Sonntag, 30. Januar 2011
SEX, LIES AND VIDEOTAPE
Steven Soderberghs Erstling aus dem Jahr 1989 war schon lange auf meinem Radar, verstaubte jedoch jahrelang in meinem Regal. Jedoch die Beteiligung James Spaders ("Boston Legal") gab mir ein wenig Motivation mir dieses Werk endlich mal anzusehen.
Inhalt:
Vorzeigepaar John und Ann Mullany (Peter Gallagher und Andie MacDowell) bekommen Besuch von Johns altem College-Freund Graham (James Spader), dessen Anwesenheit das Leben des Paares auf den Kopf stellt und mithilfe seines Videoprojektes ungeliebte Wahrheiten auf den Tisch kommen...
"Sex, Lies and Videotape" (Gewinner des Sundance Film Festivals) gilt mittlerweilen als Kultklassiker, als Meisterwerk des damaligen Independentfilms. Rückblickend frage ich mich jedoch warum...
Als erstes, warum bei diesem Film überhaupt von einer Komödie die Rede ist, weiss ich nicht. Ich fand da gar nichts witzig. Als Beziehungsdrama geht der Film jedoch gut durch. Ein Highlight ist die Story allerdings nicht.
An der Darstellerfront siehts da allerdings ganz gut aus. James Spader (hier mit Vokuhila zu bewundern) spielt Graham auf seine typische Weise, Andie MacDowell und auch Peter Gallagher spielen überzeugend. Nur Laura San Giacomo wirkt in der Rolle der durchtrieben-lüsternen Schwester leicht fehlbesetzt.
Fazit: Kurz gesagt, ich empfinde den Film als überbewertet. James Spader spielt grossartig und ich mag Soderbergh seinen Erfolg und natürlich seine Karriere gönnen, aber für mich ist schleierhaft, was an "Sex, Lies and Videotape" nun so grossartig sein soll. Durchschnittsbeziehungsdrama.
Schulnote 4.0
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Freitag, 28. Januar 2011
IP MAN ZERO
Kurz nach dem Erscheinen des zweiten Teils steht nun auch das Prequel zu "Ip Man" und "Ip Man 2" in den Regalen unserer DVD-Dealer.
Inhalt:
Foshan im Jahre 1905. Der junge Ip Man (Dennis To) besucht die Schule des Martial Arts-Meisters Chan Wah Shun (Sammo Hung), der ihn mit den Grundzügen der WingTsun-Technik vertraut macht. Nach dessen plötzlichem Tod übernimmt sein Kollege Ng Chung-siu (Yuan Biao) die Schule und hilft Ip Man, sich weiter zu verbessern. Jahre später zieht der junge Ip Man nach Hongkong und lernt den alten Leung-Pik (Ip Chun) kennen, der ihn weitere Aspekte des WingTsun lehrt. Schließlich kommt es für Ip Man zu einer Auseinandersetzung mit seinem Adoptivbruder Ip Tin-chi (Fan Siu Wong), der ein Geheimnis verbirgt, das die ganze Nation bedrohen könnte...
Die Freude über einen weiteren Ip Man-Teil ist eigentlich gross. Nur das Fehlen des Hauptdarstellers Donnie Yen ist wohl den meisten Fans ein Dorn im Auge.
Dennis To, der die hier jüngere Ausgabe Ip Mans verkörpert, löst seine Aufgabe nicht mal schlecht. To, ein 29jähriger Wing Chun-Schüler von Sifu Ip Chun, welcher wiederrum der älteste Sohn des echten Ip Mans ist, konnte hier in seiner ersten Filmrolle überhaupt seiner Kampfkunst alle Ehre erweisen. Ip Chun höchstpersönlich übernahm die Rolle des Leung Bik - und der 86jährige Grossmeister durfte in einigen Szenen zeigen, wozu er auch in hohem Alter noch in der Lage ist. Beeindruckend. Kampfklops Sammo Hung hat nur einen kurzen Auftritt, jedoch in einer anderen Rolle als noch in "Ip Man 2". Eine eher ungünstige Darstellerwahl. Auch Siu-Wong Fan kehrt zurück und ist (as far as I know) der einzige Darsteller, der in allen drei Ip Man-Filmen zu sehen ist - jedoch auch er in einer anderen Rolle.
Der Film kann vom Setting mit seinen Vorgängern mithalten, aber wirkten die beiden ersten Teile von den Aufnahmen und Kamerafahrten interessanter und grösser, wird hier eher bodenständige Kost geboten. Musikalisch ebenso. Der Soundtrack sticht überhaupt nicht heraus, wirkt eher langweilig, glücklicherweise aber nicht nervend. Die Story fällt aber am meisten ab, wirkt langweilig und schon oft dagewesen.
Die meisten interessieren sich aber sowieso für die Wing Chun-Fights. Der Einsatz von Gummiseilen ist auch hier nicht übersehbar, aber glücklicherweise hält es sich in Grenzen und ich behaupte jetzt mal mutig, dass die Kämpfe realistischer aussehen als noch in "Ip Man 2", diese jedoch weit weniger interessant inszeniert wurden. Aber alleine dem alten Ip Chun beim Ausüben von Wing Chun zusehen zu können, ist ein erlebnis. Dennis To ist seit langer Zeit Wing Chun-Schüler und weiss auf kämpferisch zu überzeugen.
Fazit: "Ip Man Zero" ist kein schlechter Film, von den Martial Arts-Szenen her betrachtet sogar ein guter Streifen. Jedoch fehlt dem Film eine gute Geschichte und ein charismatischer Hauptdarsteller wie Donnie Yen, der, obwohl von Dennis To würdig vertreten, in vielen Szenen vermisst wurde.
