Donnerstag, 24. Januar 2008

PISTOL WHIPPED


Der neuste Film von Action-Gott Steven Seagal, hierzulande noch nicht erschienen, heisst "Pistol Whipped", hiess ursprünglich "Marker" und wird bei uns unter dem Titel "Deathly Weapon" im Handel erscheinen...

Inhalt:
Seagal spielt den Ex-Cop Matt, ein spielsüchtiger Alkoholiker, zudem hoch verschuldet, von der Frau verlassen und mit dem Leben im allgemeinen nicht klarkommend. Eines Tages wird eine dunkle Organisation unter dem Kommando eines unbekannten "Old Man" auf ihn aufmerskam und bezahlt seine Schulden im Wert von über einer Million Dollar. Der Deal: Matt willigt ein einige brutale Gangster zu "terminieren". Das geht solange gut, bis er jemanden umbringen muss, der zu seiner Familie gehört...

Die Seagal-Regel der Neuzeit lautete bisher: Ein Schritt nach vorne, drei Schritte zurück. Nun, diese Regel wurde mit "Pistol Whipped" eindeutig gebrochen. War "Urban Justice" vom Drive und von Seagals Auftreten her beinahe ein kleines "Out for Justice", hat man bei "Pistol Whipped" noch einige Dinge verbessern können.

Erstmals muss erwähnt werden, dass die Optik in "Pistol Whipped" eindeutig interessanter und abwechslungsreicher gestaltet wurde als noch in "Urban Justice", wo man praktisch nur Hinterhöfe und Basketballplätze einer US-Kleinstadt erleben durfte. "Pistol Whipped" ist farbenfroher, heller und optisch alleine ein kleiner Höhepunkt der B-Movies der letzten Jahre.

Und Regisseur Roel Reine hat da einiges mitzuverantworten. Fast schon unverständlich, dass er mir die letzten Jahr über unbekannt geblieben war. Für die Story ist J.D. Zeik verantwortlich, der 1998 schon Robert DeNiro in "Ronin" einem Packet nachjagen liess.

Die Story ist auch das exotischste am ganzen Film, ist man von Seagal doch Prügeleien im Zehn-Minutentakt gewohnt, erleben wir Seagal in der Rolle des Matt als absoluten Loser - Hoch verschuldet, Säufer, Spieler - eigentlich eine Rolle, die Bruce Willis damals früher auf den Leib geschrieben war (siehe "Last Boy Scout") und an der Seagal eigentlich nur scheitern kann. Jedoch gab er im Rahmen seiner schauspielerischen Möglichkeiten sein Bestes und zog seinen Kopf geschickt aus der Schlinge. Zudem, mag man über Seagals Äusseres noch so ablästern, für diese Rolle waren die Speckrollen und die Augenringe wie geschaffen - der Versager und Säufer passte also auch optisch perfekt ins Bild.

Auch der Rest der Schauspiel-Crew machte einen motivierten und guten Job. Lance Henriksen ist wohl der populärste Nebendarsteller, dessen Rolle doch sehr klein ausgefallen ist, jedoch sicher mehr hat als nur ein Cameo, verglichen mit der Screentime von Danny Trejo in "Urban Justice".

Unterstützt werden die Schauspieler von ordentlichen Dialogen. Auch dieser Punkt ist "Pistol Whipped" dem Vorgänger "Urban Justice" klar überlegen. Zudem wurden die Szenen mit einem exzellenten Score unterlegt, der sich ebenfalls klar dem üblichen B-Movie-Standart abhebt. Gut gemacht auch in diesem Punkt. Und, einer der wichtigsten Punkte, die Choreo von Stevens Kampfszenen. Da ist nichts verwackelt und Steven legt auch absolut selbst Hand an. Well done!

Wie jeder Film hat auch "Pistol Whipped" seine Schwächen. Jedoch sind diese weit weniger Zahlreich als noch einige Filme zuvor. Ein Schwachpunkt könnte doch die ersten 25 Minuten sein, die klar sehr dialoglastig sind, jedoch bei weitem nicht so langweilig wie in "Into The Sun". Ein weiterer Schwachpunkt sind die Rückprojektionen während der Verfolgungsjagd, welche jedoch nur ein paar Sekunden andauern. Der Rest dieses kleinen Blei-Autorennens ist jedoch sehr gut inszeniert worden.

Natürlich wird sicher auch dieser Seagal verglichen mit den neuesten Werken der seagalschen Konkurrenz, "Until Death" von Van Damme als Beispiel. Während jedoch van Damme mit ein wenig mehr schauspielerischem Talent ausgestattet wurde und so auch die Marschrichtung seiner Filme vermehrt dem Drama annähert, ist und bleibt Seagal die Kampfmaschine, die seine Fans so verehrten. Er ist älter, nicht mehr in der besten Form seines Lebens, doch macht es wieder Spass sich seine neusten Werke anzusehen.

Fazit: Seagals neuestes Werk verbessert einiges, was bei "Urban Justice" noch fehlerhaft war. Ein B-Movie der höheren Qualität.

Schulnote 5.0



Mittwoch, 23. Januar 2008

LES DALTON


Til Schweiger als Lucky Luke müsste doch eigentlich ein Hinsehen wert sein...

Inhalt:
Ma Dalton ist enttäuscht von ihren vier Söhnen. Gerade mal lausige 20 Dollar Kopfgeld sind nach zahlreichen kriminellen Misserfolgen auf die Jungs ausgesetzt. Die Familienehre steht auf dem Spiel und kurzer Hand setzt Ma Dalton ihre Taugenichtse vor die Tür. Um es ihrer Ma und allen anderen endlich zu zeigen, planen Joe, Averell, Jack und William den ganz großen Coup: Sie wollen die Gulch Bank ausrauben - die Bank mit dem höchsten Sicherheitsvorkehrungen im Wilden Westen! Dabei soll ihnen ein Zaubertrank ebenso helfen wie ein magischer Sombrero, den sie sich jedoch erst einmal von einem gefürchteten Banditen beschaffen müssen. Alles läuft, aber nichts wie geplant. Und natürlich haben sie die Rechnung ohne Lucky Luke gemacht - der Mann, der bekanntlich schneller zieht als sein Schatten...

