locker zusammengesponnen hätten. Ich denke das Publikum hat auch im Vorfeld das Recht zwei Details zu erfahren

*mild Spoiler*

Sowohl Tobin Bell als auch Cary Elwes werden als Zugpferde für dieses grandiose Finale gepriesen – beide haben kaum mehr als ein Cameo – die Jigsaw Szene in diesem Film ist zwar genial, aber dauert gute 2 Minuten. Cary Elwes ist nicht viel länger zu sehen und hätte für diese Dauer auch gut durch einen günstigeren Schauspieler ersetzt werden können, so hätte man jedenfalls ein wenig mehr Budget für die diesmal echt grenzwertigen Gore-Effekte gehabt – denn wenn man schon Gore bieten will, dann sollte man darauf achten, dass die Leichen nicht wie Crash-Test-Dummies aussehen.

*mild Spoiler end*

Fazit: SAW 3D ist kein würdiges Ende für SAW – als Mittelstück hätte er durchaus dienen können, als grossartiges Finale mit überraschendem Twist und dem letzten wiedersehen mit bekannten und beliebten Charakteren war es einfach nur Mist.

Benotung nach DomPatHug's System

- Story des Films (Bobby Daggen): 4.5
- Als SAW Finale: 2.0

- Overall rating: 3.5

*Game Over*

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Samstag, 18. Dezember 2010

Trailer: LIMITLESS (2011)


Bradley Cooper meets Robert de Niro in einem interessanten Actionthriller mit etwas Californication-Einschlag. Cooper spielt einen versifften Autor mit Schreibblockade, der an eine Wunderpille herankommt, welche dem "Patienten" die volle Auslastung des Hirns ermöglicht, anstelle der nur zwanzig Prozent, welche die normale Hirnauslastung eines Menschen darstellt.

Der Trailer sieht richtig gut aus und ich denke "Limitless" könnte eine kleine Actionperle des nächsten Jahres darstellen.

Trailer: KILL THE IRISHMAN (2011)

Irgendwie im Fahrwasser von "The Boondock Saints" scheint sich "Kill the Irishman" zu befinden. Mal sehen...

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Trailer: FAST FIVE aka THE FAST AND THE FURIOUS 5

Testosteron is back. Vin Diesel und Paul Walker beehren uns mit einem weiteren Besuch auf den Kinoleinwänden - dieses Mal mit einem richtigen Killer-Cast. Neben den beiden Hauptdarstellern sind auch Dwayne "The Rock" Johnson, Tyrese Gibson, Jordana Brewster, Joaquim de Almeida und Matt Schulze mit von der Partie.


Trailer: PIRATES OF THE CARIBBEAN: ON STRANGER TIDES

Captain Jack Sparrow is back... und ich hoffe, dieser Teil lässt mich nicht im Kino leiden wie sein Vorgänger.

Trailer: DEATH RACE 2

Die Fortsetzung zum Jason Statham-Kracher "Death Race" wird in den nächsten Monaten direkt auf DVD erscheinen. Der Cast verspricht zwar Abstriche in der Hauptrolle (Luke Goss), jedoch einige Hochkaräter in den Nebenrollen (Sean Bean, Danny Trejo, Ving Rhames). Zudem wurde der Film von Roel Reiné inszeniert, der schon mit Seagals "Pistol Whipped" gezeigt hat, dass er nicht der schlechteste seiner Regieklasse war.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

DIE WELT DES FC BASEL 1893


Ich kann mich nicht mehr an alle Details erinnern, weder an das Wetter, noch an die Kleidung, die ich trug. Aber ich erinnere mich stets zurück an diesen einen Abend im Herbst 2002. Nach zwei Minuten folgte die erste Explosion, zwanzig Minuten später die Zweite und kurz darauf die Dritte. Mit Explosionen bezeichne ich diese unglaublichen Gefühlsausbrüche, welche die Herren Rossi, Gimenez und Atouba mir und den etwa 30'000 anderen Baslern verpasst haben. Wie ein Irrer rannte ich die Treppe hinunter und wieder hoch, ging von einem Kollegen zum nächsten, mit jedem musste mit einer Umarmung kurz gefeiert werden. Wir, wir sind der FC Basel - die anderen, das waren die Herren aus Liverpool. Das Spiel endete mit einem umkämpften 3:3. WIR, wir waren weiter - Zwischenrunde in der Champions League. A night to remember? Indeed. Oder noch besser, another night to remember...

Als nördlichste Grossstadt der Schweiz hat Basel einen speziellen Stellenwert für seine Einwohner und auch für die Agglomeration. Durch die spezielle Lage gleich an zwei Länder (Frankreich, Deutschland) anzugrenzen, ist Basel wirtschaftlich eine Goldgrube. Basel ist eine lebendige Stadt, die sich ihren Dingen teils äusserst exzessiv hingibt. Der Basler lebt für die Fasnacht - und für seinen FC Basel.

Der FC Basel mag im europäischen Vergleich wohl nicht mit dem FC Barcelona, Manchester United oder Bayern München konkurrieren können. Zu wenig TV-Gelder werden in der Schweiz generiert, zu klein ist die Fanbase im Vergleich mit den genannten Topclubs. Jedoch, klein muss nicht immer gleich schlecht sein.

