Freitag, 31. Oktober 2014

TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES



“Hey, jetzt kommen die Hero Turtles…”. 

Was war ich als Kind eigentlich zuerst? Michael Knight, Lucky Luke oder eben doch Leonardo, der Anführer der Turtles? Ich bin mir heute nicht mehr so ganz sicher. Und wir können Hollywood eigentlich dankbar sein, hält der Remake-Wahn auf weiterhin Einzug in die Kinosääle dieser Welt. Wie viele Filme und Serien würden heute komplett in Vergessenheit geraten, wäre in jüngster Zeit nicht mal wieder ein Reboot oder Remake produziert worden. Und unser aller Actionfreund Michael Bay, der Erfinder jeglicher Explosionen dieser Erde, nahm sich den Turtles an. 

Inhalt: 
Vier mutierte Schildkröten und eine Reporterin mit Kameramann gegen den Shredder und seine Terrororganisation Foot Gang… 

Egal, wie sehr ich mich auch bemühe, besser kann ich den Inhalt des neuen Turtles-Streifens nicht beschreiben. Und mehr passiert eigentlich auch nicht. Aber gehen wir doch einige Jahre zurück. Michael Bay, der Bummbumm-Michael, der Wil Wheaton der Filmregisseure, übernahm vor einigen Jahren die Produktion eines weiteren Ablegers des Turtles-Franchises. Die Ankündigung einer grundlegenden Änderung der Herkunft der Turtles (Bay wollte die Turtles zu Aliens werden lassen) wurde von den Fans jedoch heftig kommentiert. Das ganze Projekt stand also schon von Anfang an unter einem schlechten Stern. Glücklicherweise lenkte Bay ein und machte die Turtles wieder zu, nun eben, Schildkröten. 

Und wenn wir dem Film etwas gutsprechen können, dann, dass die Charaktere gelungen sind. Die Turtles agieren wie in besten Zeiten, die Charaktere sitzen und auch Megan Fox als April O’Neil kann zumindest mich überzeugen. Der Film macht auch irgendwie Spass, jedoch wirkt die Geschichte als nicht vorhanden. Denn eigentlich passiert nicht wahnsinnig viel in den 102 Filmminuten. Nach der üblichen Setuptime gehts vom Turtles-Hauptquartier ins Labor, vom Labor auf einen Wolkenkratzer, das wars eigentlich. Mehr passiert nicht. Ausser vieler überflüssiger Szenen, welche das moderne FSK-12-Hollywoodkino einem stets um die Ohren hauen muss. Charaktere die minutenlang irgendwo runterrutschen oder fallen, in letzter Sekunde wieder gerettet werden, und das ganze wieder von vorne. Und wer gerne Riesenschildkröten kämpfen sehen will, ist hier ebenfalls schlecht bedient. Die Actionszenen sind nämlich richtig mies, verwackelt, ultraschnell geschnitten, einfach eine mittlere Katastrophe. 

Fazit: Wer mal wieder seine Jugend aufleben lassen will, darf sich den neuen “Teenage Mutant Ninja Turtles”-Streifen gerne reinziehen. Und anschliessend könnt ihr darüber sinnieren, wie früher eben doch alles besser war. Diese Neu-Auflage hätte nicht sein müssen, die Turtles wiederzusehen kommt irgendwie trotzdem einem Klassentreffen gleich.

Schulnote 3.5

Montag, 27. Oktober 2014

A GOOD MAN



Es gibt gab und gibt viele gute Männer da draussen. So wie etwa Jesus. Oder Bono. Und neuerdings will auch Steven Seagal “A Good Man” sein. 

Inhalt: 
Nachdem bei einem Einsatz in Osteuropa ein kleines Mädchen in seinen Armen starb, hatte Alexander (Steven Seagal) vom Töten genug, zieht sich in eine osteuropäische Grossstadt zurück und wird Hausmeister. Als seine Nachbarin mit ihrer kleinen Schwester von einigen Gangstern bedroht wird, sieht sich Alexander gezwungen wieder zu den Waffen zu greifen. 

Keoni Waxman scheint sich mit Steven Seagal blendend zu verstehen, ist “A Good Man” die bereits fünfte Filmproduktion der beiden und zudem war Waxman Regisseur von acht Episoden von Seagals TV-Serie “True Justice”. Da scheinen sich zwei gefunden zu haben. Irgendwie wie damals Denzel Washington und Tony Scott. Irgendwie jedenfalls. 

Und bisher kann Waxman nicht behaupten Seagal zu Grossleistungen getrieben zu haben. War der Erstling dieses Actionduos noch gut anschaubar und unterhaltsam (The Keeper), waren die folgenden Filme von Waxman und Seagal ziemlich schrottreif. “A Dangerous Man” war brutal aber richtig doof, “Maximum Conviction” schlecht und “Force of Execution” richtig schlecht. Seagal scheint leider so ziemlich auf seine Filmographie zu scheissen, spätestens, aber allerspätestens nach “Force of Execution” hätte ich mich an seiner Stelle von Waxman getrennt und hätte mal wieder was gutes produziert. Nun, Seagal ist nicht Hug, also folgte nun “A Good Man”. 

Zugegeben, der Streifen wirkte zumindest wieder etwas besser produziert als seine Vorgänger, aber alleine dass der Film wieder in den Hinterhöfen Rumäniens gedreht wurde, nahm mir schnell die Freude. Man sieht dem Streifen die Billigproduktion an allen Ecken und Kanten an. Immerhin, Seagal langt hin und wieder mal richtig zu. Actiontechnisch gibts immer mal wieder was zu sehen, aber der Mief des C-Movies hängt einfach über jeder Szene. Sehr schade. 

Fazit: Seagal machte schon schlechteres, was nicht heisst “A Good Man” sei auch “A Good Movie”. Im Gegenteil. Hände weg von diesem Werk.

Schulnote 2.5

Freitag, 3. Oktober 2014

DEAD SNOW 2: RED VS. DEAD



Vor einigen Jahren wurde die Splatterwelt mit dem Film “Dead Snow” beglückt, einem Zombiestreifen aus Norwegen, der vorallem durch viel Gore und schwarzem Humor auf ganzer Linie punkten konnte. Der Film bekam grösstenteils gute Kritiken und ich selbst habe “Dead Snow” als grosses Highlight in Erinnerung. Die Ankündigung auf ein Sequel lies mich jedoch kalt, denn irgendwie sind Sequels vorallem im Horrorgenre doch einfach immer Scheisse (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel). 

Inhalt: 
Der Film ist eine direkte Fortsetzung zum Erstling, setzt bei der letzten Szene ein und startet furios. Von den Figuren des ersten Teils hat nur Martin überlebt, gespielt von Vegar Hoel. Martin hat die letzte Szene in Teil eins nämlich überlebt und flüchtet, mit abgesägtem rechten Arm, im Wissen vor einigen Stunden versehentlich die eigene Freundin getötet zu haben, vor Nazizombiesoldaten in die Stadt. Martin verunfallt jedoch, landet im Spital und realisiert, wieder einen rechten Arm zu haben. Jedoch haben die Ärzte Martin versehentlich den rechten Arm von Standartenführer Herzog angenäht, dem Jeffe der Nazizombies. Und dieser Arm hat so sein Eigenleben. Und wäre dies nicht schon irgendwie scheisse genug, macht sich die Nazizombie-Armee auf den Weg eine norwegische Kleinstadt in Schutt und Asche zu zerlegen. Martin sieht sich gezwungen zu handeln. 