Als erstes - Lucky Luke ist eine Nebenfigur, nicht mehr, nicht weniger. Rantanplan ist nur sehr kurz zu sehen und Jolly Jumper hat etwa zwei Sätze zu sagen. Dies ist eine reine Daltons-Show.

Die Kritken zu "Les Dalton" waren teilweise sehr heftig. Stellenweise zu recht, denn wer mit dem Humor von Eric und Ramzy nicht vertraut ist, wird sich hier schwer tun. So ging es auch mir. Irgendwann gingen mir die Streitereien von Joe und Averell einfach nur noch auf die Nerven.

Trotzdem, nicht alles hat man falsch gemacht, hat man doch einige witzige Szenen sehen können. Die US-Mexikanische Grenze, farblich herrlich voneinander getrennt, Joe's Wutausbrüche, die ich seit Comic-Lese-Alter schon beinahe vergessen habe, Averells Dummheit, Ma Dalton wurde ebenfalls überzeugend dargestellt - und Til Schweiger als Lucky Luke war für mich der positivste Punkt des Films, obwohl sein Schatten ein Vollidiot ist (war Luke's Schatten in den Comic's auch so blöd? Erinnere mich nicht mehr daran.)

Der Film startet zwar noch mit akzeptablem Speed, doch nach dem ersten Drittel wird es sehr mühsam. Vielleicht lag es halt doch daran, dass erstens das Hauptaugenmerk nicht auf Lucky Luke sondern auf den Daltons lag. Zudem, wie schon oben erwähnt, gehen die Streitereien von Joe und Averell einem irgendwann so dermassen auf die Nerven, dass schnell mal die Skip-Taste betätigt wird.

Fazit: Der Film ist nicht gut - jedoch auch nicht total schlecht. Wer früher die Comics gelesen hat, darf mal einen Blick wagen. Durchschnitt. Finde "Lucky Luke" mit Terence Hill eindeutig besser.

Schulnote 4.0



Dienstag, 22. Januar 2008

CHAOS


Wenn die Action-Giganten Jason Statham und Wesley Snipes aufeinander treffen, sollte es eigentlich krachen ohne Ende...

Inhalt:
Bei einem Banküberfall in Seattle nehmen die Räuber sämtliche Angestellten und Kunden als Geisel. Lorenz, der Kopf der Bande, will aber ausschließlich mit Detective Conners, einem raubeinigen Polizisten, der vor einigen Monaten suspendiert wurde, verhandeln. Zu Unterstützung wird dem auf die Schnelle rehabilitierten Conners der junge Cop Shane Dekker zur Seite gestellt. Doch die Bankräuber entkommen und die erstaunten Polizisten müssen feststellen, dass nichts entwendet und nur ein einziges Bankschließfach geöffnet wurde. Bei ihren Nachforschungen stoßen sie auf eine weit verzweigte Verschwörung, die bis ins eigene System zu reichen scheint...

Jason Statham, bekannt geworden für furiose Actionkracher der Neuzeit ("Transporter", "Crank") und Wesley Snipes ("Blade", "Passenger 57", "The Art of War"...) - die beiden alleine sollten schon für einen grossartigen Film des Actiongenre sorgen können. Wer jedoch bei "Chaos" ein "Transporter"-ähnliches Erlebnis erwartet, wird brutal enttäuscht werden.

Die Story geht ziemlich lieb- und leblos voran. Und ziemlich motiviert steht auch Jason Statham nicht seinen Mann. Wesley Snipes, der zwar zu Beginn noch einen vielversprechenden Auftritt aufs Parkett legen darf, geht in der Story komplett unter. Und, ums gleich vorwegnehmen zu können. Auf ein richtiges Duell Statham vs. Snipes kommt es gar nicht. Beide werden sogar fast zu Nebendarstellern degradiert, denn, dies ist weder ein Snipes-Film noch ein Statham-Movie, wir haben hier ein Ryan Phillippe-Film vorliegen. Und Phillippe kann man noch am wenigsten vorwerfen, zieht er sich doch recht beachtlich aus dem ganzen Chaos-Schlamassel und trägt die zweite Hälfte des Films auf seinen schmalen Schultern.

"Chaos" ist eine Enttäuschung. Jedoch ist der Film nicht zum Einschlafen schlecht. Die Story, so uninspiriert und abgekupfert (mal einen gewissen Spike Lee-Film schauen) sie auch ist, irgendwie hält sie, gemein wie sie ist, dem Zuschauer noch einigermassen die Augen offen.

Fazit: Wer hier einen typischen Statham/Snipes-Actionknaller erwartet, wird enttäuscht. Trotz eines starken Ryan Phillippe, die Enttäuschung über die vermeintlichen Hauptdarsteller ist da und geht nicht weg. Totaler Durchschnitt.

Schulnote 4.0



Sonntag, 20. Januar 2008

I AM LEGEND


Will Smith im Kampf gegen die Einsamkeit... und gegen ein paar Millionen Zombies... Achtung, hier wird gespoilert!!!!!!

Inhalt:
Dr. Robert Neville ist im Jahr 2012 der einzige überlebende einer Seuche, die 2009 im New York ausgebrochen ist und die ganze Menschheit infiziert und getötet hat. Neville hat nur noch seine Schäferhündin Samantha, die ihn auf die tägliche Jagd nach Wild in die Innenstadt New Yorks begleitet. Wenn es jedoch langsam Dunkel wird, verzieht sich das Duo zurück in die Wohnung, verbarrikadiert die Türen und die Fenster - denn etwas lebt da draussen eben immer noch...

