Sonntag, 14. Oktober 2007

THE MARINE


Ein weiterer Film mit einem Wrestler in der Hauptrolle ist auf DVD erschienen. Mal schauen, ob John Cena bei seinem Hauptrollen-Debüt seine Sache genau so gut macht wie "The Rock" damals mit "Waking Tall". Und da richtig harte und gute Actionfilme momentan eine absolute Rarität sind, war die Vorfreude meinerseits sehr gross.

Inhalt:
Der Marine John Triton wird unehrenhaft aus dem Militärdienst im Irak entlassen, weil er, um Kameraden zu retten, einen Befehl missachtete. Bald schlägt das Schicksal erneut zu. Während eines Tankstopps wird seine Frau vom flüchtigen Gangsterboss Rome und seiner skrupellosen Gang entführt. Leider haben sie sich die falsche Geisel ausgesucht, denn John nimmt die Verfolgung auf und erweist sich als unberechenbare und gnadenlose Kampfmaschine im Kampf um das Leben seiner Frau.

Beim Lesen des Inhalts kam mir sofort "Commando" in den Sinn. Ein herrlich blutiger Actionfilm mit aus den 80ern. Nur gehts hier nicht um Arnold Schwarzenegger, der seine Tochter aus den Klauen einer Armee retten muss, sondern um einen Ex-Marine, der lediglich seine Frau einer Hand voll Terroristen entreissen muss.

Storymässig alles schon lange dagewesen. Marine wird gefeuert, neuer Job, blöd, tolle Frau, Entführung, böse Buben, Haue... "The Marine" hatte zuerst mal einiges Positives. Es wurde nicht langweilig. John Cena machte seine Sache ordentlich, blieb jedoch im Vergleich zu Robert Patrick, der hier den Oberbösewicht Rome spielte, weit weit zurück. Robert Patrick, noch bekannt als T-1000 in Terminator 2, spielt den Fiesling wunderbar boshaft. Und als Anhang des Marines fungiert hier Kelly Carlson, dem TV-Serien Gucker bestens bekannt aus "Nip/Tuck". Der Rest des Casts ist beinahe nicht erwähnenswert - spielen alle solala, fällt keiner auf oder ab. John Cena hat vielleicht das Zeug, mal einen richtig guten Actiondarsteller zu werden - ja, vielleicht sogar in einem der angekündigten Terminator-Filme. Das Profil und die Statur dafür hätte er auf jeden Fall. Viel Glück John C.

Die Action, jaaaa, das Essenzielle des Films. Es kracht zwar an allen Ecken und Enden - aber mit einer recht enttäuschenden Harmlosigkeit. Da hatte Arnold S. in guten alten Tagen anders zugelangen. Interessant war auch, dass der Hauptdarsteller John Cena mit ziemlicher Sicherheit nicht die meiste Screentime hatte. Eigentlich war das mehr ein Robert Patrick-Film. Cena's Fights sind auch ziemlich rar gesät. Zu Beginn ein kleiner Irak-Einsatz, dann noch ein paar böse Jungs durch die Scheibe schmeissen, dann noch gegen Ende die bösen Kalt machen. Eigentlich recht enttäuschend. Auch die Explosionen haben mich nicht vom Hocker gerissen - die waren einfach zu schlecht gemacht. Die Verfolgungsjagd mit dem Polizei-Camaro war aber ein kleiner Pluspunkt.

Ein extrem nervender und negativer Punkt ist jedoch, dass dieser Film total als "Pushen wir unsere Jungs im Irak"-Movie produziert wurde. Dass natürlich die bösen Irakis gezeigt werden, ist ja klar. Und die heldenhaften Marines - oh, würde es sie nicht gäben, was für ein Elend würde über unseren Planeten herfallen. Die Premiere des Films wurde ja auch auf einem US-Army-Stützpunkt gefeiert.

Fazit: Es krachte und wummte und es wurde nicht langweilig. Jedoch liess dieser Film zuvieles vermissen. Und der triefende US-Patriotismus nervte mich die ganze Filmdauer über. Nach "See no Evil" nun in kurzer Zeit ein weiterer WWE-Film - da lässt sich nur hoffen, dass auch WWE aus seinen Fehlern lernt.

Schulnote 3.75



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