Die Buchverfilmung "Die Tribute von Panem" ist zur Zeit in aller Munde. Vorurteilsbehaftet wie ich nach Trailer und ersten Kritiken bin, hab ich mir diesen, meines Erachtens für das Twilight-Publikum konzipierte, Streifen noch gar nicht angeschaut. Da greife ich doch lieber zu dem schon zwölf Jahre alten "Battle Royale".
Inhalt:
Im totalitären Japan der Zukunft herrscht Chaos und Arbeitslosigkeit. Eine zufällig ausgewählte Schulklasse wird auf eine einsame Insel verfrachtet und gezwungen das Battle Royale zu spielen. Ziel des Spiels: Nur ein Schüler darf die Insel lebendig verlassen...
Takeshi Kitano ist schon ein etwas schräger Typ. Erinnert sich noch jemand an seine Show "Takeshi's Castle"? Krank, aber irgendwie spassig. Kitano ist aber weit mehr als nur der Host einer trashigen TV-Show. Schauspieler, Regisseur, Produzent, Autor, Kitano ist die eierlegende Wollmilchsau des asiatischen Kinos. Und in "Battle Royale" nahm er eine zentrale Rolle ein, welche Eindruck hinterlässt.
Ich muss zugeben, ich bin nicht wahnsinnig bewandert mit den Darstellern des asiatischen Raums. Ich kenne natürlich die üblichen Verdächtigen wie Jet Li, Chow Yun Fat oder auch Tony Leung, aber doch hatte ich bei "Battle Royale" einen Cast zu bewundern, welcher in meinen Augen noch völlig unverbraucht war.
Die sich abschlachtende Schulklasse besteht aus einer Truppe von über vierzig Schülerinnen und Schülern, ein Sammelsurium an Charakteren, bestehend aus Guten und Bösen, aus Gewinnern und Verlierern. Beinahe jeder Klischee-Charakter ist vorzufinden, von der Klassenschlampe bis zum psychopathischen Killer mit der komischen Frisur. Genau betrachtet hat der Film zwei Hauptcharaktere, welchen der Zuschauer durch das Tötungsspiel folgt und welchen man automatisch ein Happy End wünscht.
Der Gewalt-Faktor dieses Films liegt ganz klar auf einem hohen Level. Um das Spiel auch herrlich unfair zu gestalten wurden die Schüler mit komplett verschiedenen Waffen bestückt. Glück hat, wer eine Pump Gun oder ein Maschinengewehr bekommt. Auch mit Axt oder Messer lässt sich gut überleben. Jedoch mit einem Pfannendeckel oder einem Fernglas hast du bei diesem Spiel echt böse ins Klo gegriffen.
Fazit: "Battle Royale" ist eine harte und böse Dystopie einer Welt, die es so besser nie geben wird, jedoch auf fragwürdigem Niveau für 122 Minuten bestens unterhält. Wer sich das Werk ansehen will, sollte aber die deutsche Fassung unbedingt meiden, wurde diese doch extrem geschnitten.
Schulnote 5.5
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