"I am Legend" kann man als zwei Filme in einem sehen. Die erste Hälfte besteht aus Eimern an Dramatik, Angst und Beklemmung - und sogar einigen coolen (Smith jagd in seinem Mustang mit Vollgas durch die leere Stadt) und witzigen Szenen (Smith und die Puppe in der Videothek). Wir erleben Neville's Tagesablauf, Training, Musikhören, Essen, Hund waschen, Golfbälle in den Fluss schiessen, in der Videothek DVD's ausleihen, Tiere jagen in New York's
Innenstadt - ein ganz normales Leben eigentlich...

Als Schäferhündin Sam dann schliesslich ein Nest von Infizierten Untoten entdeckt und Neville daraufhin auch einen der Zombies einfangen kann, nimmt der Film eine andere Wendung ein und mutiert von einem "Castaway" zum "Day of the Dead".

War der Film in der ersten Hälfte noch unheimlich fesselnd, sah ich dem zweiten Teil mit gemischten gefühlen entgegen. Und die zweite Halbzeit war auch nicht mehr so stark. Die einzige Konstante - Will Smith, leicht ergraut, grossartig spielend. In der Tat, wer hätte früher gedacht, dass "The Fresh Prince of Bel-Air" eines Tages mit grossartigen Charakter-Rollen ebenso brillieren kann, wie mit einem Actionreisser wie "Bad Boys".

Was aber einen dunkeln Schatten über meine Sicht des Films legte, war das (eigentlich vorausschaubare) Ableben der Schäferhündin Sam. Mir egal, ob im Film tausende von Toten/Untoten oder sonstigen bösen Buben in die Luft fliegen, aber bei Hunden ist bei mir fertig. Jedoch, auch hier spielte Smith grossartig.

Der Story bemängeln darf man sicherlich einiges. Vorallem wird ein Aspekt sehr schlecht verdeutlicht. Nämlich, dass die Zombies Smith's Falle, mit der er einen der ihren gefangen hatte, kopiert haben und somit auch ein wenig Intelligenz und Lernfähigkeit aufweisen - speziell, nachdem Smith in sein Tonband sprach, dass die Infizierten nun jegliche Menschlichkeit verloren haben.

Als dann auch noch eine Anna und Ethan auftauchen und eine Menschen-Kolonie in Vermont als mögliche Zufluchtsstätte angegeben wird, sind wohl ungewollte Parallelen zu Resident Evil: Extinction tauchen hier auf.

Eine brutale Schwäche des Films sind jedoch die Zombies, die hier sehr sehr künstlich aussehen. Da hätte man sich lieber am Zombie-Look des "Dawn of the Dead"-Remakes orientiert.

Fazit: "I am Legend" ist ein ordentlicher Film. Wo sonst sieht man ein komplett leeres New York City, wo sonst sieht man ein Kinoplakat Batman vs. Superman? *g*

Will Smith vermag in allen Szenen mehr als nur zu überzeugen. Nur mit der Story und den Zombies happerts. Wer jedoch Nerven hat und diese ein wenig Testen will, kann entweder ins Dschungelcamp gehen oder in "I am Legend".

Schulnote 5.0



Mittwoch, 16. Januar 2008

TMNT


Nach über einer Dekade kehrten die Turtles auf die Kinoleinwand und nun in unser Filmregal zurück.

Inhalt:
Von ihrem Mentor, der Ratte Splinter, im Ninja-Kampfsport ausgebildet, leben die vier halbgepanzerten Brüder Michelangelo, Donatello, Raphael und Leonarda in der Kanalisation unter den Straßen von New York und sorgen dafür, dass Bösewichte nichts zu lachen haben und die Einwohner der Stadt ihre Pizza immer ruhig zu Ende essen können. Überall, wo die vier Turtels auftauchen, geht mächtig die Post ab. Und gerade jetzt braucht die Welt mehr denn je die Hilfe der Turtles: Dunkle Schatten ziehen durch die Straßen New Yorks und monströse Kreaturen treiben ihr zerstörerisches Unwesen. Könnte der exzentrische Milliardär Max Winters hinter dieser Bedrohung stecken?

Als erstes könnte das gelbe FSK 6-Siegel den Zuschauer ein wenig abschrecken. Aber, dieser Film ist meines Erachtens ab sechs Jahren wirklich nicht geeignet. Das ist kein Kinderfilm. Diese Turtles haben, wie schon im ersten Kinofilm, sehr wenig mit den Turtles der netten Trickfilmserie auf RTL zu tun. Machtkämpfe untereinander, beinahe schon komplexe Themen (Neid auf den Bruder - eigenes Ego zu wichtig) werden in diesem Film behandelt. Und die Monster gehen auch nicht gerade zimperlich mit ihren Gegnern um und wirken nicht harmlos wie noch Kang oder Bebop und Rocksteady (ich werd grad nostalgisch *g*).

Die Animationen sind echt Klasse. Speziell die Effekte während des Kampfes zwischen Leonardo und Raphael auf dem Dach (Regentropfen auf Panzer) waren einfach genial. Die Stimmung zwischen den Turtles ist ... hmm... speziell. Zum einen Donatello und Michaelangelo, die sich nach wie vor gut verstehen. Leonardo ist seit über einem Jahr in Südamerika um im Reinen mit seinem Inneren zu werden und Raphael, der sowieso schon immer der egozentrische Draufgänger war, dreht als Night Watcher in der Nacht seine Runden und bringt Verbrecher zur Strecke. Der Streit zwischen Leo und Raphael war ebenfalls untypisch für die Trickfilmserie, passte jedoch hervorragend zu den Turtles für "leicht Erwachsene".

Die Story rund um Max Winters war ebenfalls nicht sehr typisch für einen Film dieser Art. Wer das Ende schon gesehen hat, wird mir wohl beipflichten.

