Sonntag, 28. September 2008

10,000 BC


Lange hab ich mir nun "10,000 BC" aufgespart - begründet durch negative Kritiken - und durch Mel Gibsons "Apocalypto", der die Pace sehr hoch gelegt hat. Jedoch, "10,000 BC" ist von Roland Emmerich, der es ja bekanntlich auch gut krachen lassen kann - Vorzeigewerke "Universal Soldier", "Star Gate", "Independence Day" und "The Patriot" (mit Mel Gibson...). Mal schauen, was der gute Mann uns hier auf die Leinwand/DVD gezaubert hat.

Inhalt:

Dieses mit grandiosen Effekten inszenierte Spektakel berichtet in fantastischen Bildpanoramen vom allerersten Helden, der eine Reise wagt, um seine entführte Geliebte zu befreien und die ihm vorhergesagte Prophezeiung zu erfüllen. Er muss gegen Säbelzahntiger und prähistorische Raubtiere kämpfen, unerforschte Wüsten durchqueren, ein mächtiges Heer vereinen und eine hochentwickelte Zivilisation entdecken. Dort wird er der Anführer ihrer Befreiung, und der der erste Held in jener Zeit, in der die Legende begann...

... und erzählt wird in etwa dieselbe Story wie Gibson's "Apocalypto". Nur gibts hier Mammuts, Säbelzahntiger und kein Blut. Wirklich kein Blut. Die bösen Inka-Maya-Whateva überfallen hier das unschuldige Jägervolk gleich zu Beginn. Klar, einige lassen ihr Leben, jedoch richtig brav blutlos. Das sah aber in "Apocalypto" wirklich anders aus..... Okay, spätestens hier hab ich gemerkt, dass ich im Kopf auf "Youth-Channel" switchen muss, in der Hoffnung, den Film so doch noch ein wenig geniessen zu können.

Naja, gelang mit nicht wirklich. Da hilft unser Held dem armen ertrinkenden Säbelzahntigerchen - trifft diesen später wieder unter anderen Umständen wieder - doch die brutale Killerkatze erinnert sich noch an diesen netten jungen Mann und zieht von dannen... Spätestens ab hier hab ich mir nur noch Gedanken gemacht, wie ich schlimm dieser Film verrissen werden darf. Auf den Rest der Geschichte mag ich gar nicht mehr eingehen, sondern verweise direkt auf "Apocalypto", welcher einfach besser ist, realer, härter... Mammuts laufen durch die Gegend, irgendwelche Riesenvögel wollen unsere Helden (gut, meine Helden waren sie ganz bestimmt nicht) verspachteln und eben, Säbelzahntiger gibts auch... aber die sind hier zahmer als die Hauskatze Felix aus der Katzenfutter-Werbung.

Schauwerte... gabs sicher einige. Emmerich war stets ein grosser Effekteklatscher. Auch hier muss das Geschehen zumindest optisch auf der Leinwand beeindruckend gewesen sein. Ich sah den Film nur auf DVD - trotzdem, dieser Punkt wurde erfüllt.

Schauspieler hatte es auch noch - und da ist wohl vorallem Camilla Belle bekannt, speziell seit der Nescafé-Werbung mit George Clooney. Jedoch bleibt ihre Evolet (was für Namen es in dieser Zeit schon gab..) total blass. Hauptdarsteller Steven Strait ist IMDB nicht mal ein Profilfoto wert - was nach diesem Film wohl auch so bleiben wird. Und der Rest des Casts fählt weder gross auf noch sonst was.

Joa, vorallem der Härtegrad fehlt. Spielt der Film doch in einer Zeit, in der es noch ein wenig rauer zu und her gegangen ist, sehen wir hier eine klinisch gereinigte und unsinnige Vergangenheit, welche fern jeglichen Realismus versucht den Zuschauer zu fesseln. Kann funktionieren, wenn man noch unter 12 Jahre alt ist. Wer jedoch schon mal einen richtigen Film gesehen hat und dazu noch, verzeihung komme ich immer wieder darauf zurück, Mel Gibson's "Apocalypto", der langweilt sich bei diesem Film beinahe zu tode. Mühsames Werk, welches hoffentlich bald vergessen wird.

Fazit: Emmerich ist eigentlich ein Meister des Krawumm-Kinos. Jedoch "10,000 BC" ist unter aller Sau. Sorry Roland, das war definitiv NICHT genügend. Hoffe, da kommt mal wieder was richtig Gutes von ihm.

Schulnote 3.0

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Dienstag, 23. September 2008

EXIT WOUNDS


Lang ist's her. Etwa in der Mitte des Jahres 2000, als erste Gerüchte aufkammen betreffend "Exit Wounds". Joel Silver produziert, Steven Seagal in der Hauptrolle, Rapper DMX an seiner Seite... und das ganze von Regisseur Bartkowiak, dem Typen, der schon den relativ overstylischen "Romeo must die" gedreht hat. "Romeo must die" hatte echt was, nur der absolute Härtegrad hart gefehlt. Mal schauen, was Bartkowiak nun mit Seagal in der Hauptrolle fertig gebracht hat.

Inhalt:

Er ist der härteste Bulle Detroits und ein Einzelgänger, der im Einsatz keine Gnade kennt: Orin Boyd (Steven Seagal) macht keine Gefangenen! Als Folge seines eigenwilligen Verhaltens wird er von seinen Vorgesetzten in den übelsten Distrikt Detroits abgeschoben. Dort findet er sich in einem undurchsichtigen Sumpf aus Drogen, Gewalt und Korruption wieder, der sich bis in die höchsten Ränge des Polizeipräsidiums zieht. Orin nimmt den Kampf auf, doch dabei stellt er sofort fest, dass er bei dieser Mission keine Freunde und keine Verbündeten hat. Nur der geheimnisvolle Drogenbaron Latrell Walker (DMX) scheint ein doppeltes Spiel zu spielen.

