Montag, 31. Dezember 2007

DIE HARD 4.0


Nach sehr langem warten und bangen kam 2007 einer der grössten Actionheroes des letzten Jahrzehnts zurück auf die Leinwand. John McClane is back!

Inhalt:
Eine Gruppe von Hackern um den Mastermind Greg Pope hat sich den 4. Juli - den Independence Day - ausgesucht, um Amerika den tödlichen ultimativen Schlag zu verpassen: Das Computer- und Kommunikationsnetz, von dem die gesamte Wirtschaft der Vereinigten Staaten abhängt, soll am Unabhängigkeitstag ausgeschaltet werden. Schnell stellt sich heraus, dass gegen den Hightech-Terror nur ein Kraut gewachsen ist, nämlich Old-School-Cop John McLane. Wieder ist er zur falschen Zeit am falschen Ort und wird in die Geschehnisse verwickelt, als er Hacker-Greenhorn Matt Foster abliefern will - eine Aufgabe, die sich als alles andere als einfach herausstellt. Als sich die Terroristen auch noch McLanes Tochter Lucy als Geisel greifen, scheint das Eisen für den stresserprobten Detective zunächst zu heiß zu werden... Doch John McClane war noch nie gewillt, schnell aufzugeben...

John McClane zurück im Kampf gegen Terroristen. Genau das wollte der Actionliebhaber doch sehen, oder?

Ja zum einen. Bruce Willis als John McClane in einer actionreichen Story, das kann beinahe gar nicht schief gehen. Willis als McClane - die Rolle schlechthin für Bruce Willis. Und das böse Grinsen rutscht über das Gesicht des Zuschauers, wenn er Willis's Sprüchen lauschen darf, während, bevor oder nachdem er einen der Bösewichte abgemurkst hat. Yeah! Aber will der Zuschauer auch einen Die Hard-Film sehen, der vom ursprünglichen "Die Hard" so weit entfernt ist?

Storytechnisch war Teil eins auf ein Hochhaus begrenzt, was auch unter anderem den Reiz dieses grossartigen fast zwanzig Jahre alten Actionspektakels ausmacht. Der Held, der quasi in der Höhle des Löwen sitzt, auf dreissig Stockwerken begrenzt, barfuss und im weissen T-Shirt, einer Pistole im Halfter verstecken spielend durch die Luft- und Fahrstuhlschächte des Wolkenkratzers schleicht und die Welt dabei Stück für Stück von der "Achse des Bösen" befreit. Auch "Die Hard 2: Die Harder" versuchte die Story mit der begrenzten Location zu übernehmen. Teil drei spielte dann in New York und war, obwohl nicht unbedingt auf begrenzte Location ausgelegt, einfach grossartig.

In "Die Hard 4.0" ist davon nun nichts mehr übrig. McClane rennt und fährt durch Washington, killt alles, was ihm in den Weg kommt, jedoch - das ist nicht mehr das "Die Hard", das wir gewohnt sind und was ich mir irgendwie erhofft habe.

Möge mich bitte niemand falsch verstehen. "Die Hard 4.0" war für mich einer der Höhepunkte des Kinojahres 2007. Bruce Willis spielte McClane genau wie erhofft. Zynisch grinsend und Terroristen abmurksend. Und immer einen coolen Spruch auf den Lippen.

Ganz klar ein Topfilm.

Aber, es gibt Minuspunkte, neben der nicht-begrenzten Story.

Wo ist das Blut? McClane erschiesst Terroristen im Dutzend. Jedoch fehlt hier eindeutig die alte Härte. Schade, dass in den USA momentan grosse Actionfilme ein wenig weich gekocht werden.


Warum wurde der Titel hierzulande von "Live Free or Die Hard" zu "Die Hard 4.0" geändert? Der Originaltitel hört sich doch einfach besser an.

Wo bleibt unser aller Lieblingsspruch? Yippie-kay-yay, motherf......!!!

Wo bleibt die Beretta?

Wo McClanes weisses Rippshirt?

Fazit: Trotz fehlender "Die Hard"-Utensilien, -Sprüchen und Nebendarstellern, ist "Die Hard 4.0" ein beinahe komplett gelungenes Actionpacket. Willis is back. Und sollte nun noch ein fünfter Teil folgen, ein wenig Härte dazukommen und sich die Story wiederrum in einer von der Aussenwelt abgegrenzten Location abspielen... Joa.. dann könnte auch eine Bestnote auf diesen Film warten.

Schulnote 5.5



Sonntag, 30. Dezember 2007

THE MATADOR


Pierce Brosnan und Greg Kinnear zusammen in einer Komödie - das hat Potential.

Inhalt:
Auftragskiller Julian Noble (Pierce Brosnan) befindet sich in der Midlife-Crisis: Einsame Hotelzimmer, anonymer Sex und das Allerschlimmste: Er hat plötzlich ein Problem mit dem Töten! Als er sich an seinem 40. Geburtstag in einer Hotelbar in Mexico City betrinkt, lernt er den vom Pech verfolgten Geschäftsmann Danny Wright (Greg Kinnear) kennen. Nach mehreren Margaritas freunden sich der trinkfreudige Goldkettchen-Gigolo und der brave Ehemann an. Einige Monate später bittet Julian, gequält von seiner "Tötungsblockade", Danny um einen Gefallen, den dieser nicht abschlagen kann. Denn seit ihrer Begegnung verbindet sie ein dunkles Geheimnis...

Sundance Film Festival, Toronto International Film Festival, Deauville Film Festival, diese Auszeichnungen alleine müssten eigentlich einen grossartigen Film garantieren. Dem war leider nicht so. "The Matador" ist langweilig - ganz extrem langweilig. Brosnan als Auftragskiller passt zwar perfekt und er spielt Noble auch gut und hat ein paar sehr gute Szenen. Kinnear macht ebenfalls einen ordentlichen Job.

Das Problem bei "Matador" ist jedoch der vergebliche Versuch, eine witzige Komödie zu paaren mit sehr ernsten Momenten. Das Produkt ist ein langweiliger Film, nur wenige Lacher, dafür einige absolut unpassende todernste Szenen, welchen den Zuschauer gegen das Einschlafen ankämpfen lassen. Ich war froh, als diese 93 Minuten Film vorbei waren.

Fazit: Der Film ist knapp ungenügen zu bewerten. Der grosse Pluspunkt ist die Darstellung von Pierce Brosnan, der hier seine James Bond-Hülle brutal wegwirft und als versoffener Gigolo-Killer eine sehr gute Figur abgibt. Fans von Brosnan dürfen zugreifen. Ansonsten besser Finger weg - Langeweile pur.

Schulnote 3.5



AMERICAN PIE PRESENTS: BETA HOUSE


"American Pie" geht in seine sechste Runde...

Inhalt:
Schärfer, frecher und wilder denn je: Dwight Stifler, sein Cousin Erik, Jims Dad (Eugene Levy) und die Studenten der Verruchten Beta-Bruderschaft laden ein zum leckersten Film-Dessert aller Zeiten!

"American Pie" war und ist einer der grössten Teenie-Komödien der letzten zehn Jahre. Zwei weitere Fortsetzungen folgten im Kino. Seit 2005 wird nun jedes Jahr ein neuer American Pie-Film auf den DVD-Markt geworfen. Die Stories nicht halb so witzig wie in den drei Kinofilmen, die Schauspieler mies und das Geschehen eigentlich komplett uninteressant.

Auch bei "Beta House" hat die Story eigentlich diese Bezeichnung nicht verdient. Zwei Bruderschaften bekämpfen sich - wäre ganz grob umschrieben der Inhalt, gestört durch jede Menge an Titten, Ärschen, Titte, Körperflüssigkeiten (Soviel falsche Bierkotze hat wohl kein anderer Film zu bieten), Titten, Zwerge, Titten, halbgare Witze, Titten - so in etwa kann man auch diesen Aufguss von American Pie beschreiben. Die einzige Konstante in allen Filmen: Eugene Levy, der als Jim's Dad auch hier wieder mitmischen darf in seiner üblich kauzigen Art.