Schulnote 5.0
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Donnerstag, 27. Januar 2011
Trailer: RED STATE (Kevin Smith)
Kevin Smith is back. Und diesmal wieder mit einem Eigenprojekt. "Red State" ist jedoch kein üblicher Smith-Film, sondern ein Horrorthriller, der nicht ganz harmlos sein soll. Hat der gute wohl doch aus seinem Ausrutscher mit "Cop Out" gelernt. Mit an Bord sind John Goodman, Michael Parks, Kevin Pollak u.a. Bin gespannt darauf. Und da Smith mal wieder einer sektiererischen Glaubensgemeinschaft ans Bein pinkelt, freu mich mich erst recht. :)
GROWN UPS
Ich bin echt ein grosser Fan von Kevin "Douglas Steven Heffernan" James. Sein Werk "Grown Ups" habe ich vor ein paar Monaten wegen schlechter Kritiken im Kino verpasst...
Inhalt:
An der Highschool waren Lenny, Eric, Kurt, Marcus und Rob unzertrennlich und die besten Freunde, vereint durch ihre Leidenschaft für Basketball. Jahre später treffen sie einander wieder, um Abschied von ihrem einstigen Trainer zu nehmen und ihm die letzte Ehre zu erweisen. Anschließend verbringen sie gemeinsam das Feiertagswochenende um den 4. Juli in einem traumhaften Haus am See. Frauen und Kinder sind auch dabei. Und die Erkenntnis, dass nicht jeder aus dem Leben gemacht hat, was er hätte machen können.
Die Hauptrolle gehört eigentlich Adam Sandler. Kevin James, Chris Rock, David Spade, Rob Schneider, Salma Hayek und Maria Bello gehören aber ebenfalls zum Cast.
Ich warn gleich mal vor, eine grosse Kritik gibts hier nicht. "Grown Ups" ist schwach, äusserst schwach. Die wenigen guten Ansätze wurden stets sofort zunichte gemacht. Story gibts fast keine. Es kam mir oft vor, als hätten die Produzenten den Darstellern ein Haus am See, ein wenig Spielzeug, nackte Haut und Alkohol besorgt und das Geschehen drehbuchlos gefilmt.
Adam Sandler und Kevin James wirken symphatisch wie immer. Rob Schneider nervt wie eh und je. David Spade (der war übrigens einer der Skateboarder in "Police Academy 4") vermeldet Anwesenheit und Chris Rock wirkt total blass. Salma Hayek und Maria Bello haben ausser in schönen Kleidern rumzurennen oder den 4jährigen Sohn zu stillen auch keine Funktion.
Fazit: Ein schwacher Sandler-James-Film. Vorallem für Kevin James find ichs hart. Als Doug Heffernan war er einfach grossartig, aber abseits des TV-Screens fand ich ihn nur selten überzeugend. Schade. Ich setze jedoch grosse Hoffnungen in "The Dilemma".
Schulnote 2.5
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Trailer: TAL DER WÖLFE - PALÄSTINA
Ich geb zu, ich begebe mich gerade auf dünnes Eis. "Tal der Wölfe - Palästina" ist in aller Munde. Die Israelis fühlen sich ans Bein gepinkelt (mal ganz was neues...) und die Türken sind wohl auch nicht ganz happy über den nun aufkommenden Streit mit Israel. Schlussendlich liegt hier doch einfach nur ein Actionfilm vor, ein türkisches James Bond-Ripoff (irgendwie) - und ich finds zum erbrechen (nahm extra die schöne Ausdrucksweise), gibts jetzt hier Zensur und was auch immer gegen diesen evtl. sogar schlechten Film, nur weil hier mal Israel den Hintern hinhalten muss. Als Borat gegen Kasachstan einen Krieg der Lachmuskeln startete, reklamierte kein Schwein. Als Rambo Russen und Vietnamesen abschlachtete, reklamierte kein Schwein. Seagal, Lundgren, Van Damme und Norris sind schon gegen fast alle arabischen Völker in den Krieg gezogen, töteten die Bösen noch und nöcher, es reklamierte einfach niemand. Und würde Lundgren mal gegen die bösen Schweizer zu Werke gehen, ich würde es geniessen mal als Angehöriger eines bösen Volkes im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen. Leider sind wir dann doch eher die typischen Bänker und Bergbauern...
Ob "Tal der Wölfe - Palästina" nun gut oder schlecht ist - keine Ahnung. Bildet euch eure Meinung. Neben dem Trailer sind hier noch zwei Clips, welche ich in komplett friedlicher Absicht und nur zum Zwecke der Information hier reingestellt habe.
Ob "Tal der Wölfe - Palästina" nun gut oder schlecht ist - keine Ahnung. Bildet euch eure Meinung. Neben dem Trailer sind hier noch zwei Clips, welche ich in komplett friedlicher Absicht und nur zum Zwecke der Information hier reingestellt habe.
Sonntag, 23. Januar 2011
TV-Series: STAR TREK: DEEP SPACE NINE (1992 - 1999)
Ein Review über eine Serie wie "Star Trek: Deep Space Nine" zu schreiben, ist eine grössere Aktion.
Inhalt:
Commander Benjamin Sisko (Avery Brooks) übernimmt das Kommando über die Deep Space Nine, eine veraltete Raumstation im Orbit Bajors, einer religiösen Welt, welche sich gerade von der Besetzung durch die Cardassianer erholt. Siskos Auftrag: Den Bajoranern beim Wiederaufbau ihrer Welt zu helfen und diese in die Föderation einzugliedern. Die Entdeckung eines stabilen Wurmlochs im Bajoranischen Sternensystem macht die Sache für den neuen Kommandanten nicht einfacher, führt dieses Gebilde doch in den Gamma Quadranten, eine weit entfernte und unbekannte Ecke unserer Galaxie...