Fazit: Die Rückkehr der Turtles war lange überfällig. Meine Erwartungen wurden komplett erfüllt und mehr noch, ich würde positiv überrascht von einer innovativen Geschichte von vier Brüdern, die sich langsam auseinandergelebt haben und sich nun wieder zusammenraufen müssen. Einziger Mangel - der Film ist mit 77 Minuten Nettolaufzeit einfach zu kurz. Bleibt zu hoffen, dass die Turtles bald zurückkommen!

Schulnote 5.5



Montag, 14. Januar 2008

THE GREAT ESCAPE


In den guten alten 60er Jahren gab es noch Filme mit -zig bekannten Darstellern. Da häuften sich teilweise Superstar an Superstar. "The Great Escape" ist einer dieser Klassiker - hier eher bekannt unter dem Titel "Gesprengte Ketten".

Inhalt:
Deutschland im Zweiten Weltkrieg: Eine Gruppe alliierter Fliegeroffiziere sitzt als Häftlinge in einem Kriegsgefangenenlager der Nazis. Es gilt also absolut ausbruchsicher - schließlich sind seine Insassen schon mehrfach aus anderen Lagern entkommen. Doch Major Bartlett und seine Mithäftlinge lassen sich von den strengen Sicherheitsmaßnahmen nicht abschrecken. Gemeinsam planen sie einen Massenausbruch.

Steve McQueen, Charles Bronson, James Garner, Richard Attenborough, James Coburn, Donald Pleasence - das damalige Who is Who von Hollywoods Top-Leuten. Stellt euch vor, heute so einen Cast zusammen zu stellen. Das würde schon an der Gage scheitern - von den Egos einer Stars reden wir gar nicht.

"The Great Escape" gehört zu recht zu den Top-250 IMDB-Movies - hat aber doch seine Längen. Klar, die Planungsphase des Ausbruchs ist ein wichtiger Teil, war mir aber fast einen Tick zu lang. Aber die geniale Figurenzeichnung, der Ausbruch und vorallem was NACH dem Ausbruch passiert, ist sehr unterhaltsam. Und, wenn man bedenkt, dass McQueen, der ja selbst auch Rennfahrer war, seine Motorrad-Stunts alle selbst gemacht hat - wow. Und heute brauchen Leute alleine schon beim Treppe steigen ein Stunt Double..........

Es sind jedoch nicht nur die Stunts, die Action und die Komik, auch die Story verdient ihren Respekt, geht sie doch mit ihren Charakteren respektvoll um, und lässt selbst einen Charles Bronson vor Angst im Erdloch zittern.

Fazit: Ein Klassiker des Kriegsfilms/Actionkinos. Ein paar Längen, aber den MUSS man gesehen haben. Alleine McQueen's Motorrad-"Ausflug" ist ein hinsehen wert.

Schulnote 5.5



Sonntag, 13. Januar 2008

BAND OF BROTHERS


Der Name Tom Hanks, verbunden mit dem Namen Steven Spielberg, lässt Erwartungen auf ein grossartiges Filmerlebnis erwachen. Als jedoch vor einigen Jahren die DVD-Box zu "Band of Brothers" im Laden stand, war ich doch sehr skeptisch. Zu oft haben Schauspieler und Regisseure/Produzenten ihren Namen für irgendwelchen Schund hergegeben. Trotzdem, "Band of Brothers" habe ich im Herbst 2004 zum ersten Mal konsumiert.

Inhalt:
"Band of Brothers" ist eine zehnteilige Mini-Serie aus dem Hause Spielberg/Hanks. Wir begleiten als Zuschauer die Soldaten der Easy-Kompanie, sind dabei bei ihrem grausamen Training, erleben ihre Nervosität vor dem D-Day mit, springen mit Ihnen quasi aus dem Flugzeug, erleben den D-Day, erleben den Verlust von Freunden, Angst, aber jeweils auch Kameradschaft und Hoffnung. Bis zum Kriegsende in Deutschland lebt der Zuschauer in Captain Winters Team.

Na gut, dachte ich, DVD Nummer eins rein - "Currahee" - und in wenigen Minuten war ich baff - die Detailverliebtheit der Herren Spielberg und Hanks, die Darstellung der teils total unbekannten Darsteller und der Background der ganzen Geschichte kippten mich gleich mehrmals aus den Latschen. Optisch gesehen setzt "Band of Brothers" fort, was beim Film "Saving Privat Ryan" begann. Braune Filter trüben das Bild und machen das Geschehen noch authentischer.

Schön ist, dass im Gegensatz zu vielen US-Kriegsfilmen, "Band of Brothers" nicht mit dem patriotistischen Vorschlaghammer auf des Zuschauers Kopf hämmert. Viele Szenen blieben mir als Zuschauer im Kopf hängen - US-Soldat Malarky entdeckt einen deutschen Gefangenen, der jedoch den US-Pass besitzt und im gleichen Ort aufgewachsen ist wie er - Können diese beiden nun wirklich Feinde sein? Die Sinnlosigkeit des Krieges wurde in Szenen wie dieser, die keineswegs gekünstelt wirken, wunderbar aufgezeigt. Die Easy-Kompany hatte jedoch einen "Job" zu tun und vollendete diesen.

