Freitag, 31. Oktober 2014
TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES
“Hey, jetzt kommen die Hero Turtles…”.
Was war ich als Kind eigentlich zuerst? Michael Knight, Lucky Luke oder eben doch Leonardo, der Anführer der Turtles? Ich bin mir heute nicht mehr so ganz sicher. Und wir können Hollywood eigentlich dankbar sein, hält der Remake-Wahn auf weiterhin Einzug in die Kinosääle dieser Welt. Wie viele Filme und Serien würden heute komplett in Vergessenheit geraten, wäre in jüngster Zeit nicht mal wieder ein Reboot oder Remake produziert worden. Und unser aller Actionfreund Michael Bay, der Erfinder jeglicher Explosionen dieser Erde, nahm sich den Turtles an.
Inhalt:
Vier mutierte Schildkröten und eine Reporterin mit Kameramann gegen den Shredder und seine Terrororganisation Foot Gang…
Egal, wie sehr ich mich auch bemühe, besser kann ich den Inhalt des neuen Turtles-Streifens nicht beschreiben. Und mehr passiert eigentlich auch nicht. Aber gehen wir doch einige Jahre zurück. Michael Bay, der Bummbumm-Michael, der Wil Wheaton der Filmregisseure, übernahm vor einigen Jahren die Produktion eines weiteren Ablegers des Turtles-Franchises. Die Ankündigung einer grundlegenden Änderung der Herkunft der Turtles (Bay wollte die Turtles zu Aliens werden lassen) wurde von den Fans jedoch heftig kommentiert. Das ganze Projekt stand also schon von Anfang an unter einem schlechten Stern. Glücklicherweise lenkte Bay ein und machte die Turtles wieder zu, nun eben, Schildkröten.
Und wenn wir dem Film etwas gutsprechen können, dann, dass die Charaktere gelungen sind. Die Turtles agieren wie in besten Zeiten, die Charaktere sitzen und auch Megan Fox als April O’Neil kann zumindest mich überzeugen. Der Film macht auch irgendwie Spass, jedoch wirkt die Geschichte als nicht vorhanden. Denn eigentlich passiert nicht wahnsinnig viel in den 102 Filmminuten. Nach der üblichen Setuptime gehts vom Turtles-Hauptquartier ins Labor, vom Labor auf einen Wolkenkratzer, das wars eigentlich. Mehr passiert nicht. Ausser vieler überflüssiger Szenen, welche das moderne FSK-12-Hollywoodkino einem stets um die Ohren hauen muss. Charaktere die minutenlang irgendwo runterrutschen oder fallen, in letzter Sekunde wieder gerettet werden, und das ganze wieder von vorne. Und wer gerne Riesenschildkröten kämpfen sehen will, ist hier ebenfalls schlecht bedient. Die Actionszenen sind nämlich richtig mies, verwackelt, ultraschnell geschnitten, einfach eine mittlere Katastrophe.
Fazit: Wer mal wieder seine Jugend aufleben lassen will, darf sich den neuen “Teenage Mutant Ninja Turtles”-Streifen gerne reinziehen. Und anschliessend könnt ihr darüber sinnieren, wie früher eben doch alles besser war. Diese Neu-Auflage hätte nicht sein müssen, die Turtles wiederzusehen kommt irgendwie trotzdem einem Klassentreffen gleich.
Schulnote 3.5
Montag, 27. Oktober 2014
A GOOD MAN
Es gibt gab und gibt viele gute Männer da draussen. So wie etwa Jesus. Oder Bono. Und neuerdings will auch Steven Seagal “A Good Man” sein.
Inhalt:
Nachdem bei einem Einsatz in Osteuropa ein kleines Mädchen in seinen Armen starb, hatte Alexander (Steven Seagal) vom Töten genug, zieht sich in eine osteuropäische Grossstadt zurück und wird Hausmeister. Als seine Nachbarin mit ihrer kleinen Schwester von einigen Gangstern bedroht wird, sieht sich Alexander gezwungen wieder zu den Waffen zu greifen.
Keoni Waxman scheint sich mit Steven Seagal blendend zu verstehen, ist “A Good Man” die bereits fünfte Filmproduktion der beiden und zudem war Waxman Regisseur von acht Episoden von Seagals TV-Serie “True Justice”. Da scheinen sich zwei gefunden zu haben. Irgendwie wie damals Denzel Washington und Tony Scott. Irgendwie jedenfalls.
Und bisher kann Waxman nicht behaupten Seagal zu Grossleistungen getrieben zu haben. War der Erstling dieses Actionduos noch gut anschaubar und unterhaltsam (The Keeper), waren die folgenden Filme von Waxman und Seagal ziemlich schrottreif. “A Dangerous Man” war brutal aber richtig doof, “Maximum Conviction” schlecht und “Force of Execution” richtig schlecht. Seagal scheint leider so ziemlich auf seine Filmographie zu scheissen, spätestens, aber allerspätestens nach “Force of Execution” hätte ich mich an seiner Stelle von Waxman getrennt und hätte mal wieder was gutes produziert. Nun, Seagal ist nicht Hug, also folgte nun “A Good Man”.
