Dienstag, 27. November 2007

OUT OF REACH



Nach einem kurzen Gastauftritt im südkoreanischen Film "Clementine", kam 2004 Steven Seagal mit einem neuen Film zurück in unsere Videotheken.

Inhalt:
William Lancing halt lange Jahre für Geheimdienste gearbeitet, ehe er den Job an den Nagel hängte, um sich als Naturbursche zu verdingen. Neue Einsichten gewinnt er durch die Brieffreundschaft mit einem Mädchen, das in einem polnischen Waisenhaus lebt. Als sich jedoch herausstellt, dass das Waisenhaus bloss als Fassade für Menschenhandel dient und Lancings Brieffreundin zusammen mit Kolleginnen meistbietend ins Ausland verkauft werden soll, eilt er ihr zu Hilfe. Erbarmungslos rechnet er mit den Drahtziehern ab.

Was sich auch hier wieder nach einer harten Rachestory anhört, wurde leider nur mittelmässig umgesetzt. Aber, ganz schlecht ist der Film nicht. Die Keusch-Filme und die beiden Foreignerteile waren viel schlechter. Ich habe "Out of Reach" nun zum dritten Mal gesehen. Und der Film hat seine Momentchen (Sorry Herr Wildberger - Momente wären vielleicht zuviel).

Als erstes mal zu unserem Mister Seagal. Er wirkte schlanker - klar, fülliger als früher, aber eindeutig schlanker als noch in "Out for a Kill" und er machte im Anzug wieder eine anständige Figur. Was man ihm aber gleich als grossen Minuspunkt wieder abziehen kann: Viele seiner Dialoge mussten mit einem anderen Sprecher nachsynchronisiert werden. Wer wie ich Filme in der Originalversion sieht, dem wirds auffallen. Grosses Minus Steven. Der andere Negativpunkt sind die Plothole's, welche Teilweise die grösse des Matterhorns haben. Beispiel: Seagals Brieffreundin legt an einem Botschaftsempfang diverse Snacks auf einem der x-Tische so zusammen, dass sich daraus ein Geheimcode ergibt, die unser gefrässiger Steven natürlich sofort entdeckt. Gut, die Stelle ist doch emotionel geladen - so lachen muss man bei einem Film mit ernsterem Thema sonst selten. Was dem Film ebenfalls noch abgeht ist quantität in Sachen Hand-to-Hand Combat und Action im allgemeinen. Hier geht lange nichts.

Zu hinterfragen ist: Warum wollten die CIA-Leute Seagal an den Kragen? Warum hatte der über 50ig Jährige William Lancing eine 14jährige Brieffreundin? (FC Thun - hier inspiration geholt?? - Sorry... :-)).

Wie aber schon angedeutet hatte der Film auch gutes. Der Film unterhält auf eine seagaluntypische Art. Richtig langweilig wurde es mir nie. Und Polen wurde sogar recht ansehnlich ins rechte Bild gerückt. Hier hat mich der Ostblock-Aspekt mal überhaupt nicht gestört.

Fazit: Hätte Seagal sich wirklich bemüht, wäre hier mehr Action drin gewesen und wären einige Plothole's ein wenig verkleinert gemacht worden/ausgemerzt worden, hätte das ein richtig guter B-Actionmovie werden können. Hätte, wäre, wenn... ist aber nicht... "Out of Reach darf man ansehen - muss man nicht - für den verregneten Sonntagnachmittag.

Schulnote 3.5

"OUT OF REACH" on IMDB



Sonntag, 25. November 2007

BLACK SHEEP




Also, wenn ich mal zusammenfasse, was ich alles schon im TV/Kino an Killern gesehen habe.. da waren Menschen (mit oder ohne Maske),

Zombies, Gremlins, Werwölfe, Vampire, Toupets und "Crusty The Clown"-Puppen.. da wurde doch schon ein ordentliches Spektrum abgedeckt. "Black Sheep" bietet dem Zuschauer, speziell dem schweizer Zuschauer, der eigentlich 2007 genug von Schafen haben sollte (siehe Wahlkampf im Herbst), mal was ganz neues.


Inhalt:
Henry Oldfield hat seit Kindheit eine Phobie vor Schafen. Als er nach Jahren in sein Heimatdorf zurückkehrt um seinen Anteil der elterlichen Farm an seinen Bruder Angus zu verkaufen, ahnt er nicht welche gefährliche Gen-Experimente sein Bruder mit den Schafen treibt. Als dann noch zwei Umweltaktivisten versehentlich ein mutiertes Schaf befreien, nimmt das Unheil seinen Lauf und tausende von Schafen verwandeln sich zu blutrünstigen Killerbestien.

Die Special-Effects-Company von "
Lord of the Rings"-Regisseur Peter Jackson ist verantwortlich für diesen Spass hier. Der Film bietet derben Lachspass der allerfeinsten Sorte. Gut, wer bei einem "Halloween" schon in einen Lachkrampf ausbricht, dem ist "Black Sheep" eindeutig zu sehr auf Spass ausgerichtet. Jedoch bietet "Black Sheep" nicht nur sinnlose Schafgewalt. Nein. Der Film präsentiert, wie schon "Lord of the Rings" die Berge Neuseelands in atemberaubender Schönheit. Optisch ein Festschmaus.

Die Story geht in orgentlichem Tempo voran. Unser Hauptdarsteller bekommt in seiner Kindheit eine Schafsphoebie. Hätte ich auch, wenn mir das passiert wäre, was ihm passiert ist. :-) 15 Jahre später kehrt er auf die Farm zurück, auf der er seine Kindheit verbracht hat - wir Zuschauer lernen unterdessen noch zwei Tierschützer kennen und schon bald geht der Spass richtig los.

