Urban Odyssey - oder gut Ding will Weile haben. Es dauerte wahrlich eine Weile, bis "Urban Odyssey" am 25. April 2010 endlich Weltpremiere feierte...
Inhalt: Roman (Kilian Blum) kommt aus gutem Haus und kennt keine finanziellen Sorgen. Seine Eltern verstehen den jungen Mann jedoch in keinster Weise und unterstützen ihn nicht bei seinen Zielen. Mia (Selina Zaugg) hingegen leidet unter der Trennung ihrer Eltern, ihr Vater lässt sich, seit seine Frau ihn verlassen hat, nur noch gehen und lebt auch in Streit mit seiner Tochter. Zufälligerweise treffen sich Mia und Roman und gehen für eine Nacht auf eine gemeinsame Odyssey. Zwei verlorene Seelen, die sich gefunden haben... oder doch nicht?
Es war Spätsommer 2007. Diese Site lag noch in den Pampers, da las ich in der Zeitung von Joel Mayers Filmprojekt "Urban Odyssey", ein Film, der im Nachtleben von Basel spielen soll. Als Filminteressierter kontaktierte ich Mayer, damals gerade zwanzig Jahre alt und hielt den Kontakt mit ihm bis heute und bekam so viel mit über die Produktion dieses Streifens, über Probleme, Finanzielle Engpässe, etc.
Als erstes muss gesagt werden, dass Mayer seinen Film komplett selber finanziert hat. Die Filmförderung Schweiz steckt ihr Geld leider lieber in äusserst fragwürdige Werke von Mike Eschmann (Breakout, Tell...), anstatt einen engagierten Jungregisseur und sein Team finanziell zu unterstützen, der zudem im Vergleich zu Eschmann und co. ein Drehbuch vorweisen kann, das berührt und nicht nur äusserst schwachen Schauspielern wie Melanie Winiger und ihrem Ehemann Stress eine PR-Plattform bieten soll.
Joel Mayer und seinem Team kann man vorallem wegen des Casts nur gratulieren. Mit Kilian Blum und Selina Zaugg hat er ein Duo auf die Leinwand gebracht, dessen Chemie total überzeugt und auch nicht gespielt wirkt.
Kilian Blum spielt seine Rolle als Roman grundsolide, hat einige starke Szenen. Jedoch wird er von seiner Partnerin ein wenig an die Wand gespielt, was eventuell auch am Charakter des Roman liegen kann.
Selina Zaugg als Mia ist für mich jedoch das Highlight des Films, was nicht nur an der Schönheit dieser jungen Dame liegt, sondern auch an ihrer überaus wahnsinnigen Präsenz auf der Leinwand. Die Szenen mit ihr machten Spass und andere wiederrum berührten das Publikum total. Bleibt zu hoffen, dass diese junge Dame der Filmwelt auch weiterhin irgendwie erhalten bleibt.
Glücklicherweise wissen auch die Nebendarsteller zu überzeugen. Das Duo Phil und Toby wird von Yves Baumann und Thierry Bauer dargestellt und adaptiert schnell zum Running Gag der Geschichte und weckten in mir zudem gute Erinnerungen an Marco Petrys Deutschen Film "Schule".
Spezielle Erwähnung verdient sicher auf Peter Fischli, der als Mias Vater eine richtig gute Leistung abliefert und äusserst authentisch wirkt.
Sicher verdient auch Elliane Chappuis noch Erwähnung. Durch Sie hat Joel Mayer quasi eine direkte Brücke zu Hollywood geschlagen, war Chappuis damals 2002 im Scorsese-Streifen "Gangs of New York" in einer kleineren Nebenrolle zu sehen. In "Urban Odyssey" ist sie in einer Szene als Kassiererin des Supermarkts zu sehen.