Das wars auch schon mit den Schauspielern. Der Rest ist wirklich nicht erwähnenswert, was auch die Schwäche dieser Direct-To-DVD-Streifen darstellt. Hatte man in den Kinofilmen noch ein paar echt symphatische Charaktere, hat man hier nur noch deren kleine Abklatsche, die weder symphatisch oder cool wirken und nach dem Abschalten des Players schon vergessen sind. Und zudem: ES GIBT NUR EINEN STIFLER!!

Fazit: Für den wirklich absolut niveaulosen Filmabend unter Männern geeignet. Aber die Marke American Pie hat einen neuen Tiefpunkt erreicht.

Schulnote 3.0



Samstag, 29. Dezember 2007

LARRY THE CABLE GUY: HEALTH INSPECTOR


Mein zweiter Film mit Larry The Cable Guy nach dem witzigen "Delta Farce".

Inhalt:
Larry The Cable Guy spielt ... Larry... einen Gesundheitsinspektor, der sich Restaurants, Fastfood-Läden und Grillbuden vornimmt, zum Teil auch mit Erfolg, bei seinem Chef aber alles andere als ein gutes Ansehen hat. Als in angesehenen Restaurants Lebensmittelvergiftungen festgestellt werden, vermutet Larry eine Verschwörung. Zusammen mit seinern neuen Partnerin geht er Undercover dem ganzen auf die Schliche.

Larry The Cable Guy ist schon ein spezieller Vogel. Der typische US-Hinterwäldler, der mit altem Pick-Up in einer kleinen stinkenden Hütte lebt, Körperhygiene nur aus Talkshows kennt und "Gesunde Ernährung" für einen ausserirdischen Begriff hält. Seine etwas streng wirkende Partnerin wird von Larry grundsätzlich als Mann bezeichnet (Running Gags en masse). Ja, Larry ist speziell. Und es macht Spass ihm bei der Arbeit zuzuschauen.

Der Cast besteht nicht unbedingt aus der Elite der Schauspielzunft, macht jedoch im Grossen und Ganzen einen soliden Eindruck. Joe Pantoliano ist mit an Bord, spielt jedoch nicht gerade am Limit. Iris Bahr spielt Larry's Partnerin und macht einen guten Job und Thomas F. Wilson spielt Larry's Boss Mr. Tatlock. Und zudem gibts einen Gastauftritt von Kid Rock.

Klar, die Story ist Nebensache und der Inhalt stellenweise wunderbar primitiv. Zu Larry passt dies jedoch total. Mich verwundert jedoch, dass auch "Health Inspector" wie auch "Delta Farce" auf IMDB ein total mieses Rating bekommen haben.

Fazit: "Health Inspector" ist der perfekte Film für einen Abend mit Freunden und ein paar Six Packs. Larry The Cable Guy hat keine Manieren und keinen Anstand - genau das wollen wir doch manchmal sehen, oder? Kein perfekter Film, zugegeben. Aber er macht Spass.

Schulnote 4.75



DESCENT


Nein, hierbei handelt es sich nicht um den britischen Horrorstreifen "The Descent", sondern um etwas komplett anderes. Hierzulande heisst der Film übrigens "Feuerhölle" - wie untrashig...

Inhalt:
Mit ungebändigter Kraft sucht sich heiße Lava den Weg nach oben aus dem Inneren der Erde. Die Aktivität der Vulkane in den USA nimmt plötzlich zu und niemand scheint eine plausible Erklärung dafür zu haben. Der Geologe Dr. Jake Rollins vermutet einen Riss im Erdmantel und untersucht hierzu schon lange das Gelände um einen bestimmten Vulkan, als er plötzlich von Regierungsbeamten in Gewahrsam genommen wird. Man bringt ihn in ein streng überwachtes Hochsicherheitslabor, wo ihn eine böse Überraschung erwartet. Ganz offensichtlich wurde durch ein geheimes Regierungsprojekt, das nach alternativen Energiequellen aus dem Inneren der Erde forschen sollte, eine tödliche Kettenreaktion ausgelöst. Die Forscher sind nun auf eine Zusammenarbeit mit Jake angewiesen, um die Erde zu retten...

Der Teufel muss mich geritten haben, CHF 4.90 für dieses maue Stück Film ausgegeben zu haben. Ich verliess mich hierbei ein wenig auf den Cast, vorallem auf Michael Dorn (Worf in "Star Trek: The Next Generation" / "Star Trek: Deep Space Nine") und Luke Perry ("Beverly Hills 90210"). Vorallem von Michael Dorn hätte ich etwas mehr erwartet. Vielleicht hat ihm jedoch seine Starfleet-Uniform gefehlt. Entschuldigung akzeptiert. Luke Perry machte in Anbetracht seiner schauspielerischen Fähigkeiten sein Möglichstes. Er ist halt ein Serienschauspieler und ist sicher nicht der begabteste seiner Zunft. Ihm kann man aber keinen Vorwurf machen.

Die Story ist hier die Achse des Bösen. Was bei "The Core" noch als Bombast-Popcorn-Blockbuster funktioniert hat, klappt als kleine B-Movie-Produktion einfach nicht. Die Effekte sind zum Gähnen, die Story hilft bestens beim Einschlafen.

Fazit: Machen wirs kurz. Würde diesen Film niemandem empfehlen. Bekommt ein paar kleine Punkte, weil's ein Wiedersehen mit Perry und Dorn gibt, mehr nicht.

Schulnote: 2.5

Freitag, 28. Dezember 2007

KNOCKED UP


"Knocked up" galt schon bei seinem Kinorelease als intelligente und gute Komödie. Leider hab ich den Film damals noch verpasst. Schön, ist er jetzt zwischen den Feiertagen auf DVD erschienen. Auch hier ist's interessant zu sehen, wie der Titel "Knocked up" in Deutschland verändert wurde. So heisst der Film hierzulande "Beim ersten Mal".

Inhalt:
Der stolze Autor und Regisseur von Jungfrau (40), männlich, sucht ... gibt die Geburt einer spritzigen neuen Komödie bekannt! Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Zumindest eine berauschende Nacht lang gilt das auch für den chaotischen Lebenskünstler Ben (Seth Rogen) und die strebsame Karriere-Frau Alison (Katherine Heigl). Zwei Monate und jede Menge Schwangerschaftstests später wollen sich Ben und Alison ihrem ungeborenen Kind zuliebe zusammenraufen. Doch zwischen unbequemen Gynäkologen-Stühlen und Bergen von Babyklamotten fragen sich die werdenden Eltern immer öfter, ob sie für ein gemeinsames Leben geschaffen sind...

Der Grat zwischen einer guten und einer schwachen Komödie ist schmal. Entweder man überzeugt mit absolut primitiven Sprüchen ohne jegliche Intelligenz oder Herz, oder aber man versucht eine intelligente Story witzig zu verfilmen, und dabei kommt der Humor absolut zu kurz. "Knocked Up" hat es geschafft, eine gute Story mit witzigen Jokes zu verbinden, dabei teilweise leicht primitiv zu wirken, jedoch nie auf peinlich-unterstem Niveau. Für mich eine der besten Komödien der letzten Jahre.