Frühling 2001. Die Bienchen summten - die Blumen blühten und mein Herz sprang höher. Mein lange ersehnter erster (und bislang einziger) Seagal-Streifen im Kino!! (Frauen haben hier keinen Platz!) Allein die Trailer im Kino liessen mein Herz zwanzigmal höher springen. Und natürlich liess ich es mir nicht entgehen, "Exit Wounds" gleich am Premierentag das erste mal zu bewundern.

Da ging ja gleich die Post ab - schon nach ein paar Sekunden trampelt der gute Steven durchs Bild, im Anzug, Sonnenbrille, dies unterlegt mit cooler Musik. Und ein paar Minuten später erschiesst Steven schon die ersten Bad Guys, bricht eine Nase und wirft den Vizepräsidenten der USA zu seinem Schutze von einer Brücke. Yeah - so muss ein Seagalfilm anfangen. Natürlich wird Steven von seinem Vorgesetzten daraufhin bestraft und in den übelsten Bezirk verfrachtet (yeah!!). Hier darf er gleich mal zur Selbthilfegruppe - "Anger Management" lässt grüssen - und zerlegt gleich mal einen Tisch - watschelt davon und krallt sich daraufhin ein paar Bad Guys, die gerade sein Auto knacken wollen (jiiiiieeeehaaaaaaaaaaaa!!!!!).

Arbeiten tut der Steven auch.. als Verkehrspolizist, der diese Art der Polizeiarbeit nicht so ganz im Griff hat (Brüllerszene!). All dies, weil er mal wieder auf eigene Faust ein Verbrechen aufklären wollte. Tja, würde man den Steven einfach mal arbeiten lassen, wäre der Film schon nach 45 Minuten zu Ende. Leider sind Stevens Berufskollegen nicht ganz sauber - bekommt er aber trotzdem einen anständigen Partner zur Seite gestellt. Zum Buddy-Movie entwickelt sich der Film trotzdem nicht, obwohl die beiden ein paar gute Szenen zusammen haben. DMX ist auch noch da. Und macht seine Sache ganz ordentlich. Als ein zwischen gut und böse postierter underground Internet-Millionär spielt er zusammen mit Anthony Anderson ein eingespieltes Duo. Und ich denke die Lamborghinikauf-Szene wird zu recht mit dem einen oder anderen Schmunzler belohnt. Tom Arnold hat ebenfalls einige ordentliche Dialoge auf den Leib geschrieben bekommen (zusammen mit Anthony Anderson ein perfektes Comedy-Paar). Und sogar Eva Mendez hat eine kleine Nebenrolle. "Exit Wounds" ist wahrlich prominent besetzt.

Was einigen Seagalfans sauer aufstösst, ist Stevens Kampfstil, der sich von der früheren recht realistischen Kampfdarstellung zu einer wahren Trapeznummer verändert hat. Wirework noch und nöcher, Seagal zeigt hier Kunststücke, die stellenweise sogar aberwitzig aussehen - denn der gute Steven ist mit seinen 51 Jahren und trotz einiger verlorener Kilos alles andere als ein Kunstturner geworden. Trotzdem, so "kompakt" sah der Steven nach "Exit Wounds" nie mehr aus. Joel Silver sei dank, hat der dem Steven gesagt "Junge, lass die albernen Indianerdecken weg, lass die tibetanischen Mönchsketten zu Hause, schneid dir mal die Haare und schau dir mal ein Fitnesszentrum von innen an - dann gibts 'Exit Wounds' für dich.". Das Basler Kino Plaza liess es sich nicht nehmen und warb mit dem Spruch "Der Zopf ist ab - die alte Schlagkraft wieder da" für "Exit Wounds". Schade nur, hat der Jojo-Effekt Steven wieder eingeholt - nur ein Jahr später war die Matte (ein Zopf wars nicht) wieder da, die Hamburger wieder gegessen und die langen Mäntel wieder in - ach ja, und die Schlagkraft war weg...


Hier war die Schlagkraft definitiv noch da!

Regisseur Andrei Bartkowiak hats jedenfalls geschafft, Steven Seagal noch einmal richtig stylisch in Szene zu setzen. "Exit Wounds" ist wahrlich ein Hochglanz-Actioneer, alleine die Fahrzeuge sind eine Augenweide, die schnellen Cuts funktionieren in diesem Film perfekt und der Härtegrad stimmt auch. Der doch sehr auf Hip-Hop getrimmte Soundtrack weiss zu gefallen und passt wie die seagalsche Faust aufs Auge. Bartkowiak hat auf "Exit Wounds" noch "Cradle 2 the Grave" gedreht, ohne Seagal, dafür wieder mit Jet Li, DMX und einigen der hier schon anwesenden Darstellern.

Fazit: "Exit Wounds" - Seagals letzter (richtiger) Angriff auf der grossen Leinwand ist ein mainstreamiges Actionspektakel, welches dank cooler Inszenierung, ordentlich Blut, netter Mucke und gutem Cast. Schade, wirds sowas wohl nicht mehr geben.

Schulnote 5.5

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Montag, 15. September 2008

DETENTION


Detention - oder "Stirb Langsam" in einer Schule...