"Star Trek: Deep Space Nine" (kurz DS9) war und ist die untypischste aller Trek-Serien. Hier gibt es kein Raumschiff Enterprise, keine neuen Zivilisationen zu entdecken (zumindest ist dies nicht der Auftrag Siskos) und die Stories spielten sich auch nicht auf einem Föderationsflaggschiff oder sonst einer wichtigen Location ab. DS9 ist eine Station "am Allerwertesten der Galaxis", Bajor, eine zu Beginn total unbedeutende Welt und die Crew besteht nicht aus piekfeinen Rikers und Picards, sondern aus eher bodenständigen Arbeitern wie O'Brien, aus einem jungen Arzt wie Bashir, der frisch sein Medizinstudium beendet hat, aus Dax, einer jungen Frau mit einem 300 Jahre alten wurmähnlichen Wesen im Bauch, welches in Symbiose mit dem Wirten lebt. Auch Commander Sisko ist kein typischer Star Trek-Kommandant, da er zum einen auch nicht Captain ist, sondern nur ein kleiner Commander, kein Über-Captain wie Kirk, kein Diplomat wie Picard. Sisko, gequält durch den Tod seiner Frau, ist ein aufbrausender Charakter, der sich zudem um seinen Sohn sorgt, ihn nicht in diesem unwirtlichen und kalten Gebilde grossziehen will. Vervollständigt wird die Crew durch Kira, einer Bajoranerin, die als XO für Sisko fungieren soll und durch Odo, Sicherheitschef und Formwandler zu gleich. War bei den vorherigen Serien spätestens hier Schluss mit dem Maincast, gibts hier jedoch auch noch einige Charaktere, welche keine Crew-Funktion besitzen, sondern einfache Zivilisten sind, wie zum Beispiel die Ferengi, die Vedeks und Kais von Bajor, der cardassianische Schneider (und Ex-Spion) Garak, etc. Ein wahrlich bunt gemischter Haufen.
DS9 hatte zu Beginn so seine Probleme. Die Serie wusste nicht, wo sie hin sollte. Der Pilotfilm ("Der Abgesandte") gilt auch heute noch als schwierig, jedoch nicht unbedingt als wahnsinnig actionreich. Das religiöse Thema der Bajoranischen Götter prägte die Geschichte total und wer hier einfache SciFi erwartet, kann sich gut und gerne gelangweilt oder überfordert fühlen. Die erste Season genoss den Auftritt einiger bereits bekannter Charaktere. Jean-Luc Picard gab den symbolischen Startschuss für die Serie.
Die klingonischen Schwestern Lursa und B'etor oder auch Lwaxana Troi besuchten die Station. Die Absicht der Macher war klar - die Zuschauer der "The Next Generation" dank dieser Gastauftritte zu DS9 zu locken. Im Grossen und Ganzen ist die erste Season von DS9 eine der schwächsten Star Trek-Staffeln überhaupt. Teilweise war es sogar äusserst peinlich mitanzusehen, was das Team um Rick Berman und Ira Steven Behr hier produzierte. Das Rumpelstilzchen gehört in ein Kinderbuch und nicht in eine erwachsene SciFi-Serie. Andererseits fällt eine der wohl besten Star Trek-Folgen überhaupt in diese Season. Die Folge "Der undurchschaubare Marritza" ist Aufarbeitung des Holocausts in Science Fiction-Form und lässt den Zuschauer wirklich mit offenem Mund zurück. Aber das wars auch schon mit den Highlights. Eines ist wohl klar. Im jetzigen TV-Zeitalter hätte DS9 wohl spätestens nach Season 1 sein trauriges Ende gefunden.
Season 2
Die zweite Season hatte schon mehr Drive zu bieten. Mit einem knackigen Dreiteiler (unter anderem eine Art Die Hard-Ripoff darunter) startete DS9 in das zweite Jahr. Die Stories wurden interessanter und actionreicher, die Charaktere bekamen mehr Konturen und die Macher wussten langsam, in welche Richtung die Serie sich hin entwickeln soll. Das Dominion, ein unheimlich mächtiger Gegner aus dem Gamma Quadranten wurde sorgfältig eingeführt. Ebenso der Maquis, eine truppe menschlicher Freiheitskämpfer - oder Terroristen - je nach Sicht der Dinge, wurde ebenso implementiert. Das Finale dieser Season ist grossartig und liess die Zuschauer zappelnd auf dem Sessel zurück.
Season 3
Für DS9 wurde die Lage ein wenig heikel. "Star Trek: The Next Generation" war zu Ende und die Serie um Picard und seine Crew machte den Sprung auf die Kinoleinwand. Leider konnte DS9 sein alleiniges Dasein auf dem TV-Screen nicht geniessen, denn "Star Trek: Voyager" stand bereits in den Startlöchern und bot dem Zuschauer die wiederrum einfachere Form von Star Trek. Die Produzenten jedoch realisierten, dass die fehlende Möglichkeit der Bewegung der Serie sehr zu schaffen machte. Zwar waren die Protagonisten stets in kleinen Shuttles, sogenannten Runabouts, unterwegs, aber Ira Steven Behr wusste, dass ein richtiges Schiff benötigt wurde um die Zuschauer weiter zufrieden zu stellen - und auch um der Dominion-Story gerecht zu werden.