Ein ganz grosses Lob gebührt aber diesen grandiosen Schauspielern. Damian Lewis spielt nicht nur Captain Richard Winters - er ist Captain Winters. Lewis ist vielen vielleicht noch bekannt aus einer grösseren Nebenrolle im Film "Dreamcatcher". Neal McDonough als Buck Compton ist ebenfalls kein komplett unbekanntes Gesicht, konnte bisher jedoch erst in kleineren Nebenrollen wie Star Trek: First Contact oder "The Guardian" auf sich aufmerksam machen. Ex-"New Kid on The Block" und inzwischen angesehener US-Schauspieler Donnie Wahlberg ist ebenfalls mit von der Partie. Und - es muss noch erwähnt werden: David Schwimmer - vielen noch bekannt als Hauptdarsteller der (fast) Endlos-Serie "Friends" - darf hier den Captain Sobel spielen - ein überharter Ausbilder, der jedoch auf dem Schlachtfeld genau so viel verloren hat, wie Steven Seagal bei der Oscar-Verleihung. Ebenso mit dabei ist Tom Hanks in einer Mini-Mini-Rolle (Ich weiss nach mehrmaligem Schauen von "Band of Brothers" immer noch nicht, in welcher Szene er genau zu sehen ist) und auch sein Sohn, Colin Hanks, hat einen etwas grösseren Auftritt. Jedoch auch der Rest des Casts lässt sich sehen, könnte ich auch hier die Schauspieler der Charaktere Liebgott, Malarky, Blithe, Guarnere, Randlemann, Nixon... - jedoch würde das dann den Rahmen "ein wenig" sprengen. Jedoch, grossartige Arbeit von allen Darstellern, welche zur Vorbereitung mehrere Wochen ein Boot Camp besuchen "durften", um wirklich mal Angst und Druck zu spüren. Zudem, alle Darsteller/Charaktere sind normale Menschen - keine Superhelden, keine Rambo's oder James Bond's, welche unverletzt allem übel davon latschen können.

Gedreht wurden die Folgen an diversen Locations. Zum einen in einem grossen Camp in England, welches mehrere Locations darstellen durfte. Dann aber auch in der Schweiz (Unterseen, Interlaken, Hotel Giessbach, Grimselpass - Danke an Wikipedia). Die Szenerie wirkt stets authentisch und man meint, wirklich die Orte der Geschichte zu sehen.

Jede Folge startet mit einigen Sätzen, gesprochen von den "alten Herren" der echten Easy-Kompany. Die Betroffenheit des Geschehens ist in jedem Satz dieser Männer deutlich zu hören und unterstreicht die Ernsthaftigkeit der ganzen Reihe. Wer einen Kriegs-Actionfilm mit sinnlosem Morden sehen will, ist hier komplett falsch. Die Folgen unterscheiden sich voneinander in vielen Punkten. Die Laufzeit aller Folgen ist unterschiedlich. Kann eine Folge gut über eine Stunde Spieldauer aufweisen, ist die andere nach 50 Minuten etwa vorbei.

Nicht zu vergessen ist, dass "Band of Brothers" auf dem Buch von Stephen Ambrose basiert. Ich hatte bisher noch nicht die Möglichkeit dieses zu lesen - wird jedoch in baldiger Bälde nachgeholt.

Fazit: Band of Brothers ist ergreifend DVD-Kino, welches wohl niemanden kalt lässt. Gerne wünschte ich mir sogar eine Fortsetzung, welche die Charaktere wieder in ihrem "normalen" Leben zeigen würde. Die schöne DVD-Box ist momentan sehr günstig zu kaufen - ich würde echt zugreifen - es lohnt sich. Selbst die Bonus-Disc ist hier von Anfang bis Ende sehenswert.

Schulnote 6.0



OUT FOR JUSTICE


"Out for Justice" war Seagals vierter Film, gedreht 1991, der bei uns den "deutschen" Titel "Deadly Revenge" bekam, und dazu noch den Subtitel "Das Brooklyn-Massaker".

Inhalt:
Ein rachebesessener Cop bahnt sich seinen blutigen Weg durch die Unterwelt Brooklyns. Sein Kollege und bester Freund wurde von einem psychopathischen Serienkiller grausam getötet. Jetzt kennt Detektiv Gino Felino (Steven Seagal) nur noch ein Ziel ...

Wieder bei Warner Bros. unter Vertrag ging Steven Seagal zum vierten Mal auf Schlachttour. Und diesmal ist die Kulisse Brooklyn. Der inzwischen verstorbene Regisseur John Flynn schaffte es, den Film sehr atmosphärisch darzustellen. Waren in "Above The Law", "Hard to Kill" und auch teilweise "Marked for Death" die Location relativ "im Hintergrund" gehalten, steht das Leben in Brooklyn hier im Zentrum. Nein, es handelt sich immer noch um einen Actionfilm. Jedoch einer, der hier stärker auf Atmosphäre baut als viele andere Filme Seagals.

Neben Seagal wurde ein interessenter Reigen aus Schauspielern gecasted, welche den Film wirklich bereichern. William Forsythe als Richie Madano, Jerry Orbach, Gina Gershon und auch John Leguizamo bereichern diesen Film mit ihren Gesichtern.

Actionmässig geht hier meines Erachtens etwas weniger als noch in "Marked for Death". Dafür sind einige beinahe legendäre Fights darunter, die unter anderem in einer Bar und in einer Metzgerei (autsch) stattfinden.

Seagal selbst, hier frisch 40ig Jahre alt geworden, öffnete sich mit diesem Film hier klar die Türe zu seinem ersten grossen Blockbuster. Ein Jahr später folgte "Under Siege", hierzulande bekannt unter dem Namen "Alarmstufe: Rot" - dieser Film katapultierte Seagal endgültig in den Olymp des 90er-Jahre Actionkinos.

Fazit: Dieser Film ist absolut sehenswert. Einiges an Action, interessante Rachestory, Seagal in Topform, guter Cast - absolut sehenswert - sofern man die FSK 16-Version ignorieren kann.

Schulnote 5.0



EVAN ALMIGHTY


Die Fortsetzung von "Bruce Almighty" kam ja nicht gerade mit guter Kritik weg.