Inhalt:

Ex-Special Force Marinesoldat Sam Decker ist Lehrer an der härtesten Schule der Stadt. Seine Schüler reagieren mit völliger Apathie auf seine Bemühungen, fechten persönliche Fehden gegeneinander aus, dealen mit Drogen. Sam reicht seine Kündigung ein. Ein letztes Mal aber muss er die schlimmsten Aufrührer beim Nachsitzen überwachen - ein folgenschwerer Tag, denn sie sind nicht allein Eine Gruppe von Killern unter der Führung des rücksichtslosen Chester Lamb hat sich unbemerkt Zugang zur Schule verschafft. Sie sind bis zu den Zähnen bewaffnet mit automatischen Waffen und Sprengstoff. Die vermeintlich leere Schule soll als unauffällige Basis für ein perfekt organisiertes Verbrechen dienen. Ohne mit der Wimper zu zucken, eröffnen sie das Feuer auf die Kids. Jetzt gilt nur noch ein Gesetz die Kids müssen Sam vertrauen. Und auf dem Lehrplan steht nur ein Fach Überleben!

Dolph Lundgren wandelt auf Bruce Willis Pfaden. Und als Lehrer Sam Decker macht Lundgren nicht mal einen schlechten Eindruck. Joa, das kauf ich ihm mit einem zugedrückten Auge wirklich noch ab. Der jedoch sehr typische Start mit einem Rückblick in die traumatischer Vergangenheit unseres Helden, liess mich jedoch kurz erschauern. Jedoch nur kurz. Schnell wurde die Location gewechselt und wir befanden uns wieder in dem von Kanada gespielten USA. Dangerous Minds-like lernen wir die Schule kennen, welches zu unserem "Nakatomi Plaza" werden soll. Und ebenso lernen wir Sam Decker kennen, den Lehrer, der schnell mal den harten Mann markiert um einigen Bad Guys etwas zu soft den Hintern zu versohlen. Wir sehen den Schulunterricht, lernen die ziemlich typischen 08/15-Charaktere kennen (Schwangere Schülerin, nervige Schülerin, schwarzer, weisser, Rollstuhlfahrer, Feigling, Macho, etc.). Leider wurde hier brutal die Klischee-Kiste geöffnet.

Überraschend und zugleich enttäuschend war, dass nur gerade vier Terroristen die Schule heimsuchen. Vier... Seagal erledigte in guten alten Zeiten in einer einzigene Szene gut doppelt soviele Bad Guys. Zudem waren die Bösewichter alles andere als böse - eher nur lächerlich. Klar, da wird demonstrativ geposed, schwere Waffen werden aufgefahren, unschuldige erschossen, aber das richtig grosse Zittern kam mir da nicht. Richtig Drive kam durch den ganzen Film hindruch auch nicht auf. Es fehlte an allen Ecken und Enden. Trotzdem, gesagt werden darf, dass die Darsteller der jungen Schüler eine ordentliche Leistung abliefern. Klar, die Charaktere wirken total Platt, jedoch schauspielerisch ist hier nicht alles verloren. Der totale Pluspunkt des Films geht aber an Dolph Lundgren, der hier zwar nicht überfordert war (die Action hielt sich leider in Grenzen), jedoch eine mehr als ordentliche Leistung ablieferte.

Fazit: Klar ist "Detention" eine doch sehr günstige Variante eines "Die Hard". Und Mängel hats doch mehr als genug. Jedoch hat der Film seine Pluspunkte. Und wäre da noch mehr Action vorhanden gewesen und ein bisschen weniger "kiddie"-Action, wäre das ein geiler kracher geworden. So ist "Detention" leider ungenügend.

Schulnote 3.5

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Sonntag, 14. September 2008

TICKER


Steven Seagal war 3 Jahre komplett weg von der Mattscheibe/Leinwand. Im Jahr 2000 wurde dann Ticker gedreht, welcher 2001 den Weg in die DVD-Regale der Welt fand.

Inhalt:

Der Terrorist Swan bedroht mit Bombenanschlägen die Stadt. In einem dramatischen Wettlauf mit der Zeit versucht Detective Nettles, Swan das Handwerk zu legen - zusammen mit Frank Glass, einem renommierten Sprengstoffexperten. Als Swan einen ganzen Häuserblock in die Luft jagt, kommt nicht nur das gesamte Team von Glass ums Leben - Glass muß auch erkennen, dass Swan über Waffen verfügt, die noch gefährlicher sind als bislang angenommen. Wird Swans nächste Wahnsinnstat die Zündung einer Atombombe sein?

"Death is just a tick away" - wohl eher "Sleep is just a nap away"...

Seagals eigentliches Comeback nach "The Patriot" von 1998 darf eigentlich getrost ignoriert werden, gehört ihm nicht die Hauptrolle. Diesen ehrenvollen Part darf Tom Sizemore spielen. Terrorist Swan wird von Dennis "ich-bin-alt-und-brauche-das-Geld" Hopper gespielt, der sich wohl für keinen Dreck mehr zu schade ist. Und in einer kleinen Nebenrolle ist Hip-Hop "Star" Nas zu sehen. Seagal selbst spielt Frank Glass, einen Sprengstoffexperten, der vorallem durch ständiges Rumsitzen definiert wird.

Der Film beginnt schwach - Angriff einiges Terroristen auf eine Villa. Dieser Angriff passt zudem überhaupt nicht zum Rest des Films - was wohl darauf zurückzuführen ist, dass Regisseur Albert Pyun einfach Szenen aus einigen seiner anderen "grossartigen" Filmen verwendete. Als würde man versuchen ein Puzzle mit teilen verschiedener Puzzles zu vervollständigen...

Albert Pyun ist wahrlich kein Meister der Regie. Jedoch ist "Ticker" eine Frechheit. Die Story plätschert so vor sich hin und die Charaktere wirken Platt wie eine zerquetschte Traube. Auch die Motivation der Herren Sizemore, Hopper und Seagal scheint nicht gerade die höchste gewesen zu sein.