“The Decent 2″, “Blair Witch Project 2″ oder “Hostel 2″ sind Beispiele für Horrorstreifen, auf welche eher schwache bis total unwürdige Fortsetzungen folgten. Zudem stellte ich mich die Frage, ob man den Spassfaktor von “Dead Snow” überhaupt noch toppen könnte. Jedoch, “Dead Snow 2: Red vs. Dead” hat es geschaft dem Vorgänger gleich in mehreren Punkten überlegen zu sein. 

Zum einen ist die Story wesentlich grösser angelegt als beim kleinen Vorgänger, zum anderen verfügte Teil zwei um ein wesentlich höheres Budget (800’000 USD -> 5’000’000 USD). Die Beteiligung einiger US-Darsteller gab der Produktion dann den entgültigen internationalen Touch. Die uns grösstenteils unbekannten norwegischen Darsteller passen allesamt perfekt in ihre entsprechenden Rollen. Ja, Hauptdarsteller Vegar Hoel hab ich nach diesem Film irgendwie in mein Filmherz geschlossen. Vielleicht auch wegen der unglaublichen Ähnlichkeit zu Kultautor Christian Platz, der ebenfalls bestens in diesen Film gepasst hätte. 

Die Geschichte ist so abstrus, gewalttätig und urkomisch zugleich, dass das Zuschauen eine wahre Freude ist. Vorallem die sorgfältig gedrehten Szenen, die die Zuschauer stets mit kleinen Details überraschen, sind grosses Horror- und Spasskino. Der Soundtrack, schon in Teil eins einfach nur geil, unterstützt die jeweiligen Szenen perfekt. Und die Schlussszene ist ganz grosses Gefühlskino. Besser konnte man auch Bonnie Tylers Rockhymne “Total Eclipse of the Heart” nicht bebildern. Das vielleicht gefühlvollste Filmende seit “Casablanca”. 

Fazit: “Dead Snow 2: Red vs. Dead” ist einer der unvergesslichsten Zombiestreifen überhaupt. Unbedingt schauen und Spass haben dabei.

Schulnote 6.0

Freitag, 19. September 2014

HOMEFRONT



“Homefront“ ist leider nicht die Verfilmung des gleichnamigen Ego-Shooters, sondern ein Actionfilm mit Jason Statham.

Inhalt:
Ex-DEA Agent Phil Broker (Jason Statham) will sich mit seiner Tochter Maddy (Izabela Vidovic) ein ruhiges Leben in einer Kleinstadt in Louisiana aufbauen. Als jedoch der ansässige Drogendealer Gator (James Franco) von Brokers Vergangenheit Wind bekommt, befürchtet er, dass der ehemalige Cop undercover hinter ihm her ist. Die Situation beginnt zu eskalieren. 

Wer Statham kauft bekommt Statham. Egal ob in „Transporter“, „Crank“ oder „Death Race“, der 47jährige Brite erfüllt stets die Erwartungen seiner Fans. Solide bis gute Actionkost, cool inszeniert und von ihm souverän getragen. Dies ist in „Homefront“ nicht anders.

Jedoch liegt uns hier kein reiner Actionkracher vor. „Homefront“ hat seine lauten Momente, will mehr mit Spannung und Atmosphäre überzeugen. Die Story hat Atmosphäre und will nie mehr sein als ein kleiner unterhaltsamer Actionthriller. Kein Wunder, stammt das Script aus den Händen von Rambo Sylvester Stallone höchstpersönlich.

Einen guten Job erledigte der Casting Director. Denn neben Statham James Franco als Gegenpart verpflichten war schon ein geiler Schritt. Franco spielt auch nicht den typischen Bad Guy, sondern ein eher paranoid-verstörtes Wesen, welches sich in der Drogenszene einen Namen machen will. Kate Bosworth und Marcus Hester als schräges und leicht einfältiges Hinterwäldler-Päärchen waren auch okay und schön, konnte man wiedermal Clancy Brown in einer kleinen Rolle bewundern. Kleptomanin Winona Ryder gibt’s übrigens auch noch und darf hier eine Prostituierte mimen.

Fazit: “Homefront” ist ein kleiner und feiner Actionthriller, dem man nur einen leichten Actionmangel vorwerfen kann. Darf man sich gerne mal geben.

Schulnote 4.5

Freitag, 5. September 2014

THE EXPENDABLES 3



Die Expendables, das gut abgehangene Söldnerteam rund um Sylvester Stallone und Jason Statham, ist wieder im Kino zu bewundern. Für mich als Actionkind war der Premierenabend natürlich ein Muss. Mit einem grossen Weizenbier in der Birne und vier männlichen Männern an meiner Seite begab ich mich ins Kino – und wollte ziemlich bald nur noch irgendwie nach Hause. 

Inhalt: 
Nachdem einer der Expendables vom abtrünnigen Stonebanks (Mel Gibson) niedergeschossen wurde, löst Barney Ross (Sylvester Stallone) seinen alternden Söldnertrupp auf und stellt sich ein junges Team mit frischen Gesichtern zur Seite, mit welchen er Stonebanks beseitigen will. Stonebanks, dieser schlaue Hund, lässt sich jedoch nicht so leicht töten und prompt sehen sich die jungen Wilden in Geiselhaft wieder. Ross sieht nur eine Möglichkeit um die Jungspunde zu retten. Die alten Säcke müssen nochmals ran. 

“Neu ist immer besser”, lernte uns Barney Stinson einst. Und, mag Stinson hin und wieder mit seinen Behauptungen ins Schwarze treffen, neu ist eben doch nicht immer besser. Denn, zum einen, die neuen jungen Expendables sind Nichts und der neue Expendables-Film ist beinahe pure Zeitverschwendung. 

Man geht nicht in einen Expendables-Streifen mit der Erwartung an einen richtig guten Film. Man(n) will diese Filme geniessen wie ein Klassentreffen. Fast alle unsere alten Stars schauen hin und wieder vorbei, trinken quasi mit dir ein Bier und, um es mit Musik zu vergleichen, wie an einem Benefiz-Rockkonzert darf jeder Darsteller mal wieder einen Song zum besten geben. 

Ein Blick auf die hier versammelte Schauspielriege lässt jeden Actionfilmtraum eines männlichen Teenagers der Achtziger und Neunziger wahr werden. Sylvester Stallone ist das absolute Zentrum dieses Events. Kein Wunder, die Expendables-Reihe ist sein Werk, sein Baby. Im dritten Teil steht er jedoch so sehr im Zentrum, dass beinahe alle seiner Kollegen komplett neben ihm verblassen. Stallone im William Shatner-Mode. Jason Statham, der wohl zur Zeit populärste Expendable-Darsteller, in Teil eins uns zwei mit genug Screentime ausgestattet um als XO von Stallone annerkannt zu werden, verkommt auch hier zum totalen Nebendarsteller, hat nicht wirklich viel zu sagen und bekommt auch nicht wirklich viel zu tun. Wesley Snipes ist der Newcomer im Expendablesland. Der Blade-Darsteller verbrachte die letzten paar Jahre wegen Steuerhinterziehung hinter Gitter, was im Film auch sofort thematisiert wird. Spassiger Einstand von Snipes. Ebenso neu dabei ist Desperado Antonio Banderas, der als dauerplappender Galgo nicht jedem Zuschauer gefallen wird. Trotzdem ist es schön ihn dabei zu haben. Randy Couture und Terry Crews haben die gewohnten Nebenrollen inne, Crews ist jedoch storybedingt nur in wenigen Szenen zu sehen. Die grössten Schlappen müssen jedoch Dolph Lundgren und Jet Li einziehen. Li, der wenigstens gegen Filmende noch kurz zu sehen ist, dessen Kampfkunsttalent jedoch nicht einmal zeigen darf und sich so nur in Ballerszenen beweisen kann. Und Lundgren, neben Sly mein persönlicher Lieblingsexpendable, hat wirklich nichts zu tun. Sagt er mehr als drei Sätze? Ich kann mich nicht erinnern. Sehr schade. Arnold Schwarzenegger darf in ruhigen Szenen immer mal wieder reinschauen und bekommt im Endgefecht eine grossartige Szene aufgedrückt, in der er zähnefletschend mit dem Maschinengewehr die Gegner dezimiert und dabei einen fast dämonischen Blick präsentiert, dank reflektiertem Gewehrfeuer in beiden Sonnenbrillengläsern. 