Zugegeben, der Streifen wirkte zumindest wieder etwas besser produziert als seine Vorgänger, aber alleine dass der Film wieder in den Hinterhöfen Rumäniens gedreht wurde, nahm mir schnell die Freude. Man sieht dem Streifen die Billigproduktion an allen Ecken und Kanten an. Immerhin, Seagal langt hin und wieder mal richtig zu. Actiontechnisch gibts immer mal wieder was zu sehen, aber der Mief des C-Movies hängt einfach über jeder Szene. Sehr schade.
Fazit: Seagal machte schon schlechteres, was nicht heisst “A Good Man” sei auch “A Good Movie”. Im Gegenteil. Hände weg von diesem Werk.
Schulnote 2.5
Freitag, 3. Oktober 2014
DEAD SNOW 2: RED VS. DEAD
Vor einigen Jahren wurde die Splatterwelt mit dem Film “Dead Snow” beglückt, einem Zombiestreifen aus Norwegen, der vorallem durch viel Gore und schwarzem Humor auf ganzer Linie punkten konnte. Der Film bekam grösstenteils gute Kritiken und ich selbst habe “Dead Snow” als grosses Highlight in Erinnerung. Die Ankündigung auf ein Sequel lies mich jedoch kalt, denn irgendwie sind Sequels vorallem im Horrorgenre doch einfach immer Scheisse (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel).
Inhalt:
Der Film ist eine direkte Fortsetzung zum Erstling, setzt bei der letzten Szene ein und startet furios. Von den Figuren des ersten Teils hat nur Martin überlebt, gespielt von Vegar Hoel. Martin hat die letzte Szene in Teil eins nämlich überlebt und flüchtet, mit abgesägtem rechten Arm, im Wissen vor einigen Stunden versehentlich die eigene Freundin getötet zu haben, vor Nazizombiesoldaten in die Stadt. Martin verunfallt jedoch, landet im Spital und realisiert, wieder einen rechten Arm zu haben. Jedoch haben die Ärzte Martin versehentlich den rechten Arm von Standartenführer Herzog angenäht, dem Jeffe der Nazizombies. Und dieser Arm hat so sein Eigenleben. Und wäre dies nicht schon irgendwie scheisse genug, macht sich die Nazizombie-Armee auf den Weg eine norwegische Kleinstadt in Schutt und Asche zu zerlegen. Martin sieht sich gezwungen zu handeln.
“The Decent 2″, “Blair Witch Project 2″ oder “Hostel 2″ sind Beispiele für Horrorstreifen, auf welche eher schwache bis total unwürdige Fortsetzungen folgten. Zudem stellte ich mich die Frage, ob man den Spassfaktor von “Dead Snow” überhaupt noch toppen könnte. Jedoch, “Dead Snow 2: Red vs. Dead” hat es geschaft dem Vorgänger gleich in mehreren Punkten überlegen zu sein.
Zum einen ist die Story wesentlich grösser angelegt als beim kleinen Vorgänger, zum anderen verfügte Teil zwei um ein wesentlich höheres Budget (800’000 USD -> 5’000’000 USD). Die Beteiligung einiger US-Darsteller gab der Produktion dann den entgültigen internationalen Touch. Die uns grösstenteils unbekannten norwegischen Darsteller passen allesamt perfekt in ihre entsprechenden Rollen. Ja, Hauptdarsteller Vegar Hoel hab ich nach diesem Film irgendwie in mein Filmherz geschlossen. Vielleicht auch wegen der unglaublichen Ähnlichkeit zu Kultautor Christian Platz, der ebenfalls bestens in diesen Film gepasst hätte.
Die Geschichte ist so abstrus, gewalttätig und urkomisch zugleich, dass das Zuschauen eine wahre Freude ist. Vorallem die sorgfältig gedrehten Szenen, die die Zuschauer stets mit kleinen Details überraschen, sind grosses Horror- und Spasskino. Der Soundtrack, schon in Teil eins einfach nur geil, unterstützt die jeweiligen Szenen perfekt. Und die Schlussszene ist ganz grosses Gefühlskino. Besser konnte man auch Bonnie Tylers Rockhymne “Total Eclipse of the Heart” nicht bebildern. Das vielleicht gefühlvollste Filmende seit “Casablanca”.
Fazit: “Dead Snow 2: Red vs. Dead” ist einer der unvergesslichsten Zombiestreifen überhaupt. Unbedingt schauen und Spass haben dabei.
Schulnote 6.0
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