Auf Ungereimtheiten möchte ich gar nicht näher eingehen - es macht einfach keinen Sinn dieses Chaos zu entwirren zu versuchen. Funny Moments gibts trotzdem. Zum einen als Seagal mit Sizemore in einer Bar sitzt - man beachte den Sänger der Band - Seagal mit falschem Bart und Verkleidung. Ebenso unfreiwillig Witzig ist, dass wohl jeder Akteur in diesem Film einen schwarzen Mantel trägt. Faktor overcoolness... oder so... Aber wenn das die positiven Punkte sein sollen....

Wer zudem seagalsche Fights erwartet, wird brutal enttäuscht werden. Seagal killt zwar gefühlsmässig etwa 1000 Terroristen, die alle im Super Mario-Mode hinter irgendwelchen Boxen hervorspringen - jedoch ausser ein paar rumfliegender Hände und vieeel Schatten, bekommt man von Herr Seagal nix zu sehen. Ganz ganz mies.

Fazit: Traurig, aber dies ist nicht Mr. Seagals schlechtestes Werk. "Ticker" ist unfreiwillig komisch, was das ganze noch einigermassen unterhaltsam macht. Dies ist zum Beispiel "The Foreigner: Black Dawn" nicht gelungen. Grottige Regie-Leistung, ein Drehbuch, welches keinen Sinn macht, Szenen aus anderen Pyun-Filmen, Szenen wurden stellenweise sogar verdoppelt - sprich eine Szene von Seagal zu Beginn wurde gegen Ende nochmals gezeigt - nee, so nicht.

Schulnote: 2.25

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Mittwoch, 10. September 2008

YOU DON'T MESS WITH THE ZOHAN


Adam Sandler gehörte für mich immer zu den Comedians, deren Filme in dere Regel nicht schlecht sind... that's it... Mit Ausnahme von "Anger Management" riss mich bisher noch kein Sandler-Film wirklich vom Hocker - und zudem ist der hohe Grad an Humor bei "Anger Management" doch eher Jack Nicholson zu verdanken. "Zohan" schien mir jedoch ebenso sehenswert...

Inhalt:
Der israelische Anti-Terror-Fighter Zohan (Adam Sandler) gehört zu den Besten seines Fachs. Jedoch hat er nach vielen Jahren des Dienstes genug von Krieg und Kampf. Er möchte seinen Traum verwirklichen: Friseur! Also ab in die USA, ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten...

Ich muss sagen, viele Erwartungen habe ich nicht mitgebracht ins Kino, um mir in einer Spätvorstellung "Zohan" anzuschauen. Trotzdem, der Anfang war rasant und meines Erachtens schon über dem üblichen Sandler-Niveau. Jedoch ging für mich der Film erst dann richtig los, als der gute Zohan sich entscheidet, in die USA zu gehen. Ab diesem Punkt verwandelt sich der Film in einen Riesenspass, der nicht enden will - und mit 113 Minuten scheint dies auch der Fall zu sein. Jedenfalls eine der längsten und zugleich kurzweiligsten Komödien, die mir bisher vor die Linse gekommen sind.

Sandler als Zohan - das passt perfekt. Total überrissen und mit einem hervorrangenden Akzent, spielt und labbert sich Sandler voll engagiert durch die Story. Und die Jokes, die sitzen. Aber richtig. Nicht nur Sandler, auch der Rest der gecasteten Darstellerriege überzeugt - sind jedoch auch bekannte Namen darunter zu finden. John Turturro als Bad Guy "Phantom", Rob Schneider, der bekannte Box-Entertainer Michael Buffer, Chris Rock in einer Miniminirolle als Taxifahrer - und dazu Chameos von Mariah Carey, John McEnroe, George Takei, Henry Winkler, Kevin "King of Queens" James und andere. So macht ein Film spass.

Was ich stets an Sandler-Filmen bemängelte, war die teils zu emotionelle Schwelle in manchen seiner Filme. Ich will bei einer Komödie lachen, nicht nachdenklich werden müssen. Hier in "Zohan" wurde dies alles richtig gemacht. Und trotzdem gab der Film eine Message mit auf den weg, wurde der Israel-Palästina-Konflikt in höchstem Masse persifliert, jedoch mit einer positiven Message versehen und dies sogar ohne kitschig zu wirken. Gratwanderung geglückt!

Fazit: "YOU DON'T MESS WITH THE ZOHAN" ist eine Topkomödie. Meines erachtens Adam Sandlers bestes Werk so far.

Schulnote 5.5

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Montag, 8. September 2008

THE PATRIOT


Wir schreiben das Jahr 1998 - und Steven Seagal war an der Arbeit zu seinem bisher grössten Film - so berichtete das Internet jedenfalls damals. Nun, als dann einige Geldgeber absprangen (darunter wenn ich mich recht entsinne auch Warner Bros. unter deren Flagge der Film produziert worden wäre), musste Seagal wohl auf Plan B umsteigen. Herausgekommen ist "The Patriot" - oder "Outbreak für Arme" wie er genannt wird - oder auch "Ökofilm - Part Three".

Inhalt:
Der amerikanischen Bevölkerung droht die ultimative Katastrophe. Um militärische und technologische Einrichtungen der USA unter ihre Kontrolle stellen zu können, haben fanatische Terroristen einen tödlichen Virus eingesetzt, der sich rasend schnell unter den Menschen einer Kleinstadt in Nebraska verbreitet. Ein Killervirus, der die gesamte Bevölkerung Nordamerikas in kürzester Zeit vernichten könnte. Gegen den Virus scheint Dr. Wesley McClaren immun, aber nicht gegen den russischen Elitekiller Govol, der verhindern soll, daß Überlebende wie McClaren die Stadt verlassen und, als möglicher Träger des Virus, selbst zur tödlichen Waffe werden. Zur Zielscheibe des Killers geworden bleibt dem einst zivilisierten Stadtmenschen keine andere Wahl. Zu allem bereit, beginnt er seinen gnadenlosen Rachefeldzug gegen einen übermächtigen Gegner...