Mit Katherine Heigl ("Grey's Anatomy", "Under Siege 2") als Hauptdarstellerin und dem bei uns noch relativ unbekannten Seth Rogen als Hauptdarsteller, haben die Macher von "The 40 Year old Virgin" ein hervorragendes Schauspielerteam, welches in den beiden Rollen absolut zu überzeugen weiss. Auch die anderen Schauspieler wissen zu überzeugen. Speziell gefallen haben mir aber Ben und seine Kumpels, welche zusammen eine schmuddlige Website betreiben. An dieser Stelle grüsse ich gerne die Leutz von seekfor.ch ;)

Also, wir haben Sex, Drogen, Drogentripps, Sex... und doch handelt es sich um eine recht intelligente Geschichte, welche zwar zu Herzen geht, aber nicht auf eine für Männer alptraumhafte Weise. Kein grosses Gesülz, sondern einfach eine überzeugende nette Story.

Fazit: Empfehle diesen Film allen, die eine witzige Komödie sehen wollen. Ich denke, mit "Knocked Up" liegt man nicht falsch.

Schulnote 5.5



Mittwoch, 26. Dezember 2007

A SCANNER DARKLY


Die interessante Story, der Cast und der Gebrauch des Rotoscoping-Verfahrens, welches gefilmte Szenen in einen speziellen comicmässigen Look verwandelt, waren für mich die Hauptgründe "A Scanner Darkly" zu besorgen. Zudem entstand der Film nach der Vorlage von Philip K. Dick, Autor der Sci-Fi Meisterwerke "Blade Runner" und "Minority Report".

Inhalt:
Das Amerika der Zukunft hat den Kampf gegen Drogen verloren. Das halbe Land ist süchtig nach Substanz D. Polizist Fred ist selbst abhängig, um als verdeckter Ermittler zu arbeiten. Niemand kennt seine wahre Identität. Als er den Auftrag erhält, sein eigenes Haus und damit sich selbst zu beschatten, gerät sein Ich komplett aus den Fugen.

"Faszinierend", würde ein gewisser Vulkanier an dieser Stelle von sich geben. Und ich gebe ihm recht. "A Scanner Darkly" ist kein Film für den gemütlichen Bier-Pizza-Abend mit Freunden. Die Story komplett zu verstehen ist wohl auch mir nicht gelungen. Faszinierend ist jedoch der Aspekt, dass ein Ermittler nach Anzeige eines engen Freundes nun gegen sich selbst wegen Drogenhandel/-gebrauch ermitteln muss.

Sensationel ist aber das Rotoscoping-Verfahren, oder besser, die Art und Weise, wie es auf die Bilder hier angewendet wurde. Wohl noch nie sah man einen Mix aus Real- und Comiclook auf diese Art und Weise und passt bestens zur Story.

Der Cast, speziell das Trio Keanu Reeves, Woody Harrelson und Robert Downey Jr. wissen zu begeistern. Winona Ryder kommt ebenfalls nicht zu kurz, kommt aber nicht an das genannte Trio heran.

Fazit: Der Look des Films ist alleine schon ein Anschauen wert. Und wer sich gerne auf komplexe Stories einlässt, ist mit "A Scanner Darkly" eindeutig gut bedient.

Schulnote 5.25



MAX UND MORITZ RELOADED


Nur zufällig traf ich auf diesen Film. Herrliches Cover mit den beiden Buben und den Maschinengewehren. Was? FSK 16, könnte ja wirklich herrlich brutal sein. Mal guggen...

Inhalt:
Als die Hamburger Problemkids Max und Moritz mit geklautem Auto und den Minderjährigen Töchtern des Senators erwischt werden, verbannt sie das Jugendamt zur Erziehung in ein ehemaliges Militär-Camp in Thüringen. Die beiden Ex-NVA-Offiziere Axel und Henry sollen den Lausbuben wieder Zucht und Ordnung beibringen. Doch die schwulen Ausbilder sind den aufmüpfigen Rotzlöffeln nicht gewachsen. Erst bei dem sadistischen Luden "Mörder-Hanne" vergeht den Jungs das Lachen. Zum Glück eilen die sexbesessene Mutter der beiden und ihre engelsgleiche Sozialarbeiterin Paula schon zur Rettung herbei...

Ich fands schon interessant, wie teilweise "gut" und "genial" dieser Film bewertet wurde. Das war Trash pur. Schauspieler, die nicht überzeugen konnten, begründet durch eine schon schwache Story. Ich sah hier nichts kritisches, absolut nicht. Das war einfach nur Crap. Das einzig überzeugende war die einigermasse ordentliche Darbietung der beiden Max und Moritz-Darsteller Kai Müller und Willi Gerk. Der Rest war grottig, grottiger als grottig.

Nur, irgendwie konnte der Film doch unterhalten. Weiss nicht genau, was es war, aber einen gewissen Unterhaltungsfaktor kann man dem ganzen Schund nicht absprechen. Reicht jedoch lange nicht, um eine genügende Note zu bekommen. Sauschwacher deutscher Film!

Schulnote 2.25

Dienstag, 25. Dezember 2007

HD-SOLDAT LÄPPLI


Obwohl ich die CH-Filmszene momentan alles andere als überzeugend finde, gibt es doch noch ein paar Klassiker, welche stets zu überzeugen wissen. Alfred Rassers "Läppli" ist wohl einer der bekanntesten Schweizer Filme.

Inhalt:
1.9.1939: Kriegsausbruch in Europa, Generalmobilmachung in der Schweiz. Aufgebot auch an Theophil Läppli, der, ausgerüstet mit Klappbett, Bettdecke und diversen Haushaltwaren, zig Stunden zu spät in die Kaserne einrückt, nachdem er wegen antimilitaristischer Äusserungen" vorübergehend verhaftet worden war. Als Ordonnanz leistet HD-Soldat Läppli seinen Dienst zunächst in Schaffhausen und später in Pontarlier im Jura... Läpplis Art, auf Befehle und Weisungen der Offiziere zu reagieren, empfinden diese eher als subversiv denn kooperativ...

Theophil Läppli - es gab ausser ihm nur wenige CH-Filmfiguren, die denselben Grad an Popularität in der Schweiz erreicht haben. Alfred Rasser entwarf die Figur des Läppli in Anlehnung an den Roman "Der Brave Soldat Schwejk", spielte den Läppli Jahrelang auf der Bühne, später dann auch in den drei Läppli-Filmen und führe auch selbst Regie. Und mit "HD-Soldat Läppli" ist ihm wohl die Armee-Satire schlechthin gelungen.

Als Zuschauer erlebt man eine bildliche Reise durch die Schweiz mit, angefangen in Basel, Schaffhausen, Laufen, Jura. Schöne Bilder. Also, die Location stimmt. Schauspielerisch war Alfred Rasser mit seinem Läppli voll auf der Höhe. Theophil Läppli zu spielen muss echt eine Herausforderung sein, der nicht jeder gewachsen war. Rasser jedoch als Läppli zu sehen ist eine wahre Freude. Auch der Rest der Besetzung weiss zu gefallen und niemand fällt irgendwie negativ auf. Gut, die Katze vielleicht... :-)

Die Story selbst ist für mich als Schweizer total unterhaltend. Ja, die Armee kann auch witzig sein... sofern Läppli in deinem Zug ist. Herrlich anzusehen, wie Läppli jeden, wirklich jeden Befehl von seinen Vorgesetzten falsch versteht und dementsprechend auch antwortet.

Die Schauspieler-Familie Rasser übrigens besitzt seit Jahrzehnten das Theater Fauteuil in Basel.

Fazit: Wer Läppli schon kennt, wird mir wohl zustimmen, wenn ich sage: Einer der besten (wenn nicht DER Beste) CH-Filme. Wer Läppli noch nicht kennt und mal einen witzigen Einblick in das Kriegsgeschehen der Schweiz Anno 1939 riskieren will, soll sich "HD-Soldat Läppli" bestellen. Ich wünsche viel Spass. :-)

"I bi so frey"

Schulnote 6.0



Donnerstag, 20. Dezember 2007

ABOVE THE LAW


1988 waren die Kinogänger Zeuge der "Geburt" eines neuen Actionstars. Der 37jährige und absolut unbekannte Steven Seagal hatte die Hauptrolle inne im Actionfilm "Above the Law", der den deutschen Titel "Nico" trägt.

