Montag, 26. Mai 2008

INDIANA JONES AND THE KINGDOM OF THE CRYSTAL SKULL



Beinahe zwei volle Dekaden dauerte es, bis Indiana Jones auf die grosse Leinwand zurückkehrte.

Inhalt:
1957 - Indiana Jones befindet sich in einem Wettlauf gegen die Zeit - und gegen einen Haufen sowjetischer Genossen. Das Ziel: Ein Kristallschädel unbekannten Ursprungs, der in Südamerika vermutet wird und der einer Legende nach übernatürliche Kräfte haben soll.

Die Indiana Jones-Reihe gehört zu den absoluten Klassikern des Hollywood-Kinos. Und viel zu lange musste man auf eine Rückkehr des geliebten Abenteurers warten. Zuviel Zeit ist da vergeudet worden, hätte man doch schon in den 90ern mit einem Indy-Film nachlegen können und das Franchise nicht total einfrieren müssen (von der Indy TV-Serie mal abgesehen.....).

Dass die vierte Indy-Verfilmung soviele negative Kritiken hervorbrachte, hat mich noch vor der Premiere hierzulande sehr verwundert. Mit doch positiver Einstellung hat mich jedoch die Vorpremieren-Vorstellung des Indy 4-Streifens doch positiv überzeugt. Mit kleinen Abstrichen natürlich.

Alleine schon das nostalgische Paramount-Logo zu Beginn des Films ist fast einen Punkt wert - nein quatsch, aber der Faktor Nostalgie wird in Indy 4 doch gross geschrieben. Viele Anspielungen auf die ersten Teile - die Bundeslade, das Foto vom Papa Jones auf dem Schreibtisch, etc. Alleine durch diese Punkte entsteht ein sehr vertrautes Gefühl. Zudem ist Spielbergs verzicht auf CGI eine der besten Entscheidungen gewesen. Der Film fühlt sich mal wieder wie ein richtiger Actionfilm an. "Die Actionszenen wirken altbacken" - kritisierte eine Schweizer Gratiszeitung. Gut, wenn der Schreiber lieber Szenen wie in Matrix Reloaded wünscht, in der ein offensichtlich CGI-isierter Neo tausende von Agent Smith's in den Allerwertesten tritt...

Harrison Ford's Darstellung schliesst nahtlos an die alten Indy-Filme an. Ford IST Indiana Jones - gar keine Frage. Und dass der ältere Herr Jones körperlich noch gut beisammen ist, beweist er in vielen Szenen. Cate Blanchett war okay, auch Shia LaBeouf spielte seinen Part ordentlich, obwohl einige Szenen mit ihm doch etwas zu nervend waren (sein Gehangele durch die Lianen zum Beispiel) und wir alle den Atem anhielten, als gegen Filmende Indy's Hut von Wind in seine Richtung getragen wurde.... und erleichtert aufatmeten, dass so ein Filzhut eben nur einen Besitzer haben kann.

Negativ fiel halt auf, dass vorallem zu Beginn für mich ein Schuss zuviel Comic auf der Leinwand zu sehen war. Die Sache mit der Atombombe - nee, also das war entschieden zuviel. Kritik gerechtfertigt. Allgemein, alle zu comichaften Szenen des Films waren ein wenig Fehl am Platz. Diese könnte man getrost der "The Mummy"-Reihe überlassen.

Dass die Story mit den Aliens von vielen als Gräuel angesehen wird, kann ich irgendwie verstehen. Jedoch muss einem auch klar sein, was Spielbergs und Lucas's Sinn dahinter war. Nämlich, dass die ersten Indy's als Vorlage die Abenteuer-Romane/Hefte der dreissiger Jahre hatten - und da nun 20ig Jahre durch sind, sich auch Indy nun in den 50ern befindet - und da waren halt die UFO-Story's absolut in. Mit der Alien-Story hatte ich schon allein durch diese Kenntnis kein Problem.

Schlussendlich war Indy's Rückkehr vielleicht nicht absolut grandios - jedoch war's schön, Ford mal wieder in DER Rolle seines Lebens zu sehen. Guter Film mit Tendenz zu "sehr gut".

Schulnote 5.25

"INDIANA JONES AND THE KINGDOM OF THE CRYSTALL SKULL" on IMDB



Sonntag, 25. Mai 2008

WAR



Die Begegnung Jason Statham vs. Jet Li verspricht uns "WAR". Doch nach dem fast-Debakel "Chaos", welcher die Begegnung Jason Statham vs. Wesley Snipes versprach und sich schlussendlich als totaler Ryan Phillippe-Film entpuppte, war ich dementsprechend vorsichtig.

Inhalt:
Der Partner des FBI-Agenten Jack Crawford wurde samt seiner Familie bei einem brutalen Attentat ermordet. Der hinterhältige Anschlag geht auf das Konto des Auftragskillers Rogue. Der hitzköpfige Crawford setzt nun alles daran, den Killer zu fassen. Während er sich förmlich in den Fall verbeißt, treibt ihn der gerissene Killer immer weiter in neue, gefährliche Situationen. Und je näher Crawford Rogue auf die Spur kommt, desto raffinierter und brutaler werden seine Methoden. Zwischen dem zu allem entschlossenen FBI-Agenten und dem eiskalten Attentäter entwickelt sich eine mörderische Hetzjagd, die keine Gnade kennt.

