Der Titel des Anfang 2006 bei uns erschienenen Seagalstreifens schien wenigstens an die alten Tage angelehnt zu sein. Der Trailer, der einige Wochen vor Release im Internet rumschwirrte lies sogar echt hoffen, dass Seagal sich wieder mit einer gescheiten Produktion zurückmeldet.
Inhalt:
Harlen (Steven Seagal) wurde gelinkt. Der Gelegenheitsdieb und ehemalige Nascar-Rennfahrer, der mit dem neuen Job endlich den Ausstieg aus der Kriminalität schaffen wollte, ist von seinem Auftraggeber Max in eine Falle gelockt worden. Was ursprünglich als harmlose Fahrertätigkeit angekündigt war, entwickelt sich zu einem brutalen Raubüberfall - mit Harlen am Steuer des Fluchtfahrzeuges. Nach einer halbrecherischen Fahrt durch Las Vegas wird Harlen geschnappt und ins Gefängnis gesteckt. Max ist angeblich tot und Harlen wird die gesamte Schuld zugeschoben. Doch mit Hilfe seines neuen Freundes Ice Cool gelingt ihm die Flucht, und von da an sinnt er nur noch auf Rache - denn Max lebt noch...
Story knackig, Trailer vielversprechend - dementsprechend positiv ging ich "Today You Die" an. Dementsprechend negativ blieb der Geschmack im Mund, nachem die 87 Filmminuten um waren. Natürlich musste man Seagal wieder einen obercoolen Rapper zur Seite stellen. Treach. Sorry, aber das klappt nur einmal wirklich gut (DMX in "Exit Wounds"), alles andere (Ja Rule, Nas und eben Anthony "Treach" Criss) war weit dahinter anzusiedeln. Pseudo-coolness, die mich beinahe hat erröten lassen, so dumm war das stellenweise. Seagal, hier 54 Jahre alt, noch mit Gangsta-Language auszustatten, gehörte zu den schlechtesten Ideen der Seagal-Filmologie.
Die Action, die im Film zu sehen war, war stellenweise sogar echt okay - sofern wir hier von den Szenen reden, die auch wirklich für diesen Film gedreht wurden. Denn die ganze Autojagd durch Las Vegas wurde aus einem anderen B-Movie geklaut und sah sogar sehr überzeugend aus. Ebenso auch die erste Prügelei Seagals zu Beginn während des Einbruchs. Diese Szene ist sogar einem Jean-Claude van Damme-Film entrissen worden. Also, van Damme-Double = Seagal-Double - oder machen wir die Rechnung anders -> Muskelbelgier = gut "befutterter" Seagal? Genau - hier stimmt was nicht. Und genau so kams im Film auch rüber.
Regisseur Don E. Fauntleroy wurde mittlerweile vergeben, da er danach den leicht überdurchschnittlichen "Mercenary for Justice" inszenierte und danach den Seagal-Überraschungsfilm "Urban Justice". Der Cast, neben Seagal und Treach ist fast nicht erwähnenswert, ausser vielleicht der Serienstar der 80er Jahre Nick Mancuso ("Stingray"), der auch einen tiefen Karrierefall hinnehmen musste. Schade um ihn.
Interessant war das Making-Of auf der DVD. Die Darsteller loben natürlich Seagal über Alles, dieser wiederrum erzählt, die auch er am Film noch was schrauben durfte, dann kam auch noch Producer XXX, der was an der Story beitragen durfte und auch Catering-Mann ABC, der der Story noch ein wenig Würze verlieh... Scherz beiseite. Der Beweis jedoch: Zu viele Köche verderben die Suppe.
Fazit: Leider stellenweise unterhaltsam, doch mit vielen schwächen, uninspirierter Story, schwachem Cast, desinteressiertem Seagal. Würd ich nicht weiterempfehlen.
Schulnote 3.5
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