Es war 1988, da passierte der Fall in die Zweitklassigkeit, welche bis Mitte der neunziger Jahre andauerte. Der Aufstieg wurde mit einem gewaltigen Fest gefeiert, doch es folgten Jahre des Mittelmasses, aus welchem auch der mittlerweile verstorbene Trainer Jörg Berger den Verein nicht hatte befreien konnte. Gestandene Bundesligaspieler wie Maurizio Gaudino, Oliver Kreuzer, Jürgen Hartmann oder Franco Foda wurden ins heimische Stadion "Joggeli" transferiert um den Meistertitel nach Basel zu holen. Jedoch scheiterte das Unternehmen und endete beinahe in einem Fiasko namens Abstieg. Der damalige Präsident des Vereins René C. Jäggi lernte jedoch aus seinen Fehlern und läutete mit der Verpflichtung des Schweizer Trainers Christian Gross eine unglaubliche Ära ein. Das neue Stadion wurde mit dem Double-Gewinn erst so richtig eingeweiht und der FC Basel qualifizierte sich mit dem wohl stärksten Clubkader, welches eine Schweizer Mannschaft bisher gesehen hat, für die Gruppenphase und anschliessend für die heute nicht mehr existierende Zwischenrunde der Champions League. Liverpool, Manchester, Juventus Turin, Deportivo La Coruña, Valencia, Moskau - gegen alle Teams konnte Basel punkten und schied schlussendlich knapp in der Zwischenrunde aus. Die Folgen dieser Kampagne waren klar. Basel ist auf der europäischen Fussballbühne erschienen und Spieler wie Hakan und Murat Yakin, Christian Gimenez und Co. waren heiss begehrt. Es folgten Jahre der nationalen Dominanz, ein Ausflug ins Viertelfinale des UEFA-Pokals und leider auch der sogenannte "13. Mai 2006". Nachdem der FCB die Saison 2008/2009 nur auf Platz 3 beendete, war nach vielen Erfolgen die Ära Christian Gross zu Ende.

Mit dem Ex-Bayern München-Star Thorsten Fink wurde eine neue Lichtgestalt nach Basel geholt, welche dem angeschlagenen Verein neues Leben einhauchte. Neue Besen kehren manchmal eben doch gut. Ebenso kehrte der Rekord-Torschütze der Schweizer Nationalmannschaft Alexander Frei nach Basel zurück. Zusammen mit Marco Streller ist Frei das Symbol für den neuen Offensivspirit. Die Mannschaft, mit neuer Münchner Winnermentalität im Blut, belohnte Trainer Fink und seine Fans mit dem erneuten Double-Gewinn und der Qualifikation für die Champions League. Die Ära Fink ist noch jung - jedoch sind die Weichen in eine äusserst rosige Zukunft gesetzt.

Regisseur Michael Flume riskierte einen Blick hinter die Kulissen des grössten Schweizer Fussballvereins und öffnet für den Zuschauer die Welt des FC Basel. Obwohl die Titelwahl des Films etwas ungenau zu sein scheint. Heisst der Film nun "Die Welt des FC Basel 1893" oder schlicht "FC Basel 1893 - Der Film"? Nun, das ist dem Fan ja egal. Die Menüführung der Disk gefällt schon mal. Doch, warte mal, wo ist denn hier der "Film starten"-Button? Den gibts nicht. Der Film ist unterteilt in diverse Kapitel, welche leider alle einzeln aufgerufen werden müssen. Schade, so habe ich mir einen gemütlichen Filmabend eigentlich nicht vorgestellt. Unterteilt ist der Film in die Kapitel Historisches, Erste Mannschaft, FCB-Nachwuchs, FCB-Frauen, Rotblau Total, Ticketing Infos, FCB-Geschäftsstelle und ein Bonus-Kapitel. Diese Kapitel sind weiter unterteilt in Unterkapitel, welche fast alle mit einer "alle abspielen"-Funktion versehen wurden. Jedoch fehlt diese Funktion ausgerechnet bei den ansonst genialen Spieler-Portraits. Hier muss noch jeder Spieler einzeln angewählt werden. Absolut nervig. Zudem ist der Ton beim Portrait von Verteidiger Behrang Safari komplett gestört. Man hört da einfach gar nichts, nur rauschen. Ein ganz grober Patzer.

Die einzelnen Kapitel wurden jedoch mit bedacht gewählt und wirklich jedes Element des Vereins bekommt so seine Sekunden. Vergangene Erfolge werden gezeigt, lebende Legenden beleuchtet, der alte und der neue Tempel bekommen ihren Auftritt, auch René Häfliger darf ein "Best Of" seiner Sendung Rotblau Total präsentieren. Der Bereich FCB-Mädels jedoch ist wohl nur wegen der Quote noch in den Film gerutscht und bringt dem Zuschauer nicht viel neue Infos. Interessant hingegen ist das Kapitel FCB-Nachwuchs, welches das Training, den geplanten Campus und auch das bestehende Wohnhaus unserer Jungen zeigt.

Leider kommen meines Erachtens die Fans viel zu kurz. Betrachtet man, wieviel Zeit diese mit Choreos verbringen, wieviel Herzblut diese Leute in den Verein stecken, so ist es beinahe ein kleiner Skandal, wird die wohl wichtigste Geldquelle des Vereins hier doch sehr ignoriert. Sehr schade, kann Basel sich doch rühmen eine Fankultur zu haben, welche durch alle Gesellschaftsschichten geht.

