Sonntag, 3. Mai 2009

DRIVEN TO KILL


Es ist Frühling. Und wie die Früchte auf den Bäumen und in den Sträuchern wächst in den Videotheken bald eine neue Filmpflanze der Gattung Seagal, genannt "Driven to Kill".

Inhalt:

Ruslan Drachev ist ein russischer Krimiautor mit einer Vergangenheit in der russischen Mafia, der auf dem Weg zur Hochzeit seiner Tochter ist. Diese wurde jedoch in ihrem Haus von einigen russischen Mobstern überfallen und schwer verletzt. Ruslan's Exfrau stirbt dabei. Getrieben von Hass und Trauer geht Ruslan auf einen brutalen Rachefeldzug.

Seagal als Russe. Hmm... das hatten wir schon mal - damals in Seagals letztem Kinowerk "Half Past Dead". Und allzu gute Erinnerungen haben wir an dieses Werk ja nicht. Schlechtes Vorzeichen?

Als erstes, ich bin überrascht. Die Vorzeichen der letzten drei Seagalfilme ("Against the Dark" nehmen wir mal aus der Gleichung raus) waren doch schon besser, verglichen mit den Filmen, die der gute Steven in Osteuropa gedreht hat. Selbst "Kill Switch" konnte zumindest optisch überzeugen. Vom Schnittgewusel damals abgesehen.

Kill Switch-Regisseur Jeff King ist verantwortlich für "Driven to Kill". Und machte sehr viel richtig. "Driven to Kill" hat erstens mal viel Atmosphäre. Unterstrichen mit passender Musik und abwechslungsreichen Locations, ist dieser Filme alleine von diesen Punken her sehenswert.

Seagal als russischen Gangster zu sehen macht nicht nur Spass - Nein, der gute Steven macht dies sogar noch sehr glaubwürdig. In jeder Szene kauft man ihm den bösen Ruslan ab. Ich spreche Seagal nicht plötzlich grossartige Schauspielleistungen zu. Aber für Rollen wie diese wurde dieser Mann definitiv geboren. Und hier ist er ganz in seinem Element. Mit russischem Akzent sprechend, prügelt, sticht, haut und schiesst sich der gute Ruslan seinen Weg durch 98 kurzweilige Filmminuten. Die anderen Darsteller bringen ebenfalls eine anständige Leistung. Keiner wirkt hier wirklich fehl am Platze.

Die erste halbe Stunde des Films ist noch die etwas ruhigere. Erst nach gut dreissig Minuten folgt die erste typische Seagalsitation. Spontan erledigt Ruslan hier ein paar Waffendealer, die ihm partout nicht glauben wollten, dass er kein Cop sei. Schlag auf Schlag gehts weiter. Es folgen Auseinandersetzungen zwischen Seagal und den Bad Guys in einem Strip Club, einem Parkhaus, einem Spital, etc. Hier geht echt die Post ab.

Jeff King holt aus dem eher bescheidenen Budget sehr viel raus. Klar, grosse Explosionen oder sonstigen Schnick-Schnack gibts hier nicht zu sehen. Dafür wirklich eine Menge an Shootouts und Fights. Und wer sich wie üblich Sorgen macht, dass Seagal hier mal wieder auf der faulen Haut sass und lieber die Stuntmen seine Szenen übernehmen liess, der kann beruhigt sein. Seagal prügelt sich hier höchstpersönlich mit seinen Kontrahenten. Zudem hat Stevie wohl wieder vermehrt auf die Keksdose verzichtet und mal wieder den einen oder anderen Salat verdrückt. Rank und schlank ist er zwar immer noch nicht. Muss er auch nicht sein, solange er noch so wie hier zuschlägt.

Dies ist ein Seagalfilm. Und sogar ein richtig knackiger. Das Drehbuch ist vielleicht kein Meisterwerk - jedoch weit weg von Attack Force-Grütze oder Shadow Man-Alpträumen. Einfach ein gradliniger Hirn-aus-Film.

Fazit. Bitte Steven, bitte bitte bitte - mach so weiter. Vielleicht lehne ich mich weit aus dem Fenster raus, wenn ich behaupte, dass "Driven to Kill" für mich der beste Seagal-Streifen seit "Exit Wounds" ist. Aber ganz abwägig ist der Gedanke momentan nicht. Die Vorfreude auf "The Keeper" ist jedenfalls schon riesig.

Schulnote 5.0

"DRIVEN TO KILL" on IMDB.COM


1 Kommentar:

Doc Savage hat gesagt…

Soso, der zweite schon, der sich vom Film überzeugen ließ. Aber 5.0??? Meinste nicht, dass du da etwas zu Begeistert dran gegangen bist?

Oder muss man das im Verhältnis zu den letzten Seagal-Schinken sehen?! Denn dann kann's echt nur noch besser werden. ^^

Sachma, ich schätze, du hast den Film auch in einer Pressevorführung bewundern können?! Bor, ich will auch!