Dienstag, 27. November 2012

THE TWILIGHT SAGA: BREAKING DAWN - PART 2



Ich habe den Hype um Twilight nie so ganz verstanden. Die Filme waren weder weltbewegend gut, noch war die Story irgendwie überzeugend. Ist es etwa der geheime Traum aller weiblichen Teenager dereinst von einem glitzernden Vampir (mit Volvo unterm Hintern) in den Hals gebissen zu werden?

Inhalt:
Bella (Kristen Stewart) hat es geschafft, sie wurde zum Vampir, ist stolze Mutter von Halb-Vampirkind Renesmee und wohnt zusammen mit Edward (Robert Pattinson), den restlichen Cullens und mit Sixpack-Schosshündchen Jacob (Taylor Lautner). Als die Volturi Gerüchte über die vermeintlich unsterbliche Renesmee erhalten, machen sie sich auf den Weg, um die Cullens zu eliminieren...

So richtig voreingenommen ins Kino zu gehen hat auch seine Vorteile. Man freut sich fast schon diebisch auf die kommenden zwei Stunden, nur um später festzustellen, was an dem "Opferfilm" schlecht sei, lächerlich oder dumm. Und ich war ziemlich geladen. "Twilight" hat mich provoziert, hat es gewagt, eine der wohl grössten Bands der Welt zu schänden und deren Musik den pickeligen Twilight-Teenies zum Frass vorzuwerfen. "Green Day" goes "Death Cab for Cutie". Zuviel für mich, und auch für andere.

Und dann fing dieser Scheiss tatsächlich an mich zu unterhalten. Klar, der Film erfüllte die typischen Klischees, der Vampir mit dem Volvo, der Wolf mit dem Sixpack, doch ich vermeinte zu sehen, wie Regisseur Bill Condon genau mit diesen Klischees brechen wollte, kamen die genannten "Events" nur einmal vor. 

Charakterlich entwickeln sich Figuren im Twilight-Universum nicht unbedingt in gute Richtungen. Let's face the truth, Bella ist eine dumme Bitch. Ihr ultrabesorgter und guter Vater (die wohl normalste Figur der ganzen Twilight-Saga) wird von ihr ziemlich kaltherzig im Unwissen über den Verbleib seiner Tochter gelassen. Der vormals starke Edward wirkt neben ihr klein und im Hintergrund. Pattinson wird also nicht nur im Real Life irgendwie verarscht, sondern auch im Film. Die kleine Dame hat in dieser Beziehung definitiv die Hosen an. Aber noch härter erwischt es Jacob. Vom ehemaligen Lover zum Wachhündchen degradiert, darf er die Beziehung von Edward und Bella mitansehen. Und für ihn scheint dies auch noch okay zu sein. Stark. Verlieren muss man erst mal können.

Gegen Ende des Films folgt die grosse Schlacht der Cullens plus deren Anhänger gegen die bösen Volturi. Und da hab ich nicht schlecht gestaunt, wie rabiat die Herrschaften auf der Leinwand zu Werke gingen. Da flogen Köpfe, da wurden Genicke gebrochen, es war mir eine echte Freude. Für einige Minuten gab es da auf der Leinwand wirklich grosses Kino zu sehen, mit Action, Drama, Abschied, Aufopferung und Helden - nur um dann wieder wie eine Seifenblase zu zerplatzen...

Fazit: Die Twilight-Saga endet besser als erwartet. Grosses Kino? Nein, aber irgendwie unterhaltsam.

Schulnote 4.5



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"THE TWILIGHT SAGA: BREAKING DAWN - PART 2" on MOVIEPILOT.DE

 

Samstag, 10. November 2012

Kurzfilm: FAMILIENSACHE



In der heutigen Zeit finden wir in den Hütten der Schweizer Bevölkerung die verschiedensten Familienmodelle. Kinderlose Paare, Patchworkfamilien, Vollzeit arbeitende Eltern oder das übliche traditionelle Familienmuster mit dem arbeitenden Vater, der Hausfrau und den Kids at home.

Inhalt:
Der exzentrisch wirkenden Basler Familie Intlekofer gehört die Antiquitätenbar Schluggstube. Sohn Lukas übernahm den Familienbetrieb vor einigen Jahren. Doch er leidet unter der Vorgeschichte seiner Eltern und unter einer Kindheit, welche mehr als nur etwas turbulent verläuft. 

Sarah Horst lieferte 2010 mit "Familiensache" ihre Masterarbeit in Filmregie ab.

"Ganz Basel wusste, dass dein Vater schwul ist, nur du nicht", so die Mutter im Verlaufe der 27minütigen Dokumentation zu ihrem Sohn Lukas. Und dies ist nicht der einzige Spruch, welche Lukas in diesem Kurzfilm über sich ergehen lassen muss. Die Eltern, mit einem Sprachmodul ausgestattet, welches das Niveau des Boulevard-Journalismus noch weit unterschreitet, wirken wie lebendig gewordene Figuren aus der Serie "My Name is Earl".

Dass Regisseurin Sarah Horst die Freundin von Lukas Intlekofer ist, macht die Situation für mich noch skurriler. Lukas wird hier stellenweise richtiggehend vorgeführt. Für mich ein eher wenig sympathisches Vorgehen. 

Fazit: Ein interessanter Kurzfilm über eine nicht so normale Familie, irgendwie tragisch, irgendwie komisch und irgendwie nachdenklich.

"Familiensache" kann HIER online gesehen werden.