Mittwoch, 21. November 2007

BELLY OF THE BEAST


Steven Seagal - Ein Name, der bis Mitte der neunziger Jahre für brutale Actionfilme stand, war auf dem absteigenden Ast. Die beiden Filme "The Foreigner" und auch der unterhaltsamere "Out for a Kill" haben die Fans enttäuscht - ja sogar schockiert - "Wieso gibts dich Steven Seagal für solchen Schund her?" - Gute Frage. Mit seinem 2003-Film "Belly of the Beast" jedoch, keimte alte Freude und Hoffnung auf eine goldene Zukunft wieder auf.

Inhalt:
Jessica und ihre Freundinnen werden in Thailand entführt. Ihr Vater, Jake Hopper, ehemaliger Agent des Geheimdienstes will sie befreien. Die US-Regierung verweigert jede Hilfe. In Bangkok gerät Jake in tödliche Gefahr. Gejagt und bedroht ruft er seinen geistigen Vater "Paitoon" in einem Orakel um Hilfe an. Es beginnt ein erbitterter Kampf, in den sich Drogen- und Waffenhändler sowie die Armee einschalten. Der Entführer Jessicas ist von einem bösen Dämon besessen. Werden die guten Mächte siegen?

Gedreht in der schönen Kulisse Thailands, sorgt "Belly of the Beast" für eigentlich genau das, was der Seagalfan sehen will. Stevie auf Amok-Trip, auf der Suche nach seiner entführten Tochter. Das Resultat ist mehr als nur sehenswert. Seagal prügelt sich nach aller Filmkunst durch eine geradelinige Story, die mit Terroristen, einer Armee und einem Transvestiten allerhand an speziellen Gegnern bietet. Seagal jedoch kämpft in einem etwas anderen Stil als gewohnt. Der Aikido-Meister versucht, sich hier vorallem mit allerhand Techniken von wohl chinesischen Kampfkünsten (- soweit ich's beurteilen konnte - Wing Chun, Tai Chi, etc.) seiner Haut zu wehren und sein kleines Töchterchen zurückzubekommen.

Der Cast besteht, im Vergleich zu "Foreigner" und "Out for a Kill" wieder aus ordentlichen Schauspielern. Aber vorallem Byron Mann (Ryu in "Streetfighter"), dessen Charakter Seagals Partner darstellt, gehört für mich klar zu den besten Schauspielern, die in einem Seagalfilm der Jahre 2002 bis 2007 zu finden sind. Der Rest spielt mehr als ordentlich und stellt teilweise auch mehr dar, als nur Kanonenfutter für Herr Seagal, der hier einen ersten Rekord in Sachen Bauchumfang aufstellte. Er war nicht in Form und hatte stellenweise sichtlich mühe, überhaupt aufzustehen (siehe Bootszene) und die Kleider, die er hier trägt, lassen ihn wohl noch dicker erscheinen. Aber, man kann ihm sehr zugute halten, dass er vollen Einsatz gibt. Voller Spielfreude killt sich Seagal hier durch Thailand und lässt beinahe wie in alten Zeiten jeden Knochen brechen, der nicht bis drei auf den Bäumen ist.

"Belly of the Beast" ist rückblickend ein Highlight von Seagals "Direct-to-DVD"-Filmographie. Schade, drücken hier die beiden "Foreigner"-Filme und die "Michael-Keusch-Trilogie" brutal auf den Durchschnitt.

Fazit: Weit mehr als ordentlicher Seagal-B-Movie, der mit toller Kulisse, einem dicken aber aktiven Seagal und einem anständigen Bodycount unterhalten kann.

Schulnote 4.75



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