Die Schafe sind die eigentlichen Stars dieses Films, eindeutig. Schafe, das sind Tiere, die eher mit einem "jöööööö, wie süüüüüss"-Faktor ausgestattet sind, als mit der Ausstrahlung eines fleischfressenden Biestes. Und genau damit liegen auch die meisten Lacher verbunden. Zu witzig ist es zu sehen, wie die Hauptdarsteller durch die Höhen Neuseelands wandern, mit der Angst, hinter jedem Hügel eines der bösen bösen Schafe im Wege stehen zu haben. Gut, die Viecher beissen aber auch ordentlich zu. Hier bekommt der Splatterfreund einiges geboten. Und, da es sich um Zombie-Schafe handelt, verwandeln sich die Gebissenen natürlich auch langsam aber sicher in Schafe.... :)

Fazit: Ich sag nur 2 Dinge. 1. Mit Neuseeland ist ein weiteres Land auf "meiner" Filmlandkarte, das einen ordentlichen Film mit internationalem Erfolg hervorgebracht hat. (CH-Filmszene?? HALLO!!!??!!!) 2. Viel Spass :)

Schulnote 5.0

"BLACK SHEEP" on IMDB

Freitag, 23. November 2007

HALF PAST DEAD



Nachdem "Exit Wounds" 2001 ein wunderbares Kino-Comeback für Steven Seagal darstellte, erwartete ich mit seinem nächsten Werk etwas, das qualitativ sicher mit Exit Wounds mithalten würde. Da wurde im Internet bereits berichtet, dass "Half Past Dead" auch "Under Siege 3" heissen könnte, da der Plot ebenfalls auf begrenztem Terrain stattfinden wird, anstatt Schiff (Under Siege) oder Zug (Under Siege 2: Dark Territory) kämpft Steven diesmal in einem grossen Gefängnis gegen die bösen Terroristen.


Inhalt:
Undercover Agent Sascha Petrosevitch hat im Auftrag des FBI fünf Jahre im wiedereröffneten Alcatraz abzusitzen. Das berüchtigte Gefängnis hat sich in ein HiTech-Zuchthaus mit modernstem Equipment verwandelt. In der Todeszelle wartet der Gangster Lester auf seine Hinrichtung. Er ist der einzige, der Kenntnis vom Versteck der 200 Mio. Dollar-Beute seines letzten Überfalles hat. Und genau für dieses Vermögen interessiert sich der brutale Donny und seine "49er"-Gang. Die Killertruppe stürmt Alcatraz, nimmt Geiseln und ist zum Äußersten bereit. Sascha hat nur eine Chance, einen blutigen Massenmord zu verhindern: er muss einen Aufstand der Gefangenen gegen die Besetzer anzetteln!


Was sich Inhaltsmässig wirklich wie ein weiteres Abenteuer von Casey Ryback anhört, hat in Wirklichkeit nicht viel mit den beiden Actionklassikern gemein. Gedreht wurde der Film in einem alten Stasi-Gefängnis in Deutschland, ebenso war eine Second Unit in San Francisco tätig und machte dort einige Aufnahmen. Zudem lehnte "The Rock"-Regisseur Michael Bay, seinem Freund und "Half Past Dead"-Regisseur Don Michael Paul einige Aufnahmen, die während "The Rock" gemacht wurden, um das neue Alcatraz darzustellen. Naja.. aussen alte Bruchbude - innen topmodern - wer's glaubt - aber immer der Reihe nach.


Wer hier einen typischen ultrabrutalen Kracher von Steven Seagal erwartet, ist auf dem falschen Dampfer gelandet. Steven zeigt zwar eine gewisse Spielfreude, es gibt einige Ballereien, einige Prüglereien, aber im Grossen und Ganzen haut das niemandem die Füsse weg vor Freude. Seagal, der sich für "Exit Wounds" ordentlich in Form brachte, hat die verlorenen Kilos wieder angefressen und wirkt extrem rundlich. Zudem, was das alberne Kopftüchlein soll, kann ich mir immer noch nicht erklären.


Sehr erfreulich ist jedoch der Rest des Casts. Ja Rule hat was symphatisches an sich - kann er schauspielern? - jein - aber er kommt symphatisch rüber und hat nur einige wenige nervende Stellen. Morris Chestnut spielt den Oberbösen 49er-one. Chestnut ist für mich zugleich der Höhepunkt des Films. Ich denke, so einen charismatischen Gegenspieler, der so unberechenbar-gefährlich wirkte, hatte Seagal selten. Der Rest des Casts war gespickt mit einigen Deutschen - Hannes Jaenicke, Alexandra Kamp plus viele deutsche Statisten, Hip-Hop-Star Kurupt, dem bekannten Tony Plana, der Babylon-5-erprobten Claudia Christian, und dem TV-Produzenten Steven J. Cannell (TV-Serien: The A-Team, Stingray, Booker, 21 Jump Street, Riptide, Renegade, Hardcastle & McCormick, Hunter), der ebenfalls eine kleine Rolle bekam - jedoch nur, weil zu diesem Zeitpunkt niemand anders verfügbar war - erstens wegen dem begrenzten Budget - und zweitens, weil der Film während des 11. Septembers 2001 gedreht wurde und hier viele Schauspieler keinen Fuss mehr in ein Flugzeug wagen wollten.


Die Story geht zügig voran - der Look des Films ist stylisch - jedoch das ganze wirkt wie eine riesige MTV-Clipshow mit einem Steven Seagal, der sichtlich fehl am Platze ist. Regisseur Don Michael Paul erwähnte auch, dass er den Film im Videoclip-Stil drehen wollte. Hat er geschafft. Hip-Hop dröhnt massiv aus dem Lautsprecher, während aufgestylte Gangster hier den grossen Maker markieren. Ich habe nichts gegen Hip-Hop, bin nicht unbedingt ein Fan (wenn schon Hip-Hop, dann bitte was von NWU-Records/DBM), und wenns zum Film passt, ist es ja okay. Aber hier wurde bei jedem kleiner Remplerei, bei quasi jeder Szene - Hip-Hop über Hip-Hop über Hip-Hop gebracht. Sorry, ich will einen Seagal-Film schauen und kein MTV-Movie!


Ein weiteres Problem war, dass man dem Film das niedrige Budget ansah, obwohl alles einen ordentlichen Look hatte. Aber man sah, dass viele Aussenaufnahmen fehlten, die dem Film sehr gut getan hätten. Und dass das falsche USA zu Beginn Deutschland war, ist ja okay, aber trotzdem, der Film macht auf mich keinen fertigen Eindruck.


Fazit: "Half Past Dead" war ein Flop an den Kinokassen und kam hierzulande erst auf DVD in den Handel. Steven Seagal hatte sein Kino-Comeback mit diesem Film nicht erfolgreich fortsetzen können. Anschliessend drehte er in Polen "The Foreigner", was der Anfang für einen weiteren Abschnitt in Seagals Filmographie war - der Eintritt in die Welt der B-Movies. "Half Past Dead" dennoch hat einen leichten Unterhaltungsfaktor und ist bei weitem nicht das Schlechteste von Mister Seagal. Das fehlende Budget, die fehlende Härte, die Overdose Hip-Hop und die fehlenden Aikido-Einlagen Seagals sind jedoch erhebliche Schwachpunkte. Übrigens, 2007 erschien die Fortsetzung "Half Past Dead 2" mit Wrestler Bill Goldberg in der Hauptrolle... sofern dies überhaut jemand interessieren kann...