Und ich frag mich immer noch, wer denn der russische Elitekiller Govol sein soll, der da oben im VHS-Hüllentext erwähnt wird... (DVD-Hüllentext wurde Jahre später abgehändert).

Jedenfalls, "The Patriot", dessen Release war für mich damals ein Event, wie es heute noch selten ein DVD-Release fertig bringt. Sogar die Verleihversion habe ich mir für damals teures Geld vorbestellt und konnte so weit vor dem Kaufrelease "The Patriot" mein Eigen nennen. War's das wert....?

Der Film beginnt mit schönen Landschaften, unterlegt von nach Freiheit schreiender Musik. Cowboy Seagal (heute muss ihn kein Pferd mehr auf dem Rücken tragen...) reitet durch die Gegend auf der Suche nach Getier, dem er eine Spritze reindonnern kann. Nebenbei wird noch des Töchterchens Fohlen gerettet. Tochter Holly wird übrigens gespielt von der damals noch sehr jungen Camilla Belle - bestens bekannt aus der Nespresso-Werbung mit George Clooney ("huh...? i just want a nespresso..." - "nespresso... what else..?"). Seagals Synchronsprecher für diesen Film ist übrigens Manfred Lehmann, besser bekannt als "Die Stimme von Bruce Willis".

Bald lernen wir Zuschauer auch die bösen Buben kennen. Ein bisschen hart-rechts-politik geschwafel, eine abgesägte shotgun... na gut.. Action kommt noch... Wir sehen Familie Seagal beim Frühstück, lernen wie man Mississippi buchstabiert und erfahren, dass Seagal "schön scharf" gekocht hat.... okay... dann sehen wir Seagal auch noch bei der Arbeit (*händereib* "jetzt geeehts loooos"...) - nein, nicht dieser üblichen Arbeit. Dr. McClaren ist nämlich Doktor - also heilen wir mal ein paar Patienten, welche natürlich nicht mit Geld bezahlen müssen, sondern mit Kuchen und Schreinerdiensten - McClaren ist ein netter Kerl - wir glaubens ja. Wo bleiben die gebrochenen Knochen????

Jedenfalls, spulen wir ein wenig vor - böse Buben kommen aus dem Knast - Richter stirbt - Virusgefahr - böse Buben jagen Seagal, weil er und sein Töchterchen als einzige Immun gegen Virus sind - Töchterchen und Väterchen flüchten aus Spital - auf Seagals Farm dann ein wenig Action ("jaaaaaaaa"), ein paar Gewehrschüsse fallen - ein freundlich gesinnter Charakter stirbt - aber der Actionfunken will nicht zünden.

Seagal und Töchterchen reiten durch die Wüste - Campieren bei Nacht - schöne Aufnahmen - Seagal macht sich nicht mal gross peinlich (meine Meinung) bei stilleren Szenen - jedoch.. HIMMELARSCHUNDZWIRN - ich will den Seagal bei der Arbeit sehen, gebrochene Knochen, Blut!!!! Und nicht mitanhören müssen, wie er seiner Tochter erkärt, warum Pferde am liebsten alleine sterben!!!!

Spulen wir zum Ende - Seagal findet Grossvater - geht in geheimen Militärbunker - findet nach langer langer Suche endlich das Geheimmittel gegen diesen bösen Virus - Wildblumen.... BLUMEN!!!! Die 68er-Kinder jubeln los "jaaaa, wir habens immer schon gewusst..." - und zum Abschluss sammeln US Soldaten auf den Hügeln Wildblumen, welche dann über der Kleinstadt abgeworfen werden... That's it....

1998 noch galt dieser Seagalstreifen in meiner Filmwelt als evil. Der Seagal-Familienfilm. Rückblickend ist "The Patriot" bei weitem nicht Seagals schlimmstes Werk. Und ja, gewisse Schauwerte muss man wirklich Loben. Musik, Bilder, Atmosphäre - das hat der Film gut rübergebracht. Und, wie schon gesagt, Seagal zieht seinen Kopf noch ordentlich aus der Schlinge, wirkt er bei der Sache und blamiert sich an Camilla Belle's Seite nicht. Die Vater-Tochter-Beziehung würd ich den beiden noch abkaufen.

Leider hat "The Patriot" Seagals Karriere den damals ersten richtigen Knick gegeben. für gut drei Jahre war der Meister weg vom Fenster. IMDB war schon zu dieser Zeit mein Hauptlieferant an Filminfos. So konnte im Raume dieser drei Jahre beobachten, wie's in Seagals Filmographie lange nach "Game Over" aussah. Pro7 berichtete damals sogar, Seagal ziehe sich aus dem Hollywood-Business zurück - sein Glaube will nicht, dass er weiter seine Brutalostreifen drehe, etc. 1999/2000 wurden dann "Under Siege 3" und "Blood on the moon" angekündigt - jedoch wurden diese nie gedreht. Erst Ende 2000 wurde Seagals Kinocomeback angekündigt - in Form von "Exit Wounds"....

Fazit: "The Patriot" ist als Seagal-Prügelstreifen schlicht nicht zu gebrauchen. Als normaler softer Katastrophen-Film jedoch zu gebrauchen und ich kann den Film beim besten Willen keine total schlechte Bewertung geben.

