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Montag, 27. August 2012

BAD ASS



Als der Rentner und Vietnam-Veteran Thomas Bruso am 15. Februar 2010 sein Domizil in Oakland verliess und einen Bus der AC Transit Agency betrat, war ihm wohl nicht bewusst, dass ihn nur wenige Augenblicke von Weltruhm trennten. Der 67jährige geriet damals in eine Auseinandersetzung mit einem wesentlich jüngeren Kontrahenten und gab dem leicht agressiveren Herrn so richtig eins auf die Mütze. Und hätte eine Dame nicht zufälligerweise das Geschehen gefilmt und auf Youtube gestellt, wären wir jetzt nicht in der Lage den Streifen genannt "Bad Ass" zu geniessen...

Inhalt:
Frank Vega (Danny Trejo) lebt ein äusserst bescheidenes Leben in East Los Angeles. Als er eines Tages während einer Busfahrt einen Mitbürger beschützt und zwei üblen Gestalten so richtig die Visage verbeult, ändert sich sein Leben komplett. Vega wird zum Youtube-Star und bekommt von der Öffentlichkeit den Spitznamen "Bad Ass". Als jedoch sein bester Freund ermordet wird und die Polizei sich nicht wirklich für diesen Fall zu interessieren scheint, nimmt sich Vega der Sache an...

Danny Trejo weiss sein Bankkonto auch nach dem Erreichen des Pensionsalters so richtig zu füllen. Seit "Machete" ist der Darsteller mit dem "den-will-ich-nicht-in-einer-dunklen-Gasse-treffen"-Gesicht gefragt wie nie zuvor, hat in zwei Jahren über dreissig Projekte beendet, von einfachen Cameos und Nebenrollen in Kinofilmen bis hin zu Hauptrollen in B-Streifen - Trejo macht für Geld momentan (fast) alles.

"Based on a true story", ein Satz, der die Daseinsberechtigung für zu viele Filme dieser Welt darstellt. "Bad Ass" wäre eigentlich nicht auf die Verlinkung zu Thomas Bruso (auch "Epic Beard Man" genannt) angewiesen. Jedoch, jede Werbung ist gute Werbung, so liess Regisseur Craig Moss die berühmte Bus-Szene im Film nachstellen - was so ziemlich die einzige wirkliche Verbindung zu Bruso darstellt. Das Intro des Streifens empfinde ich als äusserst gelungen. Wir werden Zeuge der Vergangenheit Vegas, ebenso den Problemen, unter welchen wohl viele Vietnam-Veteranen gelitten haben. Beinahe ein kritischer Film, der Begebenheiten der siebziger Jahre wieder aufarbeitet. Aber eben nur beinahe. Denn "Bad Ass" ist nicht mehr oder weniger als ein Rache-Streifen der günstigeren Art.

Danny Trejo ist vielleicht nicht der grösste Schauspieler unter der Sonne, aber phasenweise wird er in "Bad Ass" richtig gefordert und absolviert auch die eher leisen Szenen wirklich überzeugend. Nice Job. Und mit seinen bald 68 Jahren weiss Trejo auch körperlich noch zu überzeugen. Ron Perlman ist ebenfalls mit an Bord, aber seine Screentime ist begrenzt auf etwa drei Szenen. Der Rest des Casts ist eigentlich nicht der Rede wert, wirkt wie Füllmaterial für einen Film, der nur dem Zweck dient, Trejo etwas zum Draufhauen zu liefern.

Fazit: Der Film weiss zu unterhalten und ist für einen unbedeutenden und primitiven Actionabend genau das richtige. Vielleicht...

Schulnote 4.0





Donnerstag, 21. Juni 2012

INFERNO



Die Angst vor dem Ende des Millenniums war gross. Alle Computer werden abstürzen und die Welt wird elendiglich vor die Hunde gehen. Musste auch Jean-Claude van Damme gedacht haben, als er sein letztes Werk des 20. Jahrhunderts gedreht hat. "Inferno"...