Und neben diesen grossartigen Kriegern darf man noch Mel Gibson als herrlich aufspielenden Bad Guy bewundern, Harrison Ford als CIA-Agent, Robert Davi in einer zu kurzen Szene und Cheers- und Frasierstar Kelsea Grammer als pensionierten Soldaten. Und dann gibts da noch die jungen Expendables, die Neuen, aber die sind mir ehrlich scheissegal. 

Der Film leidet leider darunter eine fast kiddiefreundliche und blutleere Version eines Actionfilms sein zu müssen, da der Film in den Staaten mit einem PG-13 Rating klarkommen muss um auch bloss genügend Leute in die Kinosääle zu locken. Die Glaubwürdigkeit geht sowieso flöten, werden hier hunderte von Schurken niedergebölzt und spritzt kein einziger Tropfen Blut. Dazu kommt ein äusserst mühsamer Schnitt. Oft konnten wir nicht sehen was eigentlich genau auf der Leinwand geschieht, so verwackelt und schlecht Geschnitten ist dieses Werk. Irgendwie kein guter Job des Regisseurs Patrick Hughes, der hier erst seinen zweiten Langfilm präsentiert. Sein Erstling “Red Hill” ist jedoch sehr anschaubar. Dazu kommen sehr billige Special Effects und eine Story, so sinnlos wie der Versuch Zürichs ein Fussballstadion zu bauen. 

Fazit: The Expendables 3 kann man mit einem Klassentreffen in der Stadt vergleichen. Man freut sich seine alten Kumpels wiederzusehen, muss jedoch feststellen, dass alle Beizen geschlossen haben und man so nur Wasser aus dem Brunnen saufen darf. Und wenn einer der positivsten Aspekte eines Films die wechselnden Lederjacken des Sylvester Stallone darstellen, dann darf man konstatieren, dass der vorliegende Film irgendwie Grütze ist. PS: Die Vorfreude auf “The Expendables 4″ ist trotzdem gross, hat Pierce Brosnan doch bereits unterschrieben und auch das Mitwirken von Jackie Chan und Hulk Hogan soll angeblich bereits sicher sein.

Schulnote 3.0

Mittwoch, 23. Juli 2014

Interview with "Star Trek" Author David Mack



Seit bald einer Dekade leben wir in einer Star Trek-losen TV-Serienwelt. Zwar hat J.J. Abrams uns mit zwei neuen Star Trek-Filmen beglückt, doch das Star Trek-Universum wie wir es noch von früher kennen wird auf den Bildschirmen zur Zeit nicht fortgesetzt. Und doch, Star Trek ist nicht tot. Die Geschichte von Picard, Riker, Sisko und Janeway fanden in Büchern ihre grandiose und mehr als nur lesenwerte Fortsetzung. Ich hatte das Vergnügen für das KULT-Magazin Autor David Mack einige Fragen stellen zu dürfen. Hier findet ihr das Interview in englischer Sprache. Die Übersetzung folgt in einigen Tagen auf kult.ch.


KULT: What does a normal David Mack working day look like?

David Mack: Something of a train wreck, honestly. I usually sleep until early afternoon, then slouch into my day. My first priority is usually a shower, followed by coffee and something to eat. Next, I deal with errands and other personal business, such as bills, cleaning up after the cats, taking out the trash. I waste a fair amount of time reading news on the Internet, poring over Facebook and Twitter, and trying to think of something amusing to post on social media.

I’ve usually done nothing useful by the time my wife gets home from work. We make dinner, eat, and clean up. Afterward, I pour a stiff drink and settle down to try to write. This usually results in more procrastination. I tend to get working for real around 9pm or 10pm, and I work in a panicked frenzy until around 1am. Then I watch TV until around 3am, when I go to bed.

Frankly, it’s a miracle I get anything done at all.

KULT: The Showtime program Californication shows us that authors lead amazing lives full action and dirty stuff. How much of the Hank Moody myth is true?

David Mack: Depends on the writer. For some, it hits close to home. For me, not so much. My life is pretty quiet and boring most of the time, which is how I like it. I write tales of adventure, but I don’t want to live them. Mostly, I’m happy at home with my wife and our cats. We like to cook and drink wine. Once a month, I get together with a group of old pals for a friendly night of poker.

KULT: How did you become a writer?

David Mack: I’m pretty sure I was born a writer. It was all I wanted to be when I was a young boy. I loved reading books from a very young age. When I was around ten years old, I used to sketch covers for novels I imagined I would write someday. Even then I loved the idea of seeing my name on the cover of a book.

I started submitting stories to magazines when I was in my early teens. Just before I turned fifteen I submitted my first spec television scripts to the executive producer of a Canadian series called You Can’t Do That on Television. They were rejected, of course, but this led me to study screenwriting and attend NYU film school a few years later.

I pursued the freelance screenwriting angle for several years, and had some limited success in the mid- to late 1990s with stories I sold to Star Trek: Deep Space Nine. My work for that show was a big part of what got my foot in the door with the folks who publish the Star Trek books, though it was several years before I took full advantage of that connection.

KULT: The Star Trek universe we know and love finished its run on television in 2005, with the end of Star Trek Enterprise. Almost a decade later, many fans are still waiting for a new show. Do you think there’s any chance a new series might be produced in the near future?

David Mack: I have no idea. I’d like to think that if someone came along with the right idea, that The Powers That Be would take a chance on reviving the Star Trek universe on television.

KULT: If it were up to you to decide, what would a new Star Trek TV series look like?

David Mack: I wouldn’t know where to begin. I guess I’d like it to be in color with a 16:9 aspect ratio. Beyond that, the sky’s the limit.

KULT: In my opinion, both of J. J. Abrams’ Star Trek feature films are great blockbuster cinema, but nothing more. I’m kind of disappointed by this new, Michael Bay-ish Star Trek. What’s your opinion of the two most recent Star Trek movies?

David Mack: I think they’re the best-looking, best-sounding, and some of the best-paced Star Trek films ever made. They’ve revived the Star Trek brand and made it fun again. As I’ve said to many people over the last few years, the new films aren’t intellectual stories, they’re emotional stories. Sure, the science and narrative logic in them is a bit fuzzy, but both movies have a lot of heart, and that’s how good stories connect with an audience.

KULT: Your books seem to be more solid than Fort Knox. On Amazon, I couldn’t find a book with your name on it that had a rating lower than four out of five stars. Are you happy with that record?

David Mack: I’m not unhappy with it. Seriously, I’m glad that so many people seem to enjoy my work for Star Trek and other fictional universes, such as The 4400, Wolverine, and Farscape. I’d rather have good reviews than bad reviews. But I learned a long time ago not to obsess over reader reviews on Amazon or Goodreads, or anywhere else, because that’s a good way to drive oneself crazy.