Die U.S.S. Defiant wurde kreiert, ein kleines Schlachtschiff, welches optisch an einen rassigen Sportwagen erinnert. Dieses Schiff ermöglichte Sisko endlich auch mal Stärke zu zeigen, was dem Zuschauer auch eher das Gefühl gab, dass die Crew das Geschehen rund um Bajor und die Station ein wenig im Griff hat.
Mit Season 3 konnte DS9 die Steigerungskurve weiter anheben. Und dies nicht nur wegen der Defiant. Mit Jonathan Frakes wurde der wohl prominenteste Gaststar seit Pilotfolge auf der DS9 begrüsst ("Defiant") und die Serie wurde noch komplexer, da jetzt auch bekannte Rassen des Trek-Universums langsam in den Konflikt mit dem Dominion hereingezogen wurden und die Bedrohung kam näher und näher...
Season 4
Die vierte Staffel ist eine der hochwertigsten Trek-Staffeln überhaupt. Mit Michael Dorn und seinem Charakter Worf konnte DS9 den wohl hochkarätigsten Zugang verzeichnen. Worf brachte neuen Schwung in die Mannschaft, brauchte aber seine Episoden, um zu wissen, was seine Position innerhalb der Crew genau darstellt.
Mit einem Paukenschlag in Form einer Doppelfolge ("Der Weg des Kriegers") startete Season 4 und stellte die Trek-Welt komplett auf den Kopf. Es roch nach Krieg. Julian Bashir spielte in der Holosuite James Bond ("Unser Mann Bashir", grandiose Episode) Die beste Folge der Staffel ist jedoch eine leise. "Der Besuch" zeigt dem Zuschauer eine mögliche Version der Zukunft Jake Siskos und geht echt ans Herz.
Season 5
Star Trek feierte seinen dreissigsten Geburtstag und mit einer Jubiläumsfolge wurde dies zelebriert. In "Immer die Last mit den Tribbles" wurde das Setting einer alten Classic-Episode genommen und mit "Forrest Gump-FX" perfekt in eine neue Ds9-Episode verpackt. Der Teenager Jake Sisko lernt die Grausamkeiten des Krieges kennen ("Die Schlacht um Ajilon Prime"), die Föderation wurde infiltriert und der Krieg mit dem Dominion geht erst richtig los. Die Season endete mit einem weiteren Fausthieb in des Zuschauers Magen ("Zu den Waffen") und Season 6 wurde erst richtig lanciert.
Season 6
Ganz im Zeichen des Krieges und der Verzweiflung stecken die ersten sechs Episoden dieser Staffel. Der Kriegsverlauf nahm eine kleine Wende, aber die Lage wurde für unsere Helden trotzdem immer prekärer, was darin endete, dass Sisko selbst einige unpopuläre Massnahmen ergreifen musste, um den Krieg wieder in andere Bahnen zu lenken (grandios - "In fahlem Mondlicht"). Mit Vic Fontaine wurde ein Charakter in Form eines Hologrammes geschaffen, der der Crew vorallem psychisch sehr unter die Arme griff ("Auf seine Art"). Gespielt vom Schauspieler und Sänger James Darren wurde Vic zu einer äusserst beliebten Figur in Form eines Swing-Sängers der 60er Jahre. Schlussendlich endete diese Season sehr traurig und wir mussten von einem populären Charakter abschied nehmen ("Tränen der Propheten").
Season 7
And now, the end is near... Staffel 7 bot dem Zuschauer einfach alles. Ein neuer (und zugleich alter) Charakter kam auf die Station ("Das Gesicht im Sand"), es wurde Baseball gespielt ("Wettkampf in der Holosuite") und die Fronten zwischen Gut und Böse wurden entgültig geklärt. Und was DS9 nun endgültig zum Erwachsenen-Trek machte, war das Geschehen rund um den jungen Sternenflottenoffizier Nog ("Die Belagerung von AR-558", "Leben in der Holosuite"). Die Serie endete mit einem 90minütigen Finale, geprägt von grandioser Action, Tod und Bestimmung. Ein bittersüsser Abschied einer grandiosen Serie, der nur schwer in Worte zu fassen ist, ist doch irgendwie alles vorhanden, was der Fan dieser Serie zum Abschluss noch sehen wollte ("Das, was du zurücklässt")
Inhalt:
Commander Benjamin Sisko (Avery Brooks) übernimmt das Kommando über die Deep Space Nine, eine veraltete Raumstation im Orbit Bajors, einer religiösen Welt, welche sich gerade von der Besetzung durch die Cardassianer erholt. Siskos Auftrag: Den Bajoranern beim Wiederaufbau ihrer Welt zu helfen und diese in die Föderation einzugliedern. Die Entdeckung eines stabilen Wurmlochs im Bajoranischen Sternensystem macht die Sache für den neuen Kommandanten nicht einfacher, führt dieses Gebilde doch in den Gamma Quadranten, eine weit entfernte und unbekannte Ecke unserer Galaxie...