Inhalt:
Nico Toscani erlernte asiatische Kampftechniken und arbeitete in einer Sondereinheit des CIA in Vietnam, bevor er nach Chicago kam. Als er auf die schmutzigen Geschäfte einer Organisation stößt, holen ihn die Schatten seiner Vergangenheit wieder ein. Vom Dienst suspendiert, versucht Nico auf eigene Faust herauszufinden, wer dahintersteckt. Die Spur führt in höchste politische Kreise ...

Die Story, so behauptet jedenfalls Seagal, ist stark an die eigene Vergangenheit angelehnt. Es scheint, als ob Seagal tatsächlich einst für die CIA gearbeitet hat. Nobody knows. Bemerkenswert ist, dass dies Seagals erster Auftritt vor der Kamera war, und dies gleich als Hauptdarsteller. Das muss man erst mal schaffen. "Above the Law" ist jedoch nicht Seagals erstes Mitwirken an einem Film, war er doch verantwortlich für die Martial Arts-Szenen in "The Challenge" und im James Bond-Film "Never Say Never Again", hier brach er beim Training übrigens Sean Connery den Arm. Aua.

Für einen ersten Auftritt agierte Seagal, der nie eine Schauspielschule besuchte, recht souverän. Jedoch, was man ihm in allen Filmen ankreiden darf, er spielt nicht. Er ist sich selbst. Und für den Seagallaien ist es schwer, die einzelnen Seagalcharaktere auseinanderhalten zu können, so ähnlich sind die Figuren aufgebaut. Aber wen störts? Den Actionliebhaber nicht, denn was mit "Above the Law" begann, war eine Reihe von Filmen, in denen Seagal dem Liebhaber harter Martial Arts-Szenen mit 5 Sterne-Augenschmaus-Gerichten versorgte.

Obwohl die Actionszenen in "Above the Law" noch nicht ganz so zahlreich sind, wie in späteren Filmen. Die Qualität ist jedoch enorm. Seagal präsentierte dem Zuschauer seine Kampfkunst Aikido, die bisher auf der Leinwand nicht gross in den Vordergrund gedrängt war. Nicht, dass ich nun Seagal mit Bruce Lee gleichsetzen will. Während jedoch Bruce Lee als Symbol für Wing Chun und sein Jeet Kune Do steht und Seagal nicht minder für Aikido. Neben Action und einer leicht politischen Story, welche Kritik gegen den Vietnam-Krieg beinhaltet, gibt es auch noch ein paar nicht ganz unbekannte Nebendarsteller, welche den Film abrunden. Sharon Stone spielte Seagal's Frau. Leider blieb ihre Rolle jedoch total blass. Und auch ihr Verhältnis zu Seagal war wohl nicht das Beste. Sonst hätte sie wohl später nicht in Bezug auf Seagal behauptet: "Der ist die Tinte nicht wert, mit der man seinen Namen schreibt". Ebenso mit dabei waren Pam Grier als Seagals Partnerin, Ron Dean als sein Partner und Henry Silva als sein böser Gegenspieler. Das waren natürlich noch nicht die ganz grossen Namen. Die folgten einige Jahre später aber.

Fazit: Seagals Erstling ist in meinen Augen ein Klassiker des Actionkino. Der Film verstrikt sich nicht in unnötige Plots, denen der Zuschauer nicht folgen mag oder kann, sondern versucht eine für einen Seagal-Streifen intelligente Story aufzubauen. Experiment gelungen. Die Actionszenen hätten jedoch ein bisschen häufiger kommen können.

Schulnote 5.0



Mittwoch, 19. Dezember 2007

BLACK DAWN


Viele Künstler mussten schon Tiefpunkte in ihren Karrieren bewältigen. Steven Seagal hat meiner Meinung nach seinen absoluten Tiefpunkt mit "Black Dawn" erreicht, der Fortsetzung des schon ultraschwachen "The Foreigner" aus dem Jahr 2002.

Inhalt:
Ex-CIA-Agent Jonathan Cold gerät auf mysteriöse Weise ins Blickfeld des Geheimdienstes, als er einen gefährlichen Waffenhändler aus dem Gefängnis befreit und einer Terroristenbande dabei hilft, in den Besitz einer Atomwaffe zu kommen - mit der ein Angriff auf die USA geplant ist. Cold ist angeblich tot, warum also taucht er urplötzlich wieder auf - und warum scheint er Terroristen zu unterstützen? Die CIA ermittelt, bis die Terroristen die Nachforschungen wittern und ihnen das ganze Land schutzlos ausgeliefert ist. In einem atemberaubenden Showdown steht und fällt die Sicherheit von Millionen von Menschen mit der Antwort auf eine Frage: Auf wessen Seite steht Cold...?

Die Bedrohung einer Atombombe ist eigentlich eine gute Methode, um den Zuschauer bei Laune zu halten. Geht die Bombe hoch oder nicht. All die unschuldigen Menschen.... etc. Tja, diese Frage stellte sich mir beim Schauen dieses Films nicht. Ich fragte mich eher: "Was ziehe ich morgen zum Arbeiten an? Muss mein Hund noch kurz Gassi gehen? Warum schalte ich eigentlich nicht den TV aus und geh schlafen...?"

Fortsetzungen sind momentan so ein Unding. Jeder Film, der mal halbwegs ein paar Dollar eingespielt hat, bekommt daraufhin ein Sequel, dann ein Prequel - oder umgekehrt. Nur in wenigen Fällen bekommt der Zuschauer auch wirklich etwas gutes vorgesetzt. Voraussetzung für eine Fortsetzung sollte aber zumindest ein guter und erfolgreicher erster Teil sein. War "The Foreigner" denn gut? Nein! Eine Fortsetzung von "The Foreigner" ist total sinnlos. Erstens wird die Story nicht fortgesetzt (Gott sei dank!) und zweitens hat auch Seagals Charakter Jonathan Cold absolut keine Persönlichkeit, die für den Zuschauer irgendwie interessant sein könnte. Wahrlich der blasseste aller Seagal-Charaktere.

Leider hat uns kein Wunder überrascht. "Black Dawn" wurde nicht zum Überraschungshit des Steven. Die Action mau, die Story voller Löcher (zwar nicht ganz undurchsichtig), die Charaktere blass und die Location nicht der Rede wert. Der Rede wert ist aber Steven Seagal. Sein wohl schwächster Auftritt. Hier wird nicht mehr selbst geprügelt. Nein. Der Zuschauer sieht nur ein paar mal Seagals Kopf nach links oder rechts ausweichen und eine andere Kameraeinstellung zeigt uns Seagals Stuntman (dieser natürlich in Topform, der Steven in Unform) den Gegner weichprügeln. Unübersichtlich, schwach geschnitten, nee, ich finde nichts guets an diesem Film. "Black Dawn" schafft es in meinen Augen auch schwächer als die Michael Keusch-Trilogie zu sein. "Shadow Man" hatte wenigstens ein paar wenige Momente, "Attack Force" war trash, jedoch irgendwie unterhaltsam und "Flight of Fury" zwar nicht die Erwähnung wert, jedoch auch nicht unbedingt schlaf fördernd.

Fazit: Dass Steven Seagal nach diesem Niedergang "Mercenary for Justice" und einige Filme später "Urban Justice" drehen durfte, ist wohl ein Geschenk der Filmgötter, denn mit diesem drittklassigen Actionfilm hätte das Filmteam eigentlich einen kollektiven Tritt in den Allerwertesten verdient. Ja, und auch der Steven hätte auch einen verdient. Das war die Fan-Verarsche schlechthin. Schlechtnote wird nur verhindert, da die Story nicht ganz hinter dem Mond hervorgeholt wird.

