Nach "The Brave One" folgt mit "Death Sentence" ein weiterer Rache-Thriller.
Inhalt:
Nick Hume (Kevin Bacon) hat ein perfektes Leben: guter Job, attraktive Frau (Kelly Preston), zwei Söhne. Doch als sein ältester Sohn von einer Strassengang brutal ermordet wird, ist Hume bald nur noch von einem Gedanken besessen: Rache. Er wird zu Richter, Jury und Henker in einer Person, denn alle Beteiligten - und vor allem Gangleader Billy Darly (Garrett Hedlund) - sollen für das grauenvolle Verbrechen büssen, erbarmungslos und ohne Ausnahme.
"Death Sentence" schlägt eine deutlich härtere Gangart ein als "The Brave One" mit Jodie Foster. Kein Wunder, ist doch James Wan der Regisseur dieses Werks, verantwortlich für Filme wie "Saw" und "Death Silence".
Die Stories von Filmen wie "Death Sentence", "The Brave One" oder auch dem Klassiker "Death Wish" - und nimmt man noch Actionfilme wie "Hard to Kill" dazu, kann man eigentlich alle gleich oder ähnlich beschreiben. Familie des Hauptdarstellers wird ermordet - Hauptdarsteller sauer - Hauptdarsteller rächt sich. Eigentlich ein Einheitsrezept. Jedoch kann man auch dieses Rezept verschieden variieren - und mit "Death Sentence" hat uns James Wan ein richtig scharfes Gericht vorgesetzt, welches den vergleichsweise milden "The Brave One" harmlos erscheinen lässt.
Natürlich sehen wir zu Beginn die völlig intakte Familie Hume, Vater erfolgreicher Geschäftsmann mit toller Frau, zwei Söhnen, einer der Star des Eishockeyteams - toller Familienfilm in den ersten fünf Minuten... Doch mit dem äusserst gewalttätigen und sinnlosen Tod des älteren Sohnes nimmt der Film fahrt auf in dunkle Gefilde und wir erleben, wie der Bürohengst Nick Hume zum Racheengel mutiert und irgendwann eine Grenze überschreitet, von der er nicht mehr zurückkehren kann. Kevin Bacon hat mit "Death Sentence" einen weiteren grossartigen Film abgeliefert. Egal welche Szenen man nimmt, sei es die glücklichen Familienszenen oder die Szenen voller Verzweiflung, Mord und Totschlag, Bacon spielt einfach fantastisch. Auch der Rest des Casts kann sich sehen lassen. Und auch John Goodman hat eine weitere interessante Nebenrolle.
Die moralische Frage: Was will uns "Death Sentence" eigentlich genau sagen? Ist Rache gut? Ist Selbstjustiz eine akzeptable Antwort auf eine Ungerechtigkeit? "Death Sentence" ist ein sehr zweideutiger Film, der dem Zuschauer vielleicht aufzeigen will, wie kaputt einem Rache machen könnte - jedoch will der Film vielleicht auch gar nichts aussagen und einfach nur mit Gewalt den Zuschauer ekeln oder aufwecken.
James Wan hat jedenfalls mit "Death Sentence" einen Film geschaffen, der den Zuschauer, sofern er sich Gewalt in diesem Ausmasse nicht gewohnt ist, schockieren kann und andererseits gefühlsmässig beansprucht: "Wie würde ich reagieren? Was würde ich fühlen? Was würde ich machen?"
Fazit: Ein dreckiger, harter und brutaler Film, der ganz sicher polarisiert - der es jedoch absolut wert ist, betrachtet zu werden.
Schulnote 5.0
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