Dienstag, 17. August 2010

THE EXPENDABLES


Als Sylvester Stallone im November 2008 seine neueste Produktion "The Expendables" ankündigte, gingen die Ohren der Actionfans weit auf. Eine Story um einige Söldner, die einen Diktator und seine Armee von einer unbekannten Insel pusten müssen - so etwas mal wieder im Kino zu sehen, damit rechnete eigentlich keiner. Als dann beinahe im Wochentakt der Cast um eine Actionikone nach der anderen erweitert wurde, begann die Qual - die Qual des Abwartens auf den Release...

Inhalt:
Barney Ross (Sylvester Stallone) ist der Leader der Expendables, einer Gruppe von Söldnern, die, sofern die Kasse stimmt, beinahe jeden Auftrag überall auf der Welt annehmen. Als CIA-Mann Mr. Church (Bruce Willis) Ross ein Himmelfahrtskommando anbietet, nimmt dieser an. Die Mission der Expendables: Die Insel Vilena von Ihrem üblen Diktator zu befreien...

Die Story könnte aus einem alten B-Streifen der Achtziger stammen, so simpel ist diese gestrickt. Doch wenn die Action stimmt, darf die Story ruhig sehr rudimentär gestaltet sein. Und, der Faktor Action ist effektiv gross genug, um den Zuschauer von allen Plotholes abzulenken...

Als erstes, Stallone hat einen wirklich ausserordentlichen Cast zusammengestellt, was wohl auch die Hauptattraktion des Films ist. Jason Statham wäre populär genug um einen Film auch alleine tragen zu können, ordnet sich hier jedoch problemlos der Gruppe unter, kommt aber in den Genuss der Hauptrolle neben Stallone. Dieser nimmt sich selbst oft aus dem Scheinwerferlicht um auch seinen Mitstreitern einiges an Screentime zu ermöglichen. Jet Li prügelt sich in bester Wushu-Manier durch seine Gegner und Randy Couture und Terry Crews passen hervorragend unter diese Riege der Actionlegenden. Mickey Rourke spielt den Mann m Hintergrund, der Tattoo-Meister und Ex-Expendable, der dem Team die Aufträge organisiert. Rourke spielt in den wenigen Minuten seines Auftritts klasse. Am meisten profitiert von Sly's Aufruf hat aber meines Erachtens Dolph Lundgren. Der Schwede liefert eine richtig geile Performance ab, darf stellenweise richtig fies agieren und lässt den primitiven Actionfreund des öfteren fies grinsen. Schön, hat er den Weg auf die Leinwand wieder gefunden. Mit Lundgren darf wieder zu rechnen sein.

Auf Seiten der Bad Guys steht Eric Roberts natürlich zu oberst. Der Mann, der auf Fieslinge programmiert zu sein scheint, spielt für den Zuschauer den typischen Big Boss der Bad Boys. Eindimensional, charakterlich keine Tiefe - und das ist in diesem Falle auch sehr gut so. "Stone Cold" Steve Austin spielt sein Handlanger und darf stets mit seiner Präsenz überzeugen. Gary Daniels Screentime ist leider einiges kürzer ausgefallen, aber bei diesem Staraufgebot muss einfach irgendwo ein Abstrich gemacht werden. Ach ja, da spielt doch auch noch etwas weibliches eine grössere Rolle. Giselle Itié ist an Bord und darf die plärende Schönheit spielen, die von Slys Mannen gerettet werden muss. Mehr gibts dazu nicht zu sagen, denn in diesem Film spielen Frauen keine grossen Rollen. This is a man's world.

Und dann gibts ja noch zwei Cameos zu bewundern. Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger. Beide sind zusammen mit Sly in einer Szene zu bewundern und vorallem Schwarzenegger und Stallone spielen praktisch ein verbales Ping Pong. Herrlich Sly's Anspielungen auf Schwarzeneggers Politkarriere - ebenso der Konkurrenzkampf zwischen den beiden, bei dem Arnold sich wie im richtigen Leben zurückzieht und Sly den Vortritt lässt. Ganz grosse Szene.

Action ist die Hauptkost dieses Filmgerichts. Der Auftrag zu Beginn des Films lässt erahnen, was noch kommen mag. Expendables ist laut, sehr laut - und geizt nicht mit Gewalt. Zwar wird der Gewaltfaktor eines "John Rambo" nicht übertroffen (das geht meine Erachtens auch kaum), aber abgetrennte oder weggeschossene Gliedmassen, Messerwunden, Explosionen, Schusswunden - der Actionfreund bekommt die volle Ladung ab. Es war ein totales Vergnügen. Richtig gut kamen die "Eins gegen Eins"-Szenen rüber. Die Fights hatten Drive, wirkten auch nicht wahnsinnig verwackelt, wurden jedoch schnell geschnitten. Vorallem Würfe und Bodenfights gibt es des mehrere zu bewundern - sicherlich ein grösserer MMA-Einfluss vorhanden.

Fazit: The Expendables ist die Rückkehr des grossen, harten und einfachen Actionkinos. Ein Testosteron-Rausch sondergleichen, dem man jedoch nur vorwerfen kann, nicht wirklich originell zu sein und in wenigen Fällen auf CGI zurückzugreifen, obwohls nicht nötig wäre. Egal. Weg mit Twilight und all dem Zeugs. Das Actionkino lebt wieder. Für mich bisher DER Film des Jahres.

