Donnerstag, 7. Januar 2010
LOOKING FOR ERIC
Mein Kinojahr 2010 startete mit der britischen Komödie "Looking for Eric"...
Inhalt:
Eric Bishop (Steve Evets) ist am Boden. Im Job beinahe nicht mehr zu gebrauchen, das Liebesleben seit Jahrzehnten zerstört und zu Hause zwei Stiefsöhne, die ihm das Leben mehr als nur schwer machen. Was ihm bleibt sind seine Erinnerungen an bessere Zeiten, Zeiten blauer Wildlederschuhe und die glorreichen Manchester United-Zeiten der Neunziger. Eines Nachts taucht Erics Idol Eric Cantona (Himself) dann in höchstpersönlich in Erics Schlafzimmer auf. Dieser sieht sich nun gezwungen sein Leben zu ändern...
Aus England kommt immer mal wieder ein guter Film. Dieser hier ist keine Ausnahme.
Steve Evets ist sicher kein typischer Hauptdarsteller. Der fast Fünfzigjährige hagere Mann wirkt nicht mal wahnsinnig symphatisch. Nicht zu Beginn. Vorallem dachte ich nach fünf Minuten, dass sich der Film in eine komplett andere Richtung entwickeln wird. Ich bin froh, kam es anders.
Als reine Komödie kann "Looking for Eric" nicht angesehen werden. In zu tiefen Gewässern schwimmt dieses Schiff. Das Element mit Erics Exfrau kann als romantisch-traurig, jedoch nicht peinlich oder kitschig betrachtet werden. Erics Kumpels sind für die Abteilungen Humor und Freundschaft zuständig. Speziell John Henshaw als Meatballs hat es mir angetan. Seine Auftritte waren echte Lichtblicke. Dann ist da noch das Familiendrama - die beiden Stiefsöhne, die man im Film des öfteren selbst mal gerne ohrfeigen würde.
Und dann ist da noch "er". Eric Cantona, der exzentrische Fussballer der Neunziger, der sich damals mit der halben Fussballwelt angelegt hat, jedoch die Fans seiner Vereine stets entzückt und so einen Fussballgottstatus erhalten hat. Was der Van Damme kann (JCVD), kann ich doch auch, muss sich der Mann mit dem Trikotstehkragen gedacht haben. Und man kann nur sagen, dass Cantona einen weiteren Volltreffer gelandet hat. Die Art und Weise wie er sich in den Film bringt, keineswegs in den Mittelpunkt drängend, aber wie ein Magnet die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich ziehend, ist einfach nur toll und zeigt uns den Stürmer, der wirklich keiner als Gegner haben wollte, als einen äusserst smarten Mann mit viel Humor und einem guten Herzen.
Regisseur Ken Loach schaffe den totalen Genrespagat und erschuff, aufgepeppt durch Aufzeichnungen der schönsten Cantona-Tore, einen wunderbaren Feelgood-Movie, der ein wenig mehr Tiefe aufweist als die handelsübliche Hollywood-Komödie. Fazit: Kein Mainstreamer, aber für lebensfrohe Menschen und Fans von Eric Cantona äusserst empfehlenswert.
Schulnote 5.25
"LOOKING FOR ERIC" on IMDB.COM
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