Inhalt:
Irgendwo in der Wüste Nevada liegt Inferno, ein kleines und dreckiges Kaff, welches von zwei rivalisierenden Banden regiert wird. Eddie (Van Damme) hat echt die Scheisse an den Füssen kleben, bleibt sein Motorrad ausgerechnet auf den Strassen dieser trostlosen Gegend liegen - und wird der Gute zudem noch beinahe gekillt, als die Ryker-Gang ihm die Harley und sein Leib und Gut abnimmt. Doch mit einem kickenden und schiessenden Ex-Soldaten namens Eddie Lomax ist definitiv nicht zu spassen...

Die Karriere des kickenden Belgiers Jean-Claude Van Damme war in den späten neunziger Jahren ziemlich ins Stocken geraten. Der letzte Achtungserfolg "Double Team" war bereits einige Jahre her und der Mann mit dem ewigen Spagat musste sich langsam neu orientieren. Für sein letztes Werk im alten Jahrtausend wollte Van Damme ein Werk auf den Tisch knallen, welches qualitativ wohl eines seiner besten sein sollte. Er holte "Rocky"-Regisseur John G. Avildsen an Bord, Kult-Mexikaner Danny Trejo und der inzwischen leider verstorbene Noriyuki "Pat" Morita. Gedreht wurde in der Mojave-Wüste Kaliforniens.

Auch storytechnisch wollte Van Damme Grosses leisten. Das Werk macht keinen Hehl daraus, eine Anlehnung an "Für eine Handvoll Dollar" oder "Yojimbo" zu sein. Letztgenannter wird im Verlaufe des Films sogar erwähnt. Doch, ist "Inferno" es wert, zusammen mit diesen Klassikern in einen Topf geworfen zu werden?

Es dauerte eine Weile, bis Jean-Claude Van Damme sich einige Grundbegriffe des Schauspiels beibringen liess. In den Neunzigern war dies definitiv noch nicht der Fall. Van Damme spielt im vorliegenden Werk die typische JCVD-Figur, ein Abziehbild seiner Vorgängercharaktere. Dies muss jedoch nichts schlechtes sein, erwartet der Actionfreund eigentlich genau das, was der Belgier uns hier geboten hat. Null Schauspiel, eine grosse Klappe und das testosterongetränkte Auftreten eines europäischen Übermachos. Bestes Beispiel hierfür die Sexszene mit den beiden blonden Tussen, die Lomax spontan nach einer Prügelei abgreift. Fickt er doch gerade Blondine Nummer Eins, kommt Blondie Nummer Zwei ebenso ins Schlafzimmer und er runzt ihr umgehend ein gestöhntes "Hey, you're next" entgegen, dies natürlich in allerbestem Belgier-Englisch. So ein Leben muss man(n) führen.

Danny Trejo und Pat Morita sind in diesem Film eigentlich verschenkte Ware. Hat Trejo zumindest noch einen für die Story relevanten Charakter, ist Morita wohl nur in den Film geschrieben worden, weil Regisseur Avildsen einen freundschaftlichen Draht zu Morita gehabt haben könnte, haben die beiden doch auch eine gemeinsame Vergangenheit ("Karate Kid I - III"). Mit an Bord sind ebenso die B-Movie Schönheit Jaime Pressly - ausnahmsweise mal nicht im Nervmodus - und der inzwischen ebenso verstorbene Ford Rainey. Eigentlich ein Cast, der sich mehr als nur etwas sehen lassen kann.

Doch ein namhafter Cast kann in diesem Fall die Schwächen eines Scripts und den unklaren Tonfall des Films nicht wettmachen. Der Film funktioniert beinahe als Komödie mit teils härteren Szenen. Jedoch empfand ich den Film nicht als witzig oder lustig, sondern eher als peinlich. Hätte der Film eine richtig harte Gangart gefahren, wäre dies vielleicht wirklich eine B-Perle geworden.