KULT: Of all the novels you’ve written so far, is there one you would say you’re not really happy with? For instance, one for which you would now craft a different ending or an entirely different story?

David Mack: No, not really.

KULT: Which novel you think is your best piece of work?

David Mack: That’s like asking a parent to choose a favorite from among their children.  But if I had to point at one of my works and single it out as an example of what I can do, I would have to say the Star Trek Destiny trilogy, in its re-edited omnibus edition, would be my best work to date. Of course, I am hoping to write something new one day that will top it. Can’t let myself get complacent.



KULT: Can you give our readers a short summary of what is happening in the Star Trek universe after the events of the film Star Trek Nemesis?

David Mack: That’s like asking someone, “Can you give me a short summary of what happened in Europe in the aftermath of World War II?”

I guess I could try to reduce it to a handful of talking points.

• The Borg invaded, destroyed forty percent of Starfleet, wiped out dozens of worlds, killed 63 billion people, and displaced a hundred billion more. But in the end the Borg were … well, not defeated, but eliminated as a threat to the galaxy, thanks to some heroic Starfleet starship crews.

• The Federation is rebuilding dozens of ruined worlds and relocating billions of refugees.

• Starfleet is rebuilding the forty percent of its fleet and starship personnel who were lost in the battle to halt the Borg invasion.

• Several rival powers in the Alpha and Beta quadrants have banded together to form The Typhon Pact, an economic and military alliance conceived as a check against Federation power.

• Some characters who were dead before the Borg invasion are alive again. Some who survived the Borg war died afterward. Because life is both strange and unfair.

• The Federation president narrowly escaped one attempt on her life, only to be assassinated several months later when she least expected it.

• A scandal rocked the Federation president’s office during the post-assassination transition period, but it was resolved thanks to heroic intervention by Starfleet and a courageous act of career self-destruction by Doctor Julian Bashir.

KULT: Let’s talk about some of your book series. Star Trek Vanguard was an immense success. How was that saga developed?

David Mack: Well, it was a critical success, and those readers who have enjoyed it have been quite passionate about their fondness for the saga. From a sales perspective it has sold moderately well, but nowhere near the levels of my Destiny and Cold Equations trilogies. Though I’m told it has been a brisk seller in Germany.

As for its development, it began in 2004 with editor Marco Palmieri, who at that time was a senior editor of Star Trek fiction at Pocket Books (an imprint of Simon & Schuster). He wanted to create a new series set in the time of the original Star Trek television series, but he wanted it to star new characters and depict new situations.

Part of Marco’s vision for Vanguard was to show how on-screen events in the original series affected the lives and fortunes of people elsewhere in the Federation and the galaxy, and to show how far-off events set in motion the adventures of the Enterprise and her crew that we saw on TV.

He knew he wanted to center the new series on a large Starfleet starbase, and that he wanted to use a different mix of characters than we had seen in past incarnations of Star Trek. Instead of the familiar lineup of “captain, first officer, doctor,” etc., he wanted to mix in less familiar jobs, as well as some civilians. When he approached me to develop the series’ bible and the first book, he had a few characters in mind: Commodore Diego Reyes, Ambassador Jetanien, and Doctor Fisher. Beyond them, he knew he wanted a civilian journalist, a Starfleet JAG officer, a Starfleet Intelligence officer, a lovable rogue, and an underworld figure.

My job was to flesh out the character profiles, work out their interpersonal dynamics, come up with names for all of them, conceive of the “ancient mystery” that would drive the series, plot out the series’ major story arcs, and then plot and write the first book. All of which I did.

One of Marco’s other ideas for Vanguard was to make it a multi-author series, as he had done for the Deep Space Nine post-finale novels. Because I had agreed to write one of those DS9 novels, I didn’t have time to write both of the first two books of Vanguard. As a gift to my friends and fellow Star Trek: S.C.E. veterans Dayton Ward and Kevin Dilmore, I incorporated certain story elements and characters that made them the logical choice to pen book two (Summon the Thunder). Afterward, I was so excited to explore and build upon the ideas they brought to the saga that I petitioned to write book three (Reap the Whirlwind), and Marco agreed.

Marco decided that he liked the unique dynamic of alternating authors on one series, especially because me and the guys had such a good rapport and shared a love of that era of Star Trek. And that was how it came to be our own new corner of the Star Trek sandbox. As for me, Dayton, and Kevin — we had so much fun working that way that after Vanguard ended, we started thinking about possible new project ideas on which we could again alternate writing duties. That’s what led to the new Vanguard sequel series, Star Trek: Seekers.



KULT: In Star Trek Destiny, you brought back the Borg, and they really crashed the wedding. Was it planned by Simon & Schuster to resolve the seemingly never-ending Borg story arc, or was it your idea to bring their tale to an end?

David Mack: It was my idea. My editors and I had discussed several different story ideas for the trilogy before I pitched the “alpha-and-omega” of Borg stories. Part of what led me to propose such a dramatic change in the status quo of the literary Star Trek universe was that I noticed a number of books being published in the year leading up to my trilogy featured a renewed threat by the Borg. At one meeting with my editors, I mentioned this, and I said that they seemed to be escalating toward something catastrophic. That was when I suggested that, since they had already brought the 800-pound gorilla of the Star Trek universe out of its cage, it was time to deal with it once and for all. So the notion of an all-or-nothing, final existential struggle against the Borg, as well as how to resolve it while staying true to the ideals of Star Trek, was entirely my doing.

KULT: After the Destiny trilogy came the Typhon Pact miniseries, for which you wrote only one novel, Zero Sum Game. Were you not interested adding another one?

David Mack: My interest wasn’t a factor. It was just a matter of scheduling and editorial choice. The editors wanted it to be a multi-author series, featuring many creative voices and points of view. I also was busy working on other projects to which I had already made commitments.



KULT: What are your upcoming novels? Can you give us a little preview?

David Mack: I’ll start by reminding readers of some of my most recent titles. In my Cold Equations trilogy, starring the Next Generation characters, I spin my take on the reincarnation of Data, and what it means for him and other artificial life-forms. In my novel A Ceremony of Losses, the third book in the miniseries titled The Fall, I follow up directly on the events of Zero Sum Game, and I also resolve the long-running Andorian fertility crisis story arc from the Deep Space Nine novels.

My latest novel, Star Trek: Seekers #1 – Second Nature, goes on sale in North America on July 22, 2014, kicking off a new Star Trek book series. It’s the first part of a two-part opening story; the conclusion will be coming next month in Star Trek: Seekers #2 – Point of Divergence by Dayton Ward and Kevin Dilmore. Future installments of the series will be standalone adventures. The idea behind this sequel series to Star Trek Vanguard is to get back to the classic sense of fun and wonder — an ethos inspired by Rob Caswell’s cover designs, which he developed as an homage to the covers of the classic James Blish anthologies.

October will see the North American release of my new Section 31 novel, Disavowed. This book stars Doctor Julian Bashir, and is another direct sequel to his story arc from Zero Sum Game and A Ceremony of Losses.

I’m currently writing a new tie-in novel based on a different television series, but I’ve not yet received permission to talk about it publicly. Let’s just say it’s a gig I’ve coveted for a while, and one I’m excited to be working on.

Sometime this fall, my novelette “Hell Rode With Her” will be published in the new anthology Apollo’s Daughters, a collection of tales featuring strong female main characters, all written by men. The anthology is a partner volume to Athena’s Daughters, an anthology of similar tales written by women. My story is a companion piece to The Midnight Front, my new original novel that my agent is shopping around, but which has not yet (as of this writing) found a home.



