Dienstag, 5. März 2013

HUNT TO KILL



In den guten alten Zeiten gab es Filmemacher, die offerierten dem Liebhaber stupider Action des öfteren grossartige Settings in der freien Natur. Stallone, Norris, Schwarzenegger, sie alle wurden in ihrer Karriere mindestens einmal durch die freie Wildbahn gejagt. Auch B-Mime Steve Austin bekam mit "Hunt to Kill" seine Chance ein wenig Frischluft zu schnuppern.

Inhalt:
Jim Rhodes (Steve Austin) arbeitet beim Grenzschutz und ist seit Geburt seiner Tochter Kim (Marie Avgeropoulos) eigentlich ein zahmer Kerl. Als er und seine Tochter jedoch von einer Gruppe Schwerkrimineller entführt und durch die Wildniss geschleppt werden, ist Feierabend für Mr. Nice Guy.

Was machen Steve Austin, Eric Roberts und Gary Daniels, wenn sie mal nicht gerade zusammen für Stallones "The Expendables" vor der Kamera stehen? Richtig, sie drehen in der Regel für den DVD-Markt einfache Ballerstreifen. Doch seit Stallone seine Expendable-Truppe aus dem Boden gestampft hat, scheint es für die Actionhelden unserer Zeit ein neues Selbstverständnis darzustellen, sich gegenseitig bei ihren Actionstreifen zu unterstützen. Für die Fans oft ein Genuss.

Im Falle von "Hunt to Kill" wird das Aufeinandertreffen dieser Actionikonen nicht wirklich zelebriert. Die Hauptrolle liegt klar bei Steve Austin, dem wandelnden Brummbär, dem man seine Vaterrolle (oder welche Rolle er auch sonst spielt) nie so ganz abkauft. Austin ist definitiv die jüngere (und glatzigere) Ausgabe von Seagal. Kein Schauspiel, Austin spielt einfach nur sich selbst. Mehr wollen Fans von ihm auch nicht sehen. Die Szenen mit seiner Tochter muss der Zuschauer einfach mit zugekniffenen Augen ertragen, Austin punktet später jedoch dank viel Körpereinsatz und überzeugenden Actionszenen. Eric Roberts Mittun kann getrost als etwas grösseren Gastauftritt abhaken. Nach einer Szene ist der Gute schon Geschichte. Und so richtig wasted wurde bei dieser Produktion Martial Arts-Künstler Gary Daniels. Ist er der Big Boss der Bad Guys? Nope, in der Hierarchie der bösen Jungs steht Daniels weit hinten, spielt zwar ein richtiges Arschloch, aber irgendwie wirkt sein Auftritt verschwendet. Obwohl, sein Kampf mit Austin ist grosses B-Kino, bei welchem Daniels meines Erachtens die bessere Figur macht als der grosse Glatzkopf. Heimlicher Star des Films ist jedoch keiner der bekannten Actionnamen. Schauspielerisch hat Gil Bellows hier ganz klar die Nase vorne. Und würde das Drehbuch Bellows erlauben noch viel böser zu agieren, dann hätten wir eine ganz grosse Show geniessen können. Zudem scheinen die Produzenten grosse Fans der neuen Battlestar Galactica-Serie zu sein, denn mit Michael Hogan (grössere Nebenrolle) und Donnelly Rhodes (markanter Kurzauftritt) sind gleich zwei Darsteller dieser grandiosen Scifi-Neuauflage mit an Bord.

"Hunt to Kill" ist stellenweise total doof und die Vorgehensweise der Gangster nicht sehr klug. Es gäbe wahrlich genügend zu bemängeln, z.B. auch wie unsympathisch doch die Rolle des armen entführten Töchterleins geschrieben wurde. Doch der Film unterhält irgendwie auf hohem B-Nivea und egal wie stumpfsinnig das Geschehen gerade wirkt (in einem scheissgrossen Wald ein 20 cm Pfeil mit Steinen zu legen, welcher natürlich sofort gefunden wird..), Spass ist definitiv vorhanden. 

Fazit: Die B-Version von "Cliffhanger". Für mich einer der besten Austin-Filme. Kann man sich als B-Fan jederzeit geben.

Schulnote 4.75


"HUNT TO KILL" on IMDB.COM
"HUNT TO KILL" on OFDB.DE
"HUNT TO KILL" on MOVIEPILOT.DE