Welche Lehren können wir aus "Inferno" ziehen? 
1. Jeder darf mal einen schwachen Tag einziehen (John G. Avildsen).
2. Rettet man zwei blonde Frauen aus den Klauen einer Gang, darf man mit wildem Sex belohnt werden.
3. Der Geist des verstorbenen besten Freundes auf seiner Harley davon fahren sehen, ist absolut kein Anzeichen für einen Gehirntumor.
4. Nicht jeder günstige Film ist seinen Kauf auch wert...

Fazit: Wer seine Van Damme-Sammlung komplettieren möchte, für den ist "Inferno" natürlich ein Muss. Für einen perfekten Actionabend aber ungeeignet. Zu schwach ist dieses Werk.

Schulnote 3.5



Dienstag, 24. April 2012

RECOIL


Seit die Generation um Stallone und Schwarzenegger dem Altersheim näher und näher rückt, gibt es im Actionmarkt ein neuer Typus Actiondarsteller. Wrestlingstars, die sich redlich bemühen, die offene Lücke zu schliessen, welche die beinahe überlebensgrossen 80er Jahre-Ikonen dereinst komplett hinterlassen werden. The Rock, John Cena, Bill Goldberg, Dave Bautista, Kane - oder "Stone Cold" Steve Austin.

Inhalt:
Der Ex-Cop Ryan Varrett (Steve Austin) ist auf einem Rachefeldzug, da seine Familie von einem Killertrupp des Gangsters Drayke (Danny Trejo) brutal über den Haufen geschossen wurde. Im kleinen Kaff "Hope" kommts zum finalen Aufeinandertreffen...

In Zeiten von Filmen wie "Transformers" oder "Battleship", sind es die kleineren Filme, auf welche man sich immer mal wieder verlassen kann. Die Erwartungshaltung ist niedrig, die Enttäuschungsrate dementsprechend auch. Und hin und wieder entdeckt man eine kleine Perle, welche als Geheimtipp natürlich sofort weitergegeben werden muss.

Leider ist "Recoil" kein solcher Geheimtipp. Dabei hätte der Film beste Grundvoraussetzungen, um ein prächtiger kleiner Kracher zu sein. Gedreht irgendwo in Kanada bringt der Film genau das richtige Flair mit sich, welches ihn von vielen in Osteuropa gedrehten B-Actionern abhebt. Und mit Steve Austin wurde ein Hauptdarsteller verpflichtet, welcher nun über genug Erfahrung verfügt, um einen solchen Film zu tragen. Ebenso an Bord ist "Machete"-Mann Danny Trejo. Also, an der Besetzung gibts nichts auszusetzen.

Meines Erachtens ist der Film einfach zu zahm. Klar, Austin schickt routiniert einige Fieslinge über den Jordan. Aber die Umsetzung einfach zu zahm. Hätte sich Regisseur Terry Miles doch mal den Seagal-Klassiker "Hard to Kill" angetan. "That's for my wife! Fuck you and die!", bellte damals vor 22 Jahren Steven Seagal, nachdem er soeben ein abgebrochenes Billard Queue in des Bösewichts Hals gerammt hat. DAS nenne ich mal einen Rachefeldzug. Austin hingegen wirkt doch eher ruhig als aufbrausend und bekommt solche Szenen vom Drehbuch gar nicht erst zugesprochen. Zudem lässt der Rachetrip von Austins Figur den Zuschauer doch eher kalt. Man nimmt relativ trocken zur Kenntnis "Ah, da wurde die Familie gekillt, verstehe". Dabei würde ich doch lieber denken "Hoffentlich bläst Austin dem Schwein bald das Kleinhirn an die Wand".

Technisch wurde der Film total bodenständig gedreht. Keine technischen Spielereien, kein billiges CGI, der Film könnte locker auch zehn Jahre älter sein, man würde keinen Unterschied bemerken.