Schulnote 3.75

"HALF PAST DEAD" on IMDB



Mittwoch, 21. November 2007

BELLY OF THE BEAST


Steven Seagal - Ein Name, der bis Mitte der neunziger Jahre für brutale Actionfilme stand, war auf dem absteigenden Ast. Die beiden Filme "The Foreigner" und auch der unterhaltsamere "Out for a Kill" haben die Fans enttäuscht - ja sogar schockiert - "Wieso gibts dich Steven Seagal für solchen Schund her?" - Gute Frage. Mit seinem 2003-Film "Belly of the Beast" jedoch, keimte alte Freude und Hoffnung auf eine goldene Zukunft wieder auf.

Inhalt:
Jessica und ihre Freundinnen werden in Thailand entführt. Ihr Vater, Jake Hopper, ehemaliger Agent des Geheimdienstes will sie befreien. Die US-Regierung verweigert jede Hilfe. In Bangkok gerät Jake in tödliche Gefahr. Gejagt und bedroht ruft er seinen geistigen Vater "Paitoon" in einem Orakel um Hilfe an. Es beginnt ein erbitterter Kampf, in den sich Drogen- und Waffenhändler sowie die Armee einschalten. Der Entführer Jessicas ist von einem bösen Dämon besessen. Werden die guten Mächte siegen?

Gedreht in der schönen Kulisse Thailands, sorgt "Belly of the Beast" für eigentlich genau das, was der Seagalfan sehen will. Stevie auf Amok-Trip, auf der Suche nach seiner entführten Tochter. Das Resultat ist mehr als nur sehenswert. Seagal prügelt sich nach aller Filmkunst durch eine geradelinige Story, die mit Terroristen, einer Armee und einem Transvestiten allerhand an speziellen Gegnern bietet. Seagal jedoch kämpft in einem etwas anderen Stil als gewohnt. Der Aikido-Meister versucht, sich hier vorallem mit allerhand Techniken von wohl chinesischen Kampfkünsten (- soweit ich's beurteilen konnte - Wing Chun, Tai Chi, etc.) seiner Haut zu wehren und sein kleines Töchterchen zurückzubekommen.

Der Cast besteht, im Vergleich zu "Foreigner" und "Out for a Kill" wieder aus ordentlichen Schauspielern. Aber vorallem Byron Mann (Ryu in "Streetfighter"), dessen Charakter Seagals Partner darstellt, gehört für mich klar zu den besten Schauspielern, die in einem Seagalfilm der Jahre 2002 bis 2007 zu finden sind. Der Rest spielt mehr als ordentlich und stellt teilweise auch mehr dar, als nur Kanonenfutter für Herr Seagal, der hier einen ersten Rekord in Sachen Bauchumfang aufstellte. Er war nicht in Form und hatte stellenweise sichtlich mühe, überhaupt aufzustehen (siehe Bootszene) und die Kleider, die er hier trägt, lassen ihn wohl noch dicker erscheinen. Aber, man kann ihm sehr zugute halten, dass er vollen Einsatz gibt. Voller Spielfreude killt sich Seagal hier durch Thailand und lässt beinahe wie in alten Zeiten jeden Knochen brechen, der nicht bis drei auf den Bäumen ist.

"Belly of the Beast" ist rückblickend ein Highlight von Seagals "Direct-to-DVD"-Filmographie. Schade, drücken hier die beiden "Foreigner"-Filme und die "Michael-Keusch-Trilogie" brutal auf den Durchschnitt.

Fazit: Weit mehr als ordentlicher Seagal-B-Movie, der mit toller Kulisse, einem dicken aber aktiven Seagal und einem anständigen Bodycount unterhalten kann.

Schulnote 4.75



Sonntag, 18. November 2007

OUT FOR A KILL


Nachdem Steven Seagal zusammen mit Regisseur Michael Oblowitz "The Foreigner" abgedreht hat, spannten sich die beiden ein weiteres Mal zusammen für die Prügelorgie "Our for a Kill". Der Titel hörte sich ja schon mal Seagal-typisch an...

Inhalt:
Archäologe Robert Burns plant kostbare Artefakte aus Ostchina per Schiff nach Übersee zu transportieren. Als er zufällig entdeckt, dass die Chinesische Mafia - die Tong - seine Schiffspassage zum Drogenschmuggel missbrauchen will, muss er fliehen. Dabei wird sein Assistent ermordet - Burns landet dafür im Knast! Als Köder für die Tong kommt er wieder frei. Doch die Mafia bedroht nicht nur sein Leben, sondern auch das seiner Frau! Aber - niemand wusste von Burns mörderischen Material-Arts-Künsten...

Steven Seagal als Archäologe - das ist ja mal ganz was Neues. Oder.. nein, eigentlich nicht. Mit üblich-steinerner Miene, die nur Seagalfans toll finden können, prügelt sich ein gut ernährter Seagal recht engagiert durch die 86 Filmminuten. Seine Nebendarsteller sind grösstenteils unbekannt, jedoch minimal besser als das polnische Kanonenfutter in "The Foreigner" - abzüglich Triadenmafia-Boss, der extrem peinlich gespielt wird.

Der Plot, der sich nach simpler Rachestory anhört, wäre als Actionfilm nicht mal sooo schlecht, hätte man das auch wirklich gut umgesetzt. Die Triadenmafia wird von Seagal Stück um Stück dezimiert - funny anzusehen, wie auch der Tisch rund um den Triadenoberboss leerer und leerer wird - ernst zu nehmen ist dies jedoch nicht. Die Story ist jedoch sehr uninspiriert runtergeschrieben und im gleichen Niveau inszeniert worden, obwohl Oblowitz's "Foreigner" noch eine Klasse schlechter ist. Fortschritt?

Was den Film aber brutal unter den Durchschnitt reisst, ist die fehlende Atmosphäre, welche vorallem mal durch die lächerlichen Sets resultiert. Mein Gott, ist das teilweise Grotig. War die Disco-Szene zu beginn noch akzeptabel, der Part in der Wüste okay und auch das China-Gefängnis noch genügend, gehts anschliessend brutal bergab. Seagals Haus, welches in die Luft fliegt und der ganz mies gemachte Nachthimmel war einfach unter jenstem Actionfilm-Niveau. Doch es ging weiter so, folgte der Zuschauer Seagal anschliessend durch Chinatown, was ganz klar in einer Halle gedreht wurde - und genau diesen Look macht das ganze auch. Einfach nur schwach.