Inhalt:
"Ich will, dass du, Evan Baxter, eine Arche baust." Der frisch gewählte Kongressabgeordnete Evan Baxter (Steve Carell) glaubt, seinen Verstand zu verlieren, als ihm Gott persönlich (Morgan Freeman) diesen außergewöhnlichen Auftrag erteilt. Doch dann erreichen den selbstsüchtigen Nachwuchspolitiker mysteriöse Holz- und Werkzeuglieferungen und Tierpaare aller Größen und Gattungen suchen seine Nähe. Kaum hat Evan sich entschlossen, dem Drängen des Herrn nachzugeben, braucht er auch schon tierisch viel Hilfe, um sein Bauprojekt im Affentempo abzuschließen – denn die Baubehörden fordern, dass er bis zum Tag der großen Flut seine Arche wieder abreißt ...

Mit einem Budget zwischen 175 und 200 Millionen Dollar, gehört "Evan Almighty" zu den teuersten Filmen überhaupt. Eigentlich kein Wunder, dass dieser Film bei Kritikern schon im Voraus zu tode kritisiert wurde und an den Kinokassen extrem wenig einspielte.

Der Vergleich mit dem Erstling "Bruce Almighty" ist aber auch nicht ganz fair. Jim Carrey's Brüllerfilm aus dem 2003 war viel mehr auf Spass ausgelegt, als die Fortsetzung mit Steve Carell. Wurden im ersten Film noch Monde aus der Umlaufbahn geholt, Brüste vergrössert oder Konkurrenten blosgestellt, ist der zweite Teil eine im Vergleich sehr harmlose Fortsetzung. Ich verstehe Leute, die von diesem Film nun enttäuscht waren - der Vergleich hält nicht stand.

Schon vor dem ersten Schauen des Films war mir dieser Punkt klar - Internet-Kritiken sei Dank. Und, ehrlich gesagt habe ich schon überlegt, mit welchen Worten ich diesen Film verreissen kann. Doch, ich muss sagen, "Evan Almighty" hat mich gut unterhalten. Ist es die familienfreundliche Message hinter allem? Die Vorstellung, Gott könnte so aussehen wie Morgan Freeman? Ich bin mir nicht sicher - vielleicht ist es aber, dass ich den Film doch aus christlicher Sicht gesehen habe und so den Film absolut geniessen konnte.

Was aber gewiss Nevativpunkte sind: Die Story ist seeeehr dünn - die Gags muss man teilweise suchen - und, der Hauptpunkt, was an diesem Film hat bitteschön 200 Millionen Dollar gekostet?

Fazit: Ein guter Film, der jedoch nicht mit dem ersten Teil verglichen werden darf und schon gar nicht mit derselben Erwartungshaltung gesehen werden darf. Hat mich gut unterhalten. Zudem gibts zum Film auch eine Aufgabe: Suche die 200 Millionen, die in diesen Film geflossen sind. Wer diese findet, ist ein Genie.

Schulnote 5.0



Samstag, 12. Januar 2008

MARKED FOR DEATH



Für 20th Century Fox ging Steven Seagal bisher erst einmal auf Klopp-Jagd.

Inhalt:
Er hat genug - nach Jahren als Undercover-Cop an vordester Front der Drogenfahndung ist John Hatcher (Steven Seagal) das Töten zuwider; er will aufhören. Gegen alle guten Ratschläge seiner Kollegen schmeisst er seinen Job und will fortan als friedlicher Bürger endlich einmal die angenehmen Seiten des Lebens geniessen. Doch das Blut bliebt an seinen Händen kleben - man vergeht sich an seiner Familie, töten seine Freunde. Und irgendwann muss man selbst den besten Vorsatz aufgeben. John schlägt zurück. Mit geballter Energie, ohne sich um Vorschriften und Gesetze zu kümmern. Denn jetzt zählt nur noch das unmenschlichste aller Gesetze: Derjenige, der am Ende noch überlebt, hat Recht.

"Marked for Death", deutscher Titel "Zum Töten freigegeben", ist meines Erachtens einer absoluten Höhepunkte in Seagals Filmschaffen. Waren "Above The Law" und "Hard to Kill" schon mehr als nur "nett", hat Seagal das Level mit diesem Film noch eine Stufe höher gestellt. "Marked for Death" hat fast keine Längen. Klar, jeder Film hat seine ruhigen Momente, auch dieser. Doch diese halten sich in Grenzen und wirken zudem nicht überflüssig.

Der Film startet gleich mit Action, fliegt dem Zuschauer erstens in wenigen Sekunden die Worte "Steven Seagal" und "Marked for Death" um die Ohren und wir sehen Seagal in Mexiko am Werke, zuerst einem Typen das Maul gestopft und in den Kofferraum gesperrt, dann kurz einen Drogenring zerlegen - das passiert etwa in den ersten fünf Minuten. Dann zurück nach Chicago, Pfarrer aufsuchen, Job Künden, Familie besuchen, Ausgang mit bestem Kumpel und schon hat der Steven wieder Ärger und der ganze Spass geht in die nächste Runde.

Hat Seagal in "Hard to Kill" schon ein paar Üble Sachen gemacht (Billard-Queue in den Hals, Fuss eines am Boden zappelnden bösen Buben brechen, etc.), geht Seagal hier noch derber zur Sache. Was man mit einem Vorschlaghammer und einem Schraubenzieher nicht alles machen kann. Knochen brechen schon beinahe im Minutentakt (gut, ein wenig übertrieben vielleicht *g*). Zudem wirkt Seagal hier extrem motiviert.

Die Story ist für einen Seagalstreifen bestens geeignet. Seagal auf brutalem Rachefeldzug. Für einen Actionfilm dieser Sorte gut.

Fazit: Würde ich jedem empfehlen, der einen 90 minütigen Zero-Brain Actionfilm reinziehen will und einiges an Blut und gebrochenen Knochen erträgt.

Schulnote 5.5




Mittwoch, 9. Januar 2008

HARD TO KILL


Seagals zweiter Streifen aus dem Jahr 1990 erhöhte den Härtegrad "Above the Law" gegenüber doch erheblich.