Schulnote 5.75

"THE EXPENDABLES" on IMDB.COM
"THE EXPENDABLES" on OFDB.DE
"THE EXPENDABLES" on MOVIEPILOT.DE
"THE EXPENDABLES"-Trailer on YOUTUBE.COM
"THE EXPENDABLES"-Call to Arms-Trailer on YOUTUBE.COM
"THE EXPENDABLES"-Countdown-Trailer on YOUTUBE.COM



Montag, 9. August 2010

THE A-TEAM (2010)


Seit gut zehn Jahren macht das Gerücht eines A-Team Films die Runde. Mel Gibson war als Hannibal im Gespräch, Ving Rhames als B.A. und Jim Carrey als Murdock. Leider wurde dieses Projekt nie realisiert - bis jetzt.

Inhalt:
Hannibal Smith, Templeton Peck, Bosco Baracus und Howling Mad Murdock bilden das A-Team, eine Elite-Einheit, die sich in über achtzig Missionen bewährt hat. Im Irak stationiert, nimmt das Team eine Black Ops-Mission an mit dem Inhalt Druckplatten zur Falschgeldproduktion zu stehlen. Bei Rückkehr ins Camp wird das Team jedoch verhaftet und zu zehn Jahren Haft verurteilt. Das Team entkommt der Haft und versucht seinen Namen wieder reinzuwaschen...

Hört sich doch sehr nach der Originalserie an. Ist jedoch weit weg davon.

Als erstes, ein Vergleich mit der TV-Serie ist eigentlich nicht fair. Das alte A-Team waren ultrasymphatische und witzige Actionhelden, die sich selbst nicht immer ernst nahmen. Die Stories waren stets dieselben, der Ablauf jeder Episode ziemlich berechenbar und Gewalt gab es äusserst selten (tatsächlich starben einige wenige Menschen in der Serie). Wie kann eine Serie wie diese in einen heutigen Actionfilm mit den selben Attributen verwandelt werden?

Die Antwort ist einfach: Es geht nicht. Der schmale Grat zwischen Action und Comedy war zu schmal für Filmemacher Joe Carnahan, der sich hier mehr der Action als der Comedy verschrieb. Ist "Das A-Team" nun ein Misserfolg?

Dies liegt gewiss im Auge des Betrachters. Wer wirklich erwartete, dass ein Film mit demselben Flair der Serie nochmals entstehen kann, der muss einfach der Realität ins Auge sehen, dass dies so nicht mehr funktionieren würde. Die Zeiten der harmlosen Gewalt und der sexlosen Liebe sind vorbei. Hannibal und seine Mannen sind im 21. Jahrhundert angekommen.

Gesagt werden darf, dass der Cast sicherlich gut gewählt wurde. Liam Neeson ist ein würdiger Hannibal. Man nimmt ihm den Leader sofort ab und seit "96 Hours" ist er als Actionheld sowieso etabliert. Jedoch fehlt im diese symphatische Arroganz, die George Peppard damals ausgestrahlt hat. Neesons Hannibal ist viel strenger, weniger Humorvoll. Bradley Cooper ist für mich der ideale recast des Faceman. Während des Films sah ich in seiner Darbietung wirklich einen absolut würdigen Ersatz für Dirk Benedict. Weniger gut besetzt fand ich leider B.A. (wirkt zu nett und weich) und Murdock (wirkt zu wenig crazy). Aber trotzdem, das Team macht als Ganzes einen guten Eindruck. Kann man so stehen lassen.

Ich bin ehrlich, der Rest des Casts interessierte mich herzlich wenig. Das war wie früher beim Schauen der Serie. Castdarsteller XYZ war mir wurst, mir gings nur ums Team. Jessica Biel war anwesend. Da ich der Dame noch nie viel abgewinnen konnte, war mir das relativ egal. Schade fand ich, dass es keine zweite Amy Allen gab. Aber diese kann in einem eventuellen zweiten Teil ja noch folgen.

Äusserst symphatisch finde ich bei solchen Remakes stets die Auftritte der Altstars. Der Auftritt von Original-Starsky und Original-Hutch im Remake von 2004 war für mich der Highlight des Films. Der Zuschauer muss äusserst viel Geduld aufbringen und den Abspann abwarten, um noch den Auftritt von Dirk "Face" Benedict und Dwight "Murdock" Schultz geniessen zu können. Mehr als ein kleiner Schmunzler bewirkt dieses Cameo zwar nicht, aber es rundet den Film doch gut ab.

Actionmässig geht bei "Das A-Team" richtig gut die Post ab. Also, langweilig wirds dem Liebhaber des lauten Kinos auf keinen Fall. Es kracht an allen Ecken und Enden. Ich bin in diesem Falle sogar der Meinung, weniger wäre hier mehr gewesen. Genervt hat mich der (zu) häufige Einsatz von CGI. Wer den Showdown gesehen hat, weiss Bescheid. Ich hätte hier solide Handwerksarbeit sehr geschätzt. Aber man muss einfach langsam damit leben, dass Hollywood ein Gebäude günstiger in die Luft jagt, wenn es dasselbige nicht wirklich zum explodieren bringt....

Fazit: "Das A-Team" ist ein guter Actionfilm, den man problemlos schauen kann. Nostalgie-Feeling pur kommt nicht auf, dafür kracht es gewaltig auf der Leinwand. Und ganz unlustig ist der Film ja auch nicht. Was jedoch fehlt, ist die Herzlichkeit, welche jede Folge der Serie ausstrahlte, diese doch sehr positive Message, seinen Mitmenschen zu helfen, wird komplett ignoriert. No matter what, eine Fortsetzung darf kommen. Punkt.

Schulnote 5.0

"THE A-TEAM" on IMDB.COM
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