Fazit: Für Seagalfans ein Muss! Selten prügelt Steven sich dermassen durch einen Film wie hier. Prüglerei an Prüglerei. Zudem verzichtet der Steven beinahe komplett auf den Einsatz von Schusswaffen. Ein richtiger Martial-Arts-Film der günstigen Sorte. Die Negativpunkte wiegen jedoch schwer. Unterhält ordentlich - mehr nicht.

Schulnote 3.25


Donnerstag, 15. November 2007

THE FOREIGNER



"Exotische Schauplätze, explosive Spannung - der King of Action fesselt Sie in diesem atemberaubenden Thriller an Ihren Sitz" - So wirbt die Rückseite der DVD (Jahr 2002) "The Foreigner" für den Film. Na, hört sich doch gut an. Und da es sich um einen Steven Seagal-Film handelt, erwartete ich voller Freude einen Film voller Action, mit vielen gebrochenen Knochen, verdrehten Gelenken und einem Seagal in Hau-Drauf-Freude.

Inhalt:
Steven Seagal ist Jonathan Cold - knallhart und mit allen Wassern gewaschen. Wer sich in seine gefährliche Welt wagt, riskiert dabei sein Leben. Als Cold den Auftrag übernimmt, ein geheimnisvolles Päckchen von Frankreich nach Deutschland zu transportieren, gerät er in einen Strudel aus Politkorruption und Mord und muss gegen ein paar ausgesprochen rücksichtslose Typen antreten. Diese skrupellosen Killer sind offenbar zum Äussersten entschlossen zu verhindern, dass Cold das Paket bei seinem rechtmässigen Empfänger abliefert. Allerdings finden sie ziemlich schnell heraus, dass es keine gute Idee ist, sich Cold in den Weg zu stellen...

Was sich echt nach einem Seagal-Streifen mit halbwegs interessantem Plot anhört, stellt sich heraus als der Anfang vom Ende der grossen Kino-Ära des Steven Seagal. Hatte er ein Jahr zuvor noch sein erfolgreiches Kino-Comeback mit "Exit Wounds" abgeliefert und daraufhin auch noch "Half Past Dead" in einige Kinos bringen können, gehts jetzt als first release direkt auf die Silberscheibe.

Frankreich, Deutschland... Seagal goes Bond? Von wegen... es geht in die hintersten Ecken Polens - dort, zwischen alten Ruinen, Bauernhöfen und Polnischen Dörfern (welche dem Zuschauer als deutsche Stadt "Terminus" verkauft werden) geht es zur Sache. Naja.. zur Sache gehen ist so eine Sache... Da stampfen diverse Schauspieler mit der Ausstrahlung eines vorgestern geöffneten Biers durch die Gegend und labbern was über ein Paket - jemand stirbt - eine neue Gruppierung ist hinter dem Paket her - dann stirbt wieder jemand - dann kommt Seagal - wieder stirbt jemand ... jedoch viel Sinn macht das ganze nicht.

Speziell zu erwähnen ist eine Szene, in der der Killer Max sich in eine Villa einschleicht, das unschuldige Hauspersonal dezimiert, nur um anschliessend gemütlich trabend durch die Vordertüre wieder ins Freie zu gelangen - Sinn und Logik?? Hallo?? Wo bleibt ihr zwei?? Steven Seagal selbst wirkt in diesem Film alles andere als motiviert. Hat er doch schon in "
GlimmerMan" (1996) ein kleines Bäuchlein präsentiert, dies jedoch für "Exit Wounds" wieder abtrainiert, präsentiert er uns nun schon ein grösseres Bäuchlein. Ja, sogar sein Markenzeiche, der Rossschwanz, der bei den Genickbrüchen immer so schön in der Gegend rumschwang, ist verschwunden und musste einer hässlichen Matte weichen.

Die Stärke alter Seagalfilme war die sogenannte Seagal-Formel, welche zwar nicht in allen guten Filmen Anwendung fand, jedoch eine Garantie für einen guten Seagalstreifen war. Nicht alle Formelgesetze müssen befolgt werden, jedoch die meisten - und dann ist ein ordentlicher Kracher eigentlich garantiert.

Die Seagalformel

Der Filmtitel muss aus 3 Worten bestehen (-> "Above the Law", "Marked for Death", "Out for Justice", "On Deadly Ground", "Hard to Kill", etc.). Seagal's Charakter muss entweder Cop/Ex-Cop, CIA/FBI-Agent, Navy Seal/Marine oder Koch sein. Storymässig muss jemand, der Seagal nahe steht, getötet, schwer verletzt oder in ärgste Gefahr gebracht werden. Das Filmcover muss Seagal mit einer Pistole im Anschlag zeigen.

Die Seagalformel wurde hier nur minimal befolgt. Steven ist mit Pistole im Anschlag auf dem DVD-Cover zu bewundern. Joa, und er war Freelance-Agent des CIA. Aber ansonsten war nichts Seagalmässiges in dem Film. Die Story war unklarer als die Stadionluft, wenn Basel auf Zürich trifft und es ist allgemein ein schlechtes Zeichen, wenn nach dem Ende eines Filmes zuerst mal die Augen gerieben werden, gegähnt wird und man sich fragt "hä, um was gings da eben? Warum musste Seagal den einen Typen viermal umbringen (hat ihn erschossen, erstochen, in die Luft gejagt - der stand immer wieder auf!)?"

Das gute Actionfilme oscarmässige Story's benötigen um wirklich gut zu sein, stimmt natürlich nicht. Die Story muss eher Simpel sein, Emotionen wecken und auf den Punkt kommen. Dies alles macht "The Foreigner" in keinster Weise.

Regisseur Michael Oblowitz (Mit Betonung auf Witz...) verdient eigentlich einen Tritt in den Hintern für diesen Film. Verwunderlich ist jedoch, dass sich der Film auf DVD extrem gut verkauft hat - was jedoch keinem von mir gelesenen Review/Rating entspricht, das von einer gesund-denkenden Person geschrieben wurde. Noch 2003 drehte Seagal mit Oblowitz als Regisseur seinen nächsten Film "Our for a Kill", der einen Zacken besser war, jedoch immer noch Meilenweit weg von einem ordentlichen Film.

