Das zweite Star Trek-Review meinerseits, geschrieben für das LL-Forum, behandelt eine Doppelepisode von Star Trek: Enterprise.
Originaltitel: Star Trek: Enterprise - Demons / Terra Prime
Herstellungsland: USA
Produktionsjahr: 2005
Regie: LeVar Burton (E20)/ Marvin V. Rush (E21)
Darsteller: Scott Bakula, John Billingley, Jolene Blalock, Dominic Keating, Anthony Montgomery, Connor Trinneer, Linda Park, Harry Groener, Eric Pierpoint, Peter Mensah, Patrick Fischler, Steve Rankin, Peter Weller
Die Crew...
Die fünfte Trek-Serie "Enterprise" hatte stets einen sehr schweren Stand. Die dritte Serie "Deep Space Nine" hinterliess schon eine grosse Lücke, "Voyager" konnte seine Erwartungen in grossem Rahmen auch nur bedingt erfüllen und auch der neunte Star Trek-Film "Der Aufstand" lief nur mässig. Die neue Serie "Enterprise" hätte also ein echter Kracher werden müssen.
Captain Archers Enterprise im Erdorbit
Und alleine der Pilotfilm war und ist ein tolles Stück Sci-Fi, gefolgt von einer ordentlichen ersten Season, einer leider enttäuschenden Season zwei, einer äusserst düsteren und kriegerischen dritten Staffel und einer grandiosen Abschluss-Season. Ja, Star Trek war anno 2005 so ziemlich am Boden. Der letzte TNG-Film "Nemesis" schmierte an den Kinokassen so richtig ab und "Enterprise" hatte zwar sein Stammpublikum, aber dies war dem US-Sender UPN nicht zahlreich genug. Anfangs Season drei wurden diverse Änderungen an der Serie vorgenommen. Die Worte Star Trek wurden dem Titel hinzugefügt (Von "Enterprise" zu "Star Trek: Enterprise"), der Titelsong wurde aufgepeppt, die Folgen actionreicher und auch eine Art SWAT-Team wurde auf der Enterprise stationiert - die Macos.
Dies reichte leider nicht zur Rettung der Serie. Schon bei Drehbeginn zu Season vier war das Gerücht um die Absetzung in aller Munde. Dies wurde dann leider auch bittere Realität. Sehr schade, vorallem, da die vierte Season einfach nur grandios anzusehen ist. Manny Coto, der ab Season drei das Autorenteam ergänzte, nahm das Steuer in die Hand und schrieb einige wundervolle Episoden voller Anspielungen auf vergangene Trek-Abenteuer. Da die letzte Episode der Serie "Dies sind die Abenteuer..." weit weit hinter den Erwartungen zurückblieb, betrachten Enterprise-Fans die beiden zusammenhängenden Episoden "Dämonen" und "Terra Prime" als wahrer Serienabschluss.
Inhalt:
Als die Enterprise für die historische Sternenflotten-Konferenz zur Ratifizierung der Föderation zur Erde zurückkehrt, entdecken sie eine gefährliche Verschwörung einer radikalen fremdenfeindlichen Gruppe. Derweil erfahren Trip (Connor Trinneer) und T'Pol (Jolene Blalock) bizarre Neuigkeiten - aus ihrer DNA wurde ein Kind gezeugt. Währenddessen droht John Frederick Paxton (Peter Weller), Anführer der extremistischen Gruppierung "Terra Prime" mit der Zerstörung des Sternenflottenkommandos, wenn nicht alle Aliens sofort die Erde verlassen.
Leider viel zu früh endete diese fünfte Star Trek-Serie. Das Ziel war eigentlich schon zu Beginn, dem Zuschauer die Gründung der Föderation zeigen zu können. Nun mussten Coto und sein Team diese Gründung drei Jahre vorziehen. Man spürt, es kommt einfach zu früh.
Captain Archer vor dem Sternenflottenkommando
Der Cast spielt auf üblich hohem Niveau, was viele Trek-Fans dieser Serie sowieso absprechen. "Die Darsteller sehen gut aus und zeigen Haut" ist das gängige Klischee, das dieser Serie anhängt. Richtig ist, keine Crew war bisher so blendend in Form wie diese. Richtig ist, keine Crew zeigte bisher mehr Haut als diese. Richtig ist aber auch, dass Star Trek: Enterprise während einer neuen Serienzeit entwickelt wurde. Serien können sich im 21. Jahrundert keine zwei bis drei Seasons Zeit nehmen um sich langsam zu entwickeln. Brüste, Action, das sind wichtige Bestandteile um ein gewisses Publikum stets vor dem TV zu wissen - dies garantiert Einschaltquoten. Die tollen Stories in "Enterprise" sahen viele Fans nicht mehr, "Blalock hat Brüste, da kann und darf nebenbei gar keine Story mehr vorhanden sein", so scheint es mir, dachten einige der Trekker.
T'Pol, Paxton, Trip & Baby
"Dämonen" und "Terra Prime" beleuchten neben der heilen "wir sind eine supidupi-Allianz"-Welt nun auch einen interessanten Aspekt. Rassenhass. Ein Thema, dass die Serie immer wieder mit leiseren Tönen thematisiert hatte (Verhältnis Menschen -> Vulkanier, Vulkanier -> Andorianer, etc).
The Devil in disguise...?
Als Gastdarsteller hat man in dieser Episode nicht unbedingt eine grosse Anzahl bekannter Namen dabei. Peter Mensah hat momentan diverse kleine Auftritte in grossen Blockbustern, Eric Pierpoint ist Star Trek-Erfahren und war seit TNG bei jeder Serie mit mindestens einem Gastauftritt mit von der Partie, Patrick Fischler gehört momentan zur Besetzung von "Lost", Harry Groener kennen Trek-Fans schon aus einer TNG-Folge, und da ist da noch er: Der Robocop - Peter Weller, hier in der Rolle des Bad Guys. Schön, hat er eine wesentlich grössere Rolle als "The Rock" in der Voyager- oder Tagawa in der TNG-Episode.
Vom Robocop zum Star Trek-Bin Laden
Ach ja, der Regisseur von "Dämonen" verdient bestimmt auch Erwähnung, handelt es sich bei LeVar Burton doch um TNG-Legende Geordi LaForge.
Fazit: Die beiden Episoden können zwar in keiner Weise mit den epischen Enden von TNG oder DS9 mithalten, sind aber grundsolide Star Trek-Kost, die auch hier wieder zum mitdenken anregt und dem Zuschauer quasi die Grundsteinlegung der Föderation zeigt.
Schulnote 5.0
"STAR TREK: ENTERPRISE - Dämonen" on IMDB.COM
"STAR TREK: ENTERPRISE - Terra Prime" on IMDB.COM
"STAR TREK: ENTERPRISE" on OFDB.DE
"STAR TREK: ENTERPRISE - Dämonen" - Official TV-Trailer
"STAR TREK: ENTERPRISE - Terra Prime / Series Final" - Official TV-Trailer
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