Donnerstag, 4. September 2008

THE GLIMMER MAN


Auf den Spuren vom Thriller "Seven" soll angeblich Steven Seagals 1996er Action-Vehikel "The Glimmer Man" wandeln.

Inhalt:

John Cole: Früher erledigte er als Ein-Mann-Killerkommando die Drecksarbeit für den US-Geheimdienst, man nannte ihn Glimmer Man. Jetzt ist er als Cop einem brutalen Serienkiller auf der Spur. Als man seine Ex-Frau tötet, wird Cole selbst zum Tatverdächtigen - und muss feststellen, dass er es mit mächtigen Drahtziehern im Hintergrund zu tun hat. Auf grausame Weise wird Cole von seiner Vergangenheit eingeholt.

Als erstes, einen Actionfilm mit einem Psychothriller wie "Seven" zu vergleichen, ist für mich ein Unding. Keine Diskussion. "Glimmer Man" fackelt nicht lange mit der Story rum. Schon in der ersten Szene trifft Seagal seinen neuen Partner, gespielt von Keenen Ivory Wayans (später dann Regisseur von Scary Movie - zusammen mit seinen Brüdern auch bekannt als "Wayans Brothers") und sogleich werden die üblichen Buddymovie-Stränge gezogen. Die beiden Kollegen passen nicht zueinander - Seagals Figur Jack Cole - ein ultragläubiger Buddhist - und Jim Campbell - ein lockerer cooler Typ, der mit one-linern nur so um sich wirft. Und trotz dieser Differenzen sieht der Zuschauer schon bei Szene zwei oder drei, dass das Team Cole/Campbell sich perfekt ergänzt. Klar, typische Buddy-Movie-Essenz, die zwar lange nicht so gut rüberkommt wie bei den Lethal Weapon-Filmen, jedoch trotzdem Spass macht.

Trotzdem geht Campbell schnell zu seinem Captain um zu melden, wie seltsam sein neuer Partner doch ist. Passt nicht ganz zu den vorherigen Buddy-Szenen. Als jedoch Jack Cole verdächtigt wird der brutale Serienmörder zu sein und eigentlich alle Hinweise auf ihn deuten, lässt sich der gute Detektive Campbell schnell wieder von Cole zum Partner stempeln lassen. Also, im Drehbuch hats schon so seine Macken drin...

Andererseits hat Seagal hier ein paar grosse Szenen. Allein schon der Moment, in der er mit der Russenmafia aufräumt, machte Laune (obwohl erste Anzeichen des jetzt aktuellen ultra-schnell-cuts and fast-forwards hier schon ein wenig Einzug gefunden haben) - ebenso Seagals Besuch im Restaurant, wo er auf seine alten CIA-"Freunde" trifft. Zudem ist "The Glimmer Man" wohl Seagals grösste Filmbekenntnis zum Buddhismus.

"The Glimmer Man" funktioniert als Buddy-Action-Kracher sehr gut, haben wir also bisher festgestellt. Was jedoch fehlt - ein richtig mieser harter Bösewicht. Klar, es gibt einen Serienkiller (oder sogar zwei...), aber hätte da nicht ein Gegner kreiert werden können, der auch mehr Screen-Time bekommt und dementsprechend bedrohlicher und gefährlicher dasteht, als Serienkiller Donald (John M. Jackson - bekannt aus JAG) und seine zwei Helfershelfer/Auftraggeber (Brian Cox, Bob Gunton). Ach ja, die hübsche Nikki Cox (bekannt aus Las Vegas) hat eine kleine Mini-Rolle.

Fazit: "The Glimmer Man" ist ein guter Seagal-Streifen, der dem hier 45jährigen Helden nochmals die Möglichkeit gibt, sich so richtig auzutoben. Leider ist "The Glimmer Man" mehr oder weniger der letzte seiner Art - der ein Jahr darauf folgende Seagalfilm "Fire Down Below" gehört zwar immer noch zu seinen besseren. Jedoch wurde der Härtegrad schon dort recht heruntergefahren. Und sein 1998er-Werk "The Patriot" kommt beinahe total ohne Gewalt aus, von ein paar Schüssen und einem Stück Glas in Fleisch abgesehen. "The Glimmer Man" war ein würdiger Abschluss einer richtig schön-blutigen Seagal-Time.

Schulnote 5.0

"THE GLIMMER MAN" on IMDB.COM

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