"Star Trek: Deep Space Nine" (kurz DS9) war und ist die untypischste aller Trek-Serien. Hier gibt es kein Raumschiff Enterprise, keine neuen Zivilisationen zu entdecken (zumindest ist dies nicht der Auftrag Siskos) und die Stories spielten sich auch nicht auf einem Föderationsflaggschiff oder sonst einer wichtigen Location ab. DS9 ist eine Station "am Allerwertesten der Galaxis", Bajor, eine zu Beginn total unbedeutende Welt und die Crew besteht nicht aus piekfeinen Rikers und Picards, sondern aus eher bodenständigen Arbeitern wie O'Brien, aus einem jungen Arzt wie Bashir, der frisch sein Medizinstudium beendet hat, aus Dax, einer jungen Frau mit einem 300 Jahre alten wurmähnlichen Wesen im Bauch, welches in Symbiose mit dem Wirten lebt. Auch Commander Sisko ist kein typischer Star Trek-Kommandant, da er zum einen auch nicht Captain ist, sondern nur ein kleiner Commander, kein Über-Captain wie Kirk, kein Diplomat wie Picard. Sisko, gequält durch den Tod seiner Frau, ist ein aufbrausender Charakter, der sich zudem um seinen Sohn sorgt, ihn nicht in diesem unwirtlichen und kalten Gebilde grossziehen will. Vervollständigt wird die Crew durch Kira, einer Bajoranerin, die als XO für Sisko fungieren soll und durch Odo, Sicherheitschef und Formwandler zu gleich. War bei den vorherigen Serien spätestens hier Schluss mit dem Maincast, gibts hier jedoch auch noch einige Charaktere, welche keine Crew-Funktion besitzen, sondern einfache Zivilisten sind, wie zum Beispiel die Ferengi, die Vedeks und Kais von Bajor, der cardassianische Schneider (und Ex-Spion) Garak, etc. Ein wahrlich bunt gemischter Haufen.
DS9 hatte zu Beginn so seine Probleme. Die Serie wusste nicht, wo sie hin sollte. Der Pilotfilm ("Der Abgesandte") gilt auch heute noch als schwierig, jedoch nicht unbedingt als wahnsinnig actionreich. Das religiöse Thema der Bajoranischen Götter prägte die Geschichte total und wer hier einfache SciFi erwartet, kann sich gut und gerne gelangweilt oder überfordert fühlen. Die erste Season genoss den Auftritt einiger bereits bekannter Charaktere. Jean-Luc Picard gab den symbolischen Startschuss für die Serie.
Die klingonischen Schwestern Lursa und B'etor oder auch Lwaxana Troi besuchten die Station. Die Absicht der Macher war klar - die Zuschauer der "The Next Generation" dank dieser Gastauftritte zu DS9 zu locken. Im Grossen und Ganzen ist die erste Season von DS9 eine der schwächsten Star Trek-Staffeln überhaupt. Teilweise war es sogar äusserst peinlich mitanzusehen, was das Team um Rick Berman und Ira Steven Behr hier produzierte. Das Rumpelstilzchen gehört in ein Kinderbuch und nicht in eine erwachsene SciFi-Serie. Andererseits fällt eine der wohl besten Star Trek-Folgen überhaupt in diese Season. Die Folge "Der undurchschaubare Marritza" ist Aufarbeitung des Holocausts in Science Fiction-Form und lässt den Zuschauer wirklich mit offenem Mund zurück. Aber das wars auch schon mit den Highlights. Eines ist wohl klar. Im jetzigen TV-Zeitalter hätte DS9 wohl spätestens nach Season 1 sein trauriges Ende gefunden.
Season 2
Die zweite Season hatte schon mehr Drive zu bieten. Mit einem knackigen Dreiteiler (unter anderem eine Art Die Hard-Ripoff darunter) startete DS9 in das zweite Jahr. Die Stories wurden interessanter und actionreicher, die Charaktere bekamen mehr Konturen und die Macher wussten langsam, in welche Richtung die Serie sich hin entwickeln soll. Das Dominion, ein unheimlich mächtiger Gegner aus dem Gamma Quadranten wurde sorgfältig eingeführt. Ebenso der Maquis, eine truppe menschlicher Freiheitskämpfer - oder Terroristen - je nach Sicht der Dinge, wurde ebenso implementiert. Das Finale dieser Season ist grossartig und liess die Zuschauer zappelnd auf dem Sessel zurück.
Season 3
Für DS9 wurde die Lage ein wenig heikel. "Star Trek: The Next Generation" war zu Ende und die Serie um Picard und seine Crew machte den Sprung auf die Kinoleinwand. Leider konnte DS9 sein alleiniges Dasein auf dem TV-Screen nicht geniessen, denn "Star Trek: Voyager" stand bereits in den Startlöchern und bot dem Zuschauer die wiederrum einfachere Form von Star Trek. Die Produzenten jedoch realisierten, dass die fehlende Möglichkeit der Bewegung der Serie sehr zu schaffen machte. Zwar waren die Protagonisten stets in kleinen Shuttles, sogenannten Runabouts, unterwegs, aber Ira Steven Behr wusste, dass ein richtiges Schiff benötigt wurde um die Zuschauer weiter zufrieden zu stellen - und auch um der Dominion-Story gerecht zu werden.
Die U.S.S. Defiant wurde kreiert, ein kleines Schlachtschiff, welches optisch an einen rassigen Sportwagen erinnert. Dieses Schiff ermöglichte Sisko endlich auch mal Stärke zu zeigen, was dem Zuschauer auch eher das Gefühl gab, dass die Crew das Geschehen rund um Bajor und die Station ein wenig im Griff hat.
Mit Season 3 konnte DS9 die Steigerungskurve weiter anheben. Und dies nicht nur wegen der Defiant. Mit Jonathan Frakes wurde der wohl prominenteste Gaststar seit Pilotfolge auf der DS9 begrüsst ("Defiant") und die Serie wurde noch komplexer, da jetzt auch bekannte Rassen des Trek-Universums langsam in den Konflikt mit dem Dominion hereingezogen wurden und die Bedrohung kam näher und näher...