Statham auf Rachemodus und Jet Li als Bad Guy - beste Ausgangslage für einen richtigen Kracher also. Und mit einer Spieldauer von 98 Minuten sollte "War" eigentlich ein richtig knackiger Actionfilm sein. Über die ernüchternden Kritiken im WWW sah ich hinweg und freute mich sehr auf "War"'s Release.

Ernüchterung im wahrsten Sinne. Startet "War" ziemlich furios und war die Ausgangslage der Geschichte nach 9 guten Spielminuten schon gegeben, gehts bergab. Zwar wird der Film nie ganz langweilig - bleibt jedoch weit davon weg, ein richtig guter Actionfilm zu sein.

Jason Statham macht eigentlich keinen grossen Fehler und spielt sein bestes - als leichter Fan von ihm (ich oute mich als Crank- und Transporter-Liebhaber) frage ich mich, ob Statham vielleicht nur wirklich spezielle Rollen wie die des schweigsamen Transporters oder eben des Adrenalin-Ausstossenden Killers (nicht zu vergessen den psychopathischen Torhüter in "Mean Machine") die einzigen Rollen sind, in denen Statham und seine Fähigkeiten wirklich aufblühen können.

Jet Li's Auftritt ebenfalls als leichte Enttäuschung angesehen werden. Obwohl ein harter Killer, darf Li viel zu wenig richtig vom Tresen ziehen und mal ein wenig Wushu auspacken. Es wirkt, als ob Li seine Rolle aus Lethal Weapon 4 irgendwie fortsetzt - ein absolut wortkarger Killer mit stets leicht lächelndem Blick.

Auf das erwartete Aufeinandertreffen der beiden Actiontitanen Statham und Li darf der Zuschauer dann auch lange warten...

... und wird brutal enttäuscht werden. Denn Regisseur Philip G. Atwell hat es versäumt, die Fightszenen richtig gut darzustellen. Ein schnelles und wirres Gekicke, Geschlage, Gestosse und Geballere ist das Resultat und wirkt alles andere als wirklich ansehnlich. Ganz grosses Minus!

Positives gibts jedoch auch bei diesem Werk. Es wird dem Zuschauer nicht wirklich langweilig - immer geht irgendwas. Coole Autos kommen vor, coole Kleider, zwei coole Darsteller - und als wirklich gelungen darf man den Storyturn nennen, der sich im letzten Drittel des Films vollzieht. Da gibts doch noch eine nette Überraschung.

Fazit: Viel zu durchschnittlich und unspektakulär - hier wurde eine weitere Riesengelegenheit für ein legendäres Aufeinandertreffen zweier Actionhelden ausgelassen. Freue ich mich doch lieber auf "Crank 2" und "The Transporter 3".

Schulnote 4.5

"WAR" on IMDB.COM



Donnerstag, 1. Mai 2008

STREET KINGS



David Ayer, aus dessen Feder auch die Drehbücher zu "Dark Blue", "Training Day" und "S.W.A.T." stammten, inszenierte diesen bodenständigen Actionthriller, der das Thema Good-Cop/Bad-Cop zum wiederholten Mal aufgreift.

Inhalt:
Tom Ludlow (Keanu Reeves) gehört zu der harten Sorte der US-Polizei. Die Gesetze nicht beachtend und bei Kollegen unbeliebt, sorgt er für seine Art und Weise für eine teils fragwürdige Gerechtigkeit in den Strassen von Los Angeles. Als sein ehemaliger Partner brutal ermordet wurde, will Tom Rache...

Eigentlich hätte die Story auch für einen Steven Seagal-Film wunderbar gepasst. Ein Cop, der kaum lacht, bei Kollegen unbeliebt, für Vorgesetzte kaum zu bändigen ist und den bösen Jungs hart an den Kragen geht. Doch was hat "Street Kings", was ein "Urban Justice" (zum Beispiel) nicht hat?

Die Schauspielerische Leistung eines Keanu Reeves ist schwer zu beschreiben. Eigentlich spielt er seine Rollen in all seinen Filmen gleich - Mimik und Gestik unterscheiden sich kaum. Dafür kann Forest Whitaker zeigen, dass er ein echter Top-Darsteller ist. Chris Evans und Hugh Laurie (Dr. House) überzeugen ebenfalls - obwohl man von Laurie sicherlich mehr hätte rausholen können.

Die Action ist überzeugend - solide, nicht speziell überragend, aber doch überzeugend. Und auch die Story geht in normalem Tempo voran. Aber, bei vielen Szenen fühlte ich mich doch sehr an "Dark Blue" erinnert - eigentlich fühlte ich mich die vollen 109 Minuten Filmlänge an "Dark Blue" erinnert...

Fazit: "Street Kings" ist bodenständig - vielleicht zu bodenständig - und wirkt leider, wie ein Remake von "Dark Blue", erreicht jedoch nicht dessen Qualität. Genügend.

Schulnote 4.25

"STREET KINGS" on IMDB