Als der Rentner und Vietnam-Veteran Thomas Bruso am 15. Februar 2010 sein Domizil in Oakland verliess und einen Bus der AC Transit Agency betrat, war ihm wohl nicht bewusst, dass ihn nur wenige Augenblicke von Weltruhm trennten. Der 67jährige geriet damals in eine Auseinandersetzung mit einem wesentlich jüngeren Kontrahenten und gab dem leicht agressiveren Herrn so richtig eins auf die Mütze. Und hätte eine Dame nicht zufälligerweise das Geschehen gefilmt und auf Youtube gestellt, wären wir jetzt nicht in der Lage den Streifen genannt "Bad Ass" zu geniessen...
Inhalt:
Frank Vega (Danny Trejo) lebt ein äusserst bescheidenes Leben in East Los Angeles. Als er eines Tages während einer Busfahrt einen Mitbürger beschützt und zwei üblen Gestalten so richtig die Visage verbeult, ändert sich sein Leben komplett. Vega wird zum Youtube-Star und bekommt von der Öffentlichkeit den Spitznamen "Bad Ass". Als jedoch sein bester Freund ermordet wird und die Polizei sich nicht wirklich für diesen Fall zu interessieren scheint, nimmt sich Vega der Sache an...
Danny Trejo weiss sein Bankkonto auch nach dem Erreichen des Pensionsalters so richtig zu füllen. Seit "Machete" ist der Darsteller mit dem "den-will-ich-nicht-in-einer-dunklen-Gasse-treffen"-Gesicht gefragt wie nie zuvor, hat in zwei Jahren über dreissig Projekte beendet, von einfachen Cameos und Nebenrollen in Kinofilmen bis hin zu Hauptrollen in B-Streifen - Trejo macht für Geld momentan (fast) alles.
"Based on a true story", ein Satz, der die Daseinsberechtigung für zu viele Filme dieser Welt darstellt. "Bad Ass" wäre eigentlich nicht auf die Verlinkung zu Thomas Bruso (auch "Epic Beard Man" genannt) angewiesen. Jedoch, jede Werbung ist gute Werbung, so liess Regisseur Craig Moss die berühmte Bus-Szene im Film nachstellen - was so ziemlich die einzige wirkliche Verbindung zu Bruso darstellt.
Das Intro des Streifens empfinde ich als äusserst gelungen. Wir werden Zeuge der Vergangenheit Vegas, ebenso den Problemen, unter welchen wohl viele Vietnam-Veteranen gelitten haben. Beinahe ein kritischer Film, der Begebenheiten der siebziger Jahre wieder aufarbeitet. Aber eben nur beinahe. Denn "Bad Ass" ist nicht mehr oder weniger als ein Rache-Streifen der günstigeren Art.
Danny Trejo ist vielleicht nicht der grösste Schauspieler unter der Sonne, aber phasenweise wird er in "Bad Ass" richtig gefordert und absolviert auch die eher leisen Szenen wirklich überzeugend. Nice Job. Und mit seinen bald 68 Jahren weiss Trejo auch körperlich noch zu überzeugen. Ron Perlman ist ebenfalls mit an Bord, aber seine Screentime ist begrenzt auf etwa drei Szenen. Der Rest des Casts ist eigentlich nicht der Rede wert, wirkt wie Füllmaterial für einen Film, der nur dem Zweck dient, Trejo etwas zum Draufhauen zu liefern.
Fazit: Der Film weiss zu unterhalten und ist für einen unbedeutenden und primitiven Actionabend genau das richtige. Vielleicht...
Schulnote 4.0
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