Season 4
Die vierte Staffel ist eine der hochwertigsten Trek-Staffeln überhaupt. Mit Michael Dorn und seinem Charakter Worf konnte DS9 den wohl hochkarätigsten Zugang verzeichnen. Worf brachte neuen Schwung in die Mannschaft, brauchte aber seine Episoden, um zu wissen, was seine Position innerhalb der Crew genau darstellt.
Mit einem Paukenschlag in Form einer Doppelfolge ("Der Weg des Kriegers") startete Season 4 und stellte die Trek-Welt komplett auf den Kopf. Es roch nach Krieg. Julian Bashir spielte in der Holosuite James Bond ("Unser Mann Bashir", grandiose Episode) Die beste Folge der Staffel ist jedoch eine leise. "Der Besuch" zeigt dem Zuschauer eine mögliche Version der Zukunft Jake Siskos und geht echt ans Herz.
Season 5
Star Trek feierte seinen dreissigsten Geburtstag und mit einer Jubiläumsfolge wurde dies zelebriert. In "Immer die Last mit den Tribbles" wurde das Setting einer alten Classic-Episode genommen und mit "Forrest Gump-FX" perfekt in eine neue Ds9-Episode verpackt. Der Teenager Jake Sisko lernt die Grausamkeiten des Krieges kennen ("Die Schlacht um Ajilon Prime"), die Föderation wurde infiltriert und der Krieg mit dem Dominion geht erst richtig los. Die Season endete mit einem weiteren Fausthieb in des Zuschauers Magen ("Zu den Waffen") und Season 6 wurde erst richtig lanciert.
Season 6
Ganz im Zeichen des Krieges und der Verzweiflung stecken die ersten sechs Episoden dieser Staffel. Der Kriegsverlauf nahm eine kleine Wende, aber die Lage wurde für unsere Helden trotzdem immer prekärer, was darin endete, dass Sisko selbst einige unpopuläre Massnahmen ergreifen musste, um den Krieg wieder in andere Bahnen zu lenken (grandios - "In fahlem Mondlicht"). Mit Vic Fontaine wurde ein Charakter in Form eines Hologrammes geschaffen, der der Crew vorallem psychisch sehr unter die Arme griff ("Auf seine Art"). Gespielt vom Schauspieler und Sänger James Darren wurde Vic zu einer äusserst beliebten Figur in Form eines Swing-Sängers der 60er Jahre. Schlussendlich endete diese Season sehr traurig und wir mussten von einem populären Charakter abschied nehmen ("Tränen der Propheten").
Season 7
And now, the end is near... Staffel 7 bot dem Zuschauer einfach alles. Ein neuer (und zugleich alter) Charakter kam auf die Station ("Das Gesicht im Sand"), es wurde Baseball gespielt ("Wettkampf in der Holosuite") und die Fronten zwischen Gut und Böse wurden entgültig geklärt. Und was DS9 nun endgültig zum Erwachsenen-Trek machte, war das Geschehen rund um den jungen Sternenflottenoffizier Nog ("Die Belagerung von AR-558", "Leben in der Holosuite"). Die Serie endete mit einem 90minütigen Finale, geprägt von grandioser Action, Tod und Bestimmung. Ein bittersüsser Abschied einer grandiosen Serie, der nur schwer in Worte zu fassen ist, ist doch irgendwie alles vorhanden, was der Fan dieser Serie zum Abschluss noch sehen wollte ("Das, was du zurücklässt")
Fazit: Dieses Review ist ein Aufschrei an alle, die Serien mit "Trek" im Titel sofort mit "Nerdism" oder kindischer Karton-SciFi gleichsetzen. "Deep Space Nine" ist ein Genuss, eine Serie, die alle Facetten des Lebens auf seine Weise verarbeitet. Ich vermisse noch immer diese Crew und deren Stories, die Freundschaftliche Bande zwischen O'Brien und Bashir ("Jeeruuuusaaaleeeeem"), Siskos Umgang mit seiner Funktion als Abgesandter, Kira und Odo, Jake und Nog oder auch die teils geniale Ferengi-Folgen. Schön, findet sie Serie zumindest in Buchform ihre Fortsetzung.
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Samstag, 22. Januar 2011
LUCKY LUKE (2009)
Der schnellste Cowboy des Wild Wild West ist wieder im Einsatz...
Inhalt:
Jean Dujardin ist Lucky Luke, der Mann der seinen Colt schneller als sein Schatten zieht. Ein einsamer Cowboy, der nur einen Freund hat, sein Pferd Jolly Jumper. Seine Aufgabe: Sheriff in Daisy Town, seiner Heimatstadt. Keine leichte Aufgabe, denn zahlreiche Unruhestifter kreuzen seinen Weg: Billy the Kid (Michael Youn), Calamity Jane (Sylvie Testud), Pat Poker (Daniel Prévost) oder auch Jesse James (Melvin Poupaud). Doch es gibt auch schöne Seiten, Belle (Alexandra Lamy) verdreht den Männern im Saloon reihenweise den Kopf.
Es war damals im Sommer 1990, ich war sieben Jahre alt, da kam mir zufällig mein erstes Lucky Luke-Heft unter die Augen ("Daisy Town"). Die Geschichte um den coolen Cowboy und sein Pferd zog mich sofort in seinen Bann und viele weitere Hefte folgten. Und obwohl ich die Comics irgendwo im Keller eingelagert und jahrelang nicht mehr entstaubt habe, gehören die Luke-Stories immer noch zu meinen absoluten Lieblingen (ich konnte mit Asterix nie etwas anfangen).