Mit Foreigner gings mit Steven Seagal definitiv abwärts. Und bis jetzt schaffte es Steven Seagal nicht mehr, auch nur einen Film ins Kino zu bringen. Es folgten brutal grottige Filme ("Attack Force", "Shadow Man") und sogar eine Fortsetzung zu "The Foreigner" ("Black Dawn"), es gab einige Filme die einfach nicht genügend waren ("Today you die", "Submerged", "Flight of Fury", "Out of Reach"), kleine Lichtblicke ("Into the Sun") und einige Glanzlicher des B-Movies ("Mercenary for Justice", "Belly of the Beast", "Urban Justice"). Der Niedergang des Actionstars vom grossen Kino zur Silberscheibe kostete Mr. Seagal jedoch einiges, haben viele Fans, die sich jahrelang an den grossen Meister des Knochenbruchs gehalten haben, ihm nun endgültig enttäuscht den Rücken gekehrt. Verständlich zum einen - wenn Steven sich jedoch nun weiterhin an Filmen wie "Urban Justice" orientieren wird, kann er vielleicht einige Fans zurückgewinnen - und neue dazu.

Fazit: Wir sind gespannt, wie es mit Seagals nächsten Filmen weitergeht. "The Foreigner" jedoch gehört ganz klar auf eine "foreigne" Insel verbannt. Diesen Film empfehle ich nur meinen ärgsten Feinden.

Schulnote 2.25


Montag, 12. November 2007

HOSTEL 2


"Eine weitere Reise ins wunderschöne Bratislava steht dem Käufer dieses Films bevor...." oder.... "Ein herzliches Wiedersehen mit einigen guten Freunden..." Wer "Hostel 2" so betitelt hat ganz klar einen Ziegel zu wenig im Dach :-)

Inhalt:
Nach den 3 jungen Männern im ersten Teil, wagen sich nun 3 junge Studentinnen, sich in das Hostel in Bratislava einzuschreiben...

Inhaltlich hier mehr zu schreiben ist eigentlich überflüssig, denn wer "Hostel 2" schauen will, kennt erstens den ersten Teil bereits und will zweitens nichts vom Inhalt wissen (denken kann er sichs ja sowieso).

Tönt zu Beginn eigentlich recht fade, als hätte man nur das Geschlecht der Hauptdarsteller verdreht. Jedoch ist auch "Hostel 2" ein ganz böööser bööser Film. Zu Beginn nimmt der Film noch die Story von Paxton, dem Helden des ersten Teils wieder auf, dem es ja gelang, aus dem Hostel und der Fleischfabrik zu türmen. Doch schnell wechselt der Film nach Italien zu unseren 3 neuen Hauptdarstellerinnen (eine blond, eine brünett, eine hässlich), welche für ein Wochenende nach Prag wollen, jedoch durch ihr Kollegin nach Bratislava gelockt werden. Hier werden wie im ersten Teil die Charaktere wieder von einander getrennt und jede darf sich nun ihrem Schicksal stellen. Und das ganz derbe.

Interessant am Film ist vorallem der Aspekt, dass Regisseur Eli Roth die Geschichte vermehrt aus der Sicht der Organisation "Elite Hunt" erzählt und auch aus der Sicht der Folterknechte. Man sieht, wie die Organisation funktioniert, was eigentlich einen Part für sich selbst verdient hätte. Gleich wie im ersten Teil sind einige Charaktere. Paxton kommt kurz vor, der Portier im Hotel, die Strassengang in Bratislava, etc. Unsere Hauptdarstellerinnen fallen weder sonderlich auf noch ab.

Der Film war unterhaltsam und brutal sondergleichen, was in diesem Falle als "gut" bezeichnet werden darf. Jedoch lässt das Ende den Zuschauer total im Regen stehen, kommt es doch vermeintlich viel zu früh und abrupt.

Fazit: Nicht so schlechte Fortsetzung des ersten Teils. Wer Folterorgien und gaaanz viel Blut sehen will, ist bei "Hostel 2" am rechten Ort. Jedoch das Ende kommt zu schnell und ist sehr schwach.

Schulnote 4.75



Sonntag, 11. November 2007

HALLOWEEN (2007)


Aufmerksam auf "Halloween" wurde ich wiedermal durch Horrorfilm-Kenner Markus A. aus B., der mir auch hier wieder gesagt hat, was für ein krasser Schlitzerfilm hier zu erwarten ist.

Inhalt:
In einer US-Kleinstadt ermordet der zehnjährige Michael Myers an Halloween den Großteil seiner Familie auf brutale Art und Weise. Nur seine kleinste Schwester Laurie lässt er am Leben. Michael verbringt anschliessend die nächsten 15 Jahre in einer Psychiatrischen Haftanstalt und wird von Dr. Loomis studiert und beaufsichtigt. An Halloween kann Michael jedoch fliehen und macht sich auf die blutige Suche nach seiner kleinen Schwester Laurie...

Natürlich habe ich mich schon im Voraus mit den Kritiken dieses Remakes/Revivals auseinandergesetzt. Fazit dieses Researchs: Film ist endweder Top oder Flop - dazwischen gibts fast nichts. Gut für mich ist, dass ich die Original Halloween-Filmreihe so gut wie gar nicht kenne. Nur H20 habe ich mal irgendwie halbwegs gesehen - also ist mir das Mysterium Michael Myers noch vollkommen unbekannt. Und so ging ich diesen Film auch an.

Und der Film hatte es in sich. Die ersten 20ig Minuten, die in der Kindheit Michael Myers spielen, waren schlicht grossartig. Der Schauspieler des kleinen Michael Myers möchte ich nun auch nicht zum Sohn haben, nachdem ich diesen Film gesehen habe. :-) Brutal metzelt er zuerst eine Ratte, dann seinen Schulkameraden und dann Stiefvater, Schwester und deren Freund nieder. Die Zeitsprünge danach waren ebenfalls interessant und joa, es kam mir vor wie ein "Making of Michael Myers - How to get insane in 15 years" - warum wurde Michael dieser Psychokiller, was steckt konkret dahinter. Dies wurde von Rob Zombie doch recht gut inszeniert.

Und plötzlich stieg der bis anhin nette Bodycount rasant an. Der Ausbruch Michaels war ultrabrutal inszeniert und man kann sagen, dass quasi jedermann/frau, dem Michael über den Weg läuft, auf brutale Weise das Zeitliche segnen darf. Jedoch danach nimmt der Spannungspegel etwas ab. Myers macht einen auf Stalker und verfolgt seine kleine Schwester Laurie, die sich im besten Teenie-Alter befindet. Trotzdem, der Film war immer noch auf einem ordentlichen Niveau. Erst die letzten 30ig Minuten waren nervend. Wie kann es sein, dass die gute Laurie erst Michael nach einer harten Jagd in einem Haus entwischen kann und dann ein paar Meter die Strasse runter in das nächste verlassene Haus läuft?? Hä???? Filme müssen nicht logisch sein, und ich weiss nicht, wieviel hier vom Originalteil kopiert wurde, jedoch hat mich dieser Teil mehr genervt als gegruselt. Jedoch haben auch hier viele Leute ein wenig Filmblut abbekommen und man kann mit dem Ende leben.

