Samstag, 5. Dezember 2009
NEVER TOO YOUNG TO DIE
Ausgestattet mit dem wunderbaren deutschen Titel "Lance - Stirb niemals jung" (hört sich eher nach einem horizontalen Film an...), ist "Never too young to die" eine wahre Ausgeburt der Achtziger...
Inhalt:
Während eines erbitterten Feuergefechts tötet der bizarre Psychopath Velvet van Ragnar (Gene Simmons) den Top-Agenten Drew Stargrove (George Lazenby). Aber die von Velvet so dringend gesuchte Datendiskette, mit Beweisen für seine teuflischen Absichten, ist nicht bei dem Toten. Lance (John Stamos), Stargroves 18jähriger Sohn, hat dieses hochbrisante Ding in seiner Hand. Aber Lance hat nur einen Gedanken: Der Tod seines Vaters muss gerächt und die unmenschlichen Pläne seiner Mörder vereitelt werden. Eine gefährliche Hetzjagd beginnt und endet in einem Kampf auf Leben und Tod...
Puh... Ich habe gerade ein meisterhaftes Stück Achtziger Jahre-Trash überlebt... und bin nicht sicher, wie ich das Gesehene einordnen soll.
Regisseur Gil Bettman, der bis zu diesem Zeitpunkt erst bei einigen Folgen "Knight Rider", "The Fall Guy" und ähnlichem Regie geführt hat, zog wirklich alle Register, um den Zuschauer bestmöglich zu unterhalten. Dies mit Erfolg, denn langweilig wird der Streifen eigentlich nicht...
Eigentlich... denn das Geschehen ist oberpeinlich. Die Story zwar äusserst simpel gestrickt, aber einige der Plotholes sind dann doch ein wenig gar gross geraten. Zudem bin ich nicht sicher, in was für einer Welt dieser Streifen denn nun spielt, da Hauptdarsteller Lance normal zur Schule geht, die Welt noch ganz okay erscheint, jedoch die Bad Guys übelste Mad Max-Verschnitte darstellen und dem Ganzen einen Touch Endzeitstreifen verpassen. Unfreiwillig komisch wirken zudem mehrere Dinge. Beispiele: Da springt Stargrove Junior zu Beginn noch schön tuntig minutenlang auf einem Trampolin herum. Ein Anblick für die (rosaroten) Götter. Oder die Anmache Vanitys gegenüber Stargrove jr. Oder aber Gene Simmons Auftritt in jeder Szene. Ganz grosses Autsch.
Dabei fährt der Film eine zumindest interessante Darstellerriege auf. John Stamos, bekannt als Onkel Jesse aus der Serie "Full House", kam hier in den Genuss der Hauptrolle. Leider bleibt er ziemlich blass und wirkt als Held dieser Geschichte äussert lächerlich. Schade, denn Stamos ist ein symphatisch wirkender Typ - aber definitiv kein Actionheld. Ex-Supermodel Vanity ist auch nur optisch ein wahrer Leckerbissen. Schauspielern kann die Frau gar nicht - aber die Optik gibt in einigen Szenen zumindest etwas her. *g* Gene Simmons geht gar nicht. Egal ob KISS-Member oder nicht, seine Darstellung ist äusserst peinlich geraten, egal ob dies zu seiner Rolle gehört oder nicht. So einen Bad Guy will ich nie nie nie wieder zu Gesicht bekommen. Auch Ex-Freddy Robert Englund bleibt ziemlich blass. Ein Bond-Gedächtnis-Auftritt bekommt hier George Lazenby. Wer? Ja, der war mal James Bond. Schade für ihn blieb es bei einem einzige Auftritt - vielleicht des Zuschauers Glück, denn ein wahnsinnig guter Schauspieler ist Lazenby nicht. Sein Bond-Film damals aber gut - und auch seine leider eher kleine Rolle hier war erfreulich.
Wirklich überzeugen können zumindest die Actionszenen. Es kracht des öfteren, es fliesst einiges an Kunstblut und es werden auch einige wirklich nette Autostunts präsentiert. Die Martial Arts-Szenen sind aber leider schon wieder zum wegwerfen. Stamos ist kein Bruce Lee. Dies merkt man leider mehr als nur ein wenig.
Fazit: Für Actionfans interessant. Aber trotzdem ein äusserst peinliches Werk. Würd ich so nicht weiterempfehlen.
Schulnote 3.5
"NEVER TOO YOUNG TO DIE" on IMDB.COM
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