Die Szenen mit Gianin Loffler, dem anderen Darsteller der etwas Hollywood-Erfahrung aufweisen kann (Stargate, TV-Serien "Babylon 5" und "The Shield"), fielen aus technischen Gründen leider der Schere zum Opfer. Der Rest des Casts spielt ebenso grundsolide, niemand fällt wirklich ab, was ein ganz grosser Pluspunkt dieses Films ist. Storytechnisch gibts jedoch leider einige wenige Mängel. Das positive zuerst: Die Story unterhält von der ersten bis zur letzten Minute, ist kein reines Drama, auch keine reine Komödie, aber der Genremix funktioniert erstaunlich gut. Weniger gut finde ich eine Szene im letzten Drittel des Films, welche zwar eine feine kleine Actionsequenz beeinhaltet, welche sich hinter einer Lundgren-Prügelei nicht zu verstecken braucht, jedoch absolut unnötig daherkommt. Auch Mias Reaktion auf das Geschehene wirkt seltsam und es scheint kurz, als ob Mayer hier einfach nicht wusste, wohin die Geschichte jetzt hinsteuern sollte. Ich war jedoch froh, hatte er die Story schnell wieder im Griff und der Film steuerte auf sein emotionales Ende zu.
Unterstützt wurden diverse Szenen durch klassische Stücke und auch Rockmusik. Die CH-Band "Drama Queen" steuerten einige Songs zum Film bei, Händel und Holst sind ebenfalls vertreten und das Titelthema von "Urban Odyssey" wurde von Joel Mayer persönlich kreiert und erinnert Stark an grosse Filmthemes wie das von "True Romance" oder "American Beauty". Zudem habe ich das Urban-Theme auch jetzt noch im Ohr. Ziel erreicht! Well done!
Gedreht wurde der Film komplett in Basel und Umgebung. Dies spielt im Film jedoch keine Rolle, denn der Name der Stadt ist nicht von Bedeutung und könnte genau so gut jede beliebige Stadt Deutschlands oder Österreichs sein. Beinahe Surreal wirken einige Szenen, als wäre die Stadt eher ein Märchenland, was mich von der Optik wiederum ein wenig an "In Bruges" erinnerte. Die Stadt Basel wirkt in vielen Shots einfach nur wunderschön. Zudem ist der Film für mich als Basler einfach noch ein wenig spezieller, sind mir fast alle Locations bestens bekannt.
Fazit: "Urban Odyssey" hat meine (zugegeben hohen) Erwartungen komplett erfüllt. Die wenigen Schwächen des Films verzeihe ich gerne, dank einer flüssigen und übersichtlichen Story, einem guten Cast mit einer unglaublichen Hauptdarstellerin und dank vielen Emotionen, die der Film in seinen achtzig Spielminuten in den Zuschauern ausgelöst hat.
Joel Mayer hat mit sehr sehr wenig Geld das absolute Maximum herausgeholt und es bleibt zu hoffen, dass erstens "Urban Odyssey" bald seinen offiziellen Kino-Release / DVD-Release bekommt und zweitens dies nicht das letzte Projekt des inzwischen 23jährigen Baslers sein wird.
Alle Jahre wieder findet dieser Film seinen Weg auf meinen Screen... warum eigentlich?
