Sonntag, 28. Oktober 2007

ROPE


Mit "Rope" aus dem Jahr 1948 sah ich nun meinen Hitchcock-Movie Nummer zwei. Der Film trägt bei uns den deutschen Titel "Cocktail für eine Leiche".

Inhalt:
Um endlich zu beweisen, dass es den perfekten Mord gibt, beschliessen Brandon (John Dall) und Philip (Farley Granger), ihren Studienfreund David in ihrer Wohnung zu erdrosseln. Die Leiche verstauen sie in einer Büchertruhe und empfangen eine halbe Stunde später seelenruhig die Gäste. Unter ihnen ist auch Professor Cadell (James Stewart), dem im Verlauf der Unterhaltung merkwürdige Dinge auffallen. Zuerst ist es nur ein vager Verdacht ohne Zusammenhänge, aber dann mehren sich für den Professor die Indizien, dass hier etwas nicht mir rechten Dingen zugeht.

Verwöhnt durch die CGI-Filme unserer Zeit, ist ein Film von Alfred Hitchcock ein absolut klassisches und technologisch gesehen überholtes Filmrelikt. Jedoch markierte "Rope" den Anfang der Farbfilme (es war auch Hitchcocks erster Film mit Technicolor). Erstaunt war ich auch hier, wie das eigentlich sehr beschränkte Set es erlaubte, dem Zuschauer eine total faszinierende Story näherzubringen.

Hitchcock-Stammschauspieler James Stewart spielt die Rolle des Prof. Cadell so, wie man es sich von ihm wohl gewohnt ist - souverän. Jedoch steht vorallem die Schauspielleistung von Farley Granger und John Dall im Mittelpunkt, welche die beiden Mörder spielen - der eine unsicher und voller Gewissensbisse, der andere mit zuviel Selbstsicherheit. Die restlichen Darsteller spielen ihre Sache ebenfalls gut und komplettieren so den Cast.

Interessant war es zu erfahren, wie der Film genau gedreht wurde. Der Film soll eigentlich in Echtzeit spielen (gut, ich bezweilfe, dass eine Party nach 60 Minuten schon vorbei sein soll *g*) und die Story soll dem Zuschauer vorgauckeln, dass der Film aus nur einem (!!) Cut bestehen soll - Sprich: der komplette Film am Stück gefilmt wurde, was jedoch so zu dieser Zeit noch nicht möglich war. Eine Filmrolle zu dieser Zeit konnte nur Filmmaterial von 10 Minuten speichern. So konnte man in schöner Regelmässigkeit sehen, wie nach jeweils 10 Minuten die Kamera fahrt nahm auf den schwarzen Anzug eines Darstellers, hier die Rolle gewechselt wurde und die Kamera wieder zurückzoomte. Zudem mussten die Kulissen während des ganzen Drehs im Stillen auseinandergenommen und wieder zusammengebaut werden, da die Technicolor-Kamera extrem viel Platz wegnahm. Farbfilm war damals halt eben noch was neues.

Ich konnte den Film richtig geniessen. Jedoch, dass eine Party nach nur 60ig Minuten schon vorbei sein soll, ist für mich ein richtiges Plothole und muss dem Film einfach einen kleinen Abzug geben. Deshalb:

Schulnote 5.5

"ROPE" on IMDB
"ROPE" on German Wikipedia


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nette Kritik. Frei nach dem Motto: Alter Film, guter Film.

Anonym hat gesagt…

Ist aber auch ein guter Film :-)