Inhalt:
TOD FÜR SIEBEN JAHRE - "Nico"-Star STEVEN SEAGAL ist Mason Storm, ein unerschrockener Geheimagent, der einer brisanten Verschwörung von hochrangigen Politikern und der Mafia auf die Spur gekommen ist. Bis seine Deckung auffliegt und ein Mordkommando ihn und seine Familie überfällt. Die Killer erschießen seine Frau und glauben auch ihn erledigt zu haben. Doch Storm überlebt schwerverletzt und fällt in ein tiefes Koma. Sieben Jahre später aber kehrt sein Bewußtsein zurück. Von da an kennt Storm nur ein Ziel: seine Mörder aufzuspüren.

Da haben wir nun Seagals zweiten Film. Ein Actionfilm, der Film-Ära entsprechend einfach gestrickt war. Seagal als Cop, böse Buben, Cop im Koma, Cop wacht auf - böse Buben werden tot gemacht. Für den Actionfan, der das Gehirn ausgeschaltet lassen will, ist bei "Hard to Kill" im richtigen Film gelandet.

Seagals Darstellung als Mason Storm ist ... nicht überwältigend, nicht schlecht... Seagal ist einfach Seagal. Beinahe vor Arroganz triefend geht Seagal vor seinen Gegnern auf die Knie, um Ihnen wenigstens eine kleine Chance zu geben. Na klaaar doch, Seagal haut auch diesen Gegner zu klump. Doch, im Gegensatz zu "Above the Law" geht Seagal auch soweit, dem schon bewegungsunfähig-am-Boden-liegenden bösen Buben noch den Fuss zu brechen. Man muss ja auf Nummer sicher gehen.

Gut, nach Abendgebet mit dem Sohn und dem Fast-Beischlaf mit der Frau, wird das Seagal-Haus von den Bad Guys gestürmt, erschiessen Seagals Frau, Sohn fliegt aus dem Fenster, Seagal wird ins Koma geschossen. Heftige Szenen. Jedoch wacht der gute Steven ja sieben Jahre später auf und ist mehr als Sauer. Obwohl sein treuer Cop-Partner O'Malley ihm die Jahre zur Seite stand und sein Sohn überlebt hat, Seagal ist sauer. Kein Wunder, ist ja seine Frau tot, was den guten Seagalcharakter Mason Storm nicht im geringsten Stört, mit der heissen Krankenschwester eine heisse Affäre anzufangen. Nach neunzig Minuten sind die bösen jedoch alle Geschichte.

Ist "Hard to Kill" ein schwacher Film? Ohne Seagal und dessen Martial Arts und ohne des Härtegrades wäre "Hard to Kill" wohl wirklich unterdurchschnittlich. Seagals Performance in dieser Zeit war jedoch genau das, was der Actionfanatiker gebraucht hat. Einen guten harten Typen, der sich auf seine Art Gerechtigkeit verschafft - und nicht mal das Koma kann ihn aufhalten. Seagal geht hier zu Werke, als hätte er teilweise einen Energie-Riegel zu viel gefuttert. Hier brechen alle Knochen. Fussgelenke, Beine, Arme, Nasen, Genicke - ja, sogar einen Billardstock im Hals des bösen Buben dürfen wir geniessen. Der Film hat jedoch, nachdem Storm ins Koma geschossen wird, ein paar Längen. Da hätte man 20 Minuten ein wenig einsparen können.

Fazit: Für mich ein sehr vorausschaubarer aber harter Actionstreifen, der meines Erachtens in keiner Actionfilm-Sammlung fehlen sollte.

Schulnote: 5.0



Montag, 7. Januar 2008

UNDISPUTED


Wesley Snipes vs. Ving Rhames in einem Knastfilm von Regisseur Walter Hill. Sounds great.

Inhalt:
Eine Anklage wegen Vergewaltigung bringt den ungeschlagenen Schwergewichtsweltmeister James "Iceman" Chambers in den Knast. Hier trifft er auf Monroe Hutchens, den seit Jahren unbesiegten Box-Champion im Gefängnisring. Ein Umstand, den der aggressive Iceman nicht hinnehmen kann. Es ist eine Frage der Ehre herauszufinden, wer der Beste ist. Das ist die Gelegenheit für den alten Gangster Mendy Ripstein, der hier lebenslänglich büßt. Mit seinen weitreichenden Verbindungen zu beiden Seiten des Gesetzes bietet sich ihm die Gelegenheit, einen letzten großen Kampf zu promoten. Monroe Hutchens muss sich ihm stellen ... und als die Fäuste ohne Gnade fliegen, hat der Kampf zwischen den beiden ungeschlagenen Meistern landesweit höchstes Interesse gefunden.

Walter Hill, Regisseur von Filmen wie "Last Man Standing", "48 Hrs." und "Extreme Prejudice". Nun ein Knastfilm von ihm, der sich vorallem um den Kampf zweier ungeschlagener Champions dreht. Kann das gut gehen?

Als erstes - der Film ist mit 90 Minuten Laufzeit keine Minute zu lang oder zu kurz. Der Film wird auch nicht langweilig, und da wirklich in einem Knast gedreht wurde, teils mit echten Knackis im Hintergrund, wirkt das ganze Geschehen sehr realistisch. Interessant ist auch, dass der Film nicht wirklich einen Nice Guy als Hauptrolle hat. Beide sind harte Typen - und ist Ving Rhames's Charakter nun wirklich so unschuldig? Das ist doch ein wenig fraglich.

Ving Rhames als Iceman Chambers und Wesley Snipes als Monroe Hutchens waren eine tolle Besetzung für einen Film wie diesen - obwohl es schade ist, dass Snipes auf seine üblichen Kampfstile verzichten musste. Peter "Columbo" Falk hatte ebenfalls eine gute Rolle bekommen. Und als eher kleine Nebenrolle Michael Rooker zu sehen, war ebenfalls eine symphatische und gute Entscheidung.

