Lange hab ich mir nun "10,000 BC" aufgespart - begründet durch negative Kritiken - und durch Mel Gibsons "Apocalypto", der die Pace sehr hoch gelegt hat. Jedoch, "10,000 BC" ist von Roland Emmerich, der es ja bekanntlich auch gut krachen lassen kann - Vorzeigewerke "Universal Soldier", "Star Gate", "Independence Day" und "The Patriot" (mit Mel Gibson...). Mal schauen, was der gute Mann uns hier auf die Leinwand/DVD gezaubert hat.
Inhalt:
Dieses mit grandiosen Effekten inszenierte Spektakel berichtet in fantastischen Bildpanoramen vom allerersten Helden, der eine Reise wagt, um seine entführte Geliebte zu befreien und die ihm vorhergesagte Prophezeiung zu erfüllen. Er muss gegen Säbelzahntiger und prähistorische Raubtiere kämpfen, unerforschte Wüsten durchqueren, ein mächtiges Heer vereinen und eine hochentwickelte Zivilisation entdecken. Dort wird er der Anführer ihrer Befreiung, und der der erste Held in jener Zeit, in der die Legende begann...
... und erzählt wird in etwa dieselbe Story wie Gibson's "Apocalypto". Nur gibts hier Mammuts, Säbelzahntiger und kein Blut. Wirklich kein Blut. Die bösen Inka-Maya-Whateva überfallen hier das unschuldige Jägervolk gleich zu Beginn. Klar, einige lassen ihr Leben, jedoch richtig brav blutlos. Das sah aber in "Apocalypto" wirklich anders aus..... Okay, spätestens hier hab ich gemerkt, dass ich im Kopf auf "Youth-Channel" switchen muss, in der Hoffnung, den Film so doch noch ein wenig geniessen zu können.
Naja, gelang mit nicht wirklich. Da hilft unser Held dem armen ertrinkenden Säbelzahntigerchen - trifft diesen später wieder unter anderen Umständen wieder - doch die brutale Killerkatze erinnert sich noch an diesen netten jungen Mann und zieht von dannen... Spätestens ab hier hab ich mir nur noch Gedanken gemacht, wie ich schlimm dieser Film verrissen werden darf. Auf den Rest der Geschichte mag ich gar nicht mehr eingehen, sondern verweise direkt auf "Apocalypto", welcher einfach besser ist, realer, härter... Mammuts laufen durch die Gegend, irgendwelche Riesenvögel wollen unsere Helden (gut, meine Helden waren sie ganz bestimmt nicht) verspachteln und eben, Säbelzahntiger gibts auch... aber die sind hier zahmer als die Hauskatze Felix aus der Katzenfutter-Werbung.
Schauwerte... gabs sicher einige. Emmerich war stets ein grosser Effekteklatscher. Auch hier muss das Geschehen zumindest optisch auf der Leinwand beeindruckend gewesen sein. Ich sah den Film nur auf DVD - trotzdem, dieser Punkt wurde erfüllt.
Schauspieler hatte es auch noch - und da ist wohl vorallem Camilla Belle bekannt, speziell seit der Nescafé-Werbung mit George Clooney. Jedoch bleibt ihre Evolet (was für Namen es in dieser Zeit schon gab..) total blass. Hauptdarsteller Steven Strait ist IMDB nicht mal ein Profilfoto wert - was nach diesem Film wohl auch so bleiben wird. Und der Rest des Casts fählt weder gross auf noch sonst was.
Joa, vorallem der Härtegrad fehlt. Spielt der Film doch in einer Zeit, in der es noch ein wenig rauer zu und her gegangen ist, sehen wir hier eine klinisch gereinigte und unsinnige Vergangenheit, welche fern jeglichen Realismus versucht den Zuschauer zu fesseln. Kann funktionieren, wenn man noch unter 12 Jahre alt ist. Wer jedoch schon mal einen richtigen Film gesehen hat und dazu noch, verzeihung komme ich immer wieder darauf zurück, Mel Gibson's "Apocalypto", der langweilt sich bei diesem Film beinahe zu tode. Mühsames Werk, welches hoffentlich bald vergessen wird.
Fazit: Emmerich ist eigentlich ein Meister des Krawumm-Kinos. Jedoch "10,000 BC" ist unter aller Sau. Sorry Roland, das war definitiv NICHT genügend. Hoffe, da kommt mal wieder was richtig Gutes von ihm.
Schulnote 3.0