"Die Welt des FC Basel 1893" sollte ein Monument für den FCB darstellen, ist jedoch eher ein interessantes Zeitdokument geworden, welches Tribut an eines der wohl stärksten Kader in der Geschichte des FC Basel darstellt. Der Film schneidet alle Bereiche des FCB's an - und hier liegt leider, neben der fehlenden "Play All"- oder "Play as Movie"-Funktion auch der Schwachpunkt. Kaum wird ein Kapitel nur ansatzweise interessant, ist es auch gleich wieder vorbei. Gerne hätte ich mehr Szenen aus der Kabine gesehen, während des Spiels, Ansagen des Trainers, Reaktionen der Spieler, welche dem Zuschauer sonst vorenthalten werden, etc. Das gezeigte Material ist jedoch von absolut hochwertiger Qualität und Michael Flume hat es geschafft, den Verein mit seiner Kameraführung noch ein wenig besser darzustellen, als er in Wirklichkeit ist. Ich meine, wer diesen Film gesehen hat, kann kaum glauben, dass die Gegner der Liga Thun oder Bellinzona heissen (bei allem Respekt für diese Gegner), waren doch soeben FCB-Fan Roger Federer oder Oscar-Preisträger Arthur Cohn in diversen Hochglanz-Szenen zu sehen.

Fazit: Mit CHF 39.- klar zu teuer, aber der Fan kauft ja bekanntlich alles. Ist die DVD den Preis auch wert? Schwer zu sagen. In einigen Jahren werde ich den Film nochmal in den Player legen und in Erinnerungen schwelgen an die Ära Thorsten Fink, an Strellers grandioses Tor gegen Xamax, an den kleinen Blitz Shaqiri, der bis dahin wohl seine Schuhe für Manchester United schnüren wird, an Inkoom, den sympathischen jungen Mann aus Ghana, an Costanzo, der uns mit seiner symphatischen Art hoffentlich bis zum Karriere-Ende erhalten bleibt, an einen Meistertitel, der einige private Dämonen vertrieben hat - ja, dieses Zeitdokument wird, in einer Funktion ähnlich einer amerikanischen Zeitkapsel, sein Geld wert gewesen sein.

Schulnote 4.75

DIE OFFIZIELLE WEBSITE DES FC BASEL
Film bestellen

Trailer zum Film


Einige Highlights des FC Basel auf Youtube

FC Basel in der CL 02/03


Meistertitel 2002


Mladen Petric (jetzt HSV) hält einen Penalty


Strellers Traumtor gegen Neuchatel Xamax


Luzern 4 - Basel 5


Christian Gross an der Pressekonferenz nach dem Titel 08 :-)


Meine Wenigkeit mit dem Auftritt für die Spendenaktion 2008 :)

Trailer: TRANSFORMERS 3: DARK OF THE MOON (2011)

Michael Bay does it again und der Trailer zu "Transformers 3" macht einen wesentlich besseren Eindruck als der zum Zweiten damals. Ich hoffe, der Film ist gegenüber seinem Vorgänger auch wirklich wieder richtig unterhaltsam.

Mittwoch, 8. Dezember 2010

JONAH HEX


Die Comicverfilmung "Jonah Hex" war der Sommerflop in den US-Kinos 2010. Ist der Streifen denn wirklich so schlecht?

Inhalt:
Jonah Hex's (Josh Brolin) Familie wird brutal von dem Terroristen Quentin Turnbull (John Malkovich) getötet, Jonah selbst schwer entstellt. Im Glauben, dass Turnbull gestorben ist, zieht Hex als Kopfgeldjäger durchs Land. Doch Turnbull ist noch am Leben...

Als der Film begann konnte ich die schlechten Kritiken kaum begreifen. Das Intro machte Stimmung, der Background Hex's versprach einen guten Rachefeldzug - so eine Ausgangslage kann man fast nicht mehr verbauen, oder?

Oh doch, und wie. "Jonah Hex" ist ein wildes Durcheinander. Da kommst du als Zuschauer nicht mehr mit. Was passiert da auf dem Screen gerade? Warum? Die Story wurde wohl in der Mitte des Films für unwichtig erklärt und wir folgen einfach Josh Brolin durch die ziemlich genau 70 Spielminuten (ohne Abspann).

Den Schauspielern kann man hier keinen grossen Vorwurf machen, denn die Produktion stand nicht wirklich unter einem guten Stern. Der Regisseur Brian Taylor ("Crank") und Drehbuchautor Mark Neveldine verliessen die Produktion wegen mir nicht bekannten Differenzen mit Warner Bros. und Jimmy Hayward übernahm die Regie. Für Hayward war dies zudem die erste Realverfilmung.

Dem Film kann man nur die ersten paar Filmminuten zu Gute halten. Die zeigten nämlich was alles mit "Jonah Hex" möglich gewesen wäre. Ein "The Crow meets Sergio Leone" im Wilden Westen.

Josh Brolin als Titelfigur Jonah Hex war zudem eine gute Wahl. Er war von allen Darstellern auch am meisten bei der Sache. John Malkovich spielt den Bad Guy auf Autopilot. Megan Fox war als Prostituierte ebenfalls anwesend. Ihre Rolle war jedoch total überflüssig.

Fazit: Manchmal muss man Ärger nicht noch ausführlicher beschreiben. "Jonah Hex" ist ein total überflüssiges und unfertiges Stück Film, welches so nie in die Lichtspielhäuser hätte kommen dürfen. Finger weg!

Schulnote 2.0

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Sonntag, 5. Dezember 2010

THE PRESIDENT'S MAN: A LINE IN THE SAND


Warum ich mir die Fortsetzung von "The President's Man" noch angetan habe, hat schon so seine Gründe. Zum einen auferlegte ich mir die Verpflichtung, Reviews zu allen (!) Filmen unserer Actionstars Seagal, Norris, Lundgren und Co. zu schreiben, zum anderen aber auch, weil dies einer der letzten Auftritte Robert Urich's darstellt.