Die Darstellerriege weiss zumindest irgendwie zu gefallen. Austin macht einen ordentlichen Job. Trejo wirkt motiviert und voll bei der Sache. Der scheint echt jede Screentime zu geniessen, die er als ü60er zur Zeit in beinahe jedem zweiten Actionfilm bekommt. Und Schauspielerin Serina Swan macht zumindest optisch was her.

Fazit: Die fehlende Action bricht dem Film leider das Genick. Das Essen war angerichtet, aber der Koch hats dann leider versalzen. Schade.

Schulnote 3.5

Freitag, 6. April 2012

Trailer: BAD ASS


Danny Trejo nutzt zur Zeit beinahe jede Möglichkeit, um sein Gesicht auf ein Filmplakat pappen zu lassen. "Bad Ass" jedoch könnte was werden. Lose basierend auf den Vorkommnissen (Stichwort: Epic Beard Man - siehe Video unten), konnte es Hollywood natürlich nicht lassen und lässt da gleich einen Film folgen. Könnte jedoch ein guter B-Spass werden.


Sonntag, 8. Januar 2012

POOLBOY: DROWNING OUT THE FURY


Ich werd oft gefragt, warum ich mir diese teils äusserst billigen B-Streifen antue. Nun, nach "Poolboy" habe auch ich nach langer Zeit mal wieder den Boden des Fasses gesehen, der Kaffeesatz der B-Action, das Neuchatel Xamax der DVD-Veröffentlichungen...

Inhalt:
Vietnam-Veteran Sarge Bando kämpft nach seiner Rückkehr in die geliebte Heimat Kalifornien immer noch mit dem Verlust seines Kameraden, dem er im Angesicht des Todes das Versprechen gegeben hatte, gemeinsam mit ihm eine Poolreinigunsgfirma zu betreiben. Doch als Bando nun ohne den teuren Freund in die Heimat zurückkehrt, muss er nicht nur feststellen, dass das gesamte Poolbusiness fest in den Händen der Mexikaner ist, sondern auch dass seine Frau ihn mit einem mexikanischen Poolreiniger betrügt. Zuviel für Bando - er beschließt nach guter alter militärischer Routine auf eine Mission zu gehen: Das Poolreinigungsgeschäft muss wieder in amerikanische Hände und es kann nur einen "Poolboy" geben: Bando. Doch als seine Frau und sein Sohn getötet werden, wird aus der Poolmission ein äußerst blutiger Rachfeldzug, der nur ein Ziel hat - den mexikanischen Gangsterboss Caesar zu töten, der das Geschäft kontrolliert und seine Familie auf dem Gewissen hat...

Das DVD-Cover mit Kevin Sorbo und Danny Trejo in Kampfpose versprach einen billigen und blutigen Actionfilm im Stile von "Machete" oder von "Grindhouse". Doch dieses Versprechen wurde seitens der Filmemacher nicht eingehalten. Im Gegenteil.

Was sich Regisseur Garrett Brawith gedacht hat, als er dieses Werk auf die Menschheit losgelassen hat, kann ich auch nicht nachvollziehen. "Poolboy" zeigt quasi einen Film im Film, "Poolboy 2", welcher der damals zehnjährige Regisseur Saint James St James inszeniert hat und welcher vom produzierenden Studio niemals herausgegeben wurde. Der Film wird dem Zuschauer präsentiert, immer wieder Unterbrochen für Kommentare vom einäugigen Regisseur St. James, was zu Beginn noch äusserst Unterhaltsam rüberkam. Genauso wie die äusserst billige Machart von "Poolboy" und auch Kevin Sorbo's äusserst übertriebenes Schauspiel. Die erste Viertelstunde dieses Werks kann man sich getrost noch anschauen. Anschliessend ziehen schlechter Humor und Langeweile ins Haus. Plumpe Witze, dumme und schlechte Gewalt, viel nackte Haut (was ja an und für sich ganz okay ist...) und einige Hollywood-Gesichter, welche wohl besser ins Dschungelcamp gezogen wären, als sich für diesen Scheiss lächerlich zu machen, namentlich Jason Mewes (Jay aus den Kevin Smith-Filmen), Gary Valentine (Danny Heffernan in "King of Queens"), Richard Karn (Al Borland aus "Home Improvement") und natürlich Danny Trejo himself. Okay, bei Trejo verzeiht man ja vieles, hat der ü60er seit Jahren ja ein Hoch. Trotzdem, "Poolboy" ist auch für den tätowierten Mexikaner ein absolutes Low-Light.