Inhalt: Im Jahr 2000 sind in Los Angeles Schusswaffen verboten, was die Kriminellen Elemente der Stadt jedoch nicht daran hindert, dieselbigen auch weiterhin einzusetzen. Die Polizei scheint hilflos und die Foundation für Recht und Verfassung kämpft wacker um ihr Überleben. Die einzige Hoffnung für Devon Miles (Edward Mulhare) ist der neue Prototyp des Knight 4000, der jedoch in dreissig Tagen fertig gestellt sein muss, soll die Foundation weiter bestehen können. Hilfe muss her. So wendet sich Devon an Michael Knight (David "The Hoff" Hasselhoff), der die Foundation vor zehn Jahren verlassen hat und sich bereit erklärt, für diese Mission zurückzukehren. Jedoch nur, wenn er seinen alten Partner wieder bekommt... Und hätte die Story wirklich nur so ausgesehen, wäre der Film vielleicht sogar äusserst ansehnlich geworden. Leider war "Knight Rider 2000" jedoch nicht als eigenständiger Film geplant, sondern als Pilotfilm für eine neue Serie, in welcher zwei neue Hauptdarsteller fungieren sollten. Susan Norman als Officer Shawn McCormick und Carmen Argenziano als neuer Foundation-Frontmann Russell Maddock. Michael Knight und Devon Miles sollten also nur zur Stabübergabe zurückkehren und hatten nicht die alleinigen Hauptrollen inne. Sehr schade. Alleine dieses Wissen gibt dem Film einen faden Beigeschmack... Und man merkte, dass die Produzenten dieser neuen Knight Rider-Serie wirklich einiges am Original klauen wollten. Hauptcharakter McCormick wird, wie Michael Long im Klassik-Piloten, in den Kopf geschossen, überlebt und will Rache. Mit K.I.T.T. versteht sie sich genau so wenig wie Michael damals in der ersten Folge. Russell Maddocks Rolle wurde wohl absichtlich äusserst unsymphatisch dargestellt und gewinnt nur wenige Symphatien, genau so wenig wie K.I.F.T. Die wirklich gelungenen Szenen gehört dem alten Trio Michael, Devon und K.I.T.T. Einen wirklich gelungenen Bösewicht gibts leider nicht. Der von Mitch Pileggi (X-Files) gespielte Watts ist zwar ein Arsch, aber doch wirklich nur ein Kleinkrimineller, der zwar den Bürgermeister (und wie glaubwürdig das auch noch war......) und eine Polizistin umgenietet hat, jedoch nicht wirklich als grosser Bad Guy angesehen werden kann. Da fand ich Tanja's Schergen im Knight Rider-Pilotfilm einiges besser. Wer an "Knight Rider" denkt, denkt automatisch an Autostunts, Turbo Boost, Super Pursuit Mode und sonstige Action. Hier liegt der Hund genauso begraben wie beim neuen Cast. Die Action ist spärlich gestreut. K.I.T.T. springt nicht, fährt nicht auf zwei Rädern, SPM ist auch weg - kein Wunder, ist der gute äusserst lange in dem zwar stylischen aber nicht gerade sportlichen Chassis eines alten Chevy Bel Air gefangen. Und auch im neuen roten Gewand kann K.I.T.T. nicht wirklich brillieren, fährt durch Explosionen und auch über Wasser, hat einen neuen Virtual Reality-Display auf der Frontscheibe (wozu auch immer), kann Menschen betäuben.... aber vom Hocker hauts leider niemanden.
Fazit: "Knight Rider 2000" ist ein schwacher TV-Film, der jedoch an einigen Stellen einiges an Symphatiepunkten einfährt und dank K.I.T.T. auch den einen oder anderen kleinen Lacher bereit hält. Zudem ist das Theme von Jan Hammer wirklich ein Highlight. Trotzdem, vielleicht ist es besser so, resultierte keine Serie aus diesem Film. Andererseits war das spätere "Team Knight Rider" wohl noch die grössere Bestrafung für Fans des Originals. Schulnote 3.5
Acht Jahre - fast eine Dekade - solange ist es her, seit Mel Gibson zuletzt die Hauptrolle in einem Kinofilm inne hatte. Mit "Edge of Darkness", einem Remake einer gleichnamigen britischen TV-Serie, meldet sich der Mitfünfziger auf den Leinwänden unserer Kinosääle zurück...
Inhalt: Thomas Craven (Mel Gibson) ist Bostoner Polizist und kann es kaum erwarten, dass seine Tochter Emma (Bojana Novakovic) ihn mal wieder besuchen kommt, haben er und sein Töchterchen sich doch ein wenig auseinander gelebt. Kurz nach ihrer Ankunft erbricht Emma jedoch Blut und wird an der Haustüre auf dem Weg zum Arzt brutal erschossen. Die Polizei vermutet einen Anschlag auf Thomas. Dieser findet jedoch eine Waffe im Nachttisch seiner Tochter und geht weiteren Vermutungen nach, welche ihn gefährlich Nahe an eine Verschwörung zwischen der Regierung und eines Grosskonzerns treiben.