Inhalt:
Nach außen wirkt Joshua McCord wie ein gewöhnlicher Professor an einer vornehmen Universität in Dallas. In Wirklichkeit jedoch ist er "der Mann der Präsidenten", ein Spezialagent für die ganz besonders schweren Fälle. Nachdem eine Gruppe von islamischen Extremisten mehrere Anschläge auf die Vereinigten Staaten verübt hat, wird Joshua beauftragt, weitere Anschläge zu verhindern. Um diese äußerst gefährliche Mission durchzuführen, holt sich McCord die Unterstützung seines Schützlings Deke Slater, den er zusammen mit seiner halb-asiatischen Tochter Que trainiert. Dank seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten und mit der besten technischen Ausstattung gelingt es McCord, den Anführer der Terroristen Abdul Rashid zu überwältigen und ihn in den USA zu überführen, um ihn dort vor Gericht zu stellen. Aber Joshua, Que und Deke kommen nicht zur Ruhe: Rashids Sohn Masood und seine Anhänger schmuggeln eine Mini-Atombombe in die USA und drohen, diese in Dallas zu zünden, falls nicht auf ihre Forderungen eingegangen wird.

Als erstes sprang mir ins Auge, dass Deke Slater im vorliegenden zweiten Teil von einem anderen Schauspieler verkörpert wird. Judson Mills heisst der neue Mann, der jedoch auf mich einen sehr unsymphatischen Eindruck hinterliess. Que McCord wird auch hier wieder von Jennifer Tung verkörpert. Robert Urich konnte sich zumindest noch damit rühmen, in seiner Karriere den Präsidenten der Vereinigten Staaten gespielt zu haben. Urich, dessen Karriere vorallem auf TV-Serien aufgebaut war ("S.W.A.T.", "Vegas", "Spenser: For Hire"), verstarb leider noch 2002 an Krebs.

Mein erster Gedanke war gleich zu Beginn, dass dieser Teil definitiv nicht besser wird als der Vorgänger. Dies traf leider auch ein. Denn, die Story ist total zäh. Eine Bombe soll in Dallas in die Luft gehen. Diese müssen McCord und Slater suchen und finden. Stellenweise fühlt man sich ein wenig an "Mission: Impossible" erinnert, wenn man sieht, wie das Team hier zu Werke geht.

In total sterilen Locations geht es hier zu Werke. Die meisten Szenen spielen in urbanen Plätzen oder im Weissen Haus. Und wer von Chuck Norris grosses erwartet, wird wohl noch herber enttäuscht werden als bei Teil eins. Denn Norris hält sich extrem zurück und stellt die Figur Slater in den Mittelpunkt. Und in den wenigen Fightszenen die Norris überhaupt hatte, konnte er nicht brillieren, was jedoch vorallem an den miesen Cuts lag. Immerhin hatte Robert Urich einige Szenen, aber jeder andere hätte seine Rolle auch spielen können.

Fazit: Dieser Teil ist noch schwächer als sein Vorgänger - und das will was heissen. Der wandert wirklich in meine Flop 10-Liste. Also, Finger weg!

Schulnote 1.5

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THE PRESIDENT'S MAN


Chuck Norris - der Mann ist Grösser als Jesus - sofern man die Chuck Norris-Sprüche als Gradmesser nimmt. Warum eigentlich? Nun, an seinem Streifen "The President's Man" kanns nicht liegen...

Inhalt:
Eigentlich sollte die Befreiung der amerikanischen Präsidentengattin aus den Händen von Terroristen sein letzter Fall gewesen sein. Doch Jonathan Chase, Spezialagent des Präsidenten, und sein Schützling Deke Slater kommen nicht zur Ruhe: nach der Rettung der Tochter eines US-Senators aus den Klauen einer Sekte wartet die kolumbianische Drogenmafia mit einer bösen Überraschung auf die beiden: Sie hat sich mit Jonathans Intimfeind General Vinh Tran verbündet und einen amerikanischen Atomwaffen-Experten gekidnappt...

Chuck Norris war einer derjenigen Action Stars, die ihre Karriere doch bedacht geplant haben. Nachdem seine Filme in den frühen 90ern nicht mehr die ganz grossen Hits waren, wechselte Mr. Roundhouse Kick ins TV Geschäft und konnte mit "Walker, Texas Ranger" einen achtjährigen Lauf hinlegen. Noch vor dem Ende der Serie legte er mit "The President's Man" einen für ihn eigentlich typischen Actionmovie hin, der jedoch nicht fürs Kino, sondern nur als TV-Film produziert wurde.

Eigentlich machte der Film zu Beginn gleich gut Laune. Man wird mitten in die typische B-Handlung geworfen, keine grosse Setup-Time. Norris, damals frisch 60ig Jahre alt geworden, wirkt noch ziemlich vital und man sieht ihm sein Alter wirklich nicht an. Seine Rolle ist die des McCord, ein Einzelgänger, der vom US Präsidenten stets dann geholt wird, wenn Terroristen sein Land bedrohen - oder seine Frau entführen. Hätten wir Schweizer Chuck Norris auf unserer Seite gewusst, hätte Libyen nie einige unserer Bürger gefangen gehalten. Chuck hätte sie während eines Feierabendspaziergangs selbst befreit. Egal, jedenfalls McCord rettet Frau Präsident und kommt anschliessend in eine kleine Altersdepression. Ein Nachfolger muss her. Und hier fängt mich die Story an zu langweilen. Dylan Neal, der den Neuling spielt, macht zwar einen ordentlichen Job, aber die Ausbildungsszenen waren irgendwie unendlich lang. Und als es dann endlich mal ordentlich zur Sache gehen sollte, war wohl das Budget schon aufgebraucht.