Muss man sich einen positiven Punkt (neben der bereits erwähnten nackten Haut) des Films aussuchen, dann ist dieser Hauptdarsteller Kevin Sorbo. Der ehemalige Hercules-Darsteller liefert eine einmalig übertrieben-lächlerliche Vorstellung ab und liefert eine peinliche Szene nach der anderen, welche weit unter seinem Niveau anzusiedeln sind. Dafür absoluten Respekt.

Fazit: Nicht die Augen mit diesem Schund beschmutzen! Nicht die wertvolle Lebenszeit für diesen Scheiss verschwenden! Nicht das wertvoll verdiente Geld für diesen Film zum Fenster rauswerfen! Avoid at all costs!

Schulnote 1.0

"POOLBOY: DROWNING OUT THE FURY" on IMDB.COM
"POOLBOY: DROWNING OUT THE FURY" on OFDB.DE
"POOLBOY: DROWNING OUT THE FURY" on MOVIEPILOT.DE

Sonntag, 22. Mai 2011

SHADOWS IN PARADISE


Seit "The Expendables" sind sogenannte Ensemble-Filme speziell im Actionbereich wieder ganz in Mode. Im vorliegenden "Shadows in Paradise" (dt. Titel "Schattenkommando") sind es Mark Dacascos, Armand Assante, Tom Sizemore, Danny Trejo und Bruce Boxleitner... cooler Cast eigentlich...

Inhalt:
Der Einsatz einer US-Eliteeinheit misslingt katastrophal: Special Forces-Lieutenant Max Forrester (Mark Dacascos) muss seine Verlobte Sasha Villinoff (Sofya Skya) in den Händen seiner Feinde zurücklassen. Zwei Jahre später: Sasha taucht wieder auf. Als Spionin der Gegenseite! Max macht sich sofort auf die Suche nach der Wahrheit. Ein nervenzerreißendes Katz- und Mausspiel beginnt. Schon bald stehen Max und Sasha zwischen allen Fronten: Es geht um ihr nacktes Überleben ...

Was konnte man von Regisseur J. Stephen Maunder bezüglich "Shadows in Paradise" erwarten? Der Mann hat als Regisseur bisher nur "Tiger Claws 2" & "Tiger Claws 3" auf seinem Regie-Konto. Nicht unbedingt die grössten Werke dieser Erde...

Gerne würde ich nun berichten, dass "Shadows in Paradise" ein wahrlich tolles Actionfest darstellt und mich während seiner gesamten Laufzeit prächtig unterhalten hat. Ich würde gerne vermelden, dass die Schauspieler allesamt an die Grenzen ihrer Schauspielkunst gingen, in Actionszenen sich wahrlich den Hintern aufgerissen haben und das Drehbuch dem Zuschauer auf der Couch grossartige Dialoge in die Ohren wandern liess.

Die Wahrheit ist jedoch, "Shadows in Paradise" ist einer der schwächsten B-Kracher der letzten Jahre. Die Geschichte langweilig, die technische Umsetzung langweilig, die Actionszenen langweilig, die Darsteller effektiv vor die Säue geworfen. Da können auch Dacascos, Assante, Trejo, Sizemore oder Boxleitner noch etwas reissen.


Fazit: Avoid at all costs!