Schulnote 4.0

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CLOVERFIELD


Schon Monate vor dem Release, wurde um den Film "Cloverfield" herum wurde mithilfe des Mediums Internet ein Riesenhype gestartet. Niemand wusste zu Beginn so recht, was man von Cloverfield erwarten konnte - noch weniger war über die Story bekannt, auf welche ich hier zur Erhaltung der Spannung ausnahmsweise nicht eingehen werde.


"Cloverfield" ist ein Katastrophenfilm (soviel darf verraten werden) der etwas anderen Art. Gefilmt wurde das ganze per Handycam und wird dem Zuschauer als wahre Aufnahme eines Unglücks verkauft. Wer bekannte Schauspieler sucht, ist in "Cloverfield" fehl am Platz. Das ganze wird wirklich dadurch authentischer, dass einem total fremde Gesichter vorgesetzt werden, die zumindest ich zuvor noch in keiner Produktion gesehen habe. Die Atmosphäre des Films bekommt dadurch einen starke Brise Realität.


Ich möchte in diesem Review dem Leser die Überraschung nicht verderben - deshalb fasse ich mich entsprechend kurz. "Cloverfield" darf nicht als typisches Hollywood-Vehikel angesehen werden. "Cloverfield" ist eine Handycam-Aufnahme (dementsprechend verwackelte Bilder bekommt der Zuschauer aufgetischt). Und wenn man ihn als solche betrachtet, ist der Film wirklich gut. Wer jedoch ein hollywoodtypisches Drehbuch erwartet, wird spätetens nach dem Abspann enttäuscht sein. Zudem, obwohl der Film eine FSK 12-Freigabe hat, gibts einige härtere Szenen hier zu sehen, welche sogar mich kurz schocken konnten. Also, bitte etwas härtere Nerven mitbringen.


Was mir sehr gefallen hat, ist die First Person-Perspektive des Films. Als Zuschauer fühlt man sich wirklich mitten ins Geschehen involviert, bekommt die Hektik, Panik und Angst der Charaktere mit einer vollen Breitseite ins Gesicht geschleudert. Gut gemacht. Faszinierend ist auch, wie sehr gewisse Details bei dieser Filmart ins Gewicht fallen. So bekommt der Zuschauer bei der einen Szene nicht genau mit, was zum Beispiel am News-Channel im TV im Hintergrund gerade berichtet wird, obwohl das Verlangen nach mehr Informationen in diesem Film gewaltig ist. "Was passiert hier gerade?" - Wie gesagt, der Zuschauer ist mitten drin und weiss genau so wenig wie die Damen und Herren auf dem Bildschirm.


Wer J.J. Abrams (Macher von "Lost", "Alias" und dem neuen "Star Trek"-Film) Werke kennt und schätzt, wird auch hier einige Elemente wiedererkennen und kann sich vielleicht mit dem Stile dieses Films abfinden. Jedoch alleine seine Präsenz als Producer liessen natürlich die Erwartungen in die Höhe schnellen. Da muss man als Zuschauer brutal aufpassen, um nicht enttäuscht zu werden. Wie schon gesagt, "Cloverfield" ist anders.


Fazit: "Cloverfield" ist ein wirklich spezielles Werk, ein Mix aus Katastrophen-Film, Horror, Drama und Dokumentation. Eigentlich sehr gelungen, hinterlässt das Werk jedoch einen speziellen Nachgeschmack (nicht so schlimm wie das neue Rivella Gelb zum Glück...). Absolut durchgefallen, betrachtet man "Cloverfield" als Hollywood-Blockbuster - eine seltene Perle, schaut man auf "Cloverfield" als ein Fund aus einer unglaublichen Katastrophe. Ein genaueres Anschauen Abrams Werk sicherlich wert.


Schulnote 4.75



Freitag, 5. September 2008

FIRE DOWN BELOW


Steven Seagal goes Kentucky - oder Ökofilm Part Two.

Inhalt:

Ein mysteriöser Mordfall führt den Bundesmarschall Jack Taggart in eine Kleinstadt im US-Staat Kentucky. Doch bei seinen Ermittlungen stößt er auf eine Mauer aus Schweigen. Angst beherrscht die Stadt, und alle Spuren führen zu dem undurchsichtigen Minen-Tycoon Orin Hanner. Offenbar werden in der friedlichen Berglandschaft gigantische Mengen an Giftmüll verschoben - mit unkalkulierbaren Risiken. Um eine Katastrophe abzuwenden, räumt Taggart gnadenlos auf ...

Nach der herrlichen Gewaltorgie "The Glimmer Man" und Seagals Teileinsatz "Executive Decision" verschlägt es den guten Steven aufs beschauliche Land - genauer gesagt ins Kaff Jackson, irgendwo im Nirgendwo von Kentucky. Unterlegt von Country-Folk-Pop-Musik ist ein gut aufgelegter Seagal auf der Suche nach dem Mörder seines Umweltdezernat-Kollegen. Als Hilfsarbeiter getarnt mischt sich Steven unters Volk - was zu einigen wohl nicht ganz freiwillig komischen Szenen führt. Seagal ist einfach zu gut frisiert für einen Hilfsarbeiter, der Dächer, Treppen und sonstiges Repariert. Passt überhaupt nicht. Der Seagalfan nimmt dies jedoch mit einem Schmunzeln zur Kenntnis.

Weitere Charaktere werden implementiert - Sarah Kellogg (gespielt von Marg Helgenberger - bekannt aus CSI) als Seagals Love Interest - und herrlich fies, Kris Kristofferson als Orin Hanner, böser Firmenboss, der seine schmutzigen Chemikalien in der Nähe von Jackson illegal deponiert und so die ganze Gegend verseucht. Ebenso hat Harry Dean Stanton eine grössere Nebenrolle als Harry Cotton, ein leicht durchgeknallter Farmer (oder spielt ers nur...?). Im Grossen und Ganzen ein wirklich guter Cast.