Ich gebe zu, ich halte von den Fightszenen in Norris-Filmen nicht viel, was sicher ein Grund war, warum Seagal immer mein Favorit war. Norris ist ein grosser Kampfkünstler, keine Frage. Aber in den Filmen, die ich bisher von ihm sah, kam dies einfach nicht wirklich zur Geltung. Das ist hier nicht wirklich anders. Aber, dies lag auch an den grottigen Fightszenen. Schlecht geschnitten, mies gefilmt, alles wirkt sehr billig. Und die Story unterstütz dies noch. Also, ich mag eigentlich gar nicht gross weiterschreiben, denn "The President's Man" gehört im DVD-Regal in die hinterste Ecke (wenn nicht gleich verbannt).

Fazit: Actionfans werden brutal enttäuscht werden. Nicht zugreifen! Sehr schwach.

Schulnote 2.0

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Samstag, 4. Dezember 2010

THE FINAL COUNTDOWN


Dies ist einer der Filme, die ich vor Jahren zufällig im TV gesehen und nun neu auf DVD wiederentdeckt habe.

Inhalt:
Dezember 1979: Bei einem Routinemanöver gerät der hochmoderne amerikanische Flugzeugträger USS Nimitz in einen seltsamen elektromagnetischen Sturm. Schiff und Besatzung werden in die Vergangenheit zurückgeschleudert und finden sich am 7. Dezember 1941, dem Tag des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor, vor dem Inselstützpunkt wieder. Commander Yelland (Kirk Douglas) steht vor der schwerwiegendsten Entscheidung seines Lebens. Mit der überlegenen Feuerkraft des Schiffes und den hochmodernen F 16-Kampfjets könnte er die japanische Flotte stoppen und die Weltgeschichte neu schreiben...

Zu typischen Kriegsschiff- oder U-Boot-Filmchen habe ich allgemein einen Hang. "The Final Countdown" (dt. Titel "Der letzte Countdown") ist jedoch ein spezieller Vertreter dieser Sorte, ist er doch einer der wenigen Filme, die es perfekt schaffen, Kriegsfilm und Science-Fiction miteinander zu verbinden.

Eine eigentliche Hauptrolle konnte ich nur bedingt ausmachen. Zwar ist Kirk Douglas (Vater von Michael Douglas) in seiner Rolle als Captain der U.S.S. Nimitz der Chef am Steuer, jedoch sind auch James Farentino, Martin Sheen (Vater von Charlie Sheen), Charles Durning und Katherine Ross mit nicht weniger Screentime aktiv. Kleiner Insider, wer damals die TV-Serie "Die Knallharten Fünf" (im Original "S.W.A.T.") ebenso verfolgt hat, wird auf der Brücke der Nimitz in einer kleinen Nebenrolle James Coleman entdecken, der in der Serie T.J. McCabe gespielt hat - dies ist einer seiner raren Auftritte.

Die Story ist natürlich schön an den Haaren herbeigezogen. Durch einen Sturm plumpst die Nimitz natürlich genau einige Stunden vor dem Angriff auf Pearl Harbor aus diesem Zeitsturm. Logik hin oder her, diese Idee hat was. Was wäre gewesen, wenn die Nimitz wirklich die japanische Flotte versenkt hätte? Wie hätte sich die Welt anschliessend entwickelt? Die Geschichte ist zudem wie aus einer Star Trek-Episode adaptiert. Wie oft haben Kirk und co. genau dasselbe Problem lösen müssen, ein schlimmes Ereignis zulassen, damit die Geschichte ihren gewohnten Lauf nimmt. (z.B. Episode "Griff in die Geschichte", "Die alte Enterprise", uvm). Deswegen ist es fast noch spassiger zu sehen, wie Menschen aus unserer Zeit sich mit einem Zeitphänomen herumschlagen dürfen. Zu bemängeln ist höchstens, wie unüberlegt die Mannschaft sich hier in der Vergangenheit verhält (siehe die finale Entscheidung des Captains), dabei weiss auch der brave Simpsons-Fan, dass wenn man in die Vergangenheit zurückfällt, man sich nirgends hinsetzen darf. *g*

Da der Film nun auch schon seine dreissig Jahre auf dem Buckel hat, darf der Zuschauer nicht mit der Erwartung an grossartige Special Effects an diesen Streifen herangehen. Der Zeitsturm selbst sah sogar äusserst billig aus, auch wenn man bedenkt, dass der Film von 1979 ist. Aber vergleicht man diese Effekte mit denen aus "Star Trek: The Motion Picture" aus demselben Jahr, naja... Dafür kann auf grossartige Aufnahmen der Nimitz zählen, die auch heute noch im aktiven Dienst der US Navy steht.

Fazit: "The Final Countdown" ist ein extrem kurzweilliger Film, der meines Erachtens mit 98 Minuten Laufzeit beinahe noch zu kurz geraten ist.

Schulnote 5.25

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Freitag, 3. Dezember 2010

IP MAN 2


"Ip Man" war Anfang 2010 der DVD-Hit schlechthin. Teil zwei hatte also eine schwere Bürde zu tragen - einen richtig guten Vorgänger. Kann "Ip Man 2" ebenso überzeugen?

Inhalt:
Nachdem Ip Man (Donnie Yen) im zweiten Sino-Japanischen Krieg seine Kampfkünste gegen die Japaner einsetzte, flüchtet er 1949 nach Hongkong und versucht dort, eine Wing Tsun-Schule zu etablieren. Als der mächtige Master Hung (Sammo Hung) dies erfährt, stellt er Ip Man vor eine heikle Aufgabe. Dieser soll sich zunächst in einem Kampf auf Zeit gegen Kämpfer aller möglichen Stile den nötigen Respekt verdienen. Auch seitens eines korrupten Polizei-Intendants (Charlie Mayer) und dem britischen Box-Champion Twister (Darren Shahlavi) droht weitere Gefahr. Für Ip Man geht es erneut um die Ehre des chinesischen Volks...

