Mittwoch, 31. März 2010
ICARUS
Dolph Lundgren is back... again? Da staunte ich schon nicht schlecht, als ich hörte, dass schon der nächste Lundgren-Streifen im Handel ist. "Command Performance" lag doch erst einige Wochen zurück. Gut, "Icarus" heisst sein neustes Werk, bei dem Lundgren auch selbst wieder die Regie übernahm. Die Vorzeichen auf einen geilen Kracher waren gegeben.
Inhalt:
Der KGB-Killer Edwart Genn (Codename Icarus) hat vor mehreren Jahren als Schläfer in den USA gearbeitet. Als die Sowjetunion zusammenbrach, fand er sich schnell in einem fremden Land wieder, wo er niemandem vertrauen kann. Er versuchte einen Neuanfang mit einer neuen Identität, gründete eine Familie und ein legales Business. Nach einem unglücklichen Missgeschick fliegt seine Identität jedoch auf und der Jäger wird zum gejagten. Er sieht sich einem der gefährlichsten Killer gegenüber, der vor nichts stoppt um Icarus zu kriegen...
Es ist wie immer - Lundgren muss mit einem Minimini-Budget von nur 5 Mio US-Dollar einen Actionkracher auf die Beine stellen. Jedoch ist "Icarus" ein Werk, welches der Schwede schon lange hat verwirklichen wollen. Und, ursprünglich sollte "Icarus" ein Bad Guy sein. Da die Produzenten dies jedoch nicht wollten, musste Lundgren seine Pläne ändern und mutierte seine Hauptfigur zum Good Guy um. Gedreht wurde, im Gegensatz zu "Command Performance" nicht in Osteuropa, sondern in Canada.
Der Film startet rasant. Nach einem äusserst intressanten Intro, das irgendwie von den James Bond-Intros inspiriert zu sein scheint, gehts gleich los. Lundgren präsentiert sich als Killer Icarus äussert hart, kompromisslos und kalt. "Command Performance" ist im Vergleich fast schon Comedy. Hier gehts knallhart zur Sache. Wir erleben Icarus in Asien, wo er gleich mal einen Haufen Bad Guys in die ewigen Jagdgründe schickt. Die erste Szene mit ein wenig Gore-Faktor folgt zugleich. Ja, "Icarus" ist dreckig, ein kleiner schmutziger Kracher.
Das Drehbuch schickt Icarus jedoch durch die üblichen Killer-Klischees. Icarus will aufhören, kann jedoch nicht, seine Familie wird bedroht, zudem leidet er noch unter einem Kriegstrauma, etc. Die Story ist leider äusserst vorausschaubar, wird jedoch stets durch harte Action und halbnackte kreischende Weiber aufgelockert. Lundgren hat die Zuschauer seiner Streifen wohl gut durchschaut. "Wenn die Story schon nicht überzeugt, kaschiere ich die Plotholes einfach mit Sex", muss sich Lundgren gedacht haben. Funktioniert fast immer Dolph. *g* Jedoch bietet Icarus hier wohl eine der sinnlosesten Sexszenen überhaupt. Also, sollte ein russischer Gangster mir eines Tages den Kopf wegschiessen, hoffe ich nicht, dass meine Freundin (die ja auch noch ihre Tochter vermisst) ein paar Stunden später mit dem Lundgren in die Kiste hüpft.
Actiontechnisch ist "Icarus" ein wahrer Segen. Selten bekommt der Actionfreund bei einem B-Kracher derartige Action präsentiert. Da werden Ärme und Beine gebrochen, Köpfe weggeballert, Blut spritzt in alle Richtungen, Gedärme liegen herum - die Abwechslung ist definitiv vorhanden. Leider sind einige Szenen ein bisschen verwackelt, aber das sieht alles schon richtig gut aus.
Dolph Lundgren spielt gut. Punkt. Leider kann ich ihn hier nicht über den Klee loben, denn er spielt einfach routiniert sein Ding herunter, kann jedoch auch in stillen Momenten überzeugen, ohne gleich einen auf "Van Damme goes Arthouse" zu machen. Die Doppelfunktion als Hauptdarsteller und Regisseur tut dem Schweden jedoch immer gut und er holt stets noch ein Quäntchen mehr aus sich heraus. Neben Lundgren ist nur Bo Svenson ("Inglourious Basterds", "Inglorious Bastards") ein etwas bekannterer Name, der zudem meines Erachtens zu wenig Screentime bekommt. Der Rest des Casts hat beinahe keine Möglichkeit sich gross auszuzeichnen. Zwar hat Stefanie von Pfetten ihre kleinen Momente neben Lundgren, aber ihr Gesicht habe ich beinahe schon wieder vergessen. Auch Samantha Ferris hat zwar eine einflussreichere Rolle, aber auch sie bleibt ein wenig blass.
Fazit: Lundgren ist eine sichere Bank für ordentliche Streifen. Trotz relativ einfacher und des öfteren unlogischer Story, trotz relativ blassem Cast, "Icarus" unterhält bestens und ist ein richtig brutaler Actionfilm mit äusserst überraschender letzter Szene. Ein Highlight für B-Movie-Fans und ein perfekter Appetizer im Hinblick auf "The Expendables". Enjoy!
Schulnote 5.0
"ICARUS" on IMDB.COM
"ICARUS" on OFDB.DE
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