KULT: How far ahead do you plan your novels? Do you already have ideas for stories you’ll write in, let’s say, three years?

David Mack: No, not that far out. It depends in part on how much work I have under contract at any given moment. In February of 2013, I negotiated a deal for four books, the last of which I am scheduled to deliver in September of 2015 — just over two and a half years in advance. But that’s an unusual case, because I built gaps into that schedule to give myself time to work on some other projects I had in mind.

At the moment, I have three books on my schedule: one is due this September; the next is due in mid-December; the last is due next September. My hope is that my original novel will be picked up by a major publisher, and that I will add it to my schedule, with a spring delivery date. So, for now, I am scheduled only seventeen months in advance. But that could change.

KULT: How long does it take for one book to be finished and published, from the first idea to the very end?

David Mack: As with all questions related to publishing, the answer is, “It varies.” Media tie-in books tend to be rigidly scheduled and have faster turnaround times than original novels. Even then, some have to happen more swiftly than others. My next Seekers novel took me a couple of weeks to plot and outline in depth—but I finished that phase early, to clear my schedule for another project. The manuscript will probably be written in approximately ten weeks. From the day I turn in the manuscript to when it lands on book shelves will probably be about eight months. That’s standard.

However, the tie-in novel I’m writing at the moment had to happen faster. I was approached about the gig in early May; by the end of May I had a formal offer from the editor, and my agent accepted on my behalf. I drafted a pair of one-page story proposals in a couple of days and sent them to the editor, who picked one for me to develop. I turned in a 25-page outline on June 10, and the editor gave me a tenative green light (we’re still waiting to hear from the licensor) to proceed. I am now cranking on the manuscript, which is due on September 15. My best guess is the novel will be published some time next summer.

By contrast, an original novel manuscript can sometimes linger in editorial and production limbo for eighteen months or even longer after the author turns in the manuscript. Unlike tie-ins, which are locked into schedules well in advance, publishers take more time to find the right date to publish an original novel, and to lay the promotional groundwork for its support.



KULT: In the ’90s, you cowrote two episodes of the TV series Star Trek: Deep Space Nine, “Starship Down” and “It’s only a Paper Moon.” I’ve read that you wrote another television story for Star Trek, as well. Can you tell us what it was about?

David Mack: My only other paid work for television, with my former scriptwriting partner John Ordover, was an unproduced story for Star Trek Voyager. We called it “Sickbay,” but they called it “Untitled Kes.” The premise was a “bottle show” — one produced using only the show’s standing sets and minimal visual effects. It’s a way for shows to save money for episodes that need bigger budgets.

Our story idea was that the ship weathers an attack in real time, and we experience it all through the eyes of the Doctor and Kes, who are patching up wounded crewmen in sickbay. Different people bring them conflicting news, and the Doctor teaches Kes emergency medicine and triage procedures as they go along. Then Neelix comes in, wounded after performing some heroic act. The Doctor and Kes cut him open to operate—and then an attack shorts out the Doctor’s holoprogram. An injured Harry Kim reboots the Doctor’s program, but all he can bring up is the Doctor’s voice, so the Doctor has to talk Kes through performing emergency surgery on Neelix.

It was inspired by a classic episode of M*A*S*H, and we thought it would have been one of the highlights of season two. Alas, for reasons we’ve never understood, they changed their minds after they had bought it, and it was never produced.

KULT: It’s pretty much obvious that you’re a fan of TV shows like Alias and the rebooted Battlestar Galactica. Are there any other TV series that inspire your work?

David Mack: In fact, I’ve never watched more than a few minutes of Alias, and I was never a fan of the show. The re-imagined Battlestar Galactica was one of my favorites, though.

A number of television series have been influential on my work over the past fifteen years or so. A few that spring readily to mind include 24, The Wire, Fringe, The X-Files, Buffy the Vampire Slayer, Farscape, Leverage, Game of Thrones, MI-6, Foyle’s War, and Lost.

KULT: You haven’t written for television since the ’90s. Any plans for returning to screenwriting?

David Mack: Not unless a miracle happens. I’d love to have the work and the money, but I live in New York City. The simple fact is that writers who are serious about wanting to work in American film and television generally need to live in Los Angeles, and I’m happier living in New York.

KULT: Switzerland is famous for cheese, chocolate, and neutrality. But there has not yet been a Swiss character in any of Star Trek’s episodes, films, games, or books. How much Swiss chocolate do I have to send you to give me and short cameo in one of your books?

David Mack: I can’t say Swiss chocolate holds much appeal for me. But if you want to send me a case of my favorite single-malt scotches (The Balvenie, Glenmorangie, The Macallan, Oban), let me know.

Freitag, 18. Juli 2014

THE RAID 2



Als Regisseur Gareth Evans vor zwei Jahren sein brachiales Werk “The Raid” auf die Menschheit losliess, war die Actionwelt entzückt. Mit geringem Budget und erdrückender Atmosphäre kämpfte sich Hauptfigur Rama durch ein Hochhaus voller Bad Guys. Die Atmosphäre beklemmend, die Action hart, die Choreographie grossartig, 97 Minuten Spannung pur, der Zuschauer mittendrin im Geschehen, das war „The Raid“. Und wie es die Mechanismen der Filmbranche so wollen, erscheint in diesen Tagen die Fortsetzung im Handel. 

Inhalt: 
Als Rama (Iko Uwais) erfährt, dass sein Bruder vom Gangsterboss Bejo getötet wurde, begibt er sich, um die Täter zu stellen und gleichzeitig seine Familie zu beschützen, auf eine mehrjährige Undercover-Mission und gerät dabei zwischen alle Fronten. 

Eigentlich konnte „The Raid 2“ nur verlieren, denn das Erstlingswerk kann kaum getoppt werden. Die Erwartungshaltung an eine Fortsetzung war automatisch immens. Etwa wie bei „The Matrix“. Was damals aus den beiden Fortsetzungen rauskam wissen wir ja alle noch. Grosser Bockmist. So versuchte Gareth Evans gar nicht erst „The Raid“ zu kopieren, sondern schickte seine Hauptfigur auf eine Mission, welche auch aus einem Johnny To-Film stammen könnte. Das ergibt zwar komplett neue Möglichkeiten und eine weitaus grössere Story als „Ein Typ prügelt sich durch ein 30stöckiges Hochhaus“, erhöht aber gleichzeitig die Chancen auf Plotholes und Längen. 

Und Längen hatte „The Raid 2“ leider einige. Die Geschichte wirkte zwar nicht gänzlich uninteressant, aber der rote Faden war oft nicht direkt ersichtlich. Kein geradeliniger Kracher wie noch Teil eins. Die Martial Arts-Szenen waren allesamt grossartig umgesetzt, von den Choreographen wie auch von den Kameramännern. Jedoch auch hier, rückblickend bleiben nur wenige dieser Fight-Szenen präsent, sah dann doch alles irgendwie genau gleich aus. 

Immerhin, gegen Filmende kommt das grosse Zückerchen, dann entledigt sich Rama zuerst eines ziemlich schrägen Killerpaares und dann folgt der grosse Fight in einer Restaurantküche. Ich habe selten eine Kampfszene mit solch einer Intensität erlebt und man kann nur erahnen, wie lange die beiden Darsteller diese etwa fünf Minuten lange körperliche Abnützungsschlacht eingeübt haben. Dieser Fight war das Highlight. Das einsame. Und das trotz eines gigantischen Bodycounts, viel Kunstblut und gebrochenen Knochen. 