Der Film ist kein Meisterwerk, jedoch eindeutig über dem Durchschnitt anzuordnen. Der Schlusskampf ist jedoch, wenn man andere Boxfilme gewohnt ist, nicht unbedingt sehr glaubwürdig oder ansehnlich - irgendwie trotzdem spannend.

Fazit: Darf man sich ruhig mal ansehen. Bin nun auf die Fortsetzung gespannt.

Schulnote: 4.75



Freitag, 4. Januar 2008

NATIONAL LAMPOON PRESENTS DORM DAZE


Festtage - Zeit für Filme wie "Lord of the Rings", "Die Hard" und zig andere Komödien. Komödien wie "College Animals", welche "mit den Stars aus American Pie" wirbt...

Inhalt:
Abschlussprüfungen an der Billingsley Universität - aber im College dreht sich alles um das Ende: Da ist z.B. Booker, der noch nie Sex hatte und damit auch warten will, bis sein Traum-Girl Rachel ihn erhört. Doch sein Bruder Styles sieht das ganz anders: Um etwas nachzuhelfen, hat er eine professionelle Liebesdienerin engagiert. Bei ihrer Ankunft wird sie für eine Austauschstudentin aus Frankreich gehalten und löst damit eine Kette von Missverständnissen aus. Als dann noch eine Tasche mit sehr viel Geld auftaucht, für die jeder bereit ist, alles zu tun, nimmt das Chaos seinen Lauf...

Wer mit den Erwartungen an einen netten American Pie-mässigen Film an "College Animals" herantritt, wird sicherlich enttäuscht werden. So ging es mir zu Beginn. Natürlich war mir klar, dass mit "Stars aus American Pie" wohl zwei kleine Ami-Pie-Nebendarsteller zum Zuge kommen. So war es auch. War aber gar nicht relevant für diesen Film. Enttäuschung zuerst - lahmer Anfang...

... und mit der Zeit entwickelte sich die Story zu einer doch recht humorvollen Verwechslungskomödie. Kennt ihr noch TV-Comedyserien wie "Rock n'Roll-Daddy" oder dem CH-Serien-Klassiker "Fascht e Familie"? In fast jeder Folge dieser Serien wurde Person X mit Person Y verwechselt und Person Z durfte sich dann durch den ganzen Schlamassel reden. "College Animals" wirkt wie eine Sitcom, die jedoch nicht nur 25 Minuten Zeit hat, eine total verwobene Story zu ver- und entwickeln. Und was recht mühsam begann, wurde gegen Ende richtig spassig und gut. Jedoch spielt beinahe der ganze Film in einem Studentenheim, was irgendwie mühsam war.

Schauspielermässig ist sicherlich neben "Sherminator" Chris Owen noch Tatyana Ali zu erwähnen, welche zum Cast von "Der Prinz von Bel-Air" gehörte. Der Rest ist okay und spielt akzeptabel.

Verwirrend ist sicher der "deutsche" Titel "College Animals". Denn der Originaltitel verrät, wer wirklich hinter dem Film steckt - nämlich National Lampoon, verantwortlich für "Loaded Weapon", "Road Trip", etc.

Fazit: Netter kleiner Film, der sogar was symphatisch originelles hat. Kann man sicher mal schauen.

Schulnote 4.5



Mittwoch, 2. Januar 2008

ALI


Will Smith spielte Muhammad Ali in einem Michael Mann-Film und ich hab das bisher ignoriert. Shame on me.

Inhalt:
USA 1964: Cassius Clay (Will Smith) hat es geschafft: Nach dem Sieg über Sonny Liston ist er erstmals Boxweltmeister im Schwergewicht. Doch nicht nur im Ring, auch privat muss er die nächsten Jahre kämpfen: zunächst schockiert er die Öffentlichkeit, als er sich zum Islam bekennt und den Namen "Muhammad Ali" annimmt. Dann verweigert er sich, Kriegsdienst in Vietnam zu leisten und wird mit Kampf- und Reiseverbot bestraft; der Weltmeistertitel wird ihm aberkannt. Muhammad Ali ist am Ende, doch er gibt nicht auf. 1971 kann er endlich in den Ring zurückkehren und verliert gegen Joe Frazier. Seine große Stunde schlägt im Oktober 1974, in Kinshasa, Zaire: Er tritt gegen den bisher unbesiegten Champion George Foreman an. Der Kampf des Jahrhunderts, der legendäre "Rumble in the Jungle", beginnt.

In Sportrückblenden konnte man Cassius Clay/Ali bisher des öfteren bewundern - das waren noch richtige Fights. Dagegen scheint die heutige Profi-Boxszene wie eine Kindergartenprügelei dazustehen. Konnte Will Smith den Ali wirklich glaubwürdig darstellen?

Oh ja. Und wie. Ich war sehr beeindruckt von Smith's Darstellung des Königs des Boxrings. Ein paar Muskeln mehr und schauspielerisch voll auf der Höhe - die Oscar-Nominierung hatte er sicherlich verdient gehabt. Auch Jamie Foxx, der eine grössere Nebenrolle inne hatte, war überzeugend. Auch der Rest des Casts war glauwürdig, war halt aber teilweise nur kurz auf dem Bildschirm zu sehen. Levar Burton, Jon Voight, Jada Pinket Smith (Will's Ehefrau), Mario van Peebles als Malcolm X, Jeffrey Wright und Mykelti Williamson als Don King in seinen jungen Jahren waren einfach grossartig.

Aber, erwähnen muss man ganz klar auch Regisseur Michael Mann. Sein Regiestil hat sowieso einen grossartigen Stil. Auch hier hat er das erneut Bewiesen. Grossartige Szenen mit teilweise noch grossartigeren Musik unterlegt - wonderful job!

Fazit: Grossartiges Kino - nur etwas langatmig.

Schulnote 5.5