In den 90er Jahren wurde eine Menge Grütze produziert. Jedoch waren die Actionhelden Seagal, Van Damme und Co. auf ihrem Höhepunkt angelangt. Auch Dolph Lundgren war im besten Alter und drehte Film um Film. "The Shooter" war eines dieser Werke. Inhalt: Als ein Diplomat in der Öffentlichkeit ermordet wird, beauftragt der US-Geheimdienst Michael Dane (Dolph Lundgren) mit diesem Fall. Dieser Spezialist für gefährliche Aufträge macht keine Kompromisse. Die CIA vermutet Simone Rosset (Maruschka Detmers), die als politischer Attentäter bekannt ist, hinter diesem Anschlag. Bevor sie zum nächsten vorhersehbaren Schlag ausholen kann, muß Dane sie innerhalb von 48 Stunden finden. Immer wieder entkommt die intelligente Simone. Als er sie schließlich stellen kann, macht sie ihm glaubhaft, daß sie wohl einige Morde begangen hat, jedoch nicht der jetzt gesuchte Attentäter ist. Der Geheimdienst braucht einen Schuldigen und will Simone töten lassen. Solange Dane Simone nicht aufgibt, ist er ebenso Zielscheibe, während der wahre Attentäter seine Vorbereitungen für den nächsten Anschlag trifft... Als erstes, wer hier einen reinen Actionfilm erwartet, wird bitter enttäuscht werden. Unter der Regie von Ted Kotcheff ("First Blood") wird uns ein Film präsentiert, der zu Beginn der Action entsagt, der versucht eine intelligente Story aufzubauen und der das Auge mit interessanten Locations verwöhnt. Hört sich eigentlich hervorragend an... Ein Politthriller mit Dolph Lundgren? Kann das gut gehen? Jein. Als erstes, Lundgren wirkt engagiert, hat kein Problem, sich im Dreck zu wälzen oder sonstige harte Männerarbeit zu erledigen. Seine Frisur ist zwar der absolute Tiefpunkt des Films, doch der Dolph macht seine Sache ganz ordentlich. Maruschka Detmers als Blickfang funktioniert eigentlich nur während der Badewannenszene so richtig gut (aber richtig! *g*). Ansonsten wirkt die Dame zwar nicht total nervtötend, aber wirklich im Gedächtnis bleibend wirkte ihre Darstellung nicht. John Ashton mal wieder zu sehen hat mich schon eher erfreut. Er, bekannt geworden in der Rolle des Sgt. Taggart in den ersten beiden "Beverly Hills Cop"-Filmen ist eine Bereicherung für diesen Film und würde auch den einen oder anderen aktuellen B-Klopper noch aufwerten. In Sachen Locations wird uns vorallem Prag präsentiert. Mitte der neunziger Jahre war ja das grosse Massenwandern der Hollywoodproduzenten in die Kafka-Stadt. Zu recht. Prag ist schön, wirkt gewaltig und kann auch in diesem Film punkten, obwohl die Stadt nicht so prächtig in Szene gesetzt wurde wie in "XXX", "Mission: Impossible" oder "Blade 2". Weitere Szenen wurden auch in Kanada gedreht. Der Film hat schon seine Highlights. Eine Verfolgungsjagd durch Tschechien wurde wirklich gut gefilmt, die versuchte Flucht Lundgrens und Detmers aus Tschechien ebenso und auch der Showdown kann überzeugen. Aber die Mischung Politthriller / Action geht hier nicht auf. Das Puzzle wirkt unfertig und kann leider nur bedingt überzeugen. Fazit: Beim Abschalten habe ich das Schauen dieses Films nicht bereut. Und habe sogar was gelernt: Nicht nur in den 80ern waren die Frisuren schlecht. Durchschnittlicher Lundgren-Streifen. Kann man sehen, jedoch kein Muss. Schulnote 4.0
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Donnerstag, 28. Mai 2009
THE SHOOTER
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