„The Raid 2“ ist schlichtweg viel zu lang. Mit einer Laufzeit von gut 150 Minuten hast du schon grundsätzlich das Gefühl deinen Arsch vor Jahren auf der Couch geparkt zu haben. Wenn dann aber die Story eher hanebüchen daherkommt, unnötige Subplots eingeschoben und richtige Leckerbissen dir vorenthalten werden, dann können 150 Minuten zu einer verdammten Ewigkeit mutieren. Dabei machte der Film trotzdem einiges richtig. Evans verstand es den Zuschauer mit interessanten Locations, Farbspielereien und skurriler Musik verzücken. Eigentlich kein wirklich schlechter Film. Aber im Vergleich zum Erstling fast ein Stinker. 

„I’m done“ sprach Rama als letzten Satz vor dem Abspann. Ja, so fühlten wir uns auch. Done. 

Fazit: „The Raid 2“ ist trotz viel Kampf und Gemetzel eine grosse Enttäuschung. Ein kommender dritter Teil soll die Geschichte um Rama zu Ende führen. Ich hoffe auf ein würdiges Finale.

Schulnote 4.5

Dienstag, 10. Juni 2014

A SERBIAN FILM



Ich war etwa halb so alt wie jetzt (fuck!), da veranstalteten mein Kumpel und ich regelmässig Filmabende. Und da wir das aktuelle Hollywood- und Actionkino immer schnell abgehandelt hatten, musste andere Kost her. So stürzten wir uns auf Filme die auf dem deutschen Index standen. Quasi eine Liste mit im Nachbarland verbotenen Filmen als Einkaufsliste. Wir empfanden uns als cool und sahen doch echt lustige Dinger. Der erste war damals “Das Texax Kettensägen-Massaker”, aber nicht etwa das Michael Bay-Vehikel, sondern das alte Original aus den Siebzigern. Das machte noch Spass. Irgendwann folgten auch sogenannte Schocker wie “Ilsa, She Wolf of the SS” oder Pasolinis “Salo”. Aber wir verstanden nie so recht was an diesen Filmen so schockierend sein soll. 

Die Jahre vergingen und vor einigen Tagen fragte mich mein Kumpel mal wieder, ob ich nicht Bock hätte den wohl kränksten Streifen seit “Salo” zu sehen. Sofort fühlte ich mich in meine Jugend versetzt und sagte natürlich zu. So schauten wir “A Serbian Film”… 

Inhalt: 
Der ehemalige serbische Pornostar Milos (Srdjan Todorovic) ist ein glücklicher Familienvater. Geldsorgen lassen ihm jedoch keine Ruhe und so begrüsst er die Möglichkeit einer einmaligen Rückkehr ins Pornobusiness, die ihn für den Rest seines Lebens finanziell absichern soll. Doch der Dreh dieses Pornokunstwerkes erscheint Milos immer wie dubioser. 

Ehrlich, wer ein schwaches Gemüt hat, eine unbeschädigte Seele besitzt, ein komplett reines Gewissen behalten will oder einfach einen schwachen Magen hat, der soll sich “A Serbian Film” bitte nicht ansehen. Ich will mich nicht als harten Hund verkaufen, aber es braucht schon sehr viel bis ein Film mir wirklich so dermassen einfährt und es mir übel wird. “Irréversible” war so einer und noch früher die beiden Haneke-Werke “Funny Games” oder „Bennys Video“ aber auch diese sind nicht halb so übel wie der vorliegende “A Serbian Film”. Doch, was genau macht das Böse in diesem Film denn aus? 

Es fällt mir echt schwer über die wirklich krassen Szenen zu schreiben, deswegen gehe ich nicht detailiert auf diese Scheisse ein, aber der Gewaltpegel schiesst etwa in der Halbzeit des Films in eine extrem krasse Höhe und zeigt Bilder, welche ein normal tickender Mensch sich eigentlich nicht freiwillig vorstellen kann. “Saw” oder “Hostel” sind reinster Kindergeburtstag dagegen. 

Cinematographisch ist der Film ja nicht mal übel. Die Darsteller sind überzeugend, die Locations ebenso und der Film macht eigentlich nicht den Anschein eine Low Budget-Produktion zu sein. Ist er aber. Produzent und Regisseur Srdjan Spasojević finanzierte den Streifen komplett selbst. 

Und was soll ich euch nun raten? Schaut euch den Streifen unbedingt an? Oder verzichet darauf und verschont eure zarte Seele, denn das Leben fickt euch stellenweise schon hart genug? Ich weiss es nicht. Ich kann nur darauf hinweisen, dass der Film ungeschnitten 104 Minuten dauert und in der gekürzten Fassung 86 Minuten. Und ich kann mir vorstellen, dass die gekürzte Fassung so gar keinen Sinn macht, also greift zur Uncut-Version, wenn ihr schon euer Gehirn mit diesem Scheiss versauen wollt. Ich wünsche euch viel Kraft.

Sonntag, 25. Mai 2014

FORCE OF EXECUTION



Der neue Seagal ist da. Yeah. Geil oder? 

Inhalt: 
Mr. Alexander (Steven Seagal) ist ein Gangsterboss alter Schule der sich langsam zur Ruhe setzen möchte. Ice Man (Ving Rhames) möchte Alexander liebend gerne dabei helfen, ist er doch interessiert zusammen mit seiner eigenen Gang die Gegend zu unterwerfen. Als Alexanders bester Killer Hurst (Bren Foster) einen Auftrag vermeintlich versaut, wird Hurst zum Krüppel geschlagen. Nur der alte Oso (Danny Trejo) und Karen (Jenny Gabrielle) stehen noch zu ihm. Da erfährt Hurst, dass Alexander dringend seine Hilfe benötigt… 

Die Story wirkt wirr und unklar, die Locations billig, die obligate Stripclub-Sequenz ist auch da und die Action rockt immerhin etwas. Jedoch ist der Streifen einfach todlangweilig. Nur Bren Fosters grandiose Martial Arts-Auftritte retten den Film noch irgendwie auf eine halbwegs akzeptable, aber immer noch ungenügende Note. Seagal selbst langt etwa dreimal richtig zu. Immerhin hatte er schon schlechtere Streifen gedreht, deswegen war sein Auftritt ganz okay. Als Gangsterboss kann man ihm echt etwas abgewinnen. Danny Trejo ist kein Qualitätssiegel, verkauft der alte Mexikaner sein Gesicht sowieso für jeden Müll und Ving Rhames, also Pulp Fiction ist lange her und Trejo ist nun selbst am unteren Ende der Darsteller-Nahrungskette angelangt. 

Fazit: Machen wirs kurz, der Film ist ein Anschauen nicht wert.

Schulnote 2.0

Samstag, 17. Mai 2014

BATTLE OF THE DAMNED




Zombiestreifen. Hat man einen gesehen, hat man irgendwie alle gesehen. Nun, ausgenommen vielleicht „Zombieland“ und „Stripperland“. Der hier vorliegende „Battle of the Damned“ zeigt dem Zuschauer im Grunde nichts Neues.

Inhalt:
Die Menschen einer Grossstadt wurden durch einen ausgebrochenen Virus in Zombies verwandelt. Die Stadt steht unter Quarantäne. Max Gattling (Dolph Lundgren) bekommt von einem reichen Geschäftsmann den Auftrag seine Tochter aus der Zombiestadt zu befreien. Zusammen mit seinem Team macht sich Gattling ans Werk.


Lundgren goes Zombiefilm? Gab es noch nie. Wird’s wohl auch nie mehr geben. Gut, Seagal bot dem einschlägigen Publikum mit „Against the Dark“ schon was ähnliches, jedoch auf tiefem Niveau mit ganz viel Osteuropamief.

Nicht, dass wir hier einen unglaublich grossartigen Film vorliegen haben. Herrgott, es steht noch immer Lundgren auf dem Cover. Jedoch behaupte ich einen der wohl unterhaltsamsten Filme des wandelnden Ikea-Schrankes Modell Dolph entdeckt zu haben.

Der Film gehört fraglos in die B-Schublade. Jedoch die Umsetzung zeigt klare Unterschiede zu übelst billigen Werken wie z.B. der bereits genannte „Against the Dark“ auf. Gedreht wurde „Battle of the Damned“ in Malaysia, was dem Film alleine wegen der Optik schon einen gänzlich interessanteren Touch verleiht als die üblichen Ostblock-Sets einiger bisheriger Seagal-Lundgren-Vehikel. Die Kameramänner waren zudem gut bei der Sache, denn langweilige Shots gab es so gut wie nie. Die Kamera bewegt sich hervorragend durch die Szenerie und hilft dem Film stets einen gewissen Flow zu halten. Und Regisseur Christopher Hatton schien sein Team stets in die richtige Richtung zu peitschen, denn die Story ging straight geradeaus und verzichtete auf sinnlose Nebenhandlungen.

Und dann wäre da noch der 56jährige Schwede Lundgren. Wie ein um sich ballernder blonder Fels in der Brandung kämpft sich der alternde Darsteller durch diese Actiongeschichte mit Horrorbeilage. Er wirkte gut aufgelegt, der Lundgren, dessen Defizite bei Laufszenen zwar offensichtlich sind, ist der absolut richtige Actionstar am richtigen Ort und „Battle of the Damned“ stellt fraglos ein Highlight seiner Filmographie dar.

Der Rest der Darsteller ist grösstenteils unbekannt. Die junge Darstellerin Melanie Zanetti wirkt als könne sie mehr als nur Zombies killen. Der Rest der Truppe sticht nicht gross heraus, fällt jedoch auch nicht ab.

Habe ich schon erwähnt, dass auch Killerroboter in dem Film vorkommen? Nicht? Oh, also jedenfalls, es kommen Killerroboter vor. Einfach, dass ihr Bescheid wisst. Zombies plus Killerroboter in einem Film. Das muss man sich schon auf der Zunge zergehen lassen.

Fazit: „Battle of the Damned“ ist Entertainment auf lautem Niveau. Der Streifen macht Spass und ist eine kleine Actionperle. Enjoy!

Schulnote 4.75

Mittwoch, 23. April 2014

TRANSCENDENCE




Das Internet, mein Feind? “Transcendence” zeigt uns eine düstere Version einer nicht all zu fernen Zukunft.

Inhalt: Dr. Will Caster (Johnny Depp) forscht unermüdlich an der Entwicklung einer künstlichen Intelligenz. Als er Opfer eines Attentates wird, lässt er sein Gehirn auf einen Computer übertragen. Doch, ist der neue Caster wirklich immer noch er selbst?

Seit “Terminator” holt Hollywood immer mal wieder den “Computer übernehmen die Weltherrschaft”-Hammer hervor. Nun nahm sich auch Christopher Nolan als Produzent diesem Thema an und verpflichtete mit Johnny Depp gleich die oberste Hollywoodliga für die Hauptrolle. Nicht nur wegen Depp kann man den Cast als absolut gelungen bezeichnen. Denn mit Paul Bettany, Rebecca Hall, Cilian Murphy, Morgan Freeman, Cole Hauser, Kate Mara und Clifton Collins jr. wird ein Schauspielbombardement sondergleichen aufgefahren. Regisseur des Werkes ist übrigens Wally Pfister, ein erfahrener Kameramann, der hier sein Regiedebüt feiert.

Und der Film wirft zugleich interessante Fragen auf. Wird sich der Mensch durch seine (zu) schnelle technische Entwicklung dereinst selber vernichten? Werden die Maschinen dereinst die Schnauze voll von dem herumwandernden Biomüll namens Mensch haben? Werden Roboter dereinst empindungsfähige Lebewesen? Wird mein iPhone mich dereinst abmurksen?

Der Film lässt den Zuschauer nicht wirklich nahe an die Hauptfiguren kommen. Aber das macht insofern nichts, dass die Handlung einfach interessant und stellenweise sehr real voranschreitet. Spannung liegt stets in der Luft. “Transcendence” wird wohl nicht der grosse Kinoblockbuster werden, dafür ist der Film zu wenig im Mainstream angesiedelt. Aber der Streifen ist es definitiv wert gesehen zu werden. Ein Film zum später drüber reden.

Schulnote 5.25

Donnerstag, 3. April 2014

WELCOME TO THE JUNGLE




Wenn ein überdrehter und grossschnäuziger Jean-Claude van Damme noch in der Filmvorschau von einem Tiger angefallen wird und als Hauptdarsteller Adam Brody (Seth Cohen in “O.C. California”) zur Verfügung steht, darf man sich schon Hoffnungen auf unterhaltsame neunzig Filmminuten machen.

Inhalt:
Eine Gruppe von Büroangestellten findet sich gestrandet auf einer verlassenen Insel wieder. Der Pilot verstarb an Herzversagen, der Survival-Experte wurde von einem Tiger angefallen und nun versuchen die Kaufleute irgendwie von der Insel runterzukommen. Doch unter den Überlebenden bilden sich zwei gegeneinander arbeitende Gruppen. 

Dass der Verleiher Ascot Elite dem Streifen den deutschen Titel “Dschungelcamp” verpasst hatte, war wohl ein perfider Plan um auch die hinterletzten RTL-Zuschauer dazu zu bringen, ihr Geld für diesen Film auszugeben.

Jean-Claude van Damme hatte in den letzten Jahren für einige positive Überraschungen gesorgt. “JCVD”, “Until Death”, “In Hell” oder auch sein Auftritt in “Expendables 2″ darf man gerne fett mit dem Leuchtstift markieren. Und es liegt definitiv nicht an van Damme, dass “Welcome to the Jungle” so ein schwacher Scheiss geworden ist. Nein, der belgische Vater des Spagats ist das einsame Highlight dieses ziemlich schrägen und hoffentlich bald vergessenen Werks.

Der Rest ist einfach nur peinlicher Bullshit. Spart euch euer Geld.

Schulnote 2.0

Montag, 24. Februar 2014

BIG ASS SPIDER!




Ehrlich, ich leider an einer Arachnophobie. Ich hasse Spinnen über alles. Erst kürzlich schlief so ein Drechksvieh in einem meiner Turnschuhe und als ich früh morgens diesen anziehen wollte… Ihr könnts euch denken. Spinnen, für mich ein absolut unnötiges Tier, welches mein Leben auf diesem Planeten zu einem Horrorfilm verkommen lassen will.

Und dann entdeckte ich “Big Ass Spider!”. Der Titel lässt auf ein Vehikel der Trash-Bude “The Asylum” vermuten. Jedoch, “Big Ass Spider!” ist zumindest eine leicht hochwertigere Produktion.

Inhalt: Eine versehentlich durchs Militär gezüchtete Monsterspinne tobt durch Los Angeles…

Mehr muss zum Inhalt auch nicht gesagt werden, denn der Filmtitel erwähnt es bereits, wir dürfen einer verdammt grossen Scheissspinne 80 Minuten lang beim Wachsen, Rennen, Fressen und Angst machen zuschauen. Trash pur.

