Dienstag, 1. September 2009

SUDDEN DEATH


Mit "Sudden Death" wird dem Zuschauer eine weitere "Die Hard"-Version präsentiert.

Inhalt:
Im Civic-Stadion fiebern 17 000 begeisterte Eishockey-Fans dem Finale um den Stanley-Cup entgegen - unter ihnen auch der Vizepräsident der Vereinigten Staaten. Keiner von ihnen ahnt, daß Terroristen planen, das Stadion samt Zuschauern in die Luft zu sprengen. Van Damme ist Darren McCord, ein Vater, der seine beiden Kinder zu diesem Endspiel der Pittsburgh Penguins gegen die Chicago Blackhawks mitgenommen hat. Als aber auch seine Tochter plötzlich als Geisel in die Hände der Terroristen fällt, beginnt für McCord ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit. Der zu allem entschlossene Kidnapper fordert bis Spielende eine Milliarde Dollar vom U.S. - Finanzministerium. Tausende von Menschenleben stehen auf dem Spiel als Van Damme den scheinbar aussichtslosen Kampf aufnimmt, um bis zur Schlußsirene die drohende Explosion des komplett verminten Stadions zu verhindern, und seine Tochter zu retten.

Nach dem desaströsen "Steet Fighter" brauchte Jean-Claude Van Damme einen weiteren sicheren Hit. Ein weiteres "Die Hard"-Rip Off mit einem 35 Mio. Dollar-Budget wirds schon richten, dachte wohl JCVD.

Ein schlechter Film wurde daraus gewiss nicht. Von Beginn weg spannend inszeniert und man sieht dem Film das ordentliche Budget an. Van Damme hat in der ersten halben Stunde jedoch nicht soviel Screen Time wie man eigentlich erwarte würde. Umso mehr wird gezeigt, wie die bösen Buben ihre Pläne vorbereiten, die ersten Kills machen, etc.

Van Damme spielt McCord, ein traumatisierter Feuerwehrmann (Koch finde ich immer noch cooler...) auf der Loserschiene, der seine Ehe in den Sand gesetzt hat, seine Kinder nur zu gewissen Zeiten sehen kann und dessen Reputation nicht mehr so ganz gefestigt scheint. Als Sicherheitsbeauftrager des Feuerschutzes (oder so) hat er Zugang zum ganzen Stadion und weiss zudem genau, wie man diesen Komplex am besten in die Luft jagen kann. Warum er aber so eine harte Sau ist und mehr oder weniger kaltblütig den einen oder anderen Terroristen ohne mit der Zimper zu wucken abknallt, wird nicht erklärt. Er kann es halt einfach.

Highlight des Films ist jedoch meines Erachtens nicht JCVD, sondern Powers Boothe. Ganz ehrlich, als Geisel wäre ich lieber in der Hand von Alan Rickmann in seiner "Die Hard"-Rolle als unter der Fuchtel von Powers Boothe zu stehen. Der spielt den bösen Oberarsch wirklich knallhart, unberechenbar, fies, gemein und kaltblütiger als Seagal im Kühlschrank. Vom Rest des Casts trumpft keiner so wirklich auf. Als nervend empfand ich zu Beginn die beiden Kinder, die der JCVD hier am Hals hat. Gegen Ende legt sich dies jedoch ein wenig und die Tochter lässt gegenüber Boothe den einen oder anderen coolen Satz fallen.

Action gibts hier reichlich - und diese sieht sogar richtig gut aus. Und so ziemlich alles, was man in "Die Hard" findet, gibts auch hier zu sehen. Ausser einem: Eishockey. Und auch diese Szenen passen perfekt in den Film. Kollege Gewalt ist auch in diesem Film gegenwärtig, jedoch verglichen mit einem "Under Siege" auf eher gemässigtem Level. Van Damme prügelt sich zwar an jensten Orten, lässt Bad Guys verbrennen, fritieren oder mit einer A-Team Waffe den Hals aufschlitzen, aber, und das hat mich genervt, wirkte der Mann eher stets verzweifelt als wohlüberlegt und cool. Und als er dann gegen Ende diesen wirklich sehenswerten Showdown anzettelt, nahm ich ihm dies nicht mehr so richtig ab. Willis, Snipes und Seagal hätten dem Hauptdarsteller hier einfach mehr Coolness einverleibt als Van Damme es nun mal getan hat.

Fazit: Ein ordentliches "Die Hard"-Rip Off, welches viel vom Klassiker kopiert, jedoch auch ein paar neue Elemente aufweist und für einen Männerabend sicherlich gut geeignet ist.

Schulnote 4.75


2 Kommentare:

Doc Savage hat gesagt…

kaltblütiger als Seagal im Kühlschrank
*lach*

Schön, schön! Ja, Powers Booth war schon in "Ausgelöscht" klasse, aber hier überbietet er das auf jeden Fall. Ziemlich guter Film, auch wenn ich von JCVD eigentlich immer schnell den Hals voll hab.

Dominik Hug hat gesagt…

Geht mir irgendwie ähnlich. JCVD in den 90ies ging und geht mir auf den Sack. Es ist wohl sein arrogantes rumgehopse oder sein Spagat, ich weiss es nicht. Seagals Auftreten war nicht minder arrogant, aber wenigstens rockte er das Boot - aber richtig.