Nun folgte eine weitere Realverfilmung. Schon 1991 versuchte sich Terence Hill an der Story "Daisy Town". Der Film war ein kommerzieller Erfolg und es folgte eine 8teilige TV-Serie, ebenfalls mit Hill als Luke. 2004 gab es ein weiteres Comeback Lukes, jedoch nur als Nebenfigur im Film "Die Daltons vs. Lucky Luke". Der Film war ein Desaster und Schweiger schämt sich noch heute für seinen Auftritt damals. Nun, die Franzosen könnens nicht lassen und steckten diesmal Jean Dujardin in das Gelbe Hemd.
Als erstes, die Daltons kommen im Film nicht vor. Dies fand ich schon mal eine gute Idee, denn die ewigen Dalton-Stories sind nicht unbedingt der grosse Brüller. Jedoch haben jede Menge Gesichter aus dem Lukeversum ihren Auftritt. Calamity Jane, Billy the Kid, ein Shakespeare zitierender Jesse James (wars im Comic nicht sein Bruder Frank, der alle mit seinen Zitaten wahnsinnig machte?), Pat Poker, Dick Digger, Belle Star, Ming Li Fu, Colonel Mac Straggle und sein Sohn sind ebenfalls anwesend. Und glücklicherweise scheint keiner dieser Charaktere verbraten. Jean Dujardin selbst gleicht der Comicvorlage extrem. Optisch war er klar die bisher beste Besetzung für Luke.
Die Story ist leider an keinen der Comics angelehnt, scheint aber doch eine Fortsetzung der Hefte zu sein. Zudem bekommt der Zuschauer mit, wie Lucky Luke zum Revolverhelden wurde und wir erfahren endlich Lukes richtigen Vornamen.
Irgendwie fand ich jedoch das fehlen Rantanplans schade, ebenso, dass Jolly Jumper nur wenige Szenen hat, dabei ist Jolly doch einer der wichtigsten Stützpfeiler der Luke-Geschichten.
Fazit: Leider wirkte die Story zu zäh um wirklich auf ganz hohem Luke-Niveau zu unterhalten. Schlecht ist der Film aber wahrlich nicht. Definitiv besser als noch "Die Daltons vs. Lucky Luke", aber weniger symphatisch als Terence Hills Beitrag zum Genre.
Schulnote 4.75
"LUCKY LUKE" on IMDB.COM
"LUCKY LUKE" on OFDB.DE
"LUCKY LUKE" on MOVIEPILOT.DE
Sonntag, 16. Januar 2011
Trailer: HOSELUPF (Swiss Martial Arts...)
Voller Stolz präsentiere ich euch den Trailer und einige Promo-Szenen zu "Hoselupf", einer witzigen Dokumentation über DIE Schweizer Kampfsportart schlechthin... Schwingen. Komiker Beat Schlatter lässt sich mit 49 Jahren auf dem Buckel zum Schwinger ausbilden. Könnte unterhaltsam werden. Ab 17. März 2011 im Kino.
Mittwoch, 12. Januar 2011
Trailer: S.W.A.T.: FIRE FIGHT (2011)
Der Trailer zur Quasi-Fortsetzung des Actionstreifens "S.W.A.T" wird demnächst direkt auf DVD veröffentlicht. Leider ohne Samuel L. Jackson, Colin Farrell oder Michelle Rodriguez. Die neuen Helden heissen Gabriel Macht, Robert Patrick und Kristanna Loken heissen die neuen S.W.A.T.-Stars. Der Trailer macht zudem echt Lust auf den Film und macht nicht den Eindruck einer billigen B-Produktion. Gedreht wurde zudem auch in Detroit. Bin gespannt.
Dienstag, 11. Januar 2011
BURLESQUE
DomPatHug auf Abwegen.
Inhalt:
Ali (Christina Aguilera) kämpft sich aus dem beschaulichen Iowa in die Grossstadt Los Angeles. Dort will die ehemalige Kellnerin als Sängerin eine grosse Karriere starten. Auf der Suche nach dem Traumjob landet sie in dem von Tess (Cher) geführten "Burlesque"...
"Er will das Karo-Netz-Turnier sehen, sie will Musik hören. Also was tun sie? Man schließt einen Kompromiss: Es wird Musik gehört! Er hört gern Erdenjazz, Sie bevorzugt die klingonische Oper. Also schließen sie einen Kompromiss: Sie hören die klingonische Oper. Fazit dieser kleinen, überflüssigen Auseinandersetzung ist: Er wollte ein Karo-Netz-Spiel sehen und hört sich nun, damit der Haussegen nicht schief hängt, über lange, qualvolle Stunden eine klingonische Oper an." - Odo, Star Trek: Deep Space Nine
Was man(n) für seine Freundin doch nicht alles für Opfer bringt. :) Aber, so schlimm war das ganze doch nicht.
Als erstes, ich halts wie Phil Collins. I can't dance. Und somit kenne ich mich mit Tanz überhaupt nicht aus. Also ists für mich schwer zu sagen, ob das Dargestellte nun so toll ist oder nicht. So musste ich mich wirklich auf den Unterhaltungsfaktor verlassen.
"Burlesque" erzählt eine Story, die es in Hollywood schon x-mal gegeben hat. Landei mit einer besonderen Gabe geht in die grosse Stadt und will den Durchbruch schaffen. Die Parallelen zu "Coyote Ugly" waren gegeben. Mit dem Unterschied, dass Hauptdarstellerin Christina Aguilera eine richtige Sängerin war.