Mel Gibson ist immer dann am besten, wenn er entweder die Streitaxt schwingen oder die Pistole benutzen kann (gut, auch wenn er weiss, was Frauen wollen...). Der Trailer zu "Edge of Darkness" versprach einen Rachethriller im Style von "Payback" und zeigt einen Mel Gibson in seinem Element. Nach eher durchzogenen Kritiken war ich äusserst skeptisch Gibsons Comeback gegenüber. Aber ich wollte mir meine eigene Meinung bilden. Glücklicherweise.
Denn schlecht ist "Edge of Darkness" nicht. Der Film unterhält, gibt dem Zuschauer Momente zum atmen und gibt dem Zuschauer genug Zeit, sich in Cravens Lage zu versetzen. Der Mord an Emma Craven kam zu einem völlig überraschenden Zeitpunkt und ist äusserst blutig inszeniert worden. Gibson spielt anschliessend richtig gut auf, zeigt, dass er es immer noch kann. Das Alter macht zwar auch vor einem Mel Gibson nicht halt, dessen Haar einiges grauer und dünner geworden ist als noch zu "Signs"-Zeiten und sein faltiges Gesicht passt sicherlich besser zu dieser Story als noch das Mel Gibson-Babyface der Neunziger.
Und wer jetzt erwartet, dass Mel Gibson im Jason Bourne-Style mit Wackelcam durch die Gegend rennt und Massen an Bad Guys zu klump prügelt, liegt falsch. Der Trailer mag dies vermitteln. Jedoch ist "Edge of Darkness" ein eher stiller Film, der jedoch an einigen eher wenigen Momenten äusserst Brutal daherkommt.
Der Cast neben Gibson ist vielleicht nicht sehr namhaft, aber wurde sorgfältig ausgewählt und mit den richtigen Leuten besetzt. Ray Winstone wirkt äusserst geheimnisvoll in seiner Rolle, Danny Houston möchte man auch hier am liebsten sofort eine Kugel zwischen die Augen jagen, so fies kommt der auch hier rüber, David Aaron Baker wirkt aalglatt und unsymphatisch - und somit total seiner Rolle entsprechend und Jay O. Sanders Figur war gegen Ende genau das, was der Darsteller schon zu Beginn dargestellt hat. Leider war Bojana Novakovic nur ein kurzer Auftritt erlaubt. Er wäre aber zu hoffen, die symphatische Dame dereinst mal wieder auf der Leinwand zu sehen.
Erwähnen darf man auch die absolut solide Arbeit von Regisseur Martin Campbell ("GoldenEye", "Casino Royale"), der hier einen äusserst bodenständigen Film ohne jeglichen Schnickschnack geschaffen hat. Aber, Campbell wirkt ein wenig verschenkt. Ich hätte ihn lieber einen Film machen sehen, der den Drive eines GoldenEye oder Casino Royals besitzt. "Edge of Darkness" ist fast schon zu langatmig und bietet zu wenig Action für einen idealen Campbell-Film.
Fazit: Der Trailer ist irreführend. "Edge of Darkness" ist kein Actionfilm, sondern eher ein Thriller, der einige Actionszenen beeinhaltet, warum ich auch die Enttäuschung einiger Kinogänger verstehe. Der Film ist jedoch grundsolide, Mel Gibson is back und meine Vorfreude auf ein eventuelles "Lethal Weapon 5" ist auch wieder da.
Jaaaaa, er ist da. Endlich ist der offizielle Trailer zum kommenden Actionepos "The Expendables" erschienen. I don't know what to say.... Ich bin hart begeistert. Schon alleine wegen dem grossartigen Cast, den Sylvester Stallone hier zusammen getrommelt hat. Neben ihm agieren Jason Statham, Jet Li, Dolph Lundgren, Mickey Rourke, Eric Roberts, UFC-Champion Randy Couture, Wrestling-Legende "Stone Cold" Steve Austin, Terry Crews, die verstorbene Brittany Murphy, Danny Trejo, Gary Daniels... abgerundet wird dieses Ensemble mit Cameos von Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger. Einfach nur geil. Sly hätte das nur noch toppen können, hätte er auch noch Seagal, van Damme, Norris und Adkins irgendwie in diesen Film reden können. Aber ich bin auch so mehr als nur zufrieden. *g*