Fazit: Ein krasser Bodycount (grobgeschätzt etwa 30ig aufgeschlitzte Leichen), ein Michael Myers im Terminator-Modus, eine Laurie im Scream-Opfer-Modus, ordentlich blutige Regie und echt gute erste 30ig Minuten machen noch keinen sehr guten Film. Die letzten 30ig Minuten waren schwach. Trotzdem, wer einmal wieder einen richtigen Schlitzer-Horror-Film sehen will mit viel vieeeel Blut, ist hier recht. Viel Spass! Jedoch ist diese Aussage und Benotung von jemandem geschrieben worden, der die Original-Filme noch nicht gesehen hat!

Schulnote 4.75



I WANT CANDY


Das Cover zur neu erschienenen DVD zu "I want candy" war ein Grund, die DVD mal näher zu betrachten. :-) Jedoch war es nicht der Arsch der Carmen, der mich zum Kauf des Films bewegt hat, sondern die Story, welche sich wie folgt anhört:

Inhalt:
Die britische Komödie erzählt dei Geschichte von zwei Typen aus einem Vorort von London und ihrem Versuch, ins Filmgeschäft einzusteigen. Genervt von ihrem Kunst-beflissenen Filmprofessor, machen sich Möchtegern-Produzent Joe (Tom Riley) und sein talentierter, jedoch neurotischer Freund und Regisseur Baggy (Tom Burke) anf den Weg nach London, um ihr Drehbuch zu verkaufen, in das sie all ihre Hoffnungen gesteckt haben. Die Türen bleiben ihnen verschlossen, bis sich der ebenfalls verzweifelte Produzent (Eddie Marsan) bereit erklärt, sie finanziell zu unterstützen, vorausgesetzt sie engagieren Candy Fiveways (Carmen Electra), die erfolgreichste Pornodarstellerin aller Zeiten. Entgegen aller Wahrscheinlichkeiten gelingt es ihnen, sie für ihren Film zu bekommen. Es dauert jedoch nicht lange, bis sich Probleme in den Weg stellen. Einen bahnbrechenden Abschlussfilm mitsamt nicht jugendfreier Szenen im Haus seiner Eltern zu drehen geht eben nicht so leicht von der Hand...

Wer hier eine amerikanische 08/15-Teenie-Komödie im American Pie-Stil erwartet, darf herzlich eines besseren belernt werden. Hier handelt es sich um eine erfrischende britische Komödie, welche mit zweideutigem Humor besticht, jedoch nicht in den Tiefen eines "Date Movie"-Humorgewässers schwimmt. Ausser Carmen Electra, die hier als Pornokönigin ihren Auftritt hat, sind die Schauspieler dem Standart-Filmgucker wohl unbekannt - spielen ihre Parts jedoch klasse.

Speziell zu erwähnen sind auch die Extras auf der DVD, welche nicht überflüssig daher kommen, unterhalten selbst diese noch wunderbar - speziell der Part "10 Tipps für Pornoproduzenten" ist zu empfehlen. :-)

Fazit: Tolle Komödie für die anspruchsvollen der anspruchslosen Filmgucker. Kein sinnloses Gagfeuerwerk, kein Prequel/Sequel eines Vorgängers, mal was richtig innovativ-witziges. Absolut zu empfehlen.

Schulnote: 5.25



Sonntag, 4. November 2007

SAW III


Nachdem Markus A. aus B. wochenlang auf mich eingeredet hat, wie unglaublich genial und toll "Saw III" nun ist, gab ich nach und nahm besagten dritten Teil der Foltergeschichte in Angriff.

Inhalt:
Nach einer Nachtschicht im Krankenhaus wird Dr. Lynn Denlon entführt und in ein verlassenes Lagerhaus verschleppt. Sie trifft auf Jigsaw (Tobin Bell), den gefürchteten Serienkiller, und dessen gelehrige Schülerin Amanda (Shawnee Smith). Lynn soll den sterbenden Jigsaw so lange am Leben erhalten, wie das ebenfalls gekidnappte Opfer Jeff benötigt, um einen mörderischen Parcours zu durchlaufen, den das Mastermind mit perversen Überraschungen gespickt hat. Doch während Lynn und Jeff gegen die Zeit arbeiten, ist in Wahrheit ein viel grösseres Spiel im Gange...

"SAW" hat mich damals Anfang 2005 im Kino brutal schockiert. Selten kam ich so schweigend aus dem Kino. Das hat gesessen - das war ein Schlag in die Fresse. Die Fortsetzung "SAW II" jedoch konnte meines Erachtens nur bedingt an die positiven Eigenschaften des ersten Teils anschliessen. Der Schock-Effekt war weg. Bumm. Keine Ahnung warum. Im dritten Teil nun kann man beinahe sagen, die SAW-Reihe hat wieder zu alter Stärke zurück gefunden. Zuerst sieht man in Rückblenden (und auch später im Film immer wieder) was mit Detective Eric Matthews (Donnie Wahlberg) geschah. Ebenso wurde auch die Geschichte von Detective Kerry (Dina Meyer) fortgesetzt.. oder beendet - aber wir wollen ja nicht spoilern.

Der Film war grausam - jup. Jedoch fand ich die Mordfallen auch diesmal nicht mehr so schockierend wie in Teil 1 (Gut, die Arm-, Bein-, Genickverbiegemaschine hatte was *evilgrin*) - vielleicht bin ich aber auch durch alle Brutalinskifilme nun total abgehärtet und abgestumpft. Aber soo schlimm fand ich das alles gar nicht. Gut, ich kann mir vorstellen, dass auf der grossen Leinwand alles ein wenig krasser wirkt. Was mich aber faszinierte war die Art und Weise, wie die Story weitergeführt wurde und wie genial Bezug auf Teil 1 und 2 genommen wurde. Und, natürlich Jigsaw's böses Spiel, welches viele Fragen offen lässt.

Fazit: Noch nicht so gut wie Teil 1, um Längen besser als Teil 2. Ich freue mich auf "SAW IV".