Als erstes, ich kenne die wirkliche Lebensgeschichte Yip Mans (fragt mich nicht wegen der Schreibweise) nicht wirklich. Als ich vor Jahren noch Wing Chun praktizierte waren Bilder Yip Mans in vielen Büchern zu finden und mein Sifu erwähnte seinen Namen hin und wieder. Der Film "Ip Man" erzählte damals die Geschichte der Geschehnisse in der chinesischen Stadt Foshan während des zweiten Chinesisch-Japanischen Krieges in den dreissiger Jahren. Der vorliegende zweite Teil spielt im Hong Kong der Fünfzigern.

Als erstes fällt gleich auf, dass der Soundtrack dem des ersten Teils angepasst wurde. Zumindest hört sich der Sound ziemlich ähnlich an, was ich aber als positiven Punkt werte, ist die Musik doch sehr eingängig. Regisseur Wilson Yip, der schon den ersten Teil zu verantworten hat, führt den Stil des Vorgängers eins zu eins weiter. Als Zuschauer fühlt man sich sofort wieder in der Welt Yip Mans willkommen.

Donnie Yen ist eine Wucht. Obwohl der dem richtigen Yip Man nicht wirklich ähnlich sieht, seine Art, den grossen Wing Chun-Meister zu spielen ist einfach toll und jederzeit glaubbar. Noch überzeugender sind jedoch seine Wing Chun-Szenen. Ich gebe zu, so ein grosser Experte wie ich es gerne geworden wäre, bin ich nun letztendlich doch nicht. Aber ich erkannte doch viele Moves wieder, das Siu Nim Tao, die berühmten "klebenden Hände" Chi Sao, Kettenfaustschläge - das war klar Wing Chun. Ich verstehe nur einige negative Reviews nicht, die hier einige Martial Arts-Details bemängelten. Da bekommt Wing Chun endlich mal eine grossartige Plattform um sich zu präsentieren, da kann man doch ruhig gerne über einige wirklich unnötige Punkte hinwegsehen. Zudem muss doch auch beachtet werden, dass Donnie Yen zwar ein Martial Arts-Experte ist (Wushu, Tai Chi, Taekwondo, Kickboxen uvm.), es jedoch sehr schwierig ist, einen neuen Stil zu adaptieren und glaubwürdig zu präsentieren. Und wenn man dann die hohe Geschwindigkeitsabfolge der Kämpfe sieht und wie unglaublich sich Donnie Yen mit Wing Chun-Attacken zur Wehr setzt, so darf der Gute wirklich hoch gelobt werden.

Unterstützt wird Yen auch im zweiten Teil wieder durch sehr motivierte Darsteller, welche auch hier wieder vollen Körpereinsatz geben. Ein grosser (und auch dicker) Bonus ist aber Sammo Hung, der hier ganz grosses Martial Arts-Kino präsentiert. Simon Yam ist ebenso wieder mit von der Partie. Und als grosser Bösewicht wurde Darren Shahlavi engagiert, der sich in unserem Raum auch langsam einen Namen macht, spielte er kürzlich in Steven Seagals "Born to raise Hell" mit und wird demnächst im Hollywood-Streifen "Red Riding Hood" eine Nebenrolle haben. Als mieser Bad Guy machte er jedenfalls auch hier wieder eine gute Falle.

Ein minimaler Abzug bekommt der Film in Sachen Fights leider doch. Denn, verglichen mit dem ersten Film wurde hier meines Erachtens zu viel mit Gummiseilen gearbeitet. Yip Mans Gegner fliegen teilweise gleich zehn Meter weit weg. Auch der Kampf Ip Mans auf dem runden Tisch gegen die anderen Kampfschulbesitzer war zwar originell, jedoch nicht sehr realistisch anzusehen. Dies ist auch einer der wenigen Punkte, die den zweiten Teil etwas hinter dem ersten platzieren lassen.

Dass die Englischen Besatzer hier wirklich nur als comichaft-böse Charaktere wirken, scheint beabsichtigt. Das war auch beim ersten Teil schon so - die Japaner kamen damals auch nicht symphatischer rüber. Darren Shahlavi spielt seinen Charakter, den Boxer Twister, genau nach dieser Vorgabe. Ein Typ, den man als Zuschauer einfach hassen muss.

Etwas wenig Rücksicht wurde auf Yip Mans Familie und deren Probleme genommen. Dass Ehemann Yip seine Frau während der Geburt ihres Kindes alleine lässt um gegen Twister zu kämpfen, mag dem Zuschauer, der etwas mitdenkt, vielleicht etwas komisch vorkommen. Ob dies nur eine Ausgeburt des Drehbuchs war oder ob dies wirklich in etwa so geschehen ist, i don't know.

Allgemein kann ich nicht sagen, wie genau dieser Film Yip Mans Geschichte wiedererzählt. Aber das ist schlussendlich doch egal. Yip Man wurde dank Donnie Yen ein grosses filmisches Denkmal gesetzt.

Fazit: Wer "Ip Man" schon gut findet, muss bei "Ip Man 2" einfach zugreifen. In der Endabrechnung ist die Fortsetzung weder besser noch schlechter als Teil eins, die minimalen Minuspunkte wegen den teils unrealistischen Fights macht der starke Auftritt Sammo Hungs wieder wett. Also, zugreifen und geniessen.

PS: Im Januar 2011 folgt das Prequel "Ip Man Zero". Wie gut dieses dann sein wird und ob der Abgang Donnie Yens verkraftet wird, werden wir dann sehen.