Aguilera als Schauspielerin.. Naja, die Dame hat eine unglaubliche Stimme, keine Frage. Aber schauspielern kann sie nicht. Speziell in der ersten Halbzeit des Films ging mir ihr ewig gleicher Gesichtsausdruck (Grosse Augen machen, dazu halboffener Mund) gehörig auf die Nerven. Sie passt jedoch optisch perfekt in den Film, also kein Vorwurf an die Castingleute. Und Aguilera-Fans werden an "Burlesque" sowieso ihre Freude haben. Sehr überrascht hat mich Cher. Ja, die lebt noch, wird in diesem Jahr 65 Jahre alt und sieht dank vielen Operationen gut 15 Jahre jünger aus. Charisma hat die Frau, das muss man ihr echt lassen. Und auch auf der Leinwand kam Cher gut rüber und bildete mit dem ewig genialen Stanley Tucci ein symphatisches Leinwandduo. Alan Cumming war auch anwesend, hatte jedoch nur wenige Szenen. "Veronica Mars"-Darstellerin Kristen Bell spielte Aguileras Gegenspielerin. Die platte Story liess ihr jedoch nicht grosse Möglichkeiten zu brillieren und während Musikauftritten stahl ihr Aguilera sowieso die Show. Twilight-Bösewicht Cam Gigandet spielt Aguileras Love Interest und Eric Dane einen zwielichtigen Agenten - beide solide auf dem angeforderten Niveau. Sogar James Brolin (Vater von Josh Brolin) gab hier ein kleines Kino-Comeback.
Die Story ist hier sowieso Nebensache. Dies ist ein Musik-, Tanz- und Kostümfilm in einem. Und mein Laienauge hält genau diese Szenen doch für ganz gelungen. Optisch ein richtig perfekter Streifen.
Fazit: Wenn "American Idiot" irgendwann verfilmt und im Kino zu sehen sein wird, muss meine Freundin auch dran glauben *g*. Ein sicherlich guter Musikfilm, Fans von Cher und Aguilera werden "Burlesque" toll finden. Frauen, die eine typische Hollywood-Lovestory sehen wollen, sowieso. Hätte vielleicht eine höhere Bewertung verdient, von mir gibts ein solides Genügend.
Schulnote 4.0
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"BURLESQUE" on OFDB.DE
"BURLESQUE" on MOVIEPILOT.DE
Montag, 3. Januar 2011
DEADLY CROSSING (True Justice)
Steven Seagal goes TV-Series. Der Trailer zur Serie machte ja schon enorm Laune. Doch hält der Trailer was er verspricht?
Inhalt:
Elijah Kane (Steven Seagal) ist der Anführer einer Undercover-Einheit der Polizei in Seattle. Im ersten Fall des Teams wird ein Doppelmord an zwei Ladenbesitzern aufgeklärt. Im zweiten Fall ist das Team einem russischem Mobster auf der Spur.
Eigentlich lautet der Titel der Serie ja "True Justice" (zuvor noch "Southern Justice"), doch die ersten beiden Folgen wurden nun als eigenständiger Film mit dem Titel "Deadly Crossing" auf den DVD-Markt geworfen. Die Serie selbst hat noch einen ungewissen Status, da noch kein TV Sender die Rechte für die Serie erworben hat. Eventuell hat sich dies jedoch in den letzten Tagen geändert.
"Deadly Crossing" beginnt ganz nice. Der Titelsong wurde von Seagal selbst gesungen (und wohl auch geschrieben) und bringt etwas Südstaaten-Flair mit sich. Die ersten Szenen waren ebenso vielversprechend. Als hätte Seagal ein wenig bei "The Shield" abgeguckt. Dieses Gefühl verschwand jedoch schnell, denn "Deadly Crossing" entwickelte sich zu einer zähen Angelegenheit.
Will ich Seagal beim Ermitteln von Todesfällen sehen? Ja. Will ich Seagal dabei zusehen, wie er böse Typen auseinandernimmt oder verhaftet? Ja. Doch will ich Seagals Team bestehend aus todlangweiligen Charakteren bei den gleichen Aktivitäten beobachten? Definitiv nicht. Konnte beispielsweise Vic Mackey (Hauptcharakter von "The Shield") auf ein richtig interessantes und vielschichtiges Team zählen, hat Seagal hier vier oder fünf total oberflächliche und nicht-aneckende Typen vor sich, die wohl nach dem "Diversity and Inclusion"-Prinzip gecasted wurden. Alles politisch völlig korrekt natürlich. Hier gibts keinen Shane, der den am boden liegenden Kleinkriminellen noch kurz Tritt und anpinkelt. Alles total korrekt - und langweilig.
Seagal scheint zwar bei der Sache, aber seine Kampfszenen wirken ein wenig seltsam. Es kam mir zudem vor, als ob er häufig gedoubelt wurde. Jedenfalls wieder mehr als noch in seinen letzten Filmen. Zudem wurden die Fights extrem verschnitten. Dies schien Ende Fall/Folge 1 und Anfang Fall/Folge 2 ein wenig besser. Zudem, wer die übliche seagalsche Härte erwartet, wird wohl brutal enttäuscht werden. Seagal ist ein Seriencop, da kann er nicht mit der Pumpgun einen Bad Guy nach dem anderen kalt machen. Schade, denn Jack Bauer scheints zu können. Seagal ist zudem auch eher im Hintergrund anzutreffen, sein Team steht zumindest sehr im Mittelpunkt.
Fazit: Wenn der restlichen elf Folgen von "True Justice" dem Niveau von "Deadly Crossing" entsprechen, wird die Serie definitiv kein Highlight in Seagals Palmares sein. "Deadly Crossing" ist eine zwar gutaussehende, jedoch langweilige Krimi-Action-Serie, die bei mir jedenfalls nicht gut ankam. Schade.
Schulnote 3.5
"TRUE JUSTICE" on IMDB.COM
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