Schulnote 2.0



TODAY YOU DIE


Der Titel des Anfang 2006 bei uns erschienenen Seagalstreifens schien wenigstens an die alten Tage angelehnt zu sein. Der Trailer, der einige Wochen vor Release im Internet rumschwirrte lies sogar echt hoffen, dass Seagal sich wieder mit einer gescheiten Produktion zurückmeldet.

Inhalt:
Harlen (Steven Seagal) wurde gelinkt. Der Gelegenheitsdieb und ehemalige Nascar-Rennfahrer, der mit dem neuen Job endlich den Ausstieg aus der Kriminalität schaffen wollte, ist von seinem Auftraggeber Max in eine Falle gelockt worden. Was ursprünglich als harmlose Fahrertätigkeit angekündigt war, entwickelt sich zu einem brutalen Raubüberfall - mit Harlen am Steuer des Fluchtfahrzeuges. Nach einer halbrecherischen Fahrt durch Las Vegas wird Harlen geschnappt und ins Gefängnis gesteckt. Max ist angeblich tot und Harlen wird die gesamte Schuld zugeschoben. Doch mit Hilfe seines neuen Freundes Ice Cool gelingt ihm die Flucht, und von da an sinnt er nur noch auf Rache - denn Max lebt noch...

Story knackig, Trailer vielversprechend - dementsprechend positiv ging ich "Today You Die" an. Dementsprechend negativ blieb der Geschmack im Mund, nachem die 87 Filmminuten um waren. Natürlich musste man Seagal wieder einen obercoolen Rapper zur Seite stellen. Treach. Sorry, aber das klappt nur einmal wirklich gut (DMX in "Exit Wounds"), alles andere (Ja Rule, Nas und eben Anthony "Treach" Criss) war weit dahinter anzusiedeln. Pseudo-coolness, die mich beinahe hat erröten lassen, so dumm war das stellenweise. Seagal, hier 54 Jahre alt, noch mit Gangsta-Language auszustatten, gehörte zu den schlechtesten Ideen der Seagal-Filmologie.

Die Action, die im Film zu sehen war, war stellenweise sogar echt okay - sofern wir hier von den Szenen reden, die auch wirklich für diesen Film gedreht wurden. Denn die ganze Autojagd durch Las Vegas wurde aus einem anderen B-Movie geklaut und sah sogar sehr überzeugend aus. Ebenso auch die erste Prügelei Seagals zu Beginn während des Einbruchs. Diese Szene ist sogar einem Jean-Claude van Damme-Film entrissen worden. Also, van Damme-Double = Seagal-Double - oder machen wir die Rechnung anders -> Muskelbelgier = gut "befutterter" Seagal? Genau - hier stimmt was nicht. Und genau so kams im Film auch rüber.

Regisseur Don E. Fauntleroy wurde mittlerweile vergeben, da er danach den leicht überdurchschnittlichen "Mercenary for Justice" inszenierte und danach den Seagal-Überraschungsfilm "Urban Justice". Der Cast, neben Seagal und Treach ist fast nicht erwähnenswert, ausser vielleicht der Serienstar der 80er Jahre Nick Mancuso ("Stingray"), der auch einen tiefen Karrierefall hinnehmen musste. Schade um ihn.

Interessant war das Making-Of auf der DVD. Die Darsteller loben natürlich Seagal über Alles, dieser wiederrum erzählt, die auch er am Film noch was schrauben durfte, dann kam auch noch Producer XXX, der was an der Story beitragen durfte und auch Catering-Mann ABC, der der Story noch ein wenig Würze verlieh... Scherz beiseite. Der Beweis jedoch: Zu viele Köche verderben die Suppe.

Fazit: Leider stellenweise unterhaltsam, doch mit vielen schwächen, uninspirierter Story, schwachem Cast, desinteressiertem Seagal. Würd ich nicht weiterempfehlen.

Schulnote 3.5



Sonntag, 16. Dezember 2007

CLERKS II


Lange war es ruhig um die New Jersey-Filme von Kevin Smith, vom "Normalo-Kinofilm" namens "Jersey Girl" einmal abgesehen. Und endlich, eeeendlich sind Dante (Brian O'Halloran) und Randal (Jeff Anderson) wieder zurück.

Inhalt:
Nachdem ihr alter Laden, der kleine Quick Stop, abbrannte, haben die Buddies Dante und Randal dem Jobben im Supermarkt den Rücken zugekehrt und verkaufen jetzt Fast Food. Am letzten Arbeitstag von Dante, der mit seiner Verlobten nach Florida ziehen will, wird wieder über Gott und die Welt, "Star Wars" und natürlich Sex ausgiebig diskutiert. Schließlich ziehen Melancholie und Abschiedsschmerz, aus einer unerwarteten Richtung aber auch Hoffnung auf Freundschaft und wahre Liebe ein.


Wie wunderbar war es damals vor einigen Jahren, als ich Kevin Smith's Welt der fünf Teile umspannenden "New Jersey-Trilogie" entdeckte. "Clerks", das Original, vor 13 Jahren als Schwarz-Weiss-Film gedreht, mit einem Budget von 30'000 US-Dollar, Geld, welches der Regisseur selbst aufgebracht hat durch den Verkauf seiner Comicheft-Sammlung (welche er nach dem Filmerfolg zurückkaufte), war schlichtweg grandios. Ein Film, der beinahe nur durch Dialog zu unterhalten wusste, und dies auf einer primitiv-hochstehenden Ebene. Anschliessend folgte "Mallrats", ein absolut überdrehter Film mit Humor tief tieeef unter der Gürtellinie - dennoch grandios. Mit "Chasing Amy" ergründete Smith neues Gewässer, das romantisch-komische Drama. In "Dogma" liess Smith zwei gefallene Engel auf der Erde die katholische Kirche bekämpfen (Riesenskandal natürlich) und mit "Jay and Silent Bob strike back" bekamen endlich das skurilste Nebenrollen-Duo der Filmgeschichte endlich einen eigenen Film zugesprochen, der gleichzeitig auch einen endgültigen Schlussstrich unter diese Filmwelt des Kevin Smith ziehen sollte. Fünf Jahre später änderte Smith glücklicherweise seine Meinung. Unsere beiden Ladenhüter sind wieder da.

Und alles ist mehr oder weniger beim Alten. Die ersten Schwarzweiss-Minuten des Films waren herrlich - der brennende Laden in Farbe eindrücklich. Unsere beiden Helden Dante und Randal arbeiten nun für eine McD-mässigen Fast Food-Kette. Und haben sich nicht verändert. Gut, Dante ist kurz vor dem heiraten und wegziehen, aber sonst blieb das Szenario unverändert. Das Duo strahlt noch dieselbe Verbundenheit aus wie vor 13 Jahren. Und der Zuschauer wird berieselt mit Dialogen der Marke Smith-Extra. "Star Wars" vs. "Lord of the Rings", das Gerücht eines Transformers-Kinofilms, etc. Smith is back!!

Und vor dem Laden, wie könnte es anders sein, hängen Jay (Jason Mewes) und Silent Bob (Regisseur und Writer Kevin Smith persönlich) rum und verkaufen ihr Dope. Als Gaststars sind Ben Affleck, Jason Lee, Ethan Suplee und Rosario Dawson zu sehen.

Fazit: Der Film wirkt einem Wiedersehen mit guten Freunden, die einige Jahre einfach Weg waren. Bleibt zu hoffen, dass wir auch in Zukunft nicht mehr auf unsere Freunde in New Jersey verzichten müssen. Der Film bekommt nur einen leichten Abzug, da ich auf weitere Auftritte von Kevin Smith-Charakteren gehofft habe. Matt Damon, wo warst du??

Schulnote 5.75

"CLERKS II" on IMDB



SERAPHIM FALLS


Was passiert, wenn ein Ex-James Bond auf einen Ex-Jedi-Meister trifft?