Im Vergleich zu älteren Filmen des Herrn Seagal wirkt "Fire Down Below" relativ gewaltlos. Klar, geprügelt wird immer mal wieder. Auch die Waffen sprechen teilweise eine deutliche Sprache. Trotzdem, der ländliche Touch des Films ist nicht jedermanns Sache, was sich leider schon damals auf die Box Office-Zahlen negativ auswirkte. Zudem wurde der "Fire Down Below"-Soundtrack für den Razzie-Award nominiert, was das Negativ-Pendant zum Oscar darstellt. Finde ich nicht okay, bin ich selbst im Besitz dieses Albums und hats doch diverse Stücke drauf, die mehr als nur anhörbar sind.

"Fire Down Below" war Seagals letzter Kinofilm in den Neunzigern. Schön, feierte er 2001 mit "Exit Wounds" ein tolles Kino-Comeback. Noch schöner, würde er dieses Kunststück nochmals fertig bringen.

Fazit: "Fire Down Below" ist alles andere als ein schlechter Film - erreicht jedoch nicht mehr die Härte vergangener Seagal-Streifen.

Schulnote 4.75

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Donnerstag, 4. September 2008

THE GLIMMER MAN


Auf den Spuren vom Thriller "Seven" soll angeblich Steven Seagals 1996er Action-Vehikel "The Glimmer Man" wandeln.

Inhalt:

John Cole: Früher erledigte er als Ein-Mann-Killerkommando die Drecksarbeit für den US-Geheimdienst, man nannte ihn Glimmer Man. Jetzt ist er als Cop einem brutalen Serienkiller auf der Spur. Als man seine Ex-Frau tötet, wird Cole selbst zum Tatverdächtigen - und muss feststellen, dass er es mit mächtigen Drahtziehern im Hintergrund zu tun hat. Auf grausame Weise wird Cole von seiner Vergangenheit eingeholt.

Als erstes, einen Actionfilm mit einem Psychothriller wie "Seven" zu vergleichen, ist für mich ein Unding. Keine Diskussion. "Glimmer Man" fackelt nicht lange mit der Story rum. Schon in der ersten Szene trifft Seagal seinen neuen Partner, gespielt von Keenen Ivory Wayans (später dann Regisseur von Scary Movie - zusammen mit seinen Brüdern auch bekannt als "Wayans Brothers") und sogleich werden die üblichen Buddymovie-Stränge gezogen. Die beiden Kollegen passen nicht zueinander - Seagals Figur Jack Cole - ein ultragläubiger Buddhist - und Jim Campbell - ein lockerer cooler Typ, der mit one-linern nur so um sich wirft. Und trotz dieser Differenzen sieht der Zuschauer schon bei Szene zwei oder drei, dass das Team Cole/Campbell sich perfekt ergänzt. Klar, typische Buddy-Movie-Essenz, die zwar lange nicht so gut rüberkommt wie bei den Lethal Weapon-Filmen, jedoch trotzdem Spass macht.

Trotzdem geht Campbell schnell zu seinem Captain um zu melden, wie seltsam sein neuer Partner doch ist. Passt nicht ganz zu den vorherigen Buddy-Szenen. Als jedoch Jack Cole verdächtigt wird der brutale Serienmörder zu sein und eigentlich alle Hinweise auf ihn deuten, lässt sich der gute Detektive Campbell schnell wieder von Cole zum Partner stempeln lassen. Also, im Drehbuch hats schon so seine Macken drin...

Andererseits hat Seagal hier ein paar grosse Szenen. Allein schon der Moment, in der er mit der Russenmafia aufräumt, machte Laune (obwohl erste Anzeichen des jetzt aktuellen ultra-schnell-cuts and fast-forwards hier schon ein wenig Einzug gefunden haben) - ebenso Seagals Besuch im Restaurant, wo er auf seine alten CIA-"Freunde" trifft. Zudem ist "The Glimmer Man" wohl Seagals grösste Filmbekenntnis zum Buddhismus.

"The Glimmer Man" funktioniert als Buddy-Action-Kracher sehr gut, haben wir also bisher festgestellt. Was jedoch fehlt - ein richtig mieser harter Bösewicht. Klar, es gibt einen Serienkiller (oder sogar zwei...), aber hätte da nicht ein Gegner kreiert werden können, der auch mehr Screen-Time bekommt und dementsprechend bedrohlicher und gefährlicher dasteht, als Serienkiller Donald (John M. Jackson - bekannt aus JAG) und seine zwei Helfershelfer/Auftraggeber (Brian Cox, Bob Gunton). Ach ja, die hübsche Nikki Cox (bekannt aus Las Vegas) hat eine kleine Mini-Rolle.

Fazit: "The Glimmer Man" ist ein guter Seagal-Streifen, der dem hier 45jährigen Helden nochmals die Möglichkeit gibt, sich so richtig auzutoben. Leider ist "The Glimmer Man" mehr oder weniger der letzte seiner Art - der ein Jahr darauf folgende Seagalfilm "Fire Down Below" gehört zwar immer noch zu seinen besseren. Jedoch wurde der Härtegrad schon dort recht heruntergefahren. Und sein 1998er-Werk "The Patriot" kommt beinahe total ohne Gewalt aus, von ein paar Schüssen und einem Stück Glas in Fleisch abgesehen. "The Glimmer Man" war ein würdiger Abschluss einer richtig schön-blutigen Seagal-Time.

Schulnote 5.0

"THE GLIMMER MAN" on IMDB.COM

EXECUTIVE DECISION


Erst 1996 war Steven Seagal das zum ersten Mal in einer Nebenrolle zu sehen. Eigentlich erstaunlich, startete seine Karriere acht Jahre zuvor gleich mit der Hauptrolle in "Above The Law".