Schulnote 2.0

"SHADOWS IN PARADISE" on IMDB.COM
"SHADOWS IN PARADISE" on OFDB.DE
"SHADOWS IN PARADISE" on MOVIEPILOT.DE

Montag, 9. Mai 2011

BLOOD IN BLOOD OUT


Taylor Hackfords "Blood in Blood out" aus dem Jahr 1993 ist einer DER Filme meiner Teeniejahre.

Inhalt:
Nur der Starke überlebt. Gangs und Banden regieren, es herrscht das Gesetz der Straße. Diese Lektion haben die Freunde Miklo (Damian Chapa), Paco (Benjamin Bratt) und Cruz (Jesse Borrego), Mitglieder der "Vatos Locos", früh gelernt. Mit Blut haben sie ihren Bund besiegelt. Aber das Leben weist jedem an seinen Platz Polizist, Dealer, Junkie. Doch so unterschiedlich ihre Karrieren verlaufen, so fortdauernd ist die Bande des Blutes...

Vatos Locos forever!

"Blood in Blood out" ist ganz grosses episches Kino, welches ohne die ganz grossen Namen Hollywoods funktioniert.

Damian Chapa, Benjamin Bratt und Jesse Borrego heissen die drei charismatischen Hauptdarsteller dieser Geschichte, welche im Jahre 1972 ihren Anfang hat und welche von den genannten Herren absolut authentisch ans Publikum getragen wurde. Damian Chapa, in der Rolle des "weissen" Mexikaners, wirkt stellenweise vielleicht zu überdreht, hat den Fuss zu sehr auf dem Gaspedal. Trotzdem liegen die Sympathien in der ersten Hälfte des Films klar bei ihm. Chapa, dessen Rolle mit seiner richtigen Herkunft wohl mehr gemein hat als die meisten ahnen (er ist wirklich mexikanischer Herkunft), machte in Hollywood eine interessante Entwicklung durch. "Blood in Blood out" markierte seine erst zweite Rolle in Hollywood - und dann gleich eine dieser Grössenordnung. Seine Premiere feierte Chapa übrigens in einer kleineren Nebenrolle neben Steven Seagal im Actionhit "Under Siege". Nach "Blood in Blood out" folgten für Chapa Auftritte in Filmen wie "Street Fighter" und "Money Talks" und in Serien wie "Married... with Children". Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Damian Chapa der erste Schauspieler sein wird, der in seinem eigenen Film (Regie, Drehbuch, Hauptrolle: Damian Chapa) Roman Polanski verkörpern wird (siehe "Polanski"). Momentan arbeitet Chapa an "Vatos Locos". Inwiefern (und ob) der Film mit "Blood in Blood out" in Verbindung stehen wird, werden wir sehen.

Benjamin Bratt als Paco Aguilar zu besetzen war eine sehr gute Wahl. Vom unsymphatischen Kotzbrocken von Filmanfang bis zum treuen Gesetzeshüter bei Filmende machte die Figur des Paco zwar einen interessanten Werdegang durch, der jedoch hinter der Figurenzeichnung des Miklo und Cruz zurücksteht. Bratt machte jedoch einen tollen Job und konnte sein gesamtes Schauspielspektrum in diesem Film zeigen. Unmittelbar nach "Blood in Blood out" war Bratt noch in "Demolition Man", "Clear and Present Danger" und "Miss Undercover" zu sehen. Schlagzeilen machte er auch als Lebensabschnittspartner von Julia Roberts. Momentan wurde es jedoch ein wenig ruhig um ihn.

Jesse Borrego vervollständigt das Triumvirat der drei Vatos Locos in East Los Angeles. Seine Figur ist die, welche wohl psychisch und physisch am meisten leiden musste. Borrego meisterte diesen Kraftakt jedoch hervorragend und der Absturz seiner Figur, der körperliche Zerfall und ebenso die "Wiederauferstehung" (ich nenne es zumindest so) von Cruz war sehr beeindruckend dargestellt.