Schulnote: 4.75

ACCEPTED


Mit "Accepted", der den deutschen Titel "S.H.I.T. - Die Highschool GmbH" (warum eigentlich Highschool? - es soll doch ein College darstellen...) bekam, gab es endlich mal wieder etwas Neues im Bereich der US-Schul-Komödien.

Inhalt:
Als kein einziges College den gewitzten Faulenzer Bartleby "B" Gaines und seine Kumpel annehmen will, erfinden sie einfach ihr eigenes! In einem alten Krankenhaus eröffnen sie das South Harmon Institute of Technology, wo es weder Klassenarbeiten noch Pflichtlektüren gibt - dafür aber jede Menge Bikini-Babes, Pool-Partys und ein ziemlich vertracktes Problem: Wie kann "B" die Behörden und seine Studenten davon überzeugen, das S.H.I.T. ein echtes College ist...?

Na, hört sich doch ganz amüsant an. Wars zu Beginn auch - jedoch baute der Film irgendwann stark ab. Schauspielerisch zeigte uns Hauptdarsteller Justin Long ("Die Hard 4.0"), was man von ihm erwartete. Er ist der Ferris Bueller/Parker Lewis dieses Films. Er kann alles - er kann alleine ein College aus dem Boden schiessen lassen, etc. Aber wer interessiert sich für die Logik, wenn die Story spass macht. Der Rest des Casts ist ordentlich, aber ausser Blake Lively blieb mir da grad keiner/keine Speziell in Erinnerung.

Sehr gefallen hat mir der Soundtrack, der mit Musikgrössen wie Green Day, The Cure, The Pixies uvm. echt was zu bieten hatte. Jedoch hätte der Soundtrack einen etwas besseren Film verdient gehabt.

Machen wir es kurz. "Accepted" ist eine nette kleine Komödie (Hat da Bohlen nicht mal was gesagt in der Art von: "Nett ist die kleine Schwester von Scheixxe"), welche zum schmunzeln anregt - mehr jedoch nicht. In keinster Weise verwandt mit Bruce Almighty oder American Pie oder sonst was...

Fazit: Knapp genügend - setzen!

Schulnote: 4.0

NIGHTHAWKS


Lange, bevor Jack Bauer auf Terroristen-Jagd ging, waren Sylvester Stallone und Billy Dee Williams als Cops auf der Jagt nach dem Terroristen Wulfgar.

Inhalt:
NIGHTHAWKS ist eine harte zeitgenössische Geschichte von Spannund und Intrigen, die in Paris und London beginnt und ihren erschreckenden Höhepunkt in den Strassen New Yorks erlebt. Wulfgar (Rutger Hauer), der gefürchtetste Terrorist Europas, macht sich plötzlich und explosiv in New York City bemerkbar. Zwei hartgesottene Polizisten in geheimer Mission, Deke DaSilva (Sylvester Stallone) und Matthew Fox (Billy Dee Williams) erhalten den fast unmöglichen Auftrag, Wulfgar zu finden und aufzuhalten, bevor er einen weiteren Anschlag verübt.

Zuerst war es ungewohnt, einen Sylvester Stallone ("Rocky", "Rambo") mit Vollbart, Föhnfrisur, Barett, Riesensonnebrille und Zigarette im Mund zu sehen. Jedoch war es ein Genuss, mal einen Stallone-Film zu schauen, den ich noch nicht kannte. Zusammen mit Billy Dee Williams (Lando Calrissian in "Star Wars") jagte er Terrorist Wulfgar, bösartig-genial gespielt von Rutger Hauer. Ebenso zu erwähnen ist Persis Khambatta als Wulfgars kleine Terror-Gehilfin. Khambatta, die vorallem als Lt. Illia in Star Trek: The Motion Picture einem grösseren Publikum bekannt gemacht wurde, war die Miss Indien 1965 - und starb leider, total verarmt 1998 an einem Herzinfarkt. R.I.P.

Die Story baute sich langsam auf. Ja, die ersten 30ig Minuten waren beinahe etwas mühsam zu schauen. Doch dann nahm der Film langsam fahrt auf. Interessant war es zu sehen, wie sich der Konflikt zwischen Stallone und Hauer langsam aufbaute und stetig grösser und grösser wurde. Gut gemacht vom Writer und auch vom Regisseur Bruce Malmuth, der neben "Nighthawks" nur noch Steven Seagals "Hard to Kill" als bekannte Produktion auf seinem Konto hat. Auch Malmuth verstarb leider 2005 an Krebs. R.I.P.

Fazit: Guter Stallone-Film der etwas anderen Sorte. Die ersten 30ig Minuten nagen jedoch etwas.

Schulnote 4.75



BREAKOUT


Nach dem Tell-Desaster im Kino, fasste ich nochmals allen Mut zusammen und holte mir mit "Breakout" einen weiteren Mike Eschmann-Film auf DVD.

Inhalt:
Trostloser Zürcher Agglo-Sumpf: Nia (Nils Althaus) hängt mit seinem Kumpel Puplo in der Disco ab. Wer hierher kommt hat nicht viel. Pulpo flirtet mit Foxy. Sex auf der Toilette. Auf dem Nachhauseweg werden Nia und Pulpo von Spirit (Stress), Exfreund von Foxy, abgefangen. Pulpo wird von Spirit übel zugerichtet. Die Polizei greift ein. Nia schweigt - Arbeitserziehungsanstalt. Er beschliesst den Ausbruch, um sich an Spirit zu rächen. Sein Fluchtplan bedingt Treffen mit Nicole (Melanie Winiger) von der Jugendanwaltschaft. Die Bitch nervt. Nia bleibt kühl. Zumindest nach Aussen. Die Flucht gelingt. Wird Nia Blut mit Blut vergelten?

Als erstes gleich mal Entwarnung. "Breakout" ist einiges besser als "Tell" - jedoch auf der anderen Seite noch weit davon entfernt, wirklich gut zu sein. Die Geschichte hat Plotholes in der Grösse des Ozonloches (Pulpo hätte doch nur sagen brauchen, dass Nia ihn nicht zum Invaliden geprügelt hat), die Dialoge waren teilweise so peinlich, dass ich peinlich-berührt weggucken musste und die Schauspieler können nur bedingt überzeugen. Ganz fein aber war die Optik und der Score, welche absolut auf Topniveau waren.