Schulnote 5.5

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Yip Man


Mittwoch, 1. Dezember 2010

Communiqué: Deutscher Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV)

Als Schweizer befasse ich mich natürlich nur selten mit Deutschen Gesetzen. Erst in den letzten Stunden wurde mir langsam bewusst, welches Schicksal meine Deutschen Web-Kollegen demnächst wohl ereilen wird. Doch, um was geht es überhaupt?

Wir wissen, in Deutschland herrscht ja schon seit x-Jahren das Problem mit der Indizierung. Ich erinner mich immer gerne an meine aktiven Nintendo64-Zeiten zurück. Da wurde in deutschen Magazinen stets vom Spiel "SilverEye" geredet. "GoldenEye", der Name durfte nicht mal erwähnt werden, denn für indizierte Spiele darf keine Werbung betrieben werden. Irgendwie schon krank.

In Sachen Filmen haben es meine Deutschen Leserinnen und Leser ebenso schwierig. Alleine was da Abends auf Pro7 oder RTL2 an geschnittenen Fassungen gesendet wird. "From Dusk Till Dawn" zum Beispiel wurde 2009 auf RTL ausgestrahlt - es fehlten fast 15 Filmminuten (danke an schnittberichte.com). Dies Geschieht zum Schutze der Kinder und Jugendlichen. Interessant eigentlich, traut der Staat den Eltern nicht mehr zu selber auf ihre Kinder schauen zu können. Zudem nimmt sich der Deutsche Staat auch heraus für seine Bürger entscheiden zu können, was geschaut werden darf und was nicht. Hatten wir das alles nicht schon mal...?

Der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag trat 2002 in Kraft und wurde vor einigen Tagen neu überarbeitet - sehr zu ungunsten vieler Deutscher Websites. Beschlossen wurde eine Altersklassifizierung für Deutsche Websites, ähnlich dem Prinzip der FSK. Sites werden grünen, gelben oder roten Balken versehen, welche dem Surfer anzeigen sollen, ob die Site gefährliche Inhalte aufzeigt oder nicht. Gefährliche Inhalte in meinem Sektor sind Erwähnungen und Besprechungen von Filmen welche ab 16 oder 18 freigegeben sind oder eine andere Freigabe besitzen, welche den Kauf für Kinder und Jugendliche verbietet.

Filmforen, Filmblogs, eventuell auch Filmdatenbanken scheinen meiner Meinung nach sehr gefährdet. OFDB.DE zum beispiel zeigt dem User bestens an, welche Fassungen welcher Filme Uncut sind und welche nicht. Sind jetzt hier Kinder gefährdet, wenn nachgeschaut werden kann, ob "Natural Born Killers" im TV geschnitten ist oder nicht?

Es bleibt zu hoffen, dass diese Gesetzesregelung nur äusserst schlecht formuliert scheint, sonst müssen demnächst einige meiner Webfreunde ihre Tore schliessen. :-(

Hier einige interessante Links zum Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jugendmedienschutz-Staatsvertrag
http://www.telemedicus.info/article/1694-Was-bringt-der-neue-JMStV.html
http://ak-zensur.de/jmstv/
http://t3n.de/news/neuer-jmstv-286977/
http://www.readers-edition.de/2010/12/01/kritik-nur-noch-nach-mitternacht/
http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Politik/Artikel,-Jugendmedienschutz-_arid,2308607_regid,2_puid,2_pageid,4290.html
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/25/0,3672,8159705,00.html
http://yuccatree.de/2010/11/diese-blogs-gehen-wegen-des-jmstv-offline/
http://yuccatree.de/2010/11/jugendmedienschutz-staatsvertrag-bundeslander-beschliesen-juristisches-chaos-fur-blogger/
http://www.formspring.me/henningtillmann/q/1575453143

Grüsse
DomPatHug

Trailer: GAME OF DEATH (Snipes)

Wesley Snipes hat ja zur Zeit so seine Probleme. Angeblich muss der Schauspieler demnächst seine dreijährige Haftstrafe antreten. Immerhin scheint sein für einige Jahre wohl letztes Werk "Game of Death" ein ganz ordentlicher B-Streifen zu sein. Mit an Bord neben Snipes, Gary Daniels, Zoe Bell und Robert Davi. Nice cast. Bei uns ab März 2011 im Handel.

Dienstag, 30. November 2010

ONG BAK 3


"Real Fight is back" hiess es noch auf dem Cover zu "Ong Bak 2". Zugegeben, schon verglichen mit dem grandiosen ersten Teil war "Ong Bak 2" einfach nur ein guter Martial Arts-Streifen, aber nichts spezielles mehr. Kann der dritte Teil der thailändischen Vorzeige-Martial Arts-Reihe wieder vollends überzeugen?

Inhalt:
Tien (Tony Jaa) hat fast alles verloren: Vater, Stiefvater und seine Brüder wurden ermordet. Völlig erschöpft und am Ende seiner Kräfte verlassen ihn nun auch die Kampfkünste, für die er sein ganzes Leben hart trainiert hat. Gefangen genommen von Lord Rajasena (Sarunyu Wongkrachang), wird er zu 13 grausamen Folterstrafen verurteilt und schließlich zu Tode gequält. Von den Dorfbewohnern wiederbelebt, versucht Tien seine Kräfte neu zu finden und die Dämonen der dunklen Seite seiner Seele zu bändigen. Der gebrochene Muay-Thai-Krieger erlernt durch Meditation und Disziplin die neue Kampfkunst Natayuth. Diese macht ihn stärker als jemals zuvor. Unaufhaltsam bereitet er sich auf eine grausame Rache an seinen Peinigern Demon Crow (Dan Chupong) und Rajasena vor.

Unglaublich, es ist schon etwa sieben Jahre her, da staunte ich, wie dieser mir unbekannte Thailänder, Tony Jaa genannt, von einigen Typen aufgemischt wurde. Er flüchtete, wurde in einer Gasse gestoppt, drehte sich und sprang einfach über die Köpfe und Schultern seiner Gegner hinweg. Keine Stuntmen, keine Gummikabel, dies war echt. Dies war "Ong-Bak". Mit dem folgenden Werk "Tom Yum Goong" legte Jaa das Level nochmals um einiges höher und zeigte noch unglaublichere Martial Arts-Szenen, die dem Zuschauer den Unterkiefer für gut neunzig Minuten herunterklappten. "Ong Bak 2" folgte vor einem Jahr - und war gut. Punkt. Mehr gibts über diesen Film nicht mehr zu sagen.

Nun, das vorliegende Werk "Ong Bak 3" sollte nun die finale Runde dieser Trilogie einläuten. Trilogie... ein grosser Begriff, denn den Zusammenhang zwischen Teil eins und zwei sah und sehe ich noch immer nicht. Egal. Teil drei setzt nun die Story des Vorgängers direkt fort. Und dies äusserst brutal. Tien (Jaa) wird auf höchstem Jack Bauer-Level brutal gefoltert, was absolut schonungslos präsentiert wurde. Und anschliessend folgt die grosse Langeweile.

Mein Gott, war dieser Film langweilig, zäh, mühsam, einschläfernd. Ich hätte nie gedacht, dass ein Tony Jaa-Film mich dermassen zermürben würde. Fightszenen waren äusserst selten. Und wenn dann mal der Kampf im Fokus war, dann spielte dies oft im dunkeln ab. Die Story selbst, bei Jaa-Filmen stets nie das Highlight, ist hier noch das grössere Übel. Stellenweise konnte ich kaum folgen was gerade auf dem Screen geschah, etc.

An Tony Jaa lags jedenfalls nicht, überzeugte er auch hier wieder in den Kampfszenen. Doch vom sogenannten "Aaaaaaah"-Effekt des ersten Teils ist leider nichts mehr übrig. Solide Martial Arts-Kost gibts von Jaa. Jedoch viel zu selten - und viel zu schlecht umgesetzt vom Kamerateam.

Jedoch, eine Erklärung für dieses miese Werk gibt es. Tony Jaa scheint sich mit der Produktionsfirma Sahamongkol überworfen zu haben und "Ong Bak 3" besteht angeblich zum grössten Teil aus Rest-Szenen von Teil zwei. Jaa war selbst mit dem Resultat unzufrieden. So unzufrieden, dass er sich in ein thailändisches Kloster zurückzog und es noch unklar ist, ob "Ong Bak 3" der unrühmliche Abgang eines grossen Martial Arts-Künstlers darstellt. Es wäre schade.

Fazit: Diesen Film um alles in der Welt vermeiden. Nicht mal die Ausleihgebühr wert. Entgeht der Mindestnote nur wegen Tony Jaa.

Schulnote 2.0

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Montag, 29. November 2010

SURVIVING THE GAME


Schon oft stand ich kurz vor dem Kauf von "Surviving the Game". Jedoch war mir Ice-T als Hauptdarsteller immer ein Dorn im Auge. Glücklicherweise langte ich vor einigen Tagen dann doch mal zu.

Inhalt:
Jack Mason ist einer der zahlreichen Obdachlosen einer Großstadt. Als er den reichen und dubiosen Geschäftsmann Burns kennengelernt und von ihm einen Job angeboten bekommt, glaubt Jack, das große Los gezogen zu haben. Er soll Burns und seine Freunde auf eine Jagd-Expedition in die Rocky Mountains begleiten. Doch bald merkt Jack, daß er das Freiwild ist, das sie jagen wollen. In einem tödlichen Katz- und Mausspiel auf Leben und Tod...

Von Ice-T als Schauspieler halte ich eigentlich nicht viel. Gut, ich kenne auch nur wenige Werke bei denen er mitgespielt hat. Unter diesen ist jedoch das Seagal-Anti-Epos "Ticker". Doch siehe da, "Surviving the Game" war eine derbe Überraschung.

Ich sags gleich, Ice-T war richtig gut. Seine Rolle als Obdachloser spielte er ja beinahe ausgezeichnet. Ja, ich kaufte ihm jede Minute seines Spiels ab, was mich doch sehr überrascht hat. Jedoch profitierte der Film auch von seinen fast schon unglaulich guten Cast an Bad Guys. Rutger Hauer spielt den kalten und logisch denkenden Veranstalter dieses Todesspiels, unterstützt von Under Siege-Terrorist Gary Busey, Oscar-Preisträger F. Murray Abraham, Scrubs-Star John C. McGinley, dazu noch Charles S. Dutton und William McNamara. Ein wirklich feiner Cast, den Regisseur Ernest Dickerson hier führen durfte. Und sein damaliges temporäres Personal machte seinen Job wirklich ganz hervorragend. Und wenn man bedenkt, dass dieser mit nur sieben Millionen Dollar budgetierte Film nur ein kleiner B-Actionthriller darstellt, so wurde hier wirklich das absolute Maximum herausgeholt.

Es ist eigentlich gemein "Surviving the Game" hier wegen etwas fehlender Action eine bessere Note zu verweigern. Denn spannend ist die Hetzjagd auf Mason allemal. Dieser weiss sich dank Army-Ausbildung (natürlich) bestens zur Wehr zu setzen.

Fazit: Let's make it short - "Surviving the Game" ist ein feiner kleiner Kracher, den ich viel zu lange ignoriert habe und der seinen Weg in meinen Player wohl bald wieder finden wird.

Schulnote 5.0

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