Aber auch die Nebendarsteller wurden hervorragend gecasted. Billy Bob Thornton in einer kleinen Nebenrolle als schmieriger Nazi - passte perfekt. Delroy Lindo, der in den Neunzigern sowieso eine Menge guter Nebenrolle inne hatte, überzeugte als Anführer der schwarzen Gefangenen San Quentins. Enrique Castillo spielte den Anführer und zugleich die Vaterfigur der Chicanos im Knast mit viel Würde - der Respekt, den seine Figur ausstrahlen sollte, verkaufte Castillo jedenfalls exzellent. Victor Rivers, der mir ansonsten total unbekannt ist, konnte in seiner Rolle als Magic Mike genauso überzeugen wie die anderen "La Honda"-Darsteller, unter denen sich auch "Machete" Danny Trejo befindet. Ving Rhames war ebenfalls anwesend, jedoch in einer Rolle, die ihm keine Chance gab zu brillieren. Raymond Cruz, der wie Damian Chapa in "Under Siege" eine Nebenrolle besetzte, gab ebenso eine gute Performance ab. Und auch Star Trek: Voyager-Star Roxann Dawson war irgendwo in diesem Film zu sehen - bin aber gerade nicht sicher in welcher Szene. Ja, ich könnte hier noch lange so weiter machen. Der Cast von "Blood in Blood out" ist jedoch einfach schier unendlich. Man darf jedoch sagen, ich konnte keine Totalausfälle ausmachen. Wohl einer der am besten besetzten Hollywoodstreifen.

In welches Genre dieser Film fällt ist schwer zu definieren. Knastdrama, Einwandererepos, Actionthriller - "Blood in Blood out" schneidet alle diese Kategorien an und lässt sich nirgends einordnen. Der Film hat seinen familiären Momente, seine freundschaftlichen und stellenweise lässt sich auch eine Prise Humor nicht verbergen. Regisseur Taylor Hackford inszenierte seinen Film absolut routiniert, gibt East Los Angeles ein interessantes und lebendiges Gesicht und war sich auch nicht zu schade in San Quentin Szenen mit grösstenteils echten Gefangenen zu drehen. Beeindruckend.

Fazit: "Blood in Blood out" ist einer der Filme, die man einfach gesehen haben muss. 180 Minuten sind natürlich eine beachtliche Laufzeit, aber jede Minute ist es wert gesehen zu werden.

Schulnote 6.0

"BLOOD IN BLOOD OUT" on IMDB.COM
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Montag, 21. Februar 2011

Kurzfilm: THE BLACK MAMBA (by Robert Rodriguez!)


Ein Nike-Werbefilm, der jedoch dank des Mitwirkens von Robert Rodriguez, Kobe Bryant, Danny Trejo, Bruce Willis und Kanye West ein kleines Kunstwerk im typischen Rodriguez-Stil geworden ist. Viel Vergnügen beim Anklicken des Clips.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Trailer: DEATH RACE 2

Die Fortsetzung zum Jason Statham-Kracher "Death Race" wird in den nächsten Monaten direkt auf DVD erscheinen. Der Cast verspricht zwar Abstriche in der Hauptrolle (Luke Goss), jedoch einige Hochkaräter in den Nebenrollen (Sean Bean, Danny Trejo, Ving Rhames). Zudem wurde der Film von Roel Reiné inszeniert, der schon mit Seagals "Pistol Whipped" gezeigt hat, dass er nicht der schlechteste seiner Regieklasse war.

Donnerstag, 30. September 2010

MACHETE


Als vor einigen Jahren Robert Rodriguez den Fake-Trailer zu "Machete" vor Grindhouse dem Publikum zeigte, war das Echo ziemlich eindeutig. "Turn this into a real movie!" ... und Rodriguez folgte dem Ruf seiner Fans.

