Samstag, 3. April 2010

EDGE OF DARKNESS


Acht Jahre - fast eine Dekade - solange ist es her, seit Mel Gibson zuletzt die Hauptrolle in einem Kinofilm inne hatte. Mit "Edge of Darkness", einem Remake einer gleichnamigen britischen TV-Serie, meldet sich der Mitfünfziger auf den Leinwänden unserer Kinosääle zurück...

Inhalt:
Thomas Craven (Mel Gibson) ist Bostoner Polizist und kann es kaum erwarten, dass seine Tochter Emma (Bojana Novakovic) ihn mal wieder besuchen kommt, haben er und sein Töchterchen sich doch ein wenig auseinander gelebt. Kurz nach ihrer Ankunft erbricht Emma jedoch Blut und wird an der Haustüre auf dem Weg zum Arzt brutal erschossen. Die Polizei vermutet einen Anschlag auf Thomas. Dieser findet jedoch eine Waffe im Nachttisch seiner Tochter und geht weiteren Vermutungen nach, welche ihn gefährlich Nahe an eine Verschwörung zwischen der Regierung und eines Grosskonzerns treiben.

Mel Gibson ist immer dann am besten, wenn er entweder die Streitaxt schwingen oder die Pistole benutzen kann (gut, auch wenn er weiss, was Frauen wollen...). Der Trailer zu "Edge of Darkness" versprach einen Rachethriller im Style von "Payback" und zeigt einen Mel Gibson in seinem Element. Nach eher durchzogenen Kritiken war ich äusserst skeptisch Gibsons Comeback gegenüber. Aber ich wollte mir meine eigene Meinung bilden. Glücklicherweise.

Denn schlecht ist "Edge of Darkness" nicht. Der Film unterhält, gibt dem Zuschauer Momente zum atmen und gibt dem Zuschauer genug Zeit, sich in Cravens Lage zu versetzen. Der Mord an Emma Craven kam zu einem völlig überraschenden Zeitpunkt und ist äusserst blutig inszeniert worden. Gibson spielt anschliessend richtig gut auf, zeigt, dass er es immer noch kann. Das Alter macht zwar auch vor einem Mel Gibson nicht halt, dessen Haar einiges grauer und dünner geworden ist als noch zu "Signs"-Zeiten und sein faltiges Gesicht passt sicherlich besser zu dieser Story als noch das Mel Gibson-Babyface der Neunziger.

Und wer jetzt erwartet, dass Mel Gibson im Jason Bourne-Style mit Wackelcam durch die Gegend rennt und Massen an Bad Guys zu klump prügelt, liegt falsch. Der Trailer mag dies vermitteln. Jedoch ist "Edge of Darkness" ein eher stiller Film, der jedoch an einigen eher wenigen Momenten äusserst Brutal daherkommt.

Der Cast neben Gibson ist vielleicht nicht sehr namhaft, aber wurde sorgfältig ausgewählt und mit den richtigen Leuten besetzt. Ray Winstone wirkt äusserst geheimnisvoll in seiner Rolle, Danny Houston möchte man auch hier am liebsten sofort eine Kugel zwischen die Augen jagen, so fies kommt der auch hier rüber, David Aaron Baker wirkt aalglatt und unsymphatisch - und somit total seiner Rolle entsprechend und Jay O. Sanders Figur war gegen Ende genau das, was der Darsteller schon zu Beginn dargestellt hat. Leider war Bojana Novakovic nur ein kurzer Auftritt erlaubt. Er wäre aber zu hoffen, die symphatische Dame dereinst mal wieder auf der Leinwand zu sehen.

Erwähnen darf man auch die absolut solide Arbeit von Regisseur Martin Campbell ("GoldenEye", "Casino Royale"), der hier einen äusserst bodenständigen Film ohne jeglichen Schnickschnack geschaffen hat. Aber, Campbell wirkt ein wenig verschenkt. Ich hätte ihn lieber einen Film machen sehen, der den Drive eines GoldenEye oder Casino Royals besitzt. "Edge of Darkness" ist fast schon zu langatmig und bietet zu wenig Action für einen idealen Campbell-Film.

Fazit: Der Trailer ist irreführend. "Edge of Darkness" ist kein Actionfilm, sondern eher ein Thriller, der einige Actionszenen beeinhaltet, warum ich auch die Enttäuschung einiger Kinogänger verstehe. Der Film ist jedoch grundsolide, Mel Gibson is back und meine Vorfreude auf ein eventuelles "Lethal Weapon 5" ist auch wieder da.

Schulnote 5.0

"EDGE OF DARKNESS" on IMDB.COM
"EDGE OF DARKNESS" on OFDB.DE
"EDGE OF DARKNESS" on MOVIEPILOT.DE

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