Inhalt:
Fünf Jahre liegt nun der amerikanische Bürgerkrieg zurück und nur langsam beginnt sich das Land von den Strapazen der Vergangenheit zu erholen. Nur ein Mann ist rastlos: Colonel Carver (Liam Neeson). Getrieben von Hass und Vergeltung jagt er seitdem fieberhaft einen Ex-Offizier namens Gideon (Pierce Brosnan) durch das Land. Mit ihm hat Carver noch eine Rechnung offen, die nur mit dem Tod Gideons zu begleichen ist. Weitab jeglicher Zivilisation, inmitten einer unwirtlichen Wildnis, beginnt für Jäger und Gejagten ein gnadenloser Wettlauf ums nackte Überleben.

Ein US-Film, spielend in der Pionier-Zeit des Wilden Westens, mit zwei Topstars als Hauptdarsteller, wie kann so etwas nur dermassen an den US-Kinokassen floppen?

Wir erleben mit "Seraphim Falls" keinen Film, der den "Wild West" der USA als herrliche Zeit der Cowboys und der Freiheit darstellt, sondern der die hässlichen Seiten dieser Zeit betont. Kopfgeldjägertum war in und für einen Dollar pro Tag wurde man entlöhnt (Gewerkschaften, hallo??). Gedreht wurde der Film in 45 Tagen, an diversesten Locations. Schöne Schneelandschaften, Gebirge, Wüste - und all dies wunderbar von Regisseur David von Ancken in Szene gesetzt.

Pierce Brosnan spielt grossartig. Die körperbetonte Jagd auf seinen Charakter meistert er hervorragend - und das Leiden, welches er psychisch und auch physisch erlebt, nimmt man ihm komplett ab. Auch Liam Neeson macht sein Ding gut, doch Brosnan fand ich einfach ein Level stärker.

Wer hier einen Western sucht, den man kurz mal schauen kann und nonstop Western-Action bietet, ist hier fehl am Platz. Der Film beginnt sehr rasant, aber das Tempo drosselt sich dann extrem, was in diesem Fall der Geschichte auch gut tut. Der Zuschauer bleibt auch lange im Dunkeln, was überhaut der Ursprung dieser Menschenjagd ist, klärt gegen Ende die ganze Geschichte aber gut auf. Und das Ende ist ganz sicher nicht 08/15-hollywoodtypisch.

Fazit: Gut - könnte einen Tick rasanter sein, aber schlicht und einfach gut.

Schulnote 5.0

"SERAPHIM FALLS" on IMDB



Freitag, 14. Dezember 2007

CLEMENTINE


Seagal goes Südkorea? Vermutungen, dass Seagal sich nun in Asien als Kinostar durchsetzen wolle, da es in den Staaten nicht mehr klappte, waren gerechtfertigt. So wartete der Seagalgucker gespannt auf den Release von Clementine, der in Deutschland/Schweiz den "deutschen" Titel "Hard to Fight" bekam...

Inhalt:
Kim Seung-Hyun verliert den Weltmeisterschaftskampf im Teakwondo gegen seinen amerikanischen Herausforderer - eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Zur gleichen Zeit bringt seine Frau ihr gemeinsames Kind zur Welt, stirbt aber bei der Geburt. Um mehr Zeit für seine Tochter zu haben, beginnt Kim bei der Polizei, doch auch hier kämpft er gegen große Schwierigkeiten. Nachdem er dort kündigt, nimmt er an illegalen Undergroundveranstaltungen teil, um seinem alten Gegner wieder zu begegnen...

Seagal auf dem Cover heisst noch nicht zwingend, dass er auch die Hauptrolle inne hat, erinner ich mich doch noch ans VHS-Cover vom Kurt Russell-Streifen "Executive Decision", welches aber für die DVD-Auswertung überarbeitet wurde. "Clementine" zeigt deutliche Unterschiede auf, zwischen dem typischen Südkoreanischen Film und dem Hongkong-Kino. Deutlich leisere Töne werden hier angeschlagen - obwohl leise... die Tochter des Hauptcharakters ist leider alles andere als leise. Jemand sollte mal die Sekunden zählen, die die in diesem Film herumplärte. "Hard to Fight"? "Hard to Listen!"

Der Film ist ganz sicher nicht auf dem tiefen Niveau der Seagalschen Polen/Rumänien-Filme. Darstellerisch geht da klar mehr - man gab sich Mühe. Und der Film, speziell die Hand-to-Hand-Fights waren mehr als akzeptabel. Aber es gab schlichtweg zu wenig davon.

Hauptdarsteller Dong-jun Lee, hierzulande wohl komplett unbekannt, spielte seinen Part gut. Punkt. Doch, die Käufer dieses Films hierzulande sind wohl mehr interessiert am Auftritt von Steven Seagal. Ja, wo war er denn? Seine Rolle, gross angekündigt auf dem Cover, hatte eine Screentime von etwa 10 Minuten. Und er liefert sich einen netten Kampf mit Dong-jun Lee - gewinnt diesen auch - und übergibt dem Unterlegenen Koreaner gegen Ende in einer wunderbar-schnulzig-rührseligen Szene den Teakwando-Gürtel. "Hey man, I didn't know they kidnapped your daughter, I'm sorry." Schön...

Ich kann mir gut vorstellen, dass Nicht-Action-Gucker (also Frauen...) diesen Film noch ganz ansprechend finden werden. Aber, passt auf, das kleine Ding mit der Zahnlücke heult und heult und heult. Wäre beste Werbung für Energizer-Batterien. Die hört echt nicht mehr auf. Der Film ist kein richtiger Action-Film. Es ist ein Film über Freundschaft, Ehre, Familienbande, etc. Zuviel gute Botschaft, zuwenig Handlung, zuwenig Action.

Schulnote 3.5

"CLEMENTINE" on IMDB


UNTIL DEATH


Mit "Until Death" erschien bei uns vor kurzem ein Film, auf dessen Release ich so richtig gewartet habe.

Inhalt:
Der Cop Anthony Stowe hängt an der Nadel und steht unter Korruptionsverdacht. Auch sonst hat er sich unter den Kollegen nicht gerade beliebt gemacht. Nach einer Schießerei fällt er ins Koma. Als er Monate später wieder aufwacht, scheint er wie ausgewechselt und will seine ehemaligen "Geschäftspartner" aus dem organisierten Verbrechen zu Strecke bringen...

Lange konnte ich mit Filmen von Jean-Claude Van Damme nicht unbedingt viel anfallen. Erst mit Filmen wie "In Hell" und "Wake of Death" wurde ich so richtig aufmerksam auf den Prügelbarden aus Belgien. Denn, im Gegensatz zu seinen Berufskollegen der Actionzunft hat Van Damme das Älterwerden akzeptiert - präsentiert uns nicht mehr die Spagate der 80er und 90er Jahre oder prügelt sich mit seinem Filmkarate durch die Spielminuten. Nein, der Mann hat schauspielerisch beachtliche Fortschritte gemacht. Klar, Van Damme mutiert nicht mehr zu einem De Niro oder einem zweiten Tom Hanks. Trotzdem sind seine Schauspielkünste nun gut genug mehr zu spielen als nur den "Good Guy with a Gun".

"Until Death" ist ein perfektes Beispiel dafür, was man aus bescheideneren Filmmitteln herausholen kann, sofern 1. die Story auch wirklich was taugt und einige Überraschungen beinhaltet und 2. dahinter ein Regisseur/Produktionsteam steckt, der/das sein Handwerk auch versteht. "Until Death" ist mehr als nur eine weitere Prügelorgie von einem unserer alten Actionhelden (Steven Seagal, solltest du das lesen - du darfst weiterprügeln!). "Until Death" ist nicht mal ein typischer Actionfilm. Der Film beginnt zwar mit rasanten Szenen, Schiessereien, Blut, Prügeleien, Blut - und wechselt dann urplötzlich ins Dramatische. Aber richtig. Unser Held wird angeschossen - schon zigmal gesehen, ich weiss. Er wird angeschossen - in den Kopf - fällt ins Koma - erwacht Monate später.

