Dienstag, 30. November 2010

ONG BAK 3


"Real Fight is back" hiess es noch auf dem Cover zu "Ong Bak 2". Zugegeben, schon verglichen mit dem grandiosen ersten Teil war "Ong Bak 2" einfach nur ein guter Martial Arts-Streifen, aber nichts spezielles mehr. Kann der dritte Teil der thailändischen Vorzeige-Martial Arts-Reihe wieder vollends überzeugen?

Inhalt:
Tien (Tony Jaa) hat fast alles verloren: Vater, Stiefvater und seine Brüder wurden ermordet. Völlig erschöpft und am Ende seiner Kräfte verlassen ihn nun auch die Kampfkünste, für die er sein ganzes Leben hart trainiert hat. Gefangen genommen von Lord Rajasena (Sarunyu Wongkrachang), wird er zu 13 grausamen Folterstrafen verurteilt und schließlich zu Tode gequält. Von den Dorfbewohnern wiederbelebt, versucht Tien seine Kräfte neu zu finden und die Dämonen der dunklen Seite seiner Seele zu bändigen. Der gebrochene Muay-Thai-Krieger erlernt durch Meditation und Disziplin die neue Kampfkunst Natayuth. Diese macht ihn stärker als jemals zuvor. Unaufhaltsam bereitet er sich auf eine grausame Rache an seinen Peinigern Demon Crow (Dan Chupong) und Rajasena vor.

Unglaublich, es ist schon etwa sieben Jahre her, da staunte ich, wie dieser mir unbekannte Thailänder, Tony Jaa genannt, von einigen Typen aufgemischt wurde. Er flüchtete, wurde in einer Gasse gestoppt, drehte sich und sprang einfach über die Köpfe und Schultern seiner Gegner hinweg. Keine Stuntmen, keine Gummikabel, dies war echt. Dies war "Ong-Bak". Mit dem folgenden Werk "Tom Yum Goong" legte Jaa das Level nochmals um einiges höher und zeigte noch unglaublichere Martial Arts-Szenen, die dem Zuschauer den Unterkiefer für gut neunzig Minuten herunterklappten. "Ong Bak 2" folgte vor einem Jahr - und war gut. Punkt. Mehr gibts über diesen Film nicht mehr zu sagen.

Nun, das vorliegende Werk "Ong Bak 3" sollte nun die finale Runde dieser Trilogie einläuten. Trilogie... ein grosser Begriff, denn den Zusammenhang zwischen Teil eins und zwei sah und sehe ich noch immer nicht. Egal. Teil drei setzt nun die Story des Vorgängers direkt fort. Und dies äusserst brutal. Tien (Jaa) wird auf höchstem Jack Bauer-Level brutal gefoltert, was absolut schonungslos präsentiert wurde. Und anschliessend folgt die grosse Langeweile.

Mein Gott, war dieser Film langweilig, zäh, mühsam, einschläfernd. Ich hätte nie gedacht, dass ein Tony Jaa-Film mich dermassen zermürben würde. Fightszenen waren äusserst selten. Und wenn dann mal der Kampf im Fokus war, dann spielte dies oft im dunkeln ab. Die Story selbst, bei Jaa-Filmen stets nie das Highlight, ist hier noch das grössere Übel. Stellenweise konnte ich kaum folgen was gerade auf dem Screen geschah, etc.

An Tony Jaa lags jedenfalls nicht, überzeugte er auch hier wieder in den Kampfszenen. Doch vom sogenannten "Aaaaaaah"-Effekt des ersten Teils ist leider nichts mehr übrig. Solide Martial Arts-Kost gibts von Jaa. Jedoch viel zu selten - und viel zu schlecht umgesetzt vom Kamerateam.

Jedoch, eine Erklärung für dieses miese Werk gibt es. Tony Jaa scheint sich mit der Produktionsfirma Sahamongkol überworfen zu haben und "Ong Bak 3" besteht angeblich zum grössten Teil aus Rest-Szenen von Teil zwei. Jaa war selbst mit dem Resultat unzufrieden. So unzufrieden, dass er sich in ein thailändisches Kloster zurückzog und es noch unklar ist, ob "Ong Bak 3" der unrühmliche Abgang eines grossen Martial Arts-Künstlers darstellt. Es wäre schade.

Fazit: Diesen Film um alles in der Welt vermeiden. Nicht mal die Ausleihgebühr wert. Entgeht der Mindestnote nur wegen Tony Jaa.

Schulnote 2.0

"ONG BAK 3" on IMDB.COM
"ONG BAK 3" on OFDB.DE
"ONG BAK 3" on MOVIEPILOT.DE

1 Kommentar:

Raphael W hat gesagt…

Hi Dominik

Ich denke Teil 3 knüpft an die Statue von Ong Bak aus Teil 1 an, d.h. die lächelnde Buddha-Statue aus Teil 3 ist diejenige, von der in Teil 1 der Kopf gestohlen wird...

Gruss Raffi aus Muttenz