Mittwoch, 5. September 2007

INGLORIOUS BASTARDS


Ein kleiner Ausflug in die Welt des italienischen Exploitation-Kinos der 70er Jahre erwartete mich beim schauen von "Inglorious Bastards" - Film-Jahrgang 1977

Inhalt:
Frankreich zur Zeit des Zweiten Weltkrieges: Fünf US-Deserteuren gelingt nach einem Artilleriegefecht die Flucht vor der US-Militärpolizei. Auf ihrem Weg in die kriegsneutrale Schweiz geraten die Fahnenflüchtigen in die Fänge französischer Partisanen. Auf deren Befehl soll das Quintett nun den Sprengkopf der deutschen V2-Rakete entwenden - eine Mission, die einem Todeskommando gleichkommt...

Es waren weniger die Schauspieler, die mich zum schauen dieses Films animierten, sondern mehr die Referenz des guten Quentin Tarantino's, dem dieser Streifen so gut gefällt, dass da nächstes Jahr ein Remake seinerseits folgen wird.

Der Film ist absolut gradlinig inszeniert worden. Kein leeres Gerede - ab gehts, quasi ohne grosse "Setup-Time" in den LKW, kurzes Intro, der Zuschauer erfährt, dass unsere Helden von den eigenen Leuten erschossen werden sollen, unter anderem wegen Mord, Befehlsverweigerung, etc. Joa, und schon greift da ein Nazi-Bomber den Laster unserer Jungs an und von da an gehts erst richtig los. Der Film hat echt enorm Drive - klar, da wird nicht unbedingt die hochgradigste Action zelebriert. Aber, was da geböllert und gestorben wird, da wird selbst der Terminator noch neidisch.

Die Story ist klar auch auf Komik gedrillt. Da haben unsere Ami-Freunde einmal eine Rast am See, schon erblicken sie etwa 20 nackte junge deutsche Frauen - welche sich aber erst beim Anblick des dunkelhäutigen Fred Williamson als Nazi-Frauen zu erkennen geben und natürlich splitternackt aus dem Wasser zu ihren Maschinenpistolen rennen *gröhl*. Auch für uns Schweizer und sonstige Deutschsprechende (Hallo Deutschland, hallo Liechtenstein, hallo Österreich) gibts noch einen Grund dem Film einen weiteren Komik-Punkt zu geben. Da spricht doch der US-Srgt. Yeager "perfektes Deutsch" - joa.. hört sich eher so an, als hätte der Christoph Blocher (CH-Bundesrat) ein Ricola im Mund und versucht Englisch zu sprechen. Unfreiwillige Komik - absolut ins Schwarze getroffen.

Die Schauspieler spielten ihre Rollen mit dem prädikat "absolut genügend" durch die 96 Film-Minuten (neue Code 2 Langfassung) und wirken auch keineswegs peinlich. Eher im Gegenteil. Und als jemand mit Jahrgang '83 ist mir nur ein Schauspieler bekannt. Nämlich Fred Williamson, hier ständig mit Zigarre im Mundwinkel und Maschinengewehr in den Händen, bekannt als einer der "Titty-Twist-Besucher" im Rodriguez-/Tarantino-Spektakel "From Dusk Till Dawn".

Schlussendlich kann man sagen, dass man mit Inglorious Bastards einen Film vorliegen hat, welcher für Hollywood-Verhältnisse untypisch war in seiner Zeit. Der Film wird zu keiner Minute langweilig, hat enorm Drive, sogar Stunts werden von den Darstellern teils selbst gemacht (Fred Williamson - Sprung von der Brücke), es gibt zudem viel Ballereien, nackte Frauen... hach.... was will man(n) mehr? Die Story war zwar eigentlich saudoof - aber wen störts?


Schulnote 4.75


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