Sonntag, 19. August 2007

ATTACK FORCE


Attack Force - alleine der Titel lies mich erschauern. Hats der Steven den nun wirklich geschaft, in die Gefilde der C-Movies vollends abzusteigen? Dann die üblen Vorzeichen des Films, die Reviews, die doch das vernichtendste waren, das ich je über einen Seagalfilm gelesen habe. Die Produktionsprobleme - Nachdreh - Neusynchronisation Seagals und anderer Schauspieler NACH der Produktion. - All das schien einem ganz schlechten Witz entsprungen zu sein. Das DVD-Cover dazu mit pseudo-Matrix Hintergrund und einem "gefotoshopten" Seagal (Siehe Verhältnis Kopf zu Körper - kennt ihr noch den BIG HEAD Mode vom Nintento 64-Game "Goldeneye"???) war zu passend. Mit der Attitude "Das wird Crap sein - erwarte Müll" ging ich auf Attack-Mode und zog mir nun dieses Filmchen rein.

Steven: Der Steven hat meines Erachtens nicht zugenommen seit Shadow Man und joa, ist halt der rundliche Berg eines Mannes, der eigentlich immer noch eine saumässige Ausstrahlung hätte... Im Film gibt es immer wieder gute Ansätze, bei denen manchmal ganz kurz der alte Seagal durchblickt - als er zum Beispiel die beiden Cops auf offener Strasse verhaut, oder auch, als er Warner, der sich vor der Invasion nach Bastia drücken wollte, einen Tarnanzug und ein Maschinengewehr anbot - da kam bei mir sogar ein grinsen auf wie in Good old seagal-days. Es ist noch nicht aller Tage Abend - Steven hat noch potential, aber Steven, mach jetzt fertig mit dem Osten und geh zurück in heimische Gegenden. Da fühlen auch wir Zuschauer uns wohler.

Sonstiger Cast: Der Rest des Casts hinterliess bei mir einen ordentlichen Eindruck. Endlich mal Schauspieler, welche nicht unter Warschau's Brücke zu hausen scheinen. Zudem, die Schauspieler wirkten auf mich sogar sehr engagiert. Gut gecasted, ordentlich gespielt. Speziell der CTX-Dealer und Dwayne möchte ich hier hervorheben - die spielten ihre Parts Grundsolide mit für mich Ansätzen ins Gute.

Hand-to-Hand-Fights: Gabs erstens zu wenige, zweitens die die es gab, waren schlecht gefilmt. Und Steven sah man wirklich mehrheitlich mit den Armen rumfuchteln, als richtig zu zuschlagen. Aber die Aliens.. eh... Drogensüchtige konnten recht gut Hälse durchschneiden.

Peng-Peng-Fights: Gab es einige und die konnten recht gut gefallen.

Explosionen: Konnten absolut überzeugen

Optik: Hier bin ich absolut unschlüssig. Irgendwie hatte auch die Optik was anziehendes. Obwohl zum Beispiel in einer Paris-Szene ganz dick ein rumänisches Schild im Hintergrund prangte. Indoor-Szenen waren okay, Outdoor ebenso - speziell die Nachtszenen, die hatten irgendetwas... weiss nur nicht was....

Beziehungen: Seagal hatte was mit dieser schnukligen Blonde? Das war irgendwie eklig, sorry. Wie der Papa mit seiner Tochter.

Story: Der Hauptknackpunkt - Attack Force wäre in der Original-geplanten Fassung ein wesentlich besseres Filmchen geworden. Mutierende Drogen, Drogensüchtige, die Quasi Zaubern können... das war Flickwerk total und da musste ich schon beide Augen zukneifen manchmal.
Kennt ihr das von der Schule her noch, als der Lehrer euch sagte, dass ihr während einer Prüfung nicht jedes Resultat hinterfragen und dann auch nicht verschlimmbessern sollt? Das wurde hier nämlich gemacht - VERSCHLIMMGEBESSERT. :-) Ich hätte den Film gerne im Alienplot gesehen - dann wären einige Angriffsflächen für diesen Film nicht vorhanden. Die Neusynchronisation einiger Szenen war einfach horror. Das war wirklich eine komplett andere Stimme als die Seagals. Zudem haben die auch Szenen neugesprochen, die Seagal genau gleich gesprochen hat, wie der neue Sprecher. Was soll das?? Speziell um Minute 65 rum wird viel voice gedubbed. Ach ja, die Girls im Film waren auch nett. :-)

Fazit von Attack Force: Attack Force bekommt auf gar keinen Fall die Rote Laterne von mir. Da gabs schlechteres. Attack Force konnte ordentlich unterhalten, die Schauspieler waren in guter Laune (schien jedenfalls so) das Geschehen hatte seinen Reiz. Jedoch das teilweise sehr schlampige wie die Regiefehler mit Rumänien/Paris, etc., plus die Riesenlöcher in der Story und die schlechten Fights von Seagal machten viel aus. Den Film gut bezeichnen - Nein, das wäre eindeutig übertrieben - ist er schlecht? Kann man nicht sagen, wenn man's wirklich als Trash anschaut. Denn - auch Trash kann spass machen.

Unterdurchschnittlicher Film, aus dem ein guter Regisseur und allgemein ein gutes Team drumherum viel mehr hätten machen können. Der Film unterhält jedoch gut genug, um 90ig Minuten Spass zu machen. Da dies aber immer noch kein richtiger Ein-Mann-Armee-Film wie früher war, bin ich einfach davon enttäuscht. Seagal hat früher die Pace hochgelegt. Hoffen wir, dass er bald wieder auf Ein-Mann-Armee macht, mit professionellem Team drumerhum und kluger Location und es rockt wieder. Im grossen und ganzen - für einen alkoholhaltigen Männerabend kann man den Film mal günstig kaufen oder ausleihen - das ists sicherlich noch wert. Und da der Film besser unterhält als Shadow Man, gehts hier um 0.25 Noten hoch...

Schulnote 2.75


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