Schauspielermässig war meines Erachtens nur Stress wirklich erwähnenswert. Ihm nahm man die Rolle des harten Spirit wirklich ab. Hauptdarsteller Nils Althaus versuchte seinen Charakter mit der nötigen Härte darzustellen, was ihm ordentlich gelang, Max Loongs Gangster-Slang nervte ganz besonders - er kann garantiert viel mehr, Hanspeter Müller-Drossart war in dieser Rolle eine Verschwendung und Melanie Winiger's Szenen waren nett, aber der Charakter der Nicole war einfach zu schlecht gezeichnet - und ja, die Tittenszene war absolut überflüssig (By the way - es war ein Körperdouble). Gut, es hatte allgemein sehr viele überflüssige Szenen... sehr viele sogar... und der ganze Jugendknast-Aufenthalt des Nia wirkte für mich wie aus US-Filmen wie "Lock Up" und "Tango & Cash" zusammengeklaut.

Als Basler ist es eine Freude zu sehen, dass das ganze im Ghetto von Zürich spielt. :-) Mike Eschmann hat diese Locations jedoch mit dem nötigen Dreck ordentlich gut dargestellt. Kein Hochglanz-Film, sondern ein richtig schmutzig-urbaner Streifen. Mike Eschmann hat ein Talent für gute Optik und ordentliche Soundtracks. Jetzt gebt dem Mann mal ein richtiges Drehbuch mit Charakteren, die Real wirken, mit Dialogen, die Real wirken und es könnte echt noch was gutes daraus werden - jedoch keine Garantie bei der momentanen CH-Filmszene. Nächstes Projekt Eschmann's ist Ausbilder Schmidt - Der Film. Bin mal gespannt, was uns da erwartet.

Fazit: "Breakout" ist kein guter Film - "Breakout" ist kein ganz schlechter Film. "Breakout" ist einfach ungenügend - schade.

Schulnote 3.25



Donnerstag, 1. November 2007

GOAL II


Auf die Forsetzung des Erstlings "Goal" hab ich mich als Fussball-Fan doch tatsächlich gefreut. Heute gekauft, heute geschaut...

Inhalt:
Santiago Munez, der junge Shooting-Star von Newcastle United, kann sein Glück kaum fassen. Der legendäre Fußballclub Real Madrid holt ihn zu sich ins Team. Während seine Verlobte Roz daheim in England die gemeinsame Hochzeit plant, kickt Santiago im weißen Trikot an der Seite von Stars wie David Beckham, Zidane, Zinédine und Raúl. Die neue Position bringt Ruhm, Beifall und Geld im Überfluss, doch das große Glück bleibt eine Illusion. "Santi" lernt schnell auch die Schattenseiten des Erfolges kennen und läuft Gefahr, alles zu verlieren: seine Karriere, seine Freunde und vor allem Roz...

Man kann den Goal-Filmen vieles vorwerfen. Dass sie nicht richtigen Fussball zeigen. Dass die hässlichen Seiten des Fussballs verherrlicht werden. Dass sie sowieso schlecht sind, da man sie auch als Werbefilme jenster Firmen ansehen kann. Und da widersprech ich zu keiner Sekunde. Es vergeht auch bei Goal II fast keine Minute ohne Product Placement der härtesten Sorte. Audi, Lamborghini, Siemens, Adidas, Gilette, Sony Ericsson, uvm. Man hätte die Firmen auch gleich mit auf die Hauptdarsteller-Liste packen können. Wenn man jedoch mal diesen Faktor ignoriert, bekommt man einen ordentlichen Fussballfilm präsentiert.

Die Geschichte des ersten "Goal" hat mich mehr fasziniert, ging es da doch für Munez (brrrrr.. bei diesem Namen zieht sich mir alles zusammen, gabs in der Schweiz beim Grasshoppers Club Zürich doch einmal einen echt "symphatischen" Spieler mit ähnlichem Namen.....) darum, sich überhaupt mal in den Spitzenfussball reinzukämpfen. Und als Höhepunkt bekam er seinen Vertrag bei Newcastle United und spielte an der Seite von Alan Shearer und Co. Nun, im zweiten Film wechselt der gute Santiago im Austausch für Michael Owen zu Real Madrid und wurde schnell zum Edeljoker des Teams, der regelmässig in den letzten 10 Minuten der Spiele eingewechselt wurde und seine Tore machte. Natürlich wurde das meiste der Handlung auf die Nebenplätze verlegt - sprich in Munez Privatleben. Krach mit der Verlobten, Reporterin hängt ihm am Bein, Probleme mit dem Gesetzt, seine Verschwundene Mutter samt Bruder tauchen plötzlich in seinem Leben auf und plötzlich merkt Munez, dass der ganze Ruhm in übermannt hat.

Das war ja alles schön und gut, jedoch ein bisschen ZU viel aufs mal. Hätte man da lieber die Geschichte des Streits mit der Freundin weggelassen und sich mehr auf den Part mit Santi's Mutter konzentriert, hätte man die Emotionen der Zuschauer noch ein wenig mehr kitzeln können.

Schwach, ganz schwach war die letzte Szene, welche bestand aus einem schwarzen Bildschirm mit der Aufschrift "Fortsetzung folgt.....". Dass ein dritter Teil folgen wird und dieser dann an der WM spielen wird, war mir bekannt, jedoch dass ein Film so endet wie der Cliffhanger einer TV-Serie fand ich extrem unpassend und unschön.

Schauspielerisch konnte Kuno Becker als Santiago auch hier wieder überzeugen. Ebenso auch Alessandro Nivola in seiner Rolle als Santi's Kumpel und Mitspieler Gavin Harris. Rutger Hauer spielte extrem unterfordert den Real-Trainer Rudi van der Merwe und Ex-Profi Steve McManaman war sein Assistenz-Trainer. Ansonsten war das komplette Kader von Real Madrid aus dem Jahr 2006 zu sehen, Raul, Ronaldo, Zidane, Guti, Robinho, Roberto Carlos, Salgado, Casillas und natürlich Beckham, dazu auch Ausschnitte aus Spielen gegen Barcelona (mit Ronaldinho), Olympiakos Piräus (mit Rivaldo), gegen Rosenborg Trondheim und gegen Arsenal im Finale der Champions-League.

Doch schlussendlich überragten die positiven Punkte. "Goal II" ist ein Fussballfilm, der den Fussball wirklich feiert und zelebriert, und dies im höchstmöglichen Glanz, wenn man erstens auf die Spieler schaut, die dem Film ein Gefühl gewisser Realität verschaffen und auch die erstklassige Art und Weise, wie Santi und Gavin in die Spiele der Real-Mannschaft eingearbeitet wurden.

Fazit: Allen Hass auf die Vermarktung des Fussballs abschalten - dann kann man den Film sehr gut geniessen.

Schulnote 4.75