Inhalt:

"Stirb langsam" in den Wolken: Ein Jumbo ist von Terroristen entführt worden. An Bord: 400 Passagiere und eine Nervengasbombe, stark genug, um Washington zu zerstören. Mit einem Shuttleflugzeug gelingt es einer US-Eliteeinheit, unbemerkt ins Flugzeug zu gelangen. Ihnen bleiben drei Stunden... Ein gewaltiges Actionfeuerwerk mit Top-Stars.

"Die Hard on a Plane" schien uns der Film zu versprechen. Und mit Kurt Russell und Steven Seagal hat man gleich zwei kampferprobte Akteure in der Darstellerriege. Zwei...? Wohl eher nur einen - denn der gute Steven verabschiedet sich nach zwanzig Spielminuten mit einem fallschirmlosen Sprung aus dem Flugzeug. Der Schock sass tief, war ich damals beim erstmaligen Schauen etwa 15 Jahre alt und hab bis zum Filmende dran geglaubt, dass der gute Steven sich an der Aussenhaut des Flugzeugs festgekrallt hat, nur um am Ende alle Terroristen umzunieten. Leider war dem nicht so. Das Videocover von damals versprach jedoch mehr - glücklicherweise wurde das DVD-Cover entsprechend abgeändert.

Abgesehen vom Ableben Seagals ist "Executive Decision" ein wirklich guter Actionthriller. Kurt Russell trägt die Bürde des Hauptdarstellers und macht als David Grant einen sehr guten Job. John Leguizamo ist ebenfalls in einer seiner besseren Rollen zu sehen, Oliver Platt als Plastikstäbchen-kauenden Ingenieur Cahill ist ebenfalls eine gute Wahl gewesen. David Suchet als Terrorist Nagi Hassan wirkt bodenständig bedrohlich - kein comicmässiges Getue - gute Wahl. Nur die hier noch unbekannte Halle Berry wirkt ein wenig sehr unbeholfen.

Regisseur Stuart Baird gab hier sein Regie-Debut und machte doch einen sehr guten Job. Trotzdem verzeihe ich ihm nicht, "Star Trek: Nemesis" total in den Sand gesetzt zu haben. Jedoch hat er gewusst, wie er "Executive Decision" umsetzen soll, der sich nicht als typischer Kawumm-Actionfilm entpuppt, sondern als wirklich spannender Reisser, der die Spannung der hirnlosen Aktion vorzieht.

Fazit: Ein Fest für alle, die einen richtig spannenden Actionthriller zu schätzen wissen.

Schulnote 5.25

"EXECUTIVE DECISION" on IMDB.COM


Mittwoch, 3. September 2008

JUMPER


Hayden Christensen war seit Star Wars in keiner grossen Rolle mehr zu bewundern. Der "Skywalker"-Fluch schien also auch ihn nicht zu verschonen. Glücklicherweise bekam der Gute die Hauptrolle in Jumper. Eine Rolle, die ihm auf den Leib geschrieben scheint.

Inhalt:

David Rice (Hayden Christensen) hält sich für einen ganz gewöhnlichen Typen, bis er durch Zufall entdeckt, dass er ein "Jumper" ist. Er kann sich in Sekundenschnelle nach Tokio teleportieren, direkt auf die Sphinx nach Ägypten - oder in die nächstgelegene Bank. Alles ist möglich in seinem Leben. Doch dann heftet sich eine dunkle Geheimorganisation an seine Fersen. Die "Paladine", angeführt von Roland (Samuel L. Jackson), versuchen mit aller Macht, die Jumper auszulöschen und stehen kurz vor einem Durchbruch auf ihrer mehr als tausend Jahre währenden Jagd. Gemeinsam mit seiner bildhübschen Freundin (Rachel Bilson) und einem anderen, kampfeslustigen Jumper namens Griffin (Jamie Bell) rüstet sich David zum finalen Showdown gegen die Paladine...

Die Kräfte unseres Hauptdarstellers lassen viel Spielraum für interessante Storyturns, Locationwechsel und Action am Laufmeter. All dies bietet der Film auch. Jedoch...

Leider weisst "Jumper" diverse Schwächen auf. Die Story geht war stets voran, jedoch irgendwie scheint da der Drive zu fehlen. Das ganze wirkt einfach nicht interessant, nicht ernsthaft genug. Actionszene an Actionszene, leider nur stellenweise überzeugend.

Auch Hayden Christensen bleibt in dieser Rolle wohl kein Oscaranwärter. Sehr hölzern spielt er seinen Part, obwohl er alleine vom Look her perfekt in diese Rolle passen würde. Jamie Bell macht einem da schon ein wenig mehr freude, Rachel Bilson ist nett, jedoch halt das typische Filmgirl, welches beschützt werden muss. Samuel L. Jackson ist wohl der einzige wirkliche Lichtblick des Films, spielt er doch überzeugend (wie meistens).

Wirklich überzeugen konnten die Drehorte. Morgenessen auf der Sphinx, Nachmittags surfen in der Karibik, Abends einen Trip nach England, etc. Spass macht das ganze schon, nur wirklich atmosphärig wirkt das ganze nicht. Zudem wurde der Film schon sehr auf Late-Teenie-Movie getrimmt. Scheint, als wäre ich zu alt für diesen Sch.... ;-)

Schlussendlich ist "Jumper" ein netter Film für Zwischendurch. Hat man ihn gesehen, bereut man's nicht. Leider wurde einfach viel Potential verschwendet - da hätte man was echt Tolles draus machen können. Jedoch ist eine Fortsetzung wohl schon im Köcher.


Schulnote 4.0