Wer hier nun glaubt, ein zweites "Hard to Kill" zu erleben ist immer noch falsch. Denn wir erleben nun, wie Bad Cop Anthony Stowe den Schritt ins Leben wieder findet. Wie er langsam wieder sprechen lernen muss, seine Sehkraft wiederfinden muss, wie er gegen seinen Sprachfehler ankämpfen muss (Kugel im Kopf muss echt derb sein). Dank seiner schweren Verletzung findet der Hauptdarsteller den Weg aus dem Sumpf der Drogen, der Nutten und des "be a bad boy"-Image. Und er war echt ein Drecksack, der Anthony Stowe, verpfiff seine Kollegen, ging seiner Frau fremd, zog sich Heroin rein (während der Arbeit!!) und dealte sogar auf dem Polizeirevier. Was ein Schuss in den Kopf alles verändern kann, geht der Anthony Stowe nun auch zu seinen Mitmenschen, die er geschädigt hat, ja dessen Leben er zerstört hat und bittet, irgendwie Hollywood-untypisch um Verzeihung. Spätestens hier merkt man, dass dies nicht der 08/15-B-Actionmovie ist. Und wer hier jetzt sagt "Van Damme mutiert zu einem Weichspüler" hat leicht einen an der Waffel. Für mich absolut Van Damme's beste Leistung.

Gegen Ende regiert jedoch wieder Mutter Action - und dies nicht zu knapp und gut in Szene gesetzt. Und am Ende der 103 Filmminuten wartet auf den Zuschauer ein Ende mit einem echt interessanten Ausgang.

Fazit: Die Erwartungen waren hoch - die Erwartungen wurden vollumfänglich erfüllt. Klar, der Film ist kein Blockbuster und hatte bei weitem nicht dessen Budget, was man in einigen Szenen sicher zu sehen bekommt. Aber die Leistung des Regisseurs Simon Fellows und des Hauptdarstellers gleichen diesen Punkt vollends aus. Van Damme spulte eine für ihn Spitzenleistung ab. Da darf der Van Damme-/Actionfan echt hoffen, dass der Belgier das Niveau beibehält und sich eventuell noch weiter steigern wird. Well done JC!

Schulnote 5.25

"UNTIL DEATH" on IMDB



Dienstag, 11. Dezember 2007

NEXT



Obwohl die Kritiken doch recht durchzogen waren, habe ich mich auf den Release von "Next" sehr gefreut. Nicolas Cage mal wieder in einer richtig Cage-mässigen Rolle.

Inhalt:
Chris Johnson hat einen besonderen sechsten Sinn: Er kann in die Zukunft blicken. Allerdings nicht beliebig, sondern jeweils nur einige Minuten. Diese außergewöhnliche Gabe bleibt natürlich nicht lange unentdeckt. Und so versucht auch schon bald das FBI seiner habhaft zu werden. Auf ihn wird die engagierte Regierungsagentin Callie Ferris angesetzt mit der Aufgabe, ihn um jeden Preis zu finden. Die US-Regierung benötigt nämlich Johnson, um einen bevorstehenden terroristischen Anschlag in Los Angeles abzuwehren.

Lee Tamahori als Regisseur war für mich zuerst der einzige Punkt, der mir ein bisschen sorgen machte, hat er doch mit "Die Another Day" den für mich schlechtesten Bond-Film aller Zeiten inszeniert und mit "XXX2" auch nicht gerade was gescheites auf die Leinwand gebracht.

Next übertrifft meiner Meinung nach den Bond- und auch den anderen Ballerfilm um ein paar Längen. Hat Tamahori auch hier einen sehr namhaften Cast zusammengebracht - neben Hauptdarsteller Nicolas Cage sehen wir hier Jessica Biel, Julianne Moore, Thomas Kretschmann und "Columbo-Legende" Peter Falk. Und Cage spielt so, wie man ihn am liebsten spielen seht. Irgendwie leicht verstört wirkend (so wirkt er jedenfalls in dein meisten Filmen auf mich) spielt er hier den Chris Johnson, der Mann, der jeweils zwei Minuten in die Zukunft sehen kann. Toll, möchte ich auch können.

Und der Film geht doch sehr zügig voran. Es wird kaum langweilig und auf richtig hässliche Effekte wie in XXX2 oder auch in "Die Another Day" wird hier verzichtet. Was man an Effekten sieht, weiss zu gefallen.

Einen fetten Abzug gibts aber für das Ende, was wohl ein Lehrling in Hollywood auf ein Stück Toilettenpapier gezeichnet hat. Trotzdem, wer hier das Ende ausblenden kann, der hat einen ordentlichen Popcorn-Film gesehen, dessen Plotholes zwar stellenweise dick und fett aus dem Bild springen, es jedoch verstand, gut zu unterhalten.

Schulnote 4.75

"NEXT" on IMDB



Dienstag, 4. Dezember 2007

SUBMERGED



"STEVEN SEAGAL is back - Right In Your Face!" - Ja, das sagt uns die Rückseite der DVD-Hülle des Films "Submerged" - da scheint es ja wohl um ein U-Boot zu gehen. Ja, haben wir nun ein "Under Siege" auf einem U-Boot? *träum*

Inhalt:
Terroristen bedrohen das Land. Durch Psychokontrolle benutzen sie Agenten des Secret Service als willenlose Mörder. Selbst die CIA ist machtlos. Die letzte Rettung: Chris Cody - der absolut härteste Söldner. So hart, dass ihn die US-Regierung nach seinem letzten Auftrag in den Knast stecken musste. Gelingt es dem unberechenbaren Cody und seinem Team den Terror zu stoppen, winkt allen die Begnadigung durch den Präsidenten. Doch seine eigenwilligen Anti-Terror-Massnahmen zwingen nicht nur Gangster in die Knie, sondern erschüttern den gesamten Sicherheitsapparat..."

Was hat der Inhalt bitte mit einem U-Boot zu tun? Herzlich wenig. Denn mit Submerged haben wir ein weiteres Negativbeispiel, wie bei DTV-Filmen die Ursprungsstory ausgetauscht werden kann durch eine einfachere und unkompliziertere Story ohne jeglichen Anspruch. Sollten Seagal und sein Team sich zuerst in einem Horrorthriller gegen ausserirdische Mutanten auf einem U-Boot durchmetzeln, wurde diese Story kurzerhand fallengelassen und die Story wurde umgeschrieben zu einem billigen Abklatsch im Stile von "The Dirty Dozen". Das U-Boot war übrigens etwa 8 Minuten als Location zu sehen...

Gedreht wurde in Bulgarien, was man schnell in ein filmisches Uruguay transformierte - ein bisschen gelbfilter und alles sieht schon ein bisschen anders aus. Allgemein ist das Bild des Filmes sehr dunkel gehalten und stellenweise erkennt man so gut wie nix (nein, mein TV läuft bestens). Und wer hier einen Seagalfilm der alten Schule erwartet, wartet lange. Denn hier haben wir einen sogenannten Ensemble-Film. Seagal spielt den Anführer eines Söldner-Trupps, der wenigstens mal einen wirklich populären Gueststar vorweist. Nämlich Ex-Fussballer Vinnie Jones (bestens bekannt aus "Gone in 60 seconds", "Snatch", uvm.). Der Rest des Casts ist passabel und fällt nicht negativ auf noch ab.

