Mittwoch, 19. September 2007

URBAN JUSTICE



Gestern, 23:00 - endlich war es soweit. "Urban Justice" flimmerte über meinen Bildschirm. Die etwas längere Auszeit seit "Flight of Fury" machte sich total bezahlt. Steven kam wohl (hoffentlich) endgültig weg vom Osten Europas und ist zurück in der Heimat (Gedreht wurde in Albuquerque, USA). Was für eine Wohltat. Nichts gegen Rumänien oder Polen, aber ein Seagalfilm ist und war dort absolut fehl am Platz.

Nun, bei "Urban Justice" handelt es sich um eine herrliche Rachestory.

Inhalt:
Simon Ballingers (Steven Seagal) Sohn, ein Cop, wird nachts bei einem Einsatz auf offener Strasse erschossen. Auf der Suche nach dem Mörder zieht Ballinger in die Gegend, in der sein Sohn erschossen wurde und zieht so die Aufmerksamkeit der bösen Jungs auf sich - und Seagal prügelt und schiesst sich wie in guten alten Zeiten durch die 96 Filmminuten.

Es war für mich eine neue und alte Situation zugleich, mir diesen Seagalstreifen reinzuziehen. Da kam seit Jahren endlich wieder das "Seagal-Grinsen" in mein Gesicht. Das kommt stets dann, wenn Seagal es gleichzeitig mit 4 oder 5 bösen Jungs aufnimmt und man schon zu Beginn weiss, dass diese besser sofort das weite Suchen sollten, oder es fliegen die Zähne. Ich genoss die vollen 96 Minuten des Films und schwebe sogar jetzt noch in einem Seagal-Delirium. :) Und dank der Filming-Location dachte ich ein paar Mal an "Out for Justice".

Im Film wird nicht übermässig viel gelabbert, mit x Sub-Sub-Subplots wie in einigen vorherigen Werken des Meisters. Nein, hier gehts ziemlich geradelinig zu und her. "Who killed my son???!!" ist so ziemlich der meistgehörte Satz im Film. Zudem sind die berühmten Seagal'schen One-Liner wieder da.

Hand-to-hand-fights gibts eine Menge im Film. Es war zum geniessen. Jedoch, kleiner Makel auf hohem Niveau, die Fights könnten noch ein wenig besser gefilmt und geschnitten werden. Aber was Seagal da abspulte war schon klasse. Da war alles drin. Aikidowürfe, Handkantenschläge, Faustschläge, Genickbrüche, Hand-/Armbrüche, den Colt M1911 stets im Anschlag, dazu noch der ordentliche Gebrauch eines Maschinengewehrs. Einschüsse wurden zudem jeweils mit einer 1-Meter-Fontäne Blut zelebriert, was nett anzusehen war :-).

Neben Seagal ist im Film noch Eddie Griffin zu bewundern, ein Name, der noch nicht total bekannt ist, jedoch schon einige Kinofilme auf der Visitenkarte hat. Auch Kirk B. Woller ist Kinoerfahren. Und besonders erwähnen muss man natürlich den Auftritt von Danny Trejo ("Desperado", "From Dusk Till Dawn", "Machete"). Wer hätte gedacht, dass man Seagal und Trejo je beim Tequilatrinken sehen wird. :) Leider dauert Trejos Auftritt nur etwa 5 Minuten, was schon sehr schade ist.

Wir sehen zudem im Film eine nette Verfolgungsjagd, welche Laune macht. Erinnert auch ein wenig an "Out for Justice", nur dass Steven diesmal nicht der Jäger ist.

Regisseur Don E. Fauntleroy, der ja schon "Today You Die" und "Mercenary for Justice" filmisch umgesetzt hat, war meine grösste Sorge. Unberechtigt jedoch, denn mit Fauntleroy hat Steven die stärkste Komponente seiner vorherigen Produktionen in seinen nächsten Karriereabschnitt mitgenommen. Und... zudem hatte Writer Joe Halpin seine Finger nicht im Spiel. Die Story gefiel nämlich sehr. Mal schauen, was Halpin mit der Story zu "Prince of Pistols" anstellen wird, sofern dieser Film auch kommen wird.

Schlussendlich kann man sagen, dass dies hier nicht nur ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ist (das waren Mercenary und co. doch fast alle). Uns liegt hier ein Film vor, der meines Erachtens fast nahtlos im Zusammenhang mit den alten Seagalwerken genannt werden darf. Es war mir, als hätte es die Jahre 2002 bis 2006 einfach nicht gegeben. Seagal wirkte total motiviert, sass nicht nur rum wie ein Frührentner beim Morgenkaffee und holte das komplette Martial Arts-Programm aus der leicht verstaubten Kiste. Ich denke, Seagal realisierte endlich, dass seine vergangenen Werke für uns Zuschauer eine Beleidigung waren. Dieser Film sehe ich als eine grosse Entschuldigung von Steven an die Zuschauer. Entschuldigung akzeptiert Steven - aber weitere "Entschuldigungen" dürfen sehr gerne folgen. :-)

Nun bin ich noch gespannt, ob Sony das amateurhafte DVD-Cover noch ändern wird. Ich hoffe es doch sehr, denn dieser Film verdient dieses Kindergarten-Cover nun bei weitem nicht.

Ich gebe "Urban Justice" hiermit die Schulnote 5.0. Das begründe ich mit dem Spass, den ich beim Schauen hatte, dem enormen Unterschied zu seinen vorherigen Werken (Urban Justice spielt in einer komplett anderen Liga), der tollen Rachestory, dem vielen Blut, den vielen gebrochenen Knochen und dem Einsatzeifer eines 55jährigen Steven Seagal, der hier wieder zuschlägt, als wär er im Jahr 1990.

He's back!!!!! He is back!!!!!!!!!

Schulnote 5.0


"URBAN JUSTICE" on IMDB


Keine Kommentare: