Montag, 12. März 2012

DIE MUSE


Es gibt Filme, über welche in dreissig Minuten ein Review geschrieben ist. Und dann gibt es die anderen Fälle, die dich grübeln lassen, was das Geschehene dir sagen wollte oder was die Quintessenz der Geschichte sei. "Die Muse" erfüllt diese Kriterien vollkommen.

Inhalt:
Katja, eine junge Mitzwanzigerin, erwacht in einer Zelle eines fremden Kellers. Ihr Entführer gibt sich als Peter Fischer, seines Zeichens Schriftsteller mit Schreibblockade, zu erkennen und erklärt ihr den Zweck ihres Daseins. Sie soll als Muse für sein neues Buch dienen...

Als erstes danke ich Regisseur Christian Genzel, der mir seinen Film schmackhaft gemacht und mir einen Screener zur Verfügung gestellt hat.

"Die Muse" ist für mich ein weiterer Beweis, dass Filme mit vergleichsweise wenig Budget aber gutem Drehbuch eben doch funktionieren können. Mit äusserst wenigen Schauspielern (Zwei Hauptdarsteller, eine Nebenfigur, eine minimale Anzahl an Komparsen) und nur zwei Drehorten ausgestattet, kommt "Die Muse" beinahe spartanisch daher, bekommt so jedoch die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers. Mag die Grundstory noch an einen moderneren Torture Porn erinnern, entpuppt sich dieser Film jedoch als ein wahres Kammerspiel, ein Machtspiel zwischen Entführer und Gefangener.

Hauptdarsteller Thomas Limpinsel wirkt in seiner Rolle als Peter Fischer beängstigend echt und man nimmt ihm den Soziopathen wirklich ab. Bei Henriette Müller, welche die Gefangene Katja spielt, gilt dasselbe. Jedoch musste sie meines Erachtens noch ein Stück weiter die Grenze zum Wahnsinn überschreiten, ist die Wandlung ihrer Figur noch grossräumiger als die Fischers.

Fazit: "Die Muse" ist alles andere als leichte Filmkost. Christian Genzel darf zu Recht stolz auf seinen ersten Langfilm sein. Ich bin äusserst gespannt, wie das Werk dereinst veröffentlicht wird. Von diesem Streifen können sich viele andere Produktionen eine Menge abschneiden.

Schulnote 5.5

"DIE MUSE" on IMDB.COM
"DIE MUSE" on OFDB.DE




Sonntag, 4. März 2012

STRIPPERLAND


Die Academy Awards 2012 sind seit einer Woche Vergangenheit. Gewonnen hat... ja... wer oder was eigentlich? "Drive" wurde leider in den Hauptkategorien komplett übergangen. So auch "Stripperland"...

Inhalt:
Ein Zombie-Virus erobert die Welt und befällt ausschliesslich Stripperinnen. Der nerdig-unschuldige Idaho (Ben Sheppard) wird spät nachts vom redneck-liken Frisco (Jamison Challeen) aus den klauen einiger Zombiestripperinnen gerettet. Um zu überleben schliessen sich die beiden zusammen - und bekommen noch Gesellschaft zweier gelenkiger junger Damen...

Dass das Duo Ben Sheppard und Jamison Challeen dereinst auch nur in die Nähe des Kodak Theatre's gelangen wird, erscheint zugegebenermassen ein wenig aussichtslos. Aber, "Stripperland" hat was...

Der Film ist ein klarer Abklatsch des äusserst unterhaltsamen "Zombieland" und folgt dessen Storyline fast identisch, jedoch immer noch auf seine eigene Weise. Begründet durch das beschränkte Budget von nur 500'000 US-Dollar und natürlich die äusserst begrenzten Schauspielfähigkeiten des Casts, welcher nur einen relativ bekannten Namen aufweisen kann. Daniel Baldwin, seines Zeichens unbegabter Bruder von Alec Baldwin, der jedoch nur in einer kleinen Nebenrolle zu sehen ist. Von den restlichen Darstellern kommt Ben Sheppard in seiner nerdigen Rolle beinahe noch am besten weg. Schon bei seinem Kumpanen Jamison Challeen könnte einem schlecht werden, so mies schauspielert sich dieser durch den Streifen. Maren McGuire und Ileana Herrin sind vielleicht nett anzuschauen, aber schauspielerisch definitiv näher bei der Goldenen Himbeere als beim Oscar.

Dies alles spricht normalerweise für einen unterirdisch schlechten Film, welcher im tiefsten Loch der Welt vergraben werden sollte. Doch, "Stripperland", so dumm der Film auch ist, unterhält einfach bestens. Halbnackte Zombiestripperinnen, c'mon, das hat die Welt noch nicht gesehen. Und der Film hat nen Bodycount, unglaublich was da geschlachtet, geblutet, abgesägt, niedergeschossen, geköpft, abgehackt und gefressen wird. Dem Zuschauer wird ein Blutbad sondergleichen präsentiert, humoriger Splatter at it's best.

Fazit: Würden wir Männer mehr mit dem Hirn als mit dem Schwanz denken, würden wir überleben. True Story. "Stripperland" ist ein billiger und blutiger Spass, garniert mit etwas nackter weiblicher Haut und schlechten Darstellern - ein Mix, der erstaunlich viel Spass macht.

Schulnote 4.75

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