Seagal selbst ist in diesem Film überflüssig. Nicht, dass er keine Szenen hätte. Er hat hier sogar einen seiner grössten Oneliner auf Lager: "You a cocksucker motherfucker!!!!" Mehr Positives bleibt jedoch nicht in Erinnerung seitens Seagal. Denn einen Steven Seagal engagiert man nicht, um ihn passiv rumstehen und böllern zu lassen, sondern um einen Hauptdarsteller zu haben, der den bösen Buben die Zähne aus dem Allerwertesten haut. Anstatt Seagal hätte man auch einen Walter Andreas Müller in die Hauptrolle stecken können. Mit etwas Übung am Gewehr hätte auch der diesen Part spielen können. Seagal selbst hat nicht wirklich abgespeckt. Da der Film aber so dunkel gehalten wurde und Seagals körperliche Betätigung sich aufs minimale beschränkt, fällt dies jedoch nicht wirklich ins Gewicht.

Fazit: Unterhaltsamer als "The Foreigner" und "Black Dawn". Aber im Grossen und Ganzen ein ganz schwaches Stück in Seagals Filmographie. Gibts eigentlich nur noch eines zu sagen: cocksucker motherfucker!!

Schulnote 3.5



Montag, 3. Dezember 2007

PATHFINDER



Schon beim Lesen der Rückseite der "Pathfinder"-DVD wusste ich ziemlich genau, was mich erwartete.

Inhalt:
500 Jahre vor Columbus erreichen die Wikinger die amerikanische Küste. Doch sie kommen nicht in Frieden, sondern fallen mit barbarischen Raubzügen in das Land der indianischen Urbevölkerung ein. Es beginnt ein blutiger Kampf um Ehre und Eroberung, der viele Opfer fordert. Als ein zehnjähriger Wikingerjunge von seinem Clan zurückgelassen wird, nehmen ihn die Indianer bei sich auf. Sie geben ihm den Namen "Ghost" und ziehen ihn groß. Dann kommt der Tag, an dem die Wikinger zurückkehren und erneut die Indianerstämme bedrohen. Ghost, inzwischen ein erwachsener Krieger, muss sich entscheiden: Kehrt er zu seinem Clan zurück, oder bleibt er den Indianern treu und führt einen persönlichen Kampf gegen sein eigen Fleisch und Blut, um die brutalen und zerstörerischen Raubzüge zu stoppen - so wie es der "Pathfinder", ein mächtiger Schamane, geweissagt hat...

Die Story hörte sich nach einer Mischung aus "Apocalypto" und "First Blood" an, was mich als liebhaber des blutig-brachialen Geschmacks natürlich sofort das Wasser im Munde zusammenlaufen liess und die FSK 18-Wertung liess ein herrliches Blutbad versprechen, cool inszeniert, urbane Emotionen weckend.

Karl Urban als Hauptdarsteller war ein weiterer Grund, warum "Pathfinder" den weg in mein DVD-Regal fand. Hat er doch in "Lord of the Rings" einen mehr als ordentlichen Part abgeliefert und wird er als Dr. McCoy demnächst im neuen "Star Trek"-Film zu sehen sein, wollte ich mal sehen, wie er sich schlägt hier als schwertschwingender Wiking-Indianer. Ebenso Ralf Moeller und Clancy Brown als Wikinger-Bösewichte waren Pluspunkte beim Kauf.

Der Film hat eine gruselig-dreckige Atmosphäre. Alles wirkt sehr düster und dunkel und wirkt unheilvoll. Passend eigentlich zur brutalen Story. Jedoch happerts bei der Ausführung. Und zwar gewaltig. Karl Urban metzelt sich zwar recht engagiert durch die 102 Filmminuten. Doch er wirkt fehl am Platze. Er ist halt kein Stallone/Schwarzenegger-Verschnitt, dem man diese Rolle wirklich abkaufen würde. Urban hat sicher seine Qualitäten - jedoch nicht in "Pathfinder". Clancy Brown und Ralf Moeller konnten dagegen schon ein bisschen mehr gefallen, wirkten weniger blass als Urban. Der Rest des Casts finde ich nicht besonders erwähnenswert. Und da "Pathfinder" zudem ein Remake zu sein scheint, kann man sagen, dass auch dieses nicht hätte stattfinden müssen.

Eigentlich ist auch der ganze Film nicht erwähnenswert. Der Film ist nicht so schwach, dass es eine brutal schlechte Note verdient - ist aber weit weg von einer guten Bewertung - also fasse ich mich kurz. Fazit: Bedingt sehenswert/nicht-sehenswert.

Schulnote 3.5




Dienstag, 27. November 2007

OUT OF REACH



Nach einem kurzen Gastauftritt im südkoreanischen Film "Clementine", kam 2004 Steven Seagal mit einem neuen Film zurück in unsere Videotheken.

Inhalt:
William Lancing halt lange Jahre für Geheimdienste gearbeitet, ehe er den Job an den Nagel hängte, um sich als Naturbursche zu verdingen. Neue Einsichten gewinnt er durch die Brieffreundschaft mit einem Mädchen, das in einem polnischen Waisenhaus lebt. Als sich jedoch herausstellt, dass das Waisenhaus bloss als Fassade für Menschenhandel dient und Lancings Brieffreundin zusammen mit Kolleginnen meistbietend ins Ausland verkauft werden soll, eilt er ihr zu Hilfe. Erbarmungslos rechnet er mit den Drahtziehern ab.

Was sich auch hier wieder nach einer harten Rachestory anhört, wurde leider nur mittelmässig umgesetzt. Aber, ganz schlecht ist der Film nicht. Die Keusch-Filme und die beiden Foreignerteile waren viel schlechter. Ich habe "Out of Reach" nun zum dritten Mal gesehen. Und der Film hat seine Momentchen (Sorry Herr Wildberger - Momente wären vielleicht zuviel).

Als erstes mal zu unserem Mister Seagal. Er wirkte schlanker - klar, fülliger als früher, aber eindeutig schlanker als noch in "Out for a Kill" und er machte im Anzug wieder eine anständige Figur. Was man ihm aber gleich als grossen Minuspunkt wieder abziehen kann: Viele seiner Dialoge mussten mit einem anderen Sprecher nachsynchronisiert werden. Wer wie ich Filme in der Originalversion sieht, dem wirds auffallen. Grosses Minus Steven. Der andere Negativpunkt sind die Plothole's, welche Teilweise die grösse des Matterhorns haben. Beispiel: Seagals Brieffreundin legt an einem Botschaftsempfang diverse Snacks auf einem der x-Tische so zusammen, dass sich daraus ein Geheimcode ergibt, die unser gefrässiger Steven natürlich sofort entdeckt. Gut, die Stelle ist doch emotionel geladen - so lachen muss man bei einem Film mit ernsterem Thema sonst selten. Was dem Film ebenfalls noch abgeht ist quantität in Sachen Hand-to-Hand Combat und Action im allgemeinen. Hier geht lange nichts.

Zu hinterfragen ist: Warum wollten die CIA-Leute Seagal an den Kragen? Warum hatte der über 50ig Jährige William Lancing eine 14jährige Brieffreundin? (FC Thun - hier inspiration geholt?? - Sorry... :-)).

Wie aber schon angedeutet hatte der Film auch gutes. Der Film unterhält auf eine seagaluntypische Art. Richtig langweilig wurde es mir nie. Und Polen wurde sogar recht ansehnlich ins rechte Bild gerückt. Hier hat mich der Ostblock-Aspekt mal überhaupt nicht gestört.

Fazit: Hätte Seagal sich wirklich bemüht, wäre hier mehr Action drin gewesen und wären einige Plothole's ein wenig verkleinert gemacht worden/ausgemerzt worden, hätte das ein richtig guter B-Actionmovie werden können. Hätte, wäre, wenn... ist aber nicht... "Out of Reach darf man ansehen - muss man nicht - für den verregneten Sonntagnachmittag.

Schulnote 3.5

"OUT OF REACH" on IMDB