Jedoch hat der Film als Hauptdarsteller Greg Grunberg aufzuweisen. Grunberg, bereits durch Heroes weltbekannt, ist ein Sympathiebär sondergleichen und schafft es, den Film grösstenteils alleine auf seinen Schultern zu tragen. Seine Figur Alex ist der typische 08/15-Alltagsheld. Kein McClane, kein Muskelprotz, ein Jedermann. Um die Situation weiter aufzulockern, wurde Alex ein mexikanischer Buddy zur Seite geschrieben – Jose, Sicherheitswärter eines Spitals. Hollywood-Veteran Ray Wise gibt sich hier ebenfalls die Ehre und spielt den typischen Army-Major, wahr aber wohl auch nur wegen des Gehaltschecks mit an Bord. Und ein kleines Cameo darf man auch bewundern, denn Troma-Gründer Lloyd Kaufmann gibt sich ebenfalls noch die Ehre und lässt sich von der Spinne verspachteln.

“Big Ass Spider!” ist lustiges Zerozero-Brain-Kino, weder ein ernster Horrorsteifen, noch ein richtiges Splatterfest oder stichfeste Komödie. CGI-Liebhaber werden vielleicht enttäuscht sein, denn die Spinne sieht zwar noch nicht so übel wie in einer etwaigen Asylum-Produktion aus, aber ist definitiv die Aldi-Version eines guten Computereffekts.

Fazit: Euch ist langweilig und ihr wollt einen richtig doofen aber unterhaltsamen Streifen sehen? Dann wisst ihr jetzt Bescheid, “Big Ass Spider!” ist sehenswerter Scheiss. Auch für Leute mit Phobien geeignet.

Schulnote 4.5

Dienstag, 18. Februar 2014

DAMAGE




Filme mit Steve Austin sind in der Regel keine hochqualitativen Meilensteine des Actionkinos, können aber meistens ein hochwertigeres Produktionlevel aufweisen – und sind einfach unterhaltsam.

Inhalt: John Brickner (Steve Austin) sass wegen Todschlag vier Jahre im Gefängnis. Wegen guter Führung kommt er unter Bewährungsauflagen wieder in die Freiheit, akzeptiert einen unterbezahlten Job auf dem Bau und will nur ein anständiges Leben führen. Da tritt die Witwe des Opfers, welches Brickner vor Jahren getötet hat, an ihn heran und drängt ihn 250’000 Dollar für die Herzoperation ihrer Tochter aufzutreiben. Durch den zwielichtigen Reno Paulsaint (Walton Goggins) gerät Brickner in die Underground-Fightszene…

Interessanterweise geht „Damage“ ein wenig tiefer als die meisten Genrevertreter dieser Art. Nicht, dass uns hier ein klassisches Drama vorliegt. Nein, dies ist noch immer ein einfacher und klassischer Prügelfilm. Jedoch versucht das Drehbuch den Charakteren eine gewisse Tiefe zu verleihen, was ziemlich gut gelingt. Brickners Motiv, die Rettung des kleinen Mädchens durch Ermöglichung eine Herz-OP ist eine Abkehr von der üblichen Rachestory und gibt dem Film noch eine zusätzliche Dramatik, obwohl man sich das Ende denken kann.

Steve Austin beweist auch in diesem Streifen, dass seine natürliche Ausstrahlung ihn zum perfekten Actionhelden macht. Glaubhaft in Kampfszenen, aber ebenso in Dialogen. Ein Schauspieler, der wohl nur sich selbst spielen kann. Aber dies reicht aus um einige seiner Genre-Kollegen an die Wand zu spielen. Ganz interessant, dass Walton Goggins für eine weitere grössere Rolle hat verpflichtet werden können. Goggins, bekannt aus „The Shield“ und „Django Unchained“ hatte zwar schon bemerkenswertere Auftritte, aber seine Anwesenheit tut dem Film gut. Der Rest des Casts passte, aber grössere Namen waren keine mehr dabei.

Regisseur Jeff King, der ausser einiger weniger B-Streifen ausschliesslich für TV-Serien gearbeitet hat, verlieh dem Film ein abwechslungsreiches Setting. Kein Fight gleicht dem anderen, vom Käfig bis zum Industriehafen, überall wurde gekloppt. Zudem wurden die Battles sehr simpel gefilmt. Also kein Schnittgewusel, kein CGI-Quatsch, alte handgemachte Faustaction. Well done Mr. King.

Fazit. „Damage“ ist ein netter Fightfilm für Zwischendurch. Kein grosser Wurf, keine Perle, aber man kann seine Zeit für weit grösseren Quatsch wegwerfen.

Dienstag, 4. Februar 2014

ROAD HOUSE



“Road House” gehört zu den Klassikern des Actionkinos und hat mit Patrick Swayze sogar einen Topstar in der Hauptrolle vorzuweisen. Der perfekte Paarfilm, die Action für den Mann, den Swayze für die Frau?

Inhalt: James Dalton (Patrick Swayze) ist ein philosophierender Türsteher, spezialisiert auf harte Aufgaben. Eines Nachts erhält er den Auftrag als Geschäftsführer in einem heruntergewirtschafteten Club im Kaff Jasper für Ordnung zu sorgen. Dalton akzeptiert und muss erkennen, dass Jasper unter der Fuchtel eines reichen Moguls namens Brad Wesley (Ben Gazzara) steht. Da Dalton und sein Auftraggeber sich weigern Schutzgeld an Wesley zu bezahlen, beginnt ein unerbittlicher Krieg zwischen diesen beiden Parteien…

Ein Held kommt aufs Land und räumt auf. Gab es schon oft zu sehen und macht auch oft Spass. Doch „Road House“ empfand ich als zähes und gut abgehangenes Stück Actionfleisch.

Als gelungen darf man sicherlich Patrick Swayze als Dalton ansehen. Swayze, dem ich „Dirty Dancing“ nie und nimmer verzeihen kann, zeigte auch in „Road House“, dass er einer der Topstars dieser Zeit wahr. Charisma, Präsenz, Haare, Muskeln, Swayze hatte alles. Gerne würde ich jetzt auch von grossen und bekannten Nebendarstellern schreiben, aber ausser Kelly Lynch (“Cocktail”), hier als Love Interest für Dalton engagiert, waren die restlichen Darsteller mir nicht wirklich bekannt. Gar nicht gefallen hat mir Ben Gazzara, der eigentlich den grossen bösen Bad Guy darstellen soll, jedoch einfach nur wirkt wie ein schmieriger Versicherungsvertreter auf Koks.

Der Film holte wiederrum Punkte in Sachen Atmosphäre. Der rockige Soundtrack beinhaltet diverse Songs der Jeff Healey Band (Jeff Healey hatte zudem eine Nebenrolle inne), von Otis Redding, Bob Seeger und auch von Patrick Swayze selbst.

Abzüge bekommt der Film in Sachen Action. Ein Film, der eigentlich nur von seinen Schlägereien lebt, sollte dementsprechend gut choreografierte Prügelszenen aufweisen. Jedoch wirken genau diese sehr schwach umgesetzt. Swayze selbst nahm ich den bösen Fighter auch nicht wirklich ab. In den Kampfszenen wirkte er zu verkrampft und zu ungelenk. Sehr schade.

Fazit: „Road House“ kann man mögen oder nicht. Ich bin irgendwie enttäuscht, aber kann trotzdem nicht versprechen, dass der Film nicht dereinst doch wieder in meinem Player landen wird.