Inhalt:
Machete (Danny Trejo) ist ein Ex-Cop, dessen Frau vom Drogenboss Torrez (Steven Seagal) getötet wurde. Als Machete einen Auftragsmord am Rechtspolitiker McLaughlin (Robert DeNiro) ausführen will, gerät er in einen Hinterhalt und wird von nun an von Torrez, der Polizei und den Schergen McLaughlins und Booth (Jeff Fahey) gejagt...

Wie schon bei "The Expendables" war auch bei "Machete" meine Vorfreude kaum zu zügeln. Steven Seagal (wenn auch nur ein einer Nebenrolle) in einem Rodriguez-Streifen? Für mich und diesen Blog ein klares Highlight.

Die Hauptrolle gehört jedoch Danny Trejo, dessen vernarbtes Gesicht wohl weit bekannter als sein Name ist. Der inzwischen 66jährige hat es nach zig teils kultigen Nebenrollen doch noch zu einer Hauptrolle Nebenrolle in einem Kinofilm geschaft. Er ist für Machete auch die ideale Besetzung - kein anderer könnte diese Rolle ansonsten so spielen wie er. Rodriguez kennt Trejo inzwischen ja sehr gut, spielte dieser schon Mitte der Neunziger in "From Dusk Till Dawn" und "Desperado" unter seiner Regie. Hier lässt er den wuchtigen Mexikaner total vom Tresen ziehen. Trejo dankt es ihm mit einer Darstellung, die man eigentlich nicht als Schauspiel bezeichnen kann, jedoch völlig authentisch rüberkommt.

Unterstützt wird Trejo von einer Schauspielriege, die es in sich hat. Robert De Niro ist eine Klasse für sich, hat hier jedoch nicht soviel Screentime und kann auch nicht wahnsinnig glänzen. Steven Seagal darf Rodriguez wirklich dankbar sein, ist die Rolle des Torrez mal wirklich was Neues für Seagal, der ansonsten stets auf der Seite des Gesetzes oder zumindest des Guten steht. Seagals "Acting" wirkt frisch und äusserst unterhaltsam und wird der in letzter Zeit wieder besser laufenden Karriere des Actionstars sicherlich einen weiteren Boost verschaffen. Don Johnson wurde ebenfalls aus der Mottenkiste geholt. Der sichtlich gealterte Darsteller (Sonny Crockett ist wahrlich schon lange her...) spielt seine Nebenrolle gut und zeigt, dass er zu Unrecht lange weg vom Fenster war. Cheech Marin ist festes Rodriguez-Inventar und es wunderte eigentlich niemanden, fand der sympathische Darsteller auch hier wieder zu einer kleine Rolle. Und auch Grossmeister Tom Savini gibt sich hier nochmals die Ehre.

Frauen gibts im Film auch. Lindsay Lohan darf als schlampiges Stück "brillieren" und gaaanz viel Haut zeigen. Jessica Alba hätte nicht sein müssen, kommt aber mit einer genügenden Note davon. Und Michelle Rodriguez wirkt grundsolide wie immer.

Der Film ist eine kleine B-Perle des Actionkinos. Gewalt gibts en Masse. Diese wird meist äusserst explizit und übertrieben dargestellt, so dass es dem blutrünstigen Zuschauer ein Wohlgefallen ist. Leider greift Rodriguez wie auch Stallone in "The Expendables" hin und wieder auf CGI-Blut zurück. Dies ist schade, tut dem Spass aber keinen Abbruch.

Fazit: Wir werden sehen, ob Rodriguez das Versprechen der Schlusssequenz einhält oder nicht. Eine Fortsetzung wäre sicherlich möglich - und da Sly seine Expendables auch wieder auf die Leinwand zurückbringen wird, wäre es ein Spass, würde auch Machete uns wieder mit einem Besuch im Kino beehren.

Schulnote 5.25

"MACHETE" on IMDB.COM
"MACHETE" on OFDB.DE
"MACHETE" on MOVIEPILOT.DE
"